Freundin ist Depressiv nach dem tot ihrer Mutter

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kev
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Freundin ist Depressiv nach dem tot ihrer Mutter

Beitrag Mo., 04.05.2015, 21:53

Hallo liebes Forum.

Ich bin seit einiger Zeit auf der suche nach Hilfe und habe mich nun entschlossen hier Rat zu suchen.

Und zwar habe ich folgendes Problem:

Meine Freundin die ich schon seit dem Sandkasten kenne und ich sind jetzt knapp 2,5 Jahre zusammen und vor knapp 1,5 Jahren hat sich ihre Mutter das leben genommen. Wir hatten eine sehr schöne innige Beziehung und auch nach dem tot der Mutter hatten wir noch eine wunderbare Zeit.

Im August letzten Jahres ist Sie wieder zurück in meine Stadt und auch direkt zu mir gezogen und seit zwei Monaten wohnen wir in einer neuen größeren Wohnung. Sie hat mir schon sehr oft gesagt das sie Probleme hat den tot zu verarbeiten und das sie auch nicht mit mir darüber reden möchte obwohl wir vorher über wirklich alles geredet haben. Ich habe sie öfter versucht darauf hin anzusprechen aber sie blockte jedes mal ab.
Sie hatte auch schon zwei Termine bei einem Seelsorger und der meinte sie hätte eine Depression oder eine Midlife Krise. War kein richtiger Therapeut und konnte es nicht genau sagen. Sie will jetzt nochmal zu einem richtigen Therapeut gehen und versuchen das es mit professioneller Hilfe besser wird.

Wir hatten letztes Wochenende endlich mal ein richtiges Gespräch was aber eher negativ war da sie meinte das sie mom allgemein sehr wenig empfindet und ihre Ruhe haben möchte. Sie meinte auch noch das sie mich auch nicht bremsen möchte ich meiner Zukunftsplanung und das sie nicht mehr sie selbe sei wie früher. Ich hatte sie die letzten Wochen bzw Monate als es mit dem Problem schlimmer wurde oft damit alleine gelassen weil sie es sich gewünscht hatte - dachte ich aber jetzt nach dem Gespräch ist mir klar das sie mehr Aufmerksamkeit von mir gebraucht hätte. Ich habe ihr nach dem Gespräch gesagt das ich sie natürlich unterstützen will weil sie mir verdammt wichtig ist, ich sie über alles liebe und ich auch will das es ihr besser geht. Sie weiß mom nicht ob sie das möchte aber ich werde versuchen ihr zu helfen und versuche ihr Stärke zu verleihen.

Ich würde gerne wissen ob jemand schonmal solch ein ähnliches Problem hatte und was ich noch tun kann um unserer Beziehung und vor allem ihr zu helfen?

Vielen Dank im voraus.

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BillieJane
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Beitrag Mo., 04.05.2015, 22:22

Hallo keV, es ist schon mal ein gutes Zeichen und ein wichtiger Schritt, dass deine Freundin Hilfe sucht, sei es Seelsorger oder Therapeuten. Das ist ein Zeichen, dass sie verarbeiten möchte. Selbstmord der Mutter kann schon wie ein Trauma sein. Deine Freundin könnte traumatisiert sein und eventuell nebst Depression eine Posttraumatische Störung haben. Deswegen ist es gut, dass sie Hilfe sucht. Damit ist sie schon mal auf einem guten Weg. Dass sie nicht mit dir sprechen möchte, darfst du nicht persönlich nehmen. Gerade bei Traumatisierungen sind diese Traumatas zu heftig um sie aussprechen zu können, da bricht einfach zu viel aus einem heraus was kaum zu bewältigen ist, wenn da nicht ein Fachmann oder Fachfrau dabei ist welche einen vorsichtig heranführen können und stabilisieren können. Es gibt nebst Therapie noch die Möglichkeit der Trauer Begleitung oder einer Selbsthilfe Gruppe wo man sich als Betroffene austauschen kann. Informiert euch im Netz was es in eurer Gegend für Angebote gibt. Was du machen könntest, insofern es für dich gut anfühlt, wäre es deiner Freundin ihren Raum zu lassen. Du könntest mit lieben Gesten ihr zeigen, dass du bist und präsent, aber ihr sonst ihren Raum lässt. Und wenn es zulässt, dann kannst du anregen, dass ihr was gemeinsames macht was sie ein wenig ablenkt. Du musst jedoch auch auf dich achten, dass du dich nicht zu sehr aufreibst. Vielleicht könnt ihr darüber sprechen was eure Bedürfnisse sind und wie ihr zusammen diese schwierige Krise gestalten könnt. Ihr müsst nicht über die Ursachen, Suizid der Mutter etc. sprechen, sondern was jeder von euch gerade braucht, was ihm gut tut, wie ihr jeweils für euch emotional sorgen könnt, wo ein jeder von euch sich abgrenzen möchte, wo ihr euch gegenseitig helfen könnt, usw. Versucht miteinander darüber zu sprechen, was euch beiden gemeinsam einfällt wie ihr als Paar durch diese Zeit am besten gemeinsam durch kommt. Liebe Grüsse, BillieJane


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kev
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Beiträge: 2

Beitrag Mo., 04.05.2015, 23:21

Danke für die schnelle Antwort.

Ich werde ihr den Raum und die Zeit geben den sie braucht das habe ich auch schon zu ihr gesagt und ich werde versuche sie zu unterstützen wo es nur geht. Ich denke ich muss einfach geduldig sein um ihr helfen zu können.
Ich hoffe nur das es nicht zu spät ist. Ich hatte in meinem leben noch nie Erfahrungen mit depressiven Personen oder ähnlichem daher muss ich ehrlich sagen ich wusste auch nicht mit der Situation umzugehen bis wir endlich richtig darüber geredet hatten.
Ich werde nochmal in ruhe mit ihr darüber reden wann sie zu einem Psychologen möchte aber ich habe angst das sie das falsch versteht wenn ich das so sage.

Vielen Dank nochmal

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