Ich bin am Ende...

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Reasontobelieve
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Ich bin am Ende...

Beitrag Sa., 09.03.2013, 00:50

Hallo an alle, ich habe mich bisher noch nie in einem Forum angemeldet und ich bin mir darüber im klaren dass ich hier nicht therapiert werden kann oder sonst etwas, jedoch befinde ich mich an einem Punkt wo ich einfach nicht mehr weiter kann und weiß..meine Gedanken kreisen eigentlich nur mehr darum wann und wie ich mich umbringen soll, mit Gedanken was ich vorher noch tun möchte, wen sehen. Kurzzeitig flackert etwas Hoffnung auf oder nennen wir es eher den Gedanken Reiss dich zusammen oder ich tauche einfach ab und "funktioniere". Kurz zu meiner Vorgeschichte..ich bin Einzelkind und allein bei meiner Mutter aufgewachsen. Sie hat es als alleinerziehende Frau nicht leicht gehabt und ihren Frust oft an mir ausgelassen, war auch sehr streng..alles in allem aber hatten wir aber ein gutes wenn auch kein sehr emotionales Verhältnis zueinander. Sie ist jedoch meine einzige Familie und der Bezug daher sehr stark. Aus finanziellen Gründen habe ich während meiner Ausbildung noch bei ihr gewohnt. Seit Herbst letzten Jahres ist in meinem Leben nichts mehr wie es war - zum einen bin ich erkrankt (möchte hier nicht näher darauf eingehen aber es ist eine sehr komplexe Sache und ich habe zig Ärzte hinter mir und erst jetzt beginnt man in die Richtige Richtung zu gehen, die körperlichen symptome sind sehr schlimm), zum anderen hat meine Mutter begonnen richtiggehende Anfälle zu bekommen, ich wurde über Wochen bedroht, psychisch und physisch angegfriffen so das ich von einem Tag auf den anderen (Sachen über Nacht gepackt) auf der "Strasse" stand..mein ehemaliger Freund mit dem ich sehr lange zusammen war hat mich bei sich aufgenommen da ich weder Gled noch die Möglichkeit hatte wo unterzukommen. Hinzu muss man sagen dass wir uns zwar menschlich gut verstehen aber uns schon damals (vor allem er mich) kaputt gemacht haben. Er ist ein sehr antriebsloser Mensch, dem man mal alles mal nichts bedeutet. Er hat mich finanziell sehr viel unterstützt die letzten Monate aber emotional meist allein gelassen. Zugleich hat sich einer meiner engsten Freundinnen angewendet weil bei ihr derzeit Spaß und Ausgehen Priorität haben und ich dies nicht mitmachen konnte. Ich habe alles verloren. Ich habe die letzten Monate fast jeden Tag geweint. Mein Gesicht ist richtiggehend gezeichnet davon. Ebenso habe ich die letzten Monate kaum geschlafen, ich habe ständig Angst. Vor allem, vor der Zukunft. Ich finde auch keine Arbeit. Meine Ausbildung liegt auf Eis. Ich fühle mich wie gelähmt. Ich extrem einsam und alleine. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Mit meiner Mutter habe ich keinen Kontakt mehr (bis auf eine Email), ich habe kein Einkommen, finde keinen Job und die Situation mit meinem Freund ist unerträglich. Wir streiten jeden Tag, oder einmal und daraufhin meidet er einen tagelang (schließt sich in Zimmer ein und kommt nicht raus solange man Wohnung nicht verlässt). So vergehen Tage und Wochen. Ich rede mit niemandem und das ganze staut sich immer mehr. Während ich das hier schreibe bekomme ich kaum Luft. Es ist als würde jemand auf meinem Brustkorb sitzen. Die letzten 2 Wochen sind immer extremer..ich beobachte mich selber wie eine dritte person bei dem was ich tue und kann es irgendwie nicht mehr steuern. Ich esse kaum mehr (dabei wiege ich krankheitsbedingt zu wenig), weine mehrmals täglich, treibe exzessiv sport (weil ich in dieser Zeit an nichts denke und es ablenkt) auch wenn mir schon alles weh tut, und denke darüber nach wann ich es beenden will. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will nicht mehr hier sein. Weiß nicht ob dieses wirre Gerede jemand liest, da es sehr lang geworden ist, aber es tut gut zu schreiben..

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Chancen
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 12:04

Hallo Reasontobelieve

deine Geschichte hört sich schlimm an! Kein Wunder, dass es dir so beschissen geht.

Hast du dir schon überlegt, in dieser Hinsicht professionelle Hilfe zu suchen? Jemand, der dir zuhört und mit dem du dich regelmäßig treffen kannst. Irgendeine nette Psychotherapeutin?
Hol dir am besten ein wenig Beratung beim Hausarzt.

Es gibt in Österreich auch psychosomatische Kliniken, wo du dann ein paar Wochen lang wärst, und wo sie sich um deinen Körper und die Symptome kümmern, und du auch verschiedene psychotherapeutische Angebote wahrnehmen kannst.
Kannst du dir vorstellen, soetwas zu versuchen?

Es wird zwar kein leichter Weg sein, aber es wird dir besser gehen, wenn du dir erlaubst nach Hilfe von außen zu fragen.

Alles Liebe

Chancen

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Reasontobelieve
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Beitrag Sa., 09.03.2013, 12:46

Hallo, vielen Dank für deine Antwort. ja ich bin dabei mir Adressen rauszusuchen, jedoch ist es moment schwer sich sogar dazu zu überwinden. Man fragt sich wozu..was soll das bringen..die können auch nichts ändern. Das einzige was ich überlegt hatte wäre das evtl. eine kurzfristig medikamentöse Behandlung sinnvoll wäre..weil einfach der Druck zu enorm ist um weiter zu machen momentan. Wenn dachte ich an den psychosozialen Dienst da meine Krankheit schon vor diesen Problemen aufgetaucht ist und nachweislich "medizinischer" Art ist, also nichts durch psychische Belastung ..bis auf eines das mein Stresshormonlevel (Cortisol) dauernd zu hoch ist das auf einen Angstzustand hinweist..Wenn kommt nur so eine Anlaufstelle in Frage da ich mir privat gehen (Therapie) nicht leisten kann momentan und man auf einen Therapieplatz von der Kasse Monate warten muss was man so hört. Zum anderen muss ich sagen einfach beim Hausarzt darüber reden..ich weiß nicht ob ich das kann. Es ist alles sehr perönlich. Und will nicht abgestempelt werden ..

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Chancen
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Beiträge: 674

Beitrag Sa., 09.03.2013, 14:04

Ja, den psychosozialen Dienst kannst du jederzeit rund um die Uhr anrufen! Mach' das auf jeden Fall, wenn dir der Stress und der Druck zu groß wird. Die sind sehr nett dort und können dir weiterhelfen. Eben auch mit Medikamenten, wenn notwendig.

Frag dich aber bloß jetzt in dieser Phase, wo es dir so schlecht geht nicht, ob Therapie überhaupt Sinn macht. Wenn du so down bist, dann scheint alles so, als würde es keinen Sinn machen. Aber diese Phase geht wieder vorbei. Mit Hilfe und mit langsamen Schritten wird es dir wieder besser gehen. Und wenn es dir besser geht, dann kommt der Sinn auch zurück, oder du findest ihn zum ersten Mal so richtig, je nachdem.

Jetzt ist einfach alles beschissen, aber das wird sich ändern! Nur Mut!
Mithilfe von Therapie wird sich auch der Cortisolspiegel reduzieren und du kannst wieder entspannter auch Dinge genießen.

Was Therapie betrifft, so stimmt es natürlich, dass es schwierig ist an Kassenplätze zu kommen. Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass du ein paar Wochen in eine psychosomatische Klinik gehst. Hier sind zwar auch Wartezeiten gegeben, aber die halten sich in Grenzen. Hier im Forum gibt es weiter unten einen Bereich, der heißt "Erfahrungen mit Kliniken" oder so. Dort gibt es einen eigenen Bereich für Österreich. Da kannst du ja mal reinschauen. Wenn du dann eine Klinik in deiner Nähe findest, dann melde dich einfach für ein Erstgespräch an, oder bitte jemanden, den Anruf für dich zu tätigen.

Ab dann musst du nichts mehr organisieren. Die übernehmen dann alle weiteren Schritte und sagen dir genau, wie das weitere Vorgehen ist.

Auch wenn du jetzt noch nicht sehen kannst, was das bringen soll, ist es Wert, einen Versuch zu wagen.
Niemand muss so hilflos mit seinen Problemen allein fertig werden! Hol' dir Hilfe, du bist es Wert!

Alles Liebe!

Chancen

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Henrike76
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Beiträge: 621

Beitrag Sa., 09.03.2013, 15:52

Hallo Reasontobelieve ,

erstmal schönen Dank für die Tips der anderen Helfer.

Und ein Lob für Dich, dass Du Dich so geöffnet hast.

Das mit PSD kenne ich so aus der BRD nicht. Nutze es (wie Du es ja auch schon gemacht hast).

Was ist kurzfristig zu tun?:
1) fachliche Hilfe suchen Machst Du schon (PSD)
2) ggf. Medikamente zur Akut-Hilfe
3) möglichst ne Zeit raus da aus dem Hühnerstall, und wenn es über ne Akuteinweisung ist
4) hier immer möglichst täglich über die Sachlage berichten (als Zielschnur die Dich etwas führen kann). Das Schreiben entlastet Dich zusätzlich etwas.
5) wenn Du KV hast (was ich glaube) gibt es Mittel und Wege die Wartezeit auf nen amb. Thera extrem zu verkürzen (zumind. in der BRD).

Tip: Versuch mal Deine Lage ein Stückweit strukturiert zu beschreiben, damit sich das Knäuel besser auflösen lässt. Das kann ich so nicht.

Wünsche alles Gute und halte uns auf dem laufenden.

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meinleben;)
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Beiträge: 208

Beitrag Mi., 13.03.2013, 15:06

Hallo Reasontobelieve,

falls du aus Wien bist, geh mal zur Sigmund Freud Universität (SFU), dort kannst du dich anmelden auf einen Kassenplatz; wenn du Glück hast bekommst du viell. schon in 3 Monaten oder so einen.

Viel Glück, alles Liebe,

meinleben;)

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(V)
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1894

Beitrag Mi., 13.03.2013, 16:06

Erst mal raus, erst mal Abstand nehmen und zur Ruhe kommen. Das ist mE das Allerwichtigste, denn kein noch so guter Tipp, Rat oder Therapeut kann etwas bewirken, solange man täglich so bombardiert wird. Nicht nur mit dem Streit, sondern mit einem antriebslosen Energievampir UND der Abhängigkeit.

Und nur weil man da raus muss, heißt das noch nicht, dass man Schluss machen muss. Das empfiehlt sich zwar sicherlich langfristig, aber bitte erst einen Schritt nach dem anderem, und dann mal weitersehen. Oft kommt es anders, als man denkt. Möchte damit betonen, dass raus aus dieser Situation und evt. Schluss machen ZWEI verschiedene Schuhe sind, das eine muss nichts mit dem anderen zu tun haben. Rauskommen so oder so, unabhängig vom Beziehungsstatus.

Ergänzend zu meinem Vorredner...
3) möglichst ne Zeit raus da aus dem Hühnerstall, und wenn es über ne Akuteinweisung ist
Oder alternativ dazu: eine Tagesklinik aufsuchen. Tagsüber raus und unter ("gleichgesinnte/betroffene") Menschen zu kommen entlastet sehr, und ist nicht ganz so beängstigend und strikt wie eine Akutstation. Mir fällt immer wieder auf, dass es noch großes Wissenslücken gibt, sodass viele entweder gar nicht wissen, dass es so etwas gibt, man selten darüber aufgeklärt wird und/oder ein falsches Bild davon hat.

Ansonsten: Ich weiß zwar nicht, wie das in Österreich geregelt ist, aber mit 26 sollte einem doch vom Sozialamt eine eigene Wohnung zugestanden sein? Ich bin mir ziemlich sicher, dass finanzielle und wohnliche Unabhängigkeit ein ganz großen Batzen lösen würde... vielleicht sogar 30 bis 50%. Weil diese Art der Abhängigkeit, von jemanden, der einem nicht gut tut, kein ZUSÄTZLICHES Problem ist, sondern etwas, was bewusst/unbewusst, direkt oder indirekt ÜBER ALLEM schwebt. Sozusagen das Feld, auf dem (fast) alle anderen Gedanken/Gefühle bestellt werden. Deswegen das A und O ... aus der abhängigen Situation rauskommen, wohnlich, zeitlich, finanziell. Ansonsten verpuffen alle anderen Maßnahmen...

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graue seifenblase
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Beiträge: 264

Beitrag Mi., 13.03.2013, 16:38

Halli hallo!

Ich komme aus Ö.
PSD ist in deiner Situation eine der beiden Optionen, die ich für sinnvoll erachte, erstens kostenlos und zweitens wenn erwünscht auch anonym, man braucht keine E-Card.
Die zweite Option wäre ins nächste Spital zu gehen, das eine psychiatrische Abteilung hat und sich dort Hilfe holen, die kann dann sehr unterschiedlich aussehen, so wie es für dich auch passt. Wenn du dir etwas brichst gehst ja auch in ein Spital und lasst es untersuchen, röntgen und eingipsen ev. noch Medikamente geben. Also warum nicht um es jetzt etwas anders zu formulieren, bei einem psychischen Gebrechen?!

Und so wie meine Vorschreiber schon gesagt haben, schau dass du aus dieser Abhängigkeit raus kommst.

Wenn du mir als PN deinen Wohnort verrätst, kann ich dir die wichtigsten Nr. und Adressen raussuchen und geben.

Lg graue seifenblase

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Beiträge: 2724

Beitrag Do., 14.03.2013, 00:00

Liebe ReasonToBelieve,

leider ist ein Internet-Forum wie dieses bei akuten Suizidgedanken der falsche Platz... Das hier ist ein Forum zum Thema Psychotherapie - also eines, in dem sich Menschen austauschen, die ihr Leben verbessern und an sich arbeiten möchten. Bei schwerwiegenden Depressionen kann ein Forum aufgrund der mit dem Medium verbundenen begrenzten Möglichkeiten aber nicht adäquat helfen - insbesondere auch deshalb, weil hier ja keine "Experten" 24 Stunden täglich auf Beiträge warten und dann womöglich auch noch "ferndiagnostisch" nur über das geschriebene Wort die Situation adäquat einschätzen und darauf reagieren können... ausserdem üben Sie durch Postings wie diese erheblichen Druck auf andere Menschen aus, denen es womöglich gerade auch nicht gut geht - ebenfalls, ohne dass für diese eine Möglichkeit bestünde, Ihnen auf effiziente Weise weiterzuhelfen.

Wenn Sie Ihre offensichtlich schwer depressiv belastete psychische Situation verbessern möchten, wird aus diesem Grund ein Besuch bei einem Psychiater/Neurologen (medikamentöse Unterstützung) sowie eines Psychotherapeuten (Verbesserung der psychischen Situation, Erarbeitung von Lösungsstrategien) notwendig sein. Ggf. auch bei einer der Aufnahmestellen psychiatrischer Kliniken oder psychiatrischer bzw. psychosozialer Notdienste.

Österreich: http://www.psychotherapiepraxis.at/psyc ... fall.phtml
Deutschland: kb.php?a=8

Ich schliesse aus den oben genannten Gründen diesen Thread - bitte um Verständnis.

Freundliche Grüße und alles Gute,
rlf (admin)

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