Suizidgedanken, PMS, hormonelle Schwankungen.

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Alienia
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Suizidgedanken, PMS, hormonelle Schwankungen.

Beitrag So., 28.12.2014, 17:44

Hallo!

Kennt das jemand? Also richtet sich logischerweise an die Frauen.

Immer 3 Tage vor der Regelblutung bin ich extrem depressiv: Ich sehe alles sehr, sehr negativ. Habe extreme Ängste vor allem und jedem. Denke zwanghaft über den Tod nach und habe Suizidgedanken.

Und nach den 3 Tagen ist es so, als ob in meinem Kopf die Sonne aufgeht. Wirklich innerhalb von ein paar Stunden ist dieses Schwarze aus meinem Kopf verschwunden.
Es ist so krass wie die Sicht auf die Welt, die Gedankengänge, die Stimmung nur von ein paar Hormonen komplett gesteuert wird.
Als wäre ich gar nicht der selbe Mensch wie vorher.
Mir hilft aber immer das durchzustehen, weil ich ja weiß, dass es nach ein paar Tagen vorbei ist. Aber trotzdem ... irgendwie ist es unheimlich und grausam, ass wir so durch biologisch Prozesse im Körper gesteuert werden.
Und ich denke, dass vieles einfach so gesteuert wird, ohne dass wir es uns dessen bewusst sind.
Was ist dann wirklich z. B. durch Psychotherapie veränderbar?
Ich meine das ja nicht, wenn ich quasi durch Hormone so schlecht drauf bin.

VG
Alienia
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Dani85
Helferlein
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Beiträge: 44

Beitrag So., 28.12.2014, 19:05

Hallo, ja das kenn ich auch, bei mir spielen auch viel die Hormone mit. Ich wäre froh wenn es nur 3 Tage wären, aber da es bei mir vor während und nach der Periode ist ,sind die besseren Tage sehr begrenzt. Lg


leberblümchen
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weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag So., 28.12.2014, 20:15

Kenne ich auch - bis auf die Suizidgedanken. Ich hatte hier wieder drei Tage nur den Tod um mich herum - furchtbar. Ich bin abends ins Bett mit dem Tod und morgens mit ihm aufgestanden. Heute (falls es jemanden interessiert...) hab ich meine Tage bekommen, und ich sehe die Sonne und mache Pläne.

Dieser Zusammenhang mit der Periode ist mir erst vor ein paar Monaten so krass aufgefallen. Vorher war es 'nur' Migräne. Die hab ich jetzt weniger, dafür Herzstolpern, Heißhunger und Angst und Depression.

Ich hab gerade eine neue Frauenärztin und muss im neuen Jahr mal gucken, was ich tun kann. Eine Psychotherapie mache ich seit drei Jahren, aber auf dieses Phänomen hat sich das noch nicht ausgewirkt. Andere Dinge sind besser geworden, aber diese totale Finsternis, die lässt sich von der Therapie (bei mir zumindest) nicht beeindrucken.

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Rezna
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag So., 28.12.2014, 22:25

Alienia hat geschrieben:nd nach den 3 Tagen ist es so, als ob in meinem Kopf die Sonne aufgeht. Wirklich innerhalb von ein paar Stunden ist dieses Schwarze aus meinem Kopf verschwunden.
Es ist so krass wie die Sicht auf die Welt, die Gedankengänge, die Stimmung nur von ein paar Hormonen komplett gesteuert wird.
Als wäre ich gar nicht der selbe Mensch wie vorher.
Genau so geht es mir auch, nur ein paar Tage länger. Ich habe oft das Gefühl, ich werde richtiggehend von meinem Körper gekidnapped. Irgendwo sitzt mein "wahres Ich" gefesselt und geknebelt und muss bei der Wahnsinnsfahrt tatenlos zusehen. Es ist schrecklich, WIE tief und düster die Gedanken in dieser Zeit sind. Apokalyptisch geradezu.
Alienia hat geschrieben:Mir hilft aber immer das durchzustehen, weil ich ja weiß, dass es nach ein paar Tagen vorbei ist.
Das sage ich mir dann mantraartig. Ich neige auch dazu, mich dauernd für mein echt anstrengendes Verhalten zu entschuldigen. Zu Recht. Denn ich selbst kann es kaum verantworten, wie ich da drauf bin, kann es aber nicht steuern. Alleine das Meer an Tränen, das ich vergieße, den hartnäckigen Zynismus, der der Depression geschuldet ist, Reden von Versagen und ja, auch Suizidgedanken.
"Es geht vorbei, es geht vorbei ...", murmle ich dann immer wieder.

Und das tut es. Es ist wie eine Auferstehung oder dergleichen. Die Sonne geht auf, ich albere herum, bin zuversichtlich, voller Pläne.

Naja. Ich denke, das muss ich eben aushalten.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag So., 28.12.2014, 23:33

Oh wie gut ich das kenne. bei mir beginnt es ca. 8 - 10 Tage vor der Periode und steigert sich die letzten Tage davor so sehr, daß es mich schon im Alltag sehr behindert.

bei mir sind es weniger körperliche als krass psychische Probleme. ich bin regelmäßig kurz vorm Durchdrehen.

Ich habe das schon viele, viele Jahre und meine Frauenärztin meinte schulterzuckend, da würden nur Hormone helfen.

Die möchte ich aber erst mal keinesfalls nehmen. ich nehme nun seit einigen Jahren Agnus Castus Tabletten und die bewirken, daß zumindest die Periode ziemlich pünktlich kommt.

von der psychischen Seite her hat es leider nicht so viel gebracht.

ich gehe nun auch deswegen seit einiger Zeit zu einer prakt.Ärztin die nur Homöopathie macht und habe Globulis bekommen. bin noch nicht ganz sicher, ob es dadurch besser geworden ist.

Am besten hilft Sport und einfach versuchen auch gedanklich einen Gang runterschalten.

bei mir dauert es bis zum dritten Tag der Periode bis es plötzlich umschlägt und ich die ganze Welt umarmen könnte vor positiver Energie...

wir müssen wohl damit leben...es ist lästig, aber es gibt schlimmeres...
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Miss_Understood
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Beiträge: 3550

Beitrag Mo., 29.12.2014, 12:42

Ja, das kenne ich leider auch. Statt Suizidgedanken bin ich eher reizbar. Und alles sehe ich sehr negativ und bin sehr sensibel. Da ich inzwischen weiß, /dass/ es so ist, schaue ich bei dieserartigen Stimmungen erst mal auf den Kalender, kann mir dann meist denken: okaaaay, dann mal drei bis 5 Tage durchhalten, dann wirds wieder besser.

Leider wurde das mit zunehmenden Alter immer schlimmer.

Ich habe bis jetzt noch keinen Arzt gefunden, der sich wirklich damit auskennt, alles was das Zusammenspiel von weiblichen Hormone im weitesten Sinne betrifft führt ein stiefmütterliches Dasein im medizinischen Wissen.

Womit ich mich dann selbst befasst habe, sind Mineralstoff/Mikronährstoff/Vitaminmängel, die zu Stimmungestiefs beitragen können. Und siehe da - ein wenig besser wurde es seit ich meinen Vitamin D Speicher aufgefüllt habe, Magnesium nehme und ich bilde mir ein, doch dazu nehme ich es erst viel zu kurz, 5-htp nehme. Auch habe ich seit sehr kurzem meine Ernährung umgestellt und esse kein/kaum glutenhaltiges Getreide und fast überhaupt keinen Industriezucker mehr. Dadurch haben sich auch nicht nur die Stimmung sondern auch den Körper weiter beeinträchtigende Hautprobleme fast komplett zurückgebildet.* Im Kleinen stellte ich auch schon vorher fest, dass mir Fasten gut tut. Ich weiß jetzt nicht wie das bei dir ist, ich würde es Menschen nicht empfehlen, die mit Essstörungen zu kämpfen haben.

Ich denke, es ist wie so oft ein Zusammenspiel von Körper/Seele/Geist. Und die Hauptsache ist, dass es gelingt, irgendwo anzufangen. Wo würde es dir am leichtesten fallen was zu ändern?

*nach dem Buch "Was die Seele essen will" von Julia Ross: http://mood-cure.de/

Alles Gute wünscht
Miss Understood
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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weiblich/female, 45
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Beitrag Mo., 29.12.2014, 13:05

Noch ne kurze Ergänzung:
http://www.coreonehealth.com/gluten-sen ... e-hormones
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Broken Wing
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Beiträge: 2978

Beitrag Mo., 29.12.2014, 13:29

Das ist leider häufig. Suizidgedanken sind zwar schon ein besonders krasser Fall, ich würde mich erkundigen, ob sich dagegen nichts machen lässt. Unwohlsein, Verzweiflung und Ängste sind aber sehr häufig.
Bei mir ist es kurz vor der Menstruation auch besonders schlimm. Da habe ich mich mehrmals dabei erwischt, Suizidvorbereitungen zu treffen.

Im Buch "Wenn es dunkel wird" geht die Autorin auch darauf ein und führt Statistiken an, die einen signifikanten Zusammenhang herstellen konnten.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Julia1
sporadischer Gast
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Beiträge: 13

Beitrag Mo., 29.12.2014, 14:15

Ja das kenne ich auch... Aber auch eine gute Woche vorher schon.
Die Selbstmordgedanken habe ich dann auch sehr stark und könnte nur heulen den ganzen Tag. Auch andere komische Gedanken kommen da, also eine sehr depressive Phase, schlimmer als sonst
Wenn du ein Mittel dagegen findest, gibst Bescheid

Hast du denn Deine Tage regelmäßig? Also ich habe sogar noch das Pech, dass ich anstatt alle 4 Wochen sogar alle 3 Wochen meine Tage kriege...

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Miss_Understood
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weiblich/female, 45
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Beitrag Sa., 03.01.2015, 19:49

Hat einer der Leidensgenossinnen hier eigentlich schon mal Hormonyoga probiert? KLingt doch auch ganz gut, oder?
http://www.hormonyoga-rostock.de/
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Alienia
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Beiträge: 241

Beitrag Mi., 14.01.2015, 23:04

Ja,also kenne das scheinbar einige. Außer die Suizidgedanken.

Ich denke, dass kommt bei mir daher, dass ich eh schon so gewohnheitsmäßig ab und zu solche Gedanken habe und dann wird das dadurch wieder reaktiviert.
Julia1 hat geschrieben: Hast du denn Deine Tage regelmäßig? Also ich habe sogar noch das Pech, dass ich anstatt alle 4 Wochen sogar alle 3 Wochen meine Tage kriege...
Ja, das schon. Mein Körper funktioniert da wie ein Uhrwerk
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