Liebes Forum
Hab das Gefühl ich bau nur scheisse (tschuldigung!). Seit der Mai begonnen hat, gehts nur noch bergab. Meine Stimmung ist im Arsch und ich habe ein Krisengespräch nach dem anderen. Mir wurde auch schon mehrfach von der Psychiaterin und dem Psychologen geraten, auf die Akutstation zu gehen. Vor zwei Wochen wars dann soweit und ich bin tatsächlich freiwillig für zwei Tage hingegangen, versicherte dann aber dass es mir besser ging und ging wieder nach Hause. Keine 24h später war ich wieder am Boden zerstört. Ich habe sogar die private Handy Nr. von meinem Therapeuten bekommen und habe die jetzt schon das dritte Wochenende in Folge benutzt oh mann es ist mir so peinlich echt! Heute habe ich ihm geschrieben, dass vor mir 75 Tabletten liegen und ich verzweifelt bin und ich nicht weiss was ich machen soll. Dann hat er angerufen und gesagt ich soll sofort in der Klinik anrufen und mich aufnehmen lassen und er sei verärgert dass ich so lange warte und dann so eine offene Suizidankündigung mache und er sich grosse Sorgen mache und er die Polizei vorbeischicke wenn ich jetzt nicht sofort dort anrufe! Also habe ich in der Klinik angerufen, aber die haben gesagt sie haben nur ein Bett auf der einen Station frei, und auf der Station war ich letztes mal bei der Aufnahmen und die war SO SCHLIMM!! Ich setzt da keinen Fuss mehr rein! Habe dann wieder meinem Therapeuten angerufen und ihm das gesagt. Und dann meinte er, er müsse sich darauf verlassen können, dass ich am Montagabend bei ihm erscheine (unser nächster TErmin). dann hab ich ihm das versprochen und dann war er zufrieden. Hm, also das hatte mich dann doch etwas verwirrt, weil er zuerst mit Polizei droht und dann wiederum ist es egal wenn ich ihn erst in 48h sehe
Und ich weiss eigentlich gar nicht was das soll von mir!! Ich bin sehr unzufrieden und habe extrem oft Suizidgedanken/Absichten, aber ich weiss auch dass er immer total verärgert ist, wenn das Thema kommt, und das find ich immer so schlimm Aber andererseits vertrau ich ihm am meisten und deshalb wende ich mich halt in Akutsituationen an ihn. Aber ich glaube es nervt ihn schon sehr
Ich weiss nicht, was ich mit meinen Suizidäusserungen bewirken will, irgendwie dass man mich hört aber anderseits .... ach ich weiss auch nicht
Suizidäusserungen - was will ich überhaupt??
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Hallo Amalia,
Die meisten Leute denken ja nicht an Suizid, weil sie wirklich sterben wollen, sondern weil sie die Situation nicht aushalten. Für mich hört sich das so an als bräuchtest du ganz dringend eine Änderung in deinem Leben, aber ich denke du weißt noch nicht so wirklich, wo du ansetzten sollst. Das mit den Therapeuten kenne ich - aber du musst dir denken, dass das natürlich auch für Thera's schwer ist, wie man damit umgeht. Schenken sie dir zuviel Beachtung damit, dann steigerst du dich rein. Schenken sie dir zu wenig oder nehmen es zu wenig ernst, kann natürlich etwas passieren...
Ich hatte schon mal Phasen in meinem Leben, da habe ich mich so alleine gelassen gefühlt, dass ich nur Suizidgedanken (im nachhinein betrachtet) geäußert habe, weil ich Zuwendung von meiner Thera wollte, weil mir das in meinem Leben so sehr fehlt... Kann es sein, dass es so etwas auch bei dir ist? Und genau das hat mich bei meiner Thera auch immer verunsichert - auf der einen Seite war sie oft panisch, wenn ich so etwas geäußert hab - auf der anderen Seite wars dann ok wenn ich den Termin erst in einer Woche hatte. Aber das dürfen wir nicht persönlich nehmen..die müssen sich auch abwenden, sonst ist der Beruf nicht tragbar. Bist du medikamentös eingestellt?
Die meisten Leute denken ja nicht an Suizid, weil sie wirklich sterben wollen, sondern weil sie die Situation nicht aushalten. Für mich hört sich das so an als bräuchtest du ganz dringend eine Änderung in deinem Leben, aber ich denke du weißt noch nicht so wirklich, wo du ansetzten sollst. Das mit den Therapeuten kenne ich - aber du musst dir denken, dass das natürlich auch für Thera's schwer ist, wie man damit umgeht. Schenken sie dir zuviel Beachtung damit, dann steigerst du dich rein. Schenken sie dir zu wenig oder nehmen es zu wenig ernst, kann natürlich etwas passieren...
Ich hatte schon mal Phasen in meinem Leben, da habe ich mich so alleine gelassen gefühlt, dass ich nur Suizidgedanken (im nachhinein betrachtet) geäußert habe, weil ich Zuwendung von meiner Thera wollte, weil mir das in meinem Leben so sehr fehlt... Kann es sein, dass es so etwas auch bei dir ist? Und genau das hat mich bei meiner Thera auch immer verunsichert - auf der einen Seite war sie oft panisch, wenn ich so etwas geäußert hab - auf der anderen Seite wars dann ok wenn ich den Termin erst in einer Woche hatte. Aber das dürfen wir nicht persönlich nehmen..die müssen sich auch abwenden, sonst ist der Beruf nicht tragbar. Bist du medikamentös eingestellt?
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.
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Liebe Amilia,
ich hoffe, das, was ich dir jetzt schreibe, ist für dich in Ordnung. Für mich wären meine eigenen Zeilen früher womöglich unerträglich gewesen. Ich hoffe, dass sie dir Klarheit bringen, und nicht noch mehr inneren Druck.
Meine zweite Erklärung wäre, dass Du unbewusst das Gefühl hast, wenn Du den anderen nur klar machen könntest, wie schlecht es dir geht, dann würden sie vielleicht doch endlich das Wundermittel herausholen, das dein Leid lindert. Dass die anderen durch das eigene Leid nicht in hektische Betriebsamkeit versetzt werden, sondern in erster Linie ihr eigenes Leben weiterführen, bzw. ruhig ihre Arbeit machen, kann sich anfühlen, als würde man nicht ernst genommen, und das kann Wut und Panik auslösen. Anderen Menschen zumindest kurzzeitig etwas von den eigenen Gefühlen abzugeben, etwa, indem man sie durch eine Suizidankündigung in Aufruhr versetzt, kann die Last ein wenig lindern - für einen kurzen Moment, denn die Konsequenz des Ernstgenommenwerdens der Drohung, nämlich den Freiheitsverlust, will man ja nicht wirklich auf sich nehmen.
Falls ich mit meiner zweiten Erklärung richtig liege, dann fürchte ich, dass Du das, was Du mit deinen Äußerungen bezweckst, nicht bekommen wirst. Es gibt kein Wundermittel, und daran ist niemand schuld. Wirklich vor der Depression retten können andere Menschen einen auch nicht, sie können einen nur unterstützen. Wenn Du bereit bist, dich selbst zu retten, dann kann das schon reichen.
Ich wünsche dir, dass Du bald einen Weg aus der Depression - und zurück ins Leben!! - findest.
ich hoffe, das, was ich dir jetzt schreibe, ist für dich in Ordnung. Für mich wären meine eigenen Zeilen früher womöglich unerträglich gewesen. Ich hoffe, dass sie dir Klarheit bringen, und nicht noch mehr inneren Druck.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus könnte ich mir zwei Erklärungen vorstellen: Einerseits fühlst Du dich vielleicht zunehmend unter Zugzwang, "es doch endlich zu tun" und versuchst gleichzeitig, irgendjemanden dazu zu bringen, dich zu retten. Mir kam es zeitweilig wie eine Schande vor, womöglich doch nicht sterben zu wollen. Es tatsächlich nicht tun zu können, etwa, weil ich stationär beobachtet werde, hätte mich von dem Gefühl entlastet, ein bloßer "Maulheld" zu sein. Wann immer ich jemand anderen zum Handeln gezwungen habe, hat aber ein panischer Freiheitsdrang eingesetzt und ich habe alles wieder heruntergespielt.Amilia hat geschrieben:
Ich weiss nicht, was ich mit meinen Suizidäusserungen bewirken will, irgendwie dass man mich hört aber anderseits .... ach ich weiss auch nicht
Meine zweite Erklärung wäre, dass Du unbewusst das Gefühl hast, wenn Du den anderen nur klar machen könntest, wie schlecht es dir geht, dann würden sie vielleicht doch endlich das Wundermittel herausholen, das dein Leid lindert. Dass die anderen durch das eigene Leid nicht in hektische Betriebsamkeit versetzt werden, sondern in erster Linie ihr eigenes Leben weiterführen, bzw. ruhig ihre Arbeit machen, kann sich anfühlen, als würde man nicht ernst genommen, und das kann Wut und Panik auslösen. Anderen Menschen zumindest kurzzeitig etwas von den eigenen Gefühlen abzugeben, etwa, indem man sie durch eine Suizidankündigung in Aufruhr versetzt, kann die Last ein wenig lindern - für einen kurzen Moment, denn die Konsequenz des Ernstgenommenwerdens der Drohung, nämlich den Freiheitsverlust, will man ja nicht wirklich auf sich nehmen.
Falls ich mit meiner zweiten Erklärung richtig liege, dann fürchte ich, dass Du das, was Du mit deinen Äußerungen bezweckst, nicht bekommen wirst. Es gibt kein Wundermittel, und daran ist niemand schuld. Wirklich vor der Depression retten können andere Menschen einen auch nicht, sie können einen nur unterstützen. Wenn Du bereit bist, dich selbst zu retten, dann kann das schon reichen.
Ich wünsche dir, dass Du bald einen Weg aus der Depression - und zurück ins Leben!! - findest.
danke für eure Antworten
Ja das mit der Zuwendung habe ich auch schon gedacht.....aber wieder verdrängt. Weil er reagiert immer verärgert, wenn ich mit diesem Thema anfange, und das will ich ja nicht. Aber das sich jemand um mich dann kümmert tut schon gut :S. Ist mir auch recht peinlich.
Ja ich habe Medikamente, ein Antidepressiva seit vier Wochen, was ich aber finde nützt überhaupt nichts, und ein Beruhigungsmittel zum Schlafen, was ich versuche davon wegzukommen.
Aber ich bin immer jeden Tag soooooo müde, obwohl mein Antidepressiva antriebssteigernd sein sollte. Und das finde ich so nervig weil mir für alles die Energie fehlt. Und dennoch kann ich ohne Medis dann auch nicht schlafen in der Nacht :(. Und jetzt bin ich auch noch erkältet und hab den total Anschiss :(.
@Kaltblüter: Irgendwie habe ich das Gefühl, das beides zutreffen könnte? hmmm. Ich will Hilfe aber niemand nimmt mich ernst, bzw. wenn ich dann in die Klinik sollte bekomm ich tatsächlich Panik. Weil auf Station 1 wars echt Horror!!!! und auf Station wars dann zwar angenehm, aber geholfen hats mir auch nichts.
Ja das mit der Zuwendung habe ich auch schon gedacht.....aber wieder verdrängt. Weil er reagiert immer verärgert, wenn ich mit diesem Thema anfange, und das will ich ja nicht. Aber das sich jemand um mich dann kümmert tut schon gut :S. Ist mir auch recht peinlich.
Ja ich habe Medikamente, ein Antidepressiva seit vier Wochen, was ich aber finde nützt überhaupt nichts, und ein Beruhigungsmittel zum Schlafen, was ich versuche davon wegzukommen.
Aber ich bin immer jeden Tag soooooo müde, obwohl mein Antidepressiva antriebssteigernd sein sollte. Und das finde ich so nervig weil mir für alles die Energie fehlt. Und dennoch kann ich ohne Medis dann auch nicht schlafen in der Nacht :(. Und jetzt bin ich auch noch erkältet und hab den total Anschiss :(.
@Kaltblüter: Irgendwie habe ich das Gefühl, das beides zutreffen könnte? hmmm. Ich will Hilfe aber niemand nimmt mich ernst, bzw. wenn ich dann in die Klinik sollte bekomm ich tatsächlich Panik. Weil auf Station 1 wars echt Horror!!!! und auf Station wars dann zwar angenehm, aber geholfen hats mir auch nichts.
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Fluoxin?
Naja, aber wenn da mal ein Fünkchen von Zuwendung war, dann lechtzt man eben förmlich danach. Ich kenne das so gut.. Das ist auch ein Zeichen von einer Abhängigkeit zum Therapeuten, weil man irgendwie das Gefühl hat, so sein zu müssen um richtig wahrgenommen zu werden, richtig?
Naja, aber wenn da mal ein Fünkchen von Zuwendung war, dann lechtzt man eben förmlich danach. Ich kenne das so gut.. Das ist auch ein Zeichen von einer Abhängigkeit zum Therapeuten, weil man irgendwie das Gefühl hat, so sein zu müssen um richtig wahrgenommen zu werden, richtig?
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.
Sertralin. Sollte eigentlich auch noch gegen meine sozialen Ängste wirken, spür aber auch nichts. Und wir erhöhen es schon jede Woche :(.
Oh Gott das mit der Abhängigkeit habe ich auch schon gedacht. Aber er hat auch dazu beigetragen!! Weil ich war stationär 4 Monate und er war mein Therapeut. Dann hat er mir angeboten, ambulant bei ihm weiterzumachen, 2x die Woche. (Und er hat nur 4 ambulante Patienten). Dann als ich nicht mehr arbeitete seit April hat er mir angeboten, auf 3x die Woche Therapie umzusteigen. Und zu guter Letzt bekomme ich auch noch seine Handy Nr. für Notfälle. Also ja......*räusper* ich muss auch gestehen, habe meinen Vater mit 14 verloren und vielleicht ist da ja der Wunsch nach Ersatzpapa.... :S
Oh Gott das mit der Abhängigkeit habe ich auch schon gedacht. Aber er hat auch dazu beigetragen!! Weil ich war stationär 4 Monate und er war mein Therapeut. Dann hat er mir angeboten, ambulant bei ihm weiterzumachen, 2x die Woche. (Und er hat nur 4 ambulante Patienten). Dann als ich nicht mehr arbeitete seit April hat er mir angeboten, auf 3x die Woche Therapie umzusteigen. Und zu guter Letzt bekomme ich auch noch seine Handy Nr. für Notfälle. Also ja......*räusper* ich muss auch gestehen, habe meinen Vater mit 14 verloren und vielleicht ist da ja der Wunsch nach Ersatzpapa.... :S
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Ja - das ist fast das gleiche. Das hab ich auch. Da musst du noch ein bisschen warten, bei mir waren die Suizidgedanken NUR und wirklich NUR in der Übergangszeit von den Medikamenten Zeit!
Natürlich hat er dazu beigetragen - aber jetzt ist es halt zu spät. Das mit dem Ersatzpapa kann gut sein und leider ist es so, dass soviel Zuneigung zu den Therapeuten am Anfang wahnsinnig schön ist, aber im Endeffekt nur schmerzlich sind. Jetzt musst du leider einen Weg damit finden, dich selbst wieder zu distanzieren....
Natürlich hat er dazu beigetragen - aber jetzt ist es halt zu spät. Das mit dem Ersatzpapa kann gut sein und leider ist es so, dass soviel Zuneigung zu den Therapeuten am Anfang wahnsinnig schön ist, aber im Endeffekt nur schmerzlich sind. Jetzt musst du leider einen Weg damit finden, dich selbst wieder zu distanzieren....
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Ja mein Therapeut meinte letztens auch, es sei sehr auffällig, dass die Suizidgedanken erst so schlimm seien, seit ich die Medis habe. Aber die Ärztin meinte, sie denke nicht, dass es daran liege.
Also die Geschichte ging so weiter, dass ich seit dem Vorfall zwei Termine bei meinem Therapeuten hatte. Er war sehr verärgert über die SMS und hatte sich sehr grosse Sorgen gemacht. Er stand kurz davor, die Polizei bei mir vorbeizuschicken und er versuchte auch, meine Mutter zu erreichen (zum Glück war sie nicht zu Hause!). Und dann sagte er, er fände es nicht mehr so gut, dass er mir seine Handy Nr. gegeben habe, weil ich meine Selbstverantwortung dadurch abgebe und sie ihm zuschiebe und dann er handeln muss. Wenn ich wieder eine Krise haben sollte, muss ich die Klinik anrufen, nicht mehr ihn :(. Er war ausser sich vor Sorge, oh mann, das tut mir echt leid :(. Und er meinte auch, dass ich ihn mit dieser Aktion wie an ihn binden will, was ja einerseits auch gelungen ist, weil er wirklich für mich da war, aber anderseits ist das ja total kontraproduktiv. Ojehmineh, was hab ich nur gemacht :S.
Also die Geschichte ging so weiter, dass ich seit dem Vorfall zwei Termine bei meinem Therapeuten hatte. Er war sehr verärgert über die SMS und hatte sich sehr grosse Sorgen gemacht. Er stand kurz davor, die Polizei bei mir vorbeizuschicken und er versuchte auch, meine Mutter zu erreichen (zum Glück war sie nicht zu Hause!). Und dann sagte er, er fände es nicht mehr so gut, dass er mir seine Handy Nr. gegeben habe, weil ich meine Selbstverantwortung dadurch abgebe und sie ihm zuschiebe und dann er handeln muss. Wenn ich wieder eine Krise haben sollte, muss ich die Klinik anrufen, nicht mehr ihn :(. Er war ausser sich vor Sorge, oh mann, das tut mir echt leid :(. Und er meinte auch, dass ich ihn mit dieser Aktion wie an ihn binden will, was ja einerseits auch gelungen ist, weil er wirklich für mich da war, aber anderseits ist das ja total kontraproduktiv. Ojehmineh, was hab ich nur gemacht :S.
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