Ich habe das Gefühl, dass dieses Forum vllt ein wenig inaktiv ist, ich versuchs aber trotzdem mal. Wenn jemand mein (doch etwas ausfühliches) Posting lesen mag, würde mich das sehr freuen.
Ich habe Anfang dieses Jahres aus finanzieller Sicht eine Therapie abbrechen müssen. Konnte mir die 100€ jedes Mal einfach nicht mehr leisten und dann auch noch so wenig Geld zurück von der Krankenkasse. (~20€)
Ich leide an einer Stoffwechselerkrankung (mit extrem belastenden Nebenerkrankungen wie Hirsutismus (starke Beharrung, toll als Frau), die bei mir seit der Pubertät zu erheblicher Gewichtszunahme und Depressionen geführt hat. Vor zwei Jahren hatte ich endlich das richtige für mich gefunden und mit größter Mühe 30kg runtergerissen, was mein Frauenarzt bei meinem Krankheitsbild beinahe für unmöglich gehalten hatte. Ich war trotzdem depressiv, aber dünner.
Dann ging es mir so schlecht, dass ich die Therapie begonnen habe. Musste Antidepressiva nehmen und habe davon die 30kg wieder zugenommen. Hatte sie zwar schon nach etwa 15kg (die ich innerhalb weniger Monate zunahm) abgesetzt, aber es ging doch weiter rauf. Jetzt bin ich wieder Adipositas III und quäle mich seit Monaten um abzunehmnen, aber es geht und geht einfach nicht mehr.
Ich leide schon seit einiger Zeit unter Angststörungen, Zwangsstörungen und einer Keimphobie. Meine Therapeutin hatte bei mir "Befindungsstörung mit depressiven Einbrüchen samt Zwangs- und Angststörung festgestellt". Die Keimphobie habe ich eigentlich halbswegs im Griff, aber alles andere ist hundertmal schlimmer geworden.
Habe ein Studium begonnen (das für mich echt der letzte Strohhalm ist, denn wenn ich das nicht schaffe, dann bin ich 28+ und immer noch keine Ausbildung), doch seit es begonnen hat, bzw. schon eine Woche zuvor, habe ich komplett den Appetit verloren und breche jedes mal, wenn ich etwas esse. (Eh nicht so schlecht bei mir, aber doch nicht so angenehm und hatte ich auch noch nie.) Meine Selbstmordgedanken haben auch überhand genommen. Jeden Morgen träume ich mit Tränen in den Augen auf dem Bahnhof davon, wie ich den Kopf auf die Gleise lege und mich vom einfahrenden Zug enthaupten lasse. Ich habe vor am Wochenende alles für eine Kohlenmonoxidvergiftung zu kaufen, damit ich so eine Art Rückversicherung habe, wenn gar nichts mehr geht. (das kann man in Ruhe machen und nicht wie am Bahnhof vor so vielen Leuten)
Jeden Abend wenn ich nach Hause komme breche ich in Tränen aus. Ich will das nicht, aber ich kann nicht anders. Ich habe so große Versagensangst, dass ich lieber sterben würde, als zu versagen, aber ich weiß, ich schaffe das alles nicht. Studium kann ich auch nicht länger brauchen, ich MUSS es so schnell wie es geht durchziehen. Aber dann macht man da auch immer so Ausflüge mit Todesmärschen und ich habe Angst da körperlich wegen meinem Gewicht einfach nicht mitzukommen. Ich fühle mich einfach komplett und total am Ende mit meiner Kraft. Oft bekomme ich von einer Sekunde auf die andere Herzklopfen und Schwindel vor Angst. Ich habe starke Stimmunggsschwankunen: "Das schaff ich schon" - "Jetzt ist alles aus, jetzt ist dein Ende da" - "Da kämpf ich mich durch" - "Nie im Leben packst du das". Und das von einer Sekunde auf die andere es zehrt mich aus. Ich kämpfe mich von einem Tag zum nächsten und jeder Morgen den ich aufwache ist für mich schon eine untertägliche Qual. Es gibt keinen anderen Ausdruck: Ich quäle mich, mein Leben ist eine Qual. Keiner kann sagen ich würde mich nicht bemühen. Das tue ich. Aber ich will mich einfach nicht mehr sehen. Das liebste wäre mir, wenn ich einfach von der Erde verschwinden könnte. Mich selbst im Wald begraben, stark alkoholisiert und im Schlaf ersticken und niemand findet mich je mehr.
Ich habe nur meine Eltern zum Reden und die machen mich fertig, wenn ich es auch nur anspreche. Ich wäre faul, sollte unter Leute gehen, Yoga machen, nicht die falschen Filme gucken (ich guck gern Horror) und dann passts schon. Zudem ist alles immer meine Schuld. Ich freue mich sogar über die falschen Dinge (Horrorfilme). Ich bin ein kompletter Fehlschlag.
Therapeuten kann ich mir keinen leisten. Und Tabletten will ich auch keine mehr nehmen.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll, außer gnädig zu mir selber sein und meine Qual zu beenden.
Heute vor dem Abgrund, morgen einen Schritt weiter?
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Eigentlich geht's mir selber grad ziemlich mies. Ich bin seit ca. 10 Tagen in eine Depression gerutscht - nicht zum ersten Mal in meinem Leben, aber diesmal trafs mich ziemlich überraschend. Ich mag vor allem nicht schon wieder dagegen ankämpfen, nicht schon wieder mir vormachen, es wird wieder besser werden - wo ich doch inzwischen weiß, es wird nicht grundlegend besser. Das Leben, das ich gerne hätte, das krieg ich nunmal nicht. Das ist der Gedanke, der mir bleibt. Es wird nie so werden, wie ich es mir wünsche. Zum Teil ist es vielleicht sogar meine Schuld, zum Teil sind es die Umstände oder es liegt an anderen Menschen, die mich niedermachen, nicht hochkommen lassen. Aber das ist auch egal. Die Schuldfrage ist sowas von egal. Vielleicht ist es einfach mein Schicksal. Punkt aus. Manche haben Glück, manche eben nicht.
Eine Depression entsteht, wenn einem wieder mal so ganz deutlich klar wird: das Ziel, das man eigentlich anstrebt, ist unerreichbar. Ich rutsche immer in die Depression, wenn ich grade eine Phase der Hoffnung durchmache. Wenn ich denke, he, es geht ja doch gar nicht so schlecht - jetzt hat das und das geklappt, warum sollte das nicht auch klappen? Und dann steh ich vor einer Mauer. Gewisse Dinge sind nunmal unerreichbar, auch wenn ich nicht verstehe, warum das grad für mich so sein muss. Auch wenn ich mich noch so sehr bemühe, sie zu erreichen. Dann kommt der Gedanke: Es hat keinen Sinn dem immer wieder hinterherzurennen, man betrügt sich nur selber. Und schon ist sie da, die Depression.
Man hat also 2 Möglichkeiten. Entweder man sagt sich: Es ist sinnlos und ich gebe auf. Weil SO will ich nicht weitermachen, es bringt ja nix. Ich kann mich immer nur grade so über Wasser halten. Oder man sagt sich: Ich muss mein Ziel überdenken. Wenn ich z.B. nicht schlank und gesund werden kann, dann muss ich versuchen, trotz Übergewicht und Krankheit einen Zustand des Wohlfühlens zu erreichen. Man muss im Rahmen seiner Möglichkeiten agieren.
Das funktioniert. Zumindest eine Weile, solange bis einem vor Augen geführt wird, dass man eigentlich etwas anderes, besseres wollte, das man aber nicht kriegen wird.
Warum schreibe ich Dir? Ich kann Dir aus meiner eigenen Depression heraus grad nicht helfen, ich hätte ehrlich gesagt gern selber Hilfe. Ich sehe aber im Moment nicht, wo ich die finden kann. Natürlich könnte ich mir was verschreiben lassen, wär nicht das erste Mal, und ich weiß, dass es mir dann besser gehen würde. Aber ich will das grad nicht. Ich will nicht wieder eine gute, chemisch hergestellte Oberfläche haben hinter der ich meine Probleme vergessen kann. Ich will es anders versuchen.
Eine Depression entsteht, wenn einem wieder mal so ganz deutlich klar wird: das Ziel, das man eigentlich anstrebt, ist unerreichbar. Ich rutsche immer in die Depression, wenn ich grade eine Phase der Hoffnung durchmache. Wenn ich denke, he, es geht ja doch gar nicht so schlecht - jetzt hat das und das geklappt, warum sollte das nicht auch klappen? Und dann steh ich vor einer Mauer. Gewisse Dinge sind nunmal unerreichbar, auch wenn ich nicht verstehe, warum das grad für mich so sein muss. Auch wenn ich mich noch so sehr bemühe, sie zu erreichen. Dann kommt der Gedanke: Es hat keinen Sinn dem immer wieder hinterherzurennen, man betrügt sich nur selber. Und schon ist sie da, die Depression.
Man hat also 2 Möglichkeiten. Entweder man sagt sich: Es ist sinnlos und ich gebe auf. Weil SO will ich nicht weitermachen, es bringt ja nix. Ich kann mich immer nur grade so über Wasser halten. Oder man sagt sich: Ich muss mein Ziel überdenken. Wenn ich z.B. nicht schlank und gesund werden kann, dann muss ich versuchen, trotz Übergewicht und Krankheit einen Zustand des Wohlfühlens zu erreichen. Man muss im Rahmen seiner Möglichkeiten agieren.
Das funktioniert. Zumindest eine Weile, solange bis einem vor Augen geführt wird, dass man eigentlich etwas anderes, besseres wollte, das man aber nicht kriegen wird.
Warum schreibe ich Dir? Ich kann Dir aus meiner eigenen Depression heraus grad nicht helfen, ich hätte ehrlich gesagt gern selber Hilfe. Ich sehe aber im Moment nicht, wo ich die finden kann. Natürlich könnte ich mir was verschreiben lassen, wär nicht das erste Mal, und ich weiß, dass es mir dann besser gehen würde. Aber ich will das grad nicht. Ich will nicht wieder eine gute, chemisch hergestellte Oberfläche haben hinter der ich meine Probleme vergessen kann. Ich will es anders versuchen.
Nachtrag.
Was wünscht man sich eigentlich wirklich?
Für mich selber muss ich die Frage so beantworten: Dass ich endlich einmal nicht für Dinge kämpfen muss, die für andere selbstverständlich sind. Ich bin das so leid. Ich bin richtig erschöpft. Kaum hat man ein Hindernis überwunden, taucht das nächste auf. Und meist ist es dasselbe Hindernis, dass eine Weile Ruhe gegeben hat und dann frisch und ausgeruht wieder vor einem steht: Hallo, hast Du mich vergessen? Netter Versuch, aber ich bin immer noch da!
Ich lasse mich jetzt mal drin in der Depression. Das ist mühsam, weil ich sie nach außen ja verbergen muss, dabei aber hochempfindlich bin. Jede Kleinigkeit macht mich fertig, bestätigt mein grad rabenschwarzes Welt- und Selbstbild.
Aber trotzdem. Ich will jetzt wissen, ob und wie ich da rauskomme, wenn ich mir Zeit gebe. Ich will nicht "funktionieren" - das kann ich jederzeit mit Medikamenten erreichen. Ich will mal direkt hineingehen in den Abgrund. Von dort kanns ja nur aufwärts gehen, oder?
Was wünscht man sich eigentlich wirklich?
Für mich selber muss ich die Frage so beantworten: Dass ich endlich einmal nicht für Dinge kämpfen muss, die für andere selbstverständlich sind. Ich bin das so leid. Ich bin richtig erschöpft. Kaum hat man ein Hindernis überwunden, taucht das nächste auf. Und meist ist es dasselbe Hindernis, dass eine Weile Ruhe gegeben hat und dann frisch und ausgeruht wieder vor einem steht: Hallo, hast Du mich vergessen? Netter Versuch, aber ich bin immer noch da!
Ich lasse mich jetzt mal drin in der Depression. Das ist mühsam, weil ich sie nach außen ja verbergen muss, dabei aber hochempfindlich bin. Jede Kleinigkeit macht mich fertig, bestätigt mein grad rabenschwarzes Welt- und Selbstbild.
Aber trotzdem. Ich will jetzt wissen, ob und wie ich da rauskomme, wenn ich mir Zeit gebe. Ich will nicht "funktionieren" - das kann ich jederzeit mit Medikamenten erreichen. Ich will mal direkt hineingehen in den Abgrund. Von dort kanns ja nur aufwärts gehen, oder?
Und so plötzlich wie sie da ist, ist sie auch wieder weg, die Depression. ich vergesse immer wieder, dass es (zumindest bei mir) der ewig gleiche Rhythmus ist.
Man gleitet hinein, weil man sich hilflos und überfordert fühlt, keine Handlungsfähigkeit empfindet. Man ist ein wehrloses Opfer. Die Welt ist übermächtig und man kann maximal zurückweichen.
Das ist das, was Medikamente so toll hinkriegen: Sie verschaffen einem Handlungsfähigkeit, lassen einen funktionieren.
Aber es geht auch ohne Medikamente. Man muss nur Geduld haben. Ganz tief hineingehen in die Depression.
Gestern wachte ich auf und die Traurigkeit, die Verzweiflung war einem anderen Gefühl gewichen: der Wut.
Ich will kein Opfer sein. Ich will mich nicht unterkriegen lassen. Ich muss das auch nicht. Jedes negatives Ereignis, jeder Konflikt, jede Hilflosigkeit bietet auch eine Chance. Wenn die Dinge offen am Tisch liegen, kann man Position beziehen und handeln.
Wut ist immer das, was mich aus der Depression herausholt. So auch jetzt.
Man gleitet hinein, weil man sich hilflos und überfordert fühlt, keine Handlungsfähigkeit empfindet. Man ist ein wehrloses Opfer. Die Welt ist übermächtig und man kann maximal zurückweichen.
Das ist das, was Medikamente so toll hinkriegen: Sie verschaffen einem Handlungsfähigkeit, lassen einen funktionieren.
Aber es geht auch ohne Medikamente. Man muss nur Geduld haben. Ganz tief hineingehen in die Depression.
Gestern wachte ich auf und die Traurigkeit, die Verzweiflung war einem anderen Gefühl gewichen: der Wut.
Ich will kein Opfer sein. Ich will mich nicht unterkriegen lassen. Ich muss das auch nicht. Jedes negatives Ereignis, jeder Konflikt, jede Hilflosigkeit bietet auch eine Chance. Wenn die Dinge offen am Tisch liegen, kann man Position beziehen und handeln.
Wut ist immer das, was mich aus der Depression herausholt. So auch jetzt.
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