Hallo liebe Leser
Ich [w, 21*] befinde mich gerade mal wieder in einer schwierigen Situation. Ich verstehe überhaupt nicht mehr wozu irgendetwas gut sein sollte und nehme mein Leben als völlig hoffnungslos/sinnlos wahr.
Ich habe -für mein Zeitempfinden- schon ziemlich lange psychische Probleme und bin bereits zum zweiten Mal in psychologischer Behandlung. Ich weiss jedoch nicht ob ich wirklich Fortschritte mache und mich weiterentwickle, habe ständig das Gefühl mich im Kreis zu drehen
Mein Kernproblem ist ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, welches ich bereits mit unterschiedlichsten Mitteln zu kompensieren versuchte:
- Leistungszwang
- Perfektionismus
- Essstörung
- Drogen
- Helfersyndrom
- Ungesunde Beziehungen
Im Moment habe ich das Gefühl auf der Schiene der Depression gefangen zu sein, die Symptome stimmen jedenfalls damit überein.
Ich war immer eine Kämpferin, versuchte immer voller Energie an die Herausforderungen heranzugehen und spürte immer einen Funken Hoffnung auf ein besseres / psychisch gesundes Leben.
Doch nun verliere ich diese Hoffung langsam. Ich sehe keinen Lichtblick mehr am Ende des Tunnels. Weiss nicht wofür ich eigentlich noch kämpfen soll. Ich fühle einfach nur tiefste Trauer und Enttäuschung über das Leben.
Und frage mich womit ich solche psychischen Probleme verdient habe,
was ich falsch gemacht habe,
warum in meinem Leben NIE irgendetwas gut laufen kann,
warum ich von einer Krise in die nächste steuere,
warum ich mich selber nicht lieben kann
und warum ich trotz grösster Bemühungen keine Besserung spüre.
Ich kann das alles nicht mehr. Ich bin dankbar für jeden eurer wertvollen Gedanken zu meinem Bericht...
In Liebe
Géraldine
Wo führt das alles hin?
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Liebe Geraldine
Zuerst mal ich verstehe dich so gut! Denke ich. Und von Käseland zu Käseland da hat man doch grad mal eine grössere Solidarität .. Nein, auch sonst, hat mich dein Text berührt. Es kamen mir einige Fragen auf. Was machst du, wo/wie wohnst du, fühlst du dich in dem was du tagtäglich machst wohl? Hast du einen Freund oder Freunde, die dir Halt geben (oder auch nicht)? Ich denke um dir da genaueres zu helfen, wäre es gut, was über deine Lebensumstände zu erfahren.
All deine Versuche mit dem niedrigen Selbstwertgefühl umzugehen habe ich auch hinter mir oder bin noch drin, whatever, es ist schon mal gut dass du es erkannt hast als solches: als Bewältigungsstrategien um mit deinem niedrigen Selbstwert umzugehen. Und da mache ich mir auch zu deiner Entwicklung Gedanken, wie es dazukam, dass du zu solchen "Mitteln" greifen musstest?
Auf jeden Fall ich hoffe ich komme dir nicht zu nahe, aber eine liebe von Landesgenossin zu Landesgenossin.
GLG Zoé
Zuerst mal ich verstehe dich so gut! Denke ich. Und von Käseland zu Käseland da hat man doch grad mal eine grössere Solidarität .. Nein, auch sonst, hat mich dein Text berührt. Es kamen mir einige Fragen auf. Was machst du, wo/wie wohnst du, fühlst du dich in dem was du tagtäglich machst wohl? Hast du einen Freund oder Freunde, die dir Halt geben (oder auch nicht)? Ich denke um dir da genaueres zu helfen, wäre es gut, was über deine Lebensumstände zu erfahren.
All deine Versuche mit dem niedrigen Selbstwertgefühl umzugehen habe ich auch hinter mir oder bin noch drin, whatever, es ist schon mal gut dass du es erkannt hast als solches: als Bewältigungsstrategien um mit deinem niedrigen Selbstwert umzugehen. Und da mache ich mir auch zu deiner Entwicklung Gedanken, wie es dazukam, dass du zu solchen "Mitteln" greifen musstest?
Auf jeden Fall ich hoffe ich komme dir nicht zu nahe, aber eine liebe von Landesgenossin zu Landesgenossin.
GLG Zoé
Was ist das Siegel der erreichten Freiheit? — Sich nicht mehr vor sich selber schämen.
F. Nietzsche
F. Nietzsche
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo Zoé
Schön das du dich meldest und so viel Interesse für meinen Bericht zeigst...
Ich geniesse es, liebe Menschen um mich herum zu haben, v.a. Familienmitglieder und Freunde, obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl habe, von diesen Menschen wahnsinnig viel Halt zu bekommen.
Ich habe eigentlich sehr wenige Freunde und brauche auch sehr viel Zeit für mich selbst um in meiner intensiven Gedanken- und Gefühlswelt zu "versinken". Bin auch recht in mich gekehrt/introvertiert. Ich lese gerne mal ein Buch, trinke einen Tee, gehe Wandern oder fahre mit dem Zug in irgendeine Stadt, die ich noch nicht kenne. Ich gehe gerne Schwimmen und habe schon lange vor mit Yoga/Meditation anzufangen. Ausserdem mag ich es zu singen und zu tanzen... Zurzeit habe ich jedoch null Antrieb, irgendetwas davon auszuführen.
Einen Freund habe ich nicht, da ich seit zwei Jahren meinem drogensüchtigen Ex-Freund nachtrauere, der mich für eine andere Frau verlassen hat
Ich wohne seit dieser Trennung wieder bei meiner Mutter, leider... Möchte schon lange ausziehen, doch dazu fehlt mir einfach das Geld
Ich lebte immer in einer schwarz-weissen Welt. Entweder ganz oder gar nicht. Viel zu extrem eben. Und diese Extreme habe ich auch im Umgang mit mir Selbst ausgelebt. Ich schätze so kam es zu all den selbstschädigenden Bewältigungsstrategien
Ich knuddle dich zurück!
Grüessli Géraldine
Schön das du dich meldest und so viel Interesse für meinen Bericht zeigst...
Ich erzähle dir gerne etwas über mich... Ich arbeite als Fachfrau Betreuung in einer Werkstatt für behinderte Menschen, die Arbeit ist anstrengend, doch macht mir grossen Spass. Später könnte ich mir sehr gut vorstellen zu studieren, ich schwanke noch zwischen Sozialer Arbeit und Psychologie.Zoé hat geschrieben:Was machst du, wo/wie wohnst du, fühlst du dich in dem was du tagtäglich machst wohl? Hast du einen Freund oder Freunde, die dir Halt geben (oder auch nicht)?
Ich geniesse es, liebe Menschen um mich herum zu haben, v.a. Familienmitglieder und Freunde, obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl habe, von diesen Menschen wahnsinnig viel Halt zu bekommen.
Ich habe eigentlich sehr wenige Freunde und brauche auch sehr viel Zeit für mich selbst um in meiner intensiven Gedanken- und Gefühlswelt zu "versinken". Bin auch recht in mich gekehrt/introvertiert. Ich lese gerne mal ein Buch, trinke einen Tee, gehe Wandern oder fahre mit dem Zug in irgendeine Stadt, die ich noch nicht kenne. Ich gehe gerne Schwimmen und habe schon lange vor mit Yoga/Meditation anzufangen. Ausserdem mag ich es zu singen und zu tanzen... Zurzeit habe ich jedoch null Antrieb, irgendetwas davon auszuführen.
Einen Freund habe ich nicht, da ich seit zwei Jahren meinem drogensüchtigen Ex-Freund nachtrauere, der mich für eine andere Frau verlassen hat
Ich wohne seit dieser Trennung wieder bei meiner Mutter, leider... Möchte schon lange ausziehen, doch dazu fehlt mir einfach das Geld
Das ist eine sehr gute Frage, die ich dir so gerade nicht beantworten kann. Ich weiss nur, dass ich mich halt immer schon recht wertlos gefühlt habe, schon als kleines Mädchen. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie ich als 10-jährige den Gedanken gefasst habe, dass mein Leben sinnlos ist, wenn ich nicht ganz besonders gute Leistung erbringe. Seither habe ich immer nur geleistet oder völlig versagt - beides jeweils zu 100 %...Zoé hat geschrieben:Und da mache ich mir auch zu deiner Entwicklung Gedanken, wie es dazukam, dass du zu solchen "Mitteln" greifen musstest?
Ich lebte immer in einer schwarz-weissen Welt. Entweder ganz oder gar nicht. Viel zu extrem eben. Und diese Extreme habe ich auch im Umgang mit mir Selbst ausgelebt. Ich schätze so kam es zu all den selbstschädigenden Bewältigungsstrategien
Ich knuddle dich zurück!
Grüessli Géraldine
Du hast diese Probleme NICHT verdient. Niemand hat solche Probleme verdient. Und dennoch haben soviele Menschen solche Probleme.Und frage mich womit ich solche psychischen Probleme verdient habe,
Du hast auch nichts falsch gemacht. Dir hat "das Schicksal" bestimmte Karten in die Hand gedrückt. Damit musst du nun dein Spiel (des Lebens) bestreiten.was ich falsch gemacht habe,
Manche bekommen bessere, manche schlechtere Karten.
Es ist nicht die Schuld des Spielers.
Es läuft doch nicht NIE irgendwas gut. Es läuft in bestimmten Dingen nicht gut.warum in meinem Leben NIE irgendetwas gut laufen kann,
Aber es gibt durchaus Dinge, die gut laufen. Du hast Essen, Wärme, keine akute lebensbedrohliche Krankheit, die dich vor Schmerzen krümmen lässen.
Auch wenn du leidest, mach dir bewusst, dass du dennoch in anderer Hinsicht vom Glück bezeichnet bist und dadurch die besten Voraussetzungen hast, dass du dir helfen (lassen) kannst, damit es dir wieder besser geht.
Der Blick auf Dinge, die für uns gut funktionieren, macht und Hoffnung, dass nicht alles verloren ist und gibt uns das so wichtige Gefühl, dass man sich auf bestimmte Dinge verlassen kann. Auch wenn alles hoffnungslos scheint.
Weil du noch nicht gelernt hast, gut mit dir selbst umzugehen.warum ich von einer Krise in die nächste steuere,
Weil du eben die Karten bekommen hast, die du bekommen hast.warum ich mich selber nicht lieben kann
Nur Wenige haben das Glück, sich (von Anfang an) selbst aufrichtig zu lieben.
Die meisten von uns müssen sich ihr Leben lang darum bemühen, mit sich selbst gut zurecht zu kommen.
Es ist eine Lebensaufgabe.
Gib dir Zeit. Das ist das wichtigste.
Es dauert.
Vielleicht weil dein Bemühen Ausdruck deines Perfektionsdranges ist?und warum ich trotz grösster Bemühungen keine Besserung spüre.
In deinem Fall wäre wahrscheinlich weniger Bemühung besser. (Aber viel schwieriger!)
Ich kann dir einige Bücher empfehlen, die mir in den Sinn gekommen sind, als ich deinen Beitrag las:
1. Arno Gruen - Der Verrat am Selbst
2. Giger-Bütler - Sie haben es doch gut gemeint (Oder: Jetzt geht es um mich)
3. Thich Nhat Hanh - Die Versöhnung mit dem Inneren Kind
Alles Gute!
Chancen
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Liebe Géraldine
Oh das ist schön eine meiner engsten Freundinnen ist auch Fachfrau für Betreuung. Und was das andere anbelangt, da teilen wir drei wohl dasselbe: die finanzielle Unfähigkeit von den Eltern oder der Mutter auszuziehen. Das ist schon wahnsinnig bemühend. Wobei ich in meinen Ansprüchen immer mehr runterkomme, mittlerweile ist es mir sogar wichtig einfach "nur" ein Studentenzimmer in einem Studentenwohnheim, einfach für mich. Aber "einfach" das vor meiner Mum durchzusetzen wird das nicht... Ich muss lernen, Distanz aushalten zu können und mit x anderen unangenehmen Gefühlen ihrerseits umgehen, wenn ich es wage, auszuziehen. Es ist nicht so dass sie mich für immer haben will, viel mehr hat sie einen Plan, aber nach dem Plan werde ich vielleicht in 2 Jahren allerfrühstestens ausziehen und das geht für mich nicht.....Also ich bin da aktiv am überlegen wie du siehst . Wie wäre es denn bei deiner Mum, wie würde sie reagieren?
Aber ich verstehe es sehr gut glaube ich wie dir zumute ist.
Es ist schön, dass du einen Halt in der Arbeit hast, schätze ihn!!! Und ja why not, auch noch studieren irgendwann, wenn es dir auch finanziell möglich ist, aber immerhin arbeitest du und bist auf eigenen Füssen, viel mehr als ich z.Bsp. die noch Studentin ist :-/.
Oh das kann ich nur unterstreichen:
Dass du über die Trennung noch nicht wegbist, ist klar. Auch hier sehe ich mal wieder eine kleine Parallele zu mir, ich hatte auch was mit einem drogenabhängigen und es wäre evtl. mehr draus geworden. Ich denke einfach sobald eine Sucht reinkommt, ist eine Beziehung (leider) so lieb der andere auch ist, fast unmöglich. Mein Ex hat exessiv gekifft..Und ich war immer der Meinung, die Liebe ist stärker, aber leider verändert das die Persönlichkeit doch ziemlich gravierend. Ich denke man muss einen Unterschied machen, den "drogenabhängigen" Freund sag ich jetzt mal hab ich trotzdem als PErson enorm lieb, aber für eine Beziehung ist es halt schwer. Aber ich hab nun keine Ahnung, wie das bei dir war und ob das überhaupt im entferntesten zutrifft. Auf jeden Fall du leidest noch unter der Trennung und es ist ja auch schön, dass du eine Familie hast die dich aufnimmt. Ich denke, du musst geduldsam sein (ja, ich weiss sagt sich so leicht und ich bin eine der sehr ungeduldigen, wobei ich allmählich in der Therapie da umdenken lerne) und dran glauben, dass es in diesem tiefen Loch wieder eine Zukunft gibt, nicht morgen, nicht heute, aber daran zu glauben, fällt ja mir selber schwer. Deswegen einfach nur
Übrigens das mit dem Leistungsdenken und nur eine Existenzberechtigung haben durch Leistung kenne ich zu gut aus meiner Magersuchts-Zeit...
Da ich Borderline diagnostiziert habe, kann ich wohl das Schwarz-Weiss denken sehr gut nachvollziehen. Eine Lösung finde ich indem ich in der Therapie langsam versuche Farben zu erkennen, zuerst Grautöne und andere Töne. Es kann nicht immer nur hell oder dunkel sein, auch wenn es Sicherheit gibt, an beiden Polen kann man sich nicht auf längere Zeit aufhalten.
Wie geht es denn bei dir in der Therapie? Hast du jemand kompetenten für dich an deiner Seite? Kannst du dich dort öffnen, vertrauen?
Ich freue mich wieder von dir zu lesen!
Herzlicher Gruss Zoé
Oh das ist schön eine meiner engsten Freundinnen ist auch Fachfrau für Betreuung. Und was das andere anbelangt, da teilen wir drei wohl dasselbe: die finanzielle Unfähigkeit von den Eltern oder der Mutter auszuziehen. Das ist schon wahnsinnig bemühend. Wobei ich in meinen Ansprüchen immer mehr runterkomme, mittlerweile ist es mir sogar wichtig einfach "nur" ein Studentenzimmer in einem Studentenwohnheim, einfach für mich. Aber "einfach" das vor meiner Mum durchzusetzen wird das nicht... Ich muss lernen, Distanz aushalten zu können und mit x anderen unangenehmen Gefühlen ihrerseits umgehen, wenn ich es wage, auszuziehen. Es ist nicht so dass sie mich für immer haben will, viel mehr hat sie einen Plan, aber nach dem Plan werde ich vielleicht in 2 Jahren allerfrühstestens ausziehen und das geht für mich nicht.....Also ich bin da aktiv am überlegen wie du siehst . Wie wäre es denn bei deiner Mum, wie würde sie reagieren?
Aber ich verstehe es sehr gut glaube ich wie dir zumute ist.
Es ist schön, dass du einen Halt in der Arbeit hast, schätze ihn!!! Und ja why not, auch noch studieren irgendwann, wenn es dir auch finanziell möglich ist, aber immerhin arbeitest du und bist auf eigenen Füssen, viel mehr als ich z.Bsp. die noch Studentin ist :-/.
Oh das kann ich nur unterstreichen:
Geht mir genauso, und genauso ist es mein Ziel irgendwann nochmals mit Yoga zu beginnen, das tat mir damals psychisch gut, aber physisch war ich da wohl noch nicht in der Lage (habe auch eine ES-Vergangenheit). Am liebsten würd ich mit dir zusammen in einen Kurs gehen .Ich habe eigentlich sehr wenige Freunde und brauche auch sehr viel Zeit für mich selbst um in meiner intensiven Gedanken- und Gefühlswelt zu "versinken". Bin auch recht in mich gekehrt/introvertiert. Ich lese gerne mal ein Buch, trinke einen Tee, gehe Wandern oder fahre mit dem Zug in irgendeine Stadt, die ich noch nicht kenne. Ich gehe gerne Schwimmen und habe schon lange vor mit Yoga/Meditation anzufangen.
Dass du über die Trennung noch nicht wegbist, ist klar. Auch hier sehe ich mal wieder eine kleine Parallele zu mir, ich hatte auch was mit einem drogenabhängigen und es wäre evtl. mehr draus geworden. Ich denke einfach sobald eine Sucht reinkommt, ist eine Beziehung (leider) so lieb der andere auch ist, fast unmöglich. Mein Ex hat exessiv gekifft..Und ich war immer der Meinung, die Liebe ist stärker, aber leider verändert das die Persönlichkeit doch ziemlich gravierend. Ich denke man muss einen Unterschied machen, den "drogenabhängigen" Freund sag ich jetzt mal hab ich trotzdem als PErson enorm lieb, aber für eine Beziehung ist es halt schwer. Aber ich hab nun keine Ahnung, wie das bei dir war und ob das überhaupt im entferntesten zutrifft. Auf jeden Fall du leidest noch unter der Trennung und es ist ja auch schön, dass du eine Familie hast die dich aufnimmt. Ich denke, du musst geduldsam sein (ja, ich weiss sagt sich so leicht und ich bin eine der sehr ungeduldigen, wobei ich allmählich in der Therapie da umdenken lerne) und dran glauben, dass es in diesem tiefen Loch wieder eine Zukunft gibt, nicht morgen, nicht heute, aber daran zu glauben, fällt ja mir selber schwer. Deswegen einfach nur
Übrigens das mit dem Leistungsdenken und nur eine Existenzberechtigung haben durch Leistung kenne ich zu gut aus meiner Magersuchts-Zeit...
Da ich Borderline diagnostiziert habe, kann ich wohl das Schwarz-Weiss denken sehr gut nachvollziehen. Eine Lösung finde ich indem ich in der Therapie langsam versuche Farben zu erkennen, zuerst Grautöne und andere Töne. Es kann nicht immer nur hell oder dunkel sein, auch wenn es Sicherheit gibt, an beiden Polen kann man sich nicht auf längere Zeit aufhalten.
Wie geht es denn bei dir in der Therapie? Hast du jemand kompetenten für dich an deiner Seite? Kannst du dich dort öffnen, vertrauen?
Ich freue mich wieder von dir zu lesen!
Herzlicher Gruss Zoé
Was ist das Siegel der erreichten Freiheit? — Sich nicht mehr vor sich selber schämen.
F. Nietzsche
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Hallo Chancen
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Auch in dieser Aussage spüre ich, dass sie so viel Wahres beinhaltet. Manchmal spüre ich den Perfektionsdrang / Leistungszwang richtig doll. Er liegt dann so schwer in meiner Brust und drückt so fest, dass ich mich manchmal wundere, dass mir das Atmen so leicht fällt.
Géraldine
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Du hast absolut recht, es gibt auch viele schöne Momente in meinem Leben. Ich versuche dann auch diese Momente in mich aufzusaugen und aufrichtig dankbar dafür zu sein... Manchmal fällt mir dies jedoch einfach so schwer, dann verfalle ich dem mal wieder dem SchwarzmalenChancen hat geschrieben:Der Blick auf Dinge, die für uns gut funktionieren, macht und Hoffnung, dass nicht alles verloren ist und gibt uns das so wichtige Gefühl, dass man sich auf bestimmte Dinge verlassen kann. Auch wenn alles hoffnungslos scheint.
Chancen hat geschrieben:Zitat:
und warum ich trotz grösster Bemühungen keine Besserung spüre.
Vielleicht weil dein Bemühen Ausdruck deines Perfektionsdranges ist?
In deinem Fall wäre wahrscheinlich weniger Bemühung besser. (Aber viel schwieriger!)
Auch in dieser Aussage spüre ich, dass sie so viel Wahres beinhaltet. Manchmal spüre ich den Perfektionsdrang / Leistungszwang richtig doll. Er liegt dann so schwer in meiner Brust und drückt so fest, dass ich mich manchmal wundere, dass mir das Atmen so leicht fällt.
Nr 3 habe ich bereits gelesen. Und nun werde ich Nr 1 und 2 auch noch auf mich wirken lassen - Vielen Dank nochmals!Chancen hat geschrieben:Ich kann dir einige Bücher empfehlen, die mir in den Sinn gekommen sind, als ich deinen Beitrag las:
1. Arno Gruen - Der Verrat am Selbst
2. Giger-Bütler - Sie haben es doch gut gemeint (Oder: Jetzt geht es um mich)
3. Thich Nhat Hanh - Die Versöhnung mit dem Inneren Kind
Géraldine
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Liebe Zoé
Es ist schön zu wissen, dass es da draussen Menschen gibt, die Ähnliches durchmachen und verstehen können, wie man sich fühlt. Da will man ja gleich wieder draufloskuscheln
Ich denke eher sie wäre einfach froh darüber, ein Zimmer mehr zur freien Verfügung zu haben.
Finanziell läge für mich auch nur ein Studentenzimmer drin [was mir absolut reichen würde*]. Irgendwie hindert mich aber etwas an der Verwirklichung meines Studentenzimmerwunsches. Ich kann mir irgendwie einfach gar nicht vorstellen, dass irgendeine fremde Person Interesse daran haben könnte, sich MIT MIR eine WG zu teilen. Diese ganze Situation mit der WG-Suche löst in mir einfach ein mulmiges Gefühl aus. Hier zeigt sich mal wieder mein fehlendes Selbstvertrauen.
Wahrscheinlich sollte ich einfach über meinen Schatten springen und es wagen anstatt noch lange darüber nachzugrübeln.
Och Zoé, deine Worte berühren mich so, auch das mit dem "versuchen Grautöne und Farben zu erkennen* wunderschön, ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen... einfach nur Danke dafür
In Liebe
Géraldine
Es ist schön zu wissen, dass es da draussen Menschen gibt, die Ähnliches durchmachen und verstehen können, wie man sich fühlt. Da will man ja gleich wieder draufloskuscheln
Naja ich glaube nicht, dass sie sich gross daran stören würde.Zoé hat geschrieben: Wie wäre es denn bei deiner Mum, wie würde sie reagieren?
Ich denke eher sie wäre einfach froh darüber, ein Zimmer mehr zur freien Verfügung zu haben.
Finanziell läge für mich auch nur ein Studentenzimmer drin [was mir absolut reichen würde*]. Irgendwie hindert mich aber etwas an der Verwirklichung meines Studentenzimmerwunsches. Ich kann mir irgendwie einfach gar nicht vorstellen, dass irgendeine fremde Person Interesse daran haben könnte, sich MIT MIR eine WG zu teilen. Diese ganze Situation mit der WG-Suche löst in mir einfach ein mulmiges Gefühl aus. Hier zeigt sich mal wieder mein fehlendes Selbstvertrauen.
Wahrscheinlich sollte ich einfach über meinen Schatten springen und es wagen anstatt noch lange darüber nachzugrübeln.
Die Idee finde ich gar nicht mal so schlechtZoé hat geschrieben:Geht mir genauso, und genauso ist es mein Ziel irgendwann nochmals mit Yoga zu beginnen, das tat mir damals psychisch gut, aber physisch war ich da wohl noch nicht in der Lage (habe auch eine ES-Vergangenheit). Am liebsten würd ich mit dir zusammen in einen Kurs gehen .
Du sprichst mir aus der Seele. Ich liebte diesen Menschen als Person über alles. Ich durfte seine guten, sensiblen, menschlichen Seiten kennenlernen und konnte es kaum ertragen, dass er sich selbst durch exzessiven Drogenkonsum [vorwiegend Kokain*] selbst zerstörte. Ich habe ihm grundsätzlich alles durchgehen lassen, mich von ihm wie ein Stück Dreck behandeln lassen und bin dann dem Helfersyndrom verfallen. Obwohl ich noch immer tiefste Schmerzen empfinde wenn ich an die Trennung und deren scheusslichen Umstände denke, so bin ich doch froh, dass ich mich von diesem Menschen lösen konnte [zumindest entfernungstechnisch]Zoé hat geschrieben: Ich denke man muss einen Unterschied machen, den "drogenabhängigen" Freund sag ich jetzt mal hab ich trotzdem als PErson enorm lieb, aber für eine Beziehung ist es halt schwer. Aber ich hab nun keine Ahnung, wie das bei dir war und ob das überhaupt im entferntesten zutrifft.
*Zoé hat geschrieben: Ich denke, du musst geduldsam sein (ja, ich weiss sagt sich so leicht und ich bin eine der sehr ungeduldigen, wobei ich allmählich in der Therapie da umdenken lerne) und dran glauben, dass es in diesem tiefen Loch wieder eine Zukunft gibt, nicht morgen, nicht heute, aber daran zu glauben, fällt ja mir selber schwer. Deswegen einfach nur
Och Zoé, deine Worte berühren mich so, auch das mit dem "versuchen Grautöne und Farben zu erkennen* wunderschön, ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen... einfach nur Danke dafür
Ich fühle mich wohl bei meinem Therapeuten, er wirkt auf mich sehr kompetent und sympathisch. Das mit dem "Sich-Öffnen" kriege ich auch meistens recht gut hin, ich brauche dafür einfach jedes Mal wieder so viel Überwindung. Ist das bei dir auch so?Zoé hat geschrieben:Wie geht es denn bei dir in der Therapie? Hast du jemand kompetenten für dich an deiner Seite? Kannst du dich dort öffnen, vertrauen?
In Liebe
Géraldine
Liebe Géraldine
Wie geht es dir heute?
Du hast eine PM von mir bekommen, hoffentlich kannst du die schon empfangen und drauf zurückschreiben. Geht eben erst nach einer gewissen Anzahl Einträge aber das sollte nun bei dir gehen.
Das kommt bei mir natürlich auch noch hinzu, ob ich kompatibel bin in einer WG mit andern zu sein, die ich nicht kenne. Aber vordergründig ist es einfach ein Problem der Ablösung von zu Hause, wo ich dann bin ist für mich nun da eher zweitrangig. Und leider bin ich nun mal noch in Ausbildung als Studentin und bin da auf Studentenjobs angewiesen, und da nun einer aufgehört hat...Naja, bin ich finanziell wieder von meinen Eltern abhängig und das nervt mich schon. Vor allem ich versuche mich wegen meine psychischen Probleme wirklich schon lange an einem Bachelor (übrigens hab ich mal mit Psychologie begonnen ).
Zur "nicht schlechten Idee" und Yoga habe ich dir eine PM geschickt .
Uff, das klingt so schlimm, tut mir sehr sehr leid, dass es so schlimm war :( mit der Trennung. Aber es ist wahrscheinlich leider einfach schon das beste für dich auch, weil ich finde, du hast jemanden verdient, der dein Helfersyndrom nicht ausnutzt, der das schätzt, dass du da bist, dich aber nicht ausnutzt. Und ja, bei aller Liebe zur Person, aber eine Beziehung geht nicht wenn eine Sucht mitreinspielt, ausser die Beteiligten reissen sich alle am Riemen, etc. und es setzt halt schon voraus, dass er von der Sucht wegkommen WILL. Kokain ist schlimm...Mein einer Freund hat auch Heroin konsumiert und exzessiv gekifft. Er hätte mich da fast mit reingezogen und der andere mein Ex hat exzessiv gekifft (was seine Persönlichkeit massiv veränderte). nicht schön das alles.
Ich mache ein bisschen eine spezielle Psychotherapie nämlich eine klassische Psychoanalyse, drei-viermal in der Woche liegend. das ist schon speziell, von daher. Ja, ich vertraue ihm schon, auch wenn es echt anstrengend ist und ich mir immer wieder denke, ich könnte es mir leichter machen aber bei den vielen Problemen die da schon seit bald 10 Jahren da sind, da greift einfach keine nur an der Oberfläche kratzende Therapie....Ich kann ihm vertrauen, Dinge die ich noch keinem anderen anvertrauen konnte, das find ich toll.
Wie lange bist du denn schon bei ihm? Vielleicht braucht es noch Zeit? Wie oft gehst du denn zu ihm pro Woche? Und wie läuft so ein Gespräch ab?
Nimmst du auch etwas an Medikamenten wie ein AD? Die können schon auch unterstützen nicht so in's boden-und hoffnungslose zu verfallen. Nicht dass es die Löcher nicht mehr gibt, aber man stürzt uU nicht mehr so ab, kommt leichter wieder aus dem Loch.
Denn wie du ja sagst, ist die Depression momentan das zentralste "Problem"... Hast du mit den Drogen die du damals auch mal konsumiert hast gegen die Depression ankämpfen wollen und dich selber zu heilen versucht? Konsumierst du derzeit noch ab un an was?
Wenn dir die Fragen zu nah sind, kannst du sie mir ja auch per PM beantworten, aber selbst dort musst du sie mir natürlich auch nicht beantworten .
Auf bald und ganz herzlich, Zoé
Wie geht es dir heute?
Du hast eine PM von mir bekommen, hoffentlich kannst du die schon empfangen und drauf zurückschreiben. Geht eben erst nach einer gewissen Anzahl Einträge aber das sollte nun bei dir gehen.
Das kommt bei mir natürlich auch noch hinzu, ob ich kompatibel bin in einer WG mit andern zu sein, die ich nicht kenne. Aber vordergründig ist es einfach ein Problem der Ablösung von zu Hause, wo ich dann bin ist für mich nun da eher zweitrangig. Und leider bin ich nun mal noch in Ausbildung als Studentin und bin da auf Studentenjobs angewiesen, und da nun einer aufgehört hat...Naja, bin ich finanziell wieder von meinen Eltern abhängig und das nervt mich schon. Vor allem ich versuche mich wegen meine psychischen Probleme wirklich schon lange an einem Bachelor (übrigens hab ich mal mit Psychologie begonnen ).
Zur "nicht schlechten Idee" und Yoga habe ich dir eine PM geschickt .
Uff, das klingt so schlimm, tut mir sehr sehr leid, dass es so schlimm war :( mit der Trennung. Aber es ist wahrscheinlich leider einfach schon das beste für dich auch, weil ich finde, du hast jemanden verdient, der dein Helfersyndrom nicht ausnutzt, der das schätzt, dass du da bist, dich aber nicht ausnutzt. Und ja, bei aller Liebe zur Person, aber eine Beziehung geht nicht wenn eine Sucht mitreinspielt, ausser die Beteiligten reissen sich alle am Riemen, etc. und es setzt halt schon voraus, dass er von der Sucht wegkommen WILL. Kokain ist schlimm...Mein einer Freund hat auch Heroin konsumiert und exzessiv gekifft. Er hätte mich da fast mit reingezogen und der andere mein Ex hat exzessiv gekifft (was seine Persönlichkeit massiv veränderte). nicht schön das alles.
Ich mache ein bisschen eine spezielle Psychotherapie nämlich eine klassische Psychoanalyse, drei-viermal in der Woche liegend. das ist schon speziell, von daher. Ja, ich vertraue ihm schon, auch wenn es echt anstrengend ist und ich mir immer wieder denke, ich könnte es mir leichter machen aber bei den vielen Problemen die da schon seit bald 10 Jahren da sind, da greift einfach keine nur an der Oberfläche kratzende Therapie....Ich kann ihm vertrauen, Dinge die ich noch keinem anderen anvertrauen konnte, das find ich toll.
Wie lange bist du denn schon bei ihm? Vielleicht braucht es noch Zeit? Wie oft gehst du denn zu ihm pro Woche? Und wie läuft so ein Gespräch ab?
Nimmst du auch etwas an Medikamenten wie ein AD? Die können schon auch unterstützen nicht so in's boden-und hoffnungslose zu verfallen. Nicht dass es die Löcher nicht mehr gibt, aber man stürzt uU nicht mehr so ab, kommt leichter wieder aus dem Loch.
Denn wie du ja sagst, ist die Depression momentan das zentralste "Problem"... Hast du mit den Drogen die du damals auch mal konsumiert hast gegen die Depression ankämpfen wollen und dich selber zu heilen versucht? Konsumierst du derzeit noch ab un an was?
Wenn dir die Fragen zu nah sind, kannst du sie mir ja auch per PM beantworten, aber selbst dort musst du sie mir natürlich auch nicht beantworten .
Auf bald und ganz herzlich, Zoé
Was ist das Siegel der erreichten Freiheit? — Sich nicht mehr vor sich selber schämen.
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