Kaum mehr was zu verlieren

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Am Shaegar
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Kaum mehr was zu verlieren

Beitrag Fr., 30.09.2011, 11:27

Hallo!

Weiß nicht, ob das überhaupt hier reinpasst. Ich hoffe auch gar nicht besonders auf eine konstruktive Antwort, keine Ahnung, warum ich schreibe.

Keine Ahnung, ob ich depressiv bin. Ich glaube nicht. Aber andere Leute behaupten es, weil sie nicht verstehen können, was ich selber leider nicht verstehen kann, und dann quetschen sie es in dieses Krankheitsbild, weil es ihrer Meinung nach am meisten passt. Vielleicht haben sie ja auch recht, ich weiß es nicht.
Glaub, ich hab schon mal so nen ähnlichen Thread geschrieben. Ich weiß gar nicht, wieso ich immer wieder in Foren schreibe, es hilft ja doch alles nicht, weil ich ja alle Antworten eh schon im Voraus kenne und weiß, dass es an mir hängt.

In letzter Zeit schwebt mir dauernd diese Szene aus Fight Club im Kopf rum, wo Tyler und Jack mit den beiden anderen im Auto fahren und Tyler das Lenkrad loslässt. Genauso fühle ich mich. Äußerlich ist alles unverändert, aber innerlich steht immer mehr auf der Abschussliste, ich hab das Gefühl, als wäre das Fass am Überlaufen, und es äußert sich in einer Art und Weise, die mir völlig unverständlich ist. Z.B. liegt mir nichts (mehr) wirklich am Herzen, mir ist alles wurscht. Ich hab Angst und ich bin wütend, aggressiv und enttäuscht, irgendwo ist auch völlige Klarheit, kühle Abgeklärtheit, und irgendwo Lebensfreude und Begeisterung. Es braucht nicht viel, um mich zu reizen, aber ich äußere meine Wut nicht. Ich bin momentan bereit, alles von der Klippe springen zu lassen, jede Freundschaft, mein ganzes Leben, meine Familie, alles. Alle paar Tage wälze ich den Gedanken, die Einrichtungsgegenstände meiner Wohnung zu verschenken/verkaufen, zu kündigen und wegzugehen. Keine Ahnung, wohin. Einfach irgendwo untertauchen. Nie mehr Kontakt mit meiner Familie aufnehmen, das Studium sang- und klanglos abbrechen, alle Freunde auflaufen lassen, einfach nur raus. Ich hab viel zu viel Zeug, ich hab zuviel angefangen, es ist zuviel, ich bin überfordert, ich will nur einen Rucksack und weg. Klarheit. Freiheit. Mir ist auch klar, dass man dann auf der Straße steht und noch schlechter dran ist als vorher. Es erfordert viel Energie, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, weil sie mir ja eigentlich egal sind. Oder auch nicht. Ich weiß es nicht. Sie berühren mich zwar, aber .. es ist ein bisschen, als wäre ich Dr. Jekyll und Mr. Hyde in einer Person und es wechselt ständig hin- und her, ich kann mich nicht festlegen. Wenn ich etwas mache, was mir großen Spaß bereitet, kommt immer diese kalte Stimme durch...die leider auch ein Teil von mir ist.

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Am Shaegar
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 11:30

Ich dachte lange, mir fehle nur mal wieder der Kick, ich müsste mal raus, was machen. In letzter Zeit hatte ich wochenlang frei und war in drei Freizeitparks. Ich hatte Lust dazu, aber .. es wurde von Freunden vorgeschlagen und ich war Feuer und Flamme. Aber irgendwie war es mir auch egal. Wenn sie gesagt hätten, sie wollen doch nicht, wäre ich ein bisschen enttäuscht gewesen, aber zeitweilig hab ich selber überlegt, abzusagen, weil ich keine Lust hatte. Obwohl ich total Lust hatte. Am Morgen hatte ich so eine Unlust, dass ich hätte kotzen können. Im Park wurde ich völlig enthusiastisch und aufgedreht und eilte im Laufschritt zu den krassesten Achterbahnen. Das erste Mal fahren war toll. Dann war gut, ich bin aus Prinzip den ganzen Tag weitergefahren und es hat auch Spaß gemacht, aber es war einfach nicht mehr zu ändern, dass während des Hochfahrens schon wieder diese kalte Stimme in mir war und sagte: Das ist es auch nicht. Dafür lohnt es sich nicht zu leben. Auch das wird jetzt bereits langweilig.
Ich fuhr weiter mit einer gewissen Verbissenheit, mit einer Mischung aus Verbissenheit und Ermüdung. Der Kick war weg. Jede einzelne Fahrt wurde langweilig, langweilig und anstrengend. Sogar das. Ich hab gedacht, das wärs. ALLES wird langweilig, viel zu schnell, immer mehr Dinge erweisen sich als untauglich, alles erscheint deprimierend. Ich sehe ein Bild, das mir gefällt, und dann wird mir klar, was es zeigt, und sofort bin ich deprimiert und das Leben erscheint mir wie eine grauenhafte, öde, reizlose Tretmühle, aus der ich lieber früher als später aussteigen sollte, weil ich im Inneren zu wissen glaube, dass mich einfach alles bis an den Rest meines Lebens heimlich anöden wird. Alles. Alles wird mich im Kern meines Wesens ankotzen. Mit dem Bild meine ich Folgendes: Es gibt ein Blog, in dem ich momentan herumstöbere, mit Fotos, die Fotos sind eigentlich sehr schön, aber wie gesagt. Ich sehe ein lesendes Mädchen und denke: Ach du sch***, ich werde mein Heil nie in Büchern finden können. Ich sehe ein Foto mit einer Tasse Kaffee und Keksen und denke sofort: Aber man kann ja nicht ständig Kaffee trinken. Ich sehe ein Foto mit einem bunt verzierten Muffin und denke: Als ob Essen einen glücklich macht. Ich sehe ein Bild von einem Sonnenuntergang und denke: Und dann wird es wieder hell und alles wird wieder sch***

Ich sehe überall nur noch... ich finde, ich sehe nicht das Schlechte, ich sehe die Realität. Ich sehe die Teile des Ganzen und empfinde sie als reizlos und ätzend. Und doch, wenn ich mir jetzt vorstelle mit einem Buch und einer Tasse Kaffee in der Sonne zu sitzen, lächele ich und weiß, was man daran finden kann. Bis Hyde wieder die Oberhand gewinnt -_-

Ich kann diesen Zwiespalt nicht mehr ertragen. Ich kann mein Leben an nichts ausrichten. Kaum habe ich etwas beschlossen, werfe ich es wieder um. Ich fühle mich zu nichts verpflichtet. Ich bin überhaupt nicht in Kontakt mit mir. Ich weiß, was ich will, aber es ist schwammig, sobald es konkret wird, kotz ich innerlich wieder. Nichts scheint die Mühe wert zu sein. Mein Therapeut meldet sich nicht.

Argh!!!

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Ragneda
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 11:39

Hallo Am Shaegar,

ich leide unter Multiple-Persönlichkeitsstörung und von daher ist "Fight Club" einer meiner Lieblings Filmen.
In Realität allerdings, fügt das häufige switchen in verschiedene Personen nur den Leid, einem selber und deinen Mitmenschen. Obwohl, wenn man in so einem "Dämonen" Zustand ist, wo einem alles und alle egal ist, schert man sich um das fremde Leid nicht.
Schlimm ist dann, das Aufwachen, und wieder in dem Dr. Jekyll sich zu befinden und begreifen, was man alles angerichtet hat.

Kennst Du die Gründe, warum Du so empfindest. Gibt es etwas, das in Dir diese Aggressionen ausgelöst hat?
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Am Shaegar
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 11:59

Vielleicht ist Hyde auch ein falsches Beispiel, denn ich bin dann ja nicht böse, sondern desinteressiert, lustlos und bereit, alles fallenzulassen. Eben vor fünf Minuten dachte ich: Was für ein dummer Foreneintrag. Das Leben ist großartig. Es gibt soviele schöne Dinge.

Und nein, ich weiß nicht, was mich so lustlos und überdrüssig macht. Vielleicht das Gefühl, dauernd nur verarscht zu werden vom Leben, das Gefühl von Machtlosigkeit. Allerdings steht das ja nicht permanent im Vordergrund. Ich kann für nichts und für alles Feuer und Flamme sein -_- Und es völlig ernst meinen.

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Ragneda
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 12:09

Am Shaegar hat geschrieben: Ich kann für nichts und für alles Feuer und Flamme sein -_- Und es völlig ernst meinen.
Das kann doch niemand.
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Am Shaegar
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 12:27

raff ich nicht

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Ragneda
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 12:31

Ich habe Dich wohl missverstanden. Ich dachte, Du meinst, Du kannst nicht für alle Dinge dieser Welt Feuer und Flamme sein.

Deshalb meine Antwort, dass es wohl kaum einer kann.
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keinname321
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 12:32

ich weiß dass es viele gibt die sagen "ich verstehe dich" aber im endeffekt kann das keiner nachvollziehen. dein eintrag hat mich mitgerissen, weil alles was du beschreibst klingt für mich wie aus meinem unterbewusstsein. ich kann es nicht so gut wie du in worte fassen es äußert sich nur in den gleichen dingen. Man steht morgens auf und sogar wenn man ein super plan hat was man nun mir seinem leben anfängt .. am nächsten tag wenn man versucht diesen plan zu beschreiten möchte man nur noch weg - abkotzen - weil es einfach alles keinen sinn macht und egal was man macht, denkt, mit wem man redet, wohin man geht - am ende ist man wieder dort wo man war. ich würde dir gerne einen rat geben, dir helfen, dir sagen wie man da rauskommt, aber da ich mein ganzes leben lang selber davor flüchte und keinen ausweg finde kann ich nur sagen - du bist nicht allein. Zitat: when we're all alone, we're all together in this too.
wenn es dir hilft darüber zu reden, kannst du mich gerne anschreiben. lg

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 30.09.2011, 16:53

ja, das problem kenn ich nur zu gut. hab mir gedacht zb ein auslandssemester zu machen ?!
wäre das was für dich?

einfach mal von allem abstand gewinnen....werd ich vorraussichtlich auch nächstes jahr machen.

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Variann
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Beitrag Mo., 17.10.2011, 13:07

Sehr interessanter Thread.
Ich kann mich fast zu 100% mit dem identifizieren, was du am Anfang geschrieben hast: Das Gefühl, das nichts mich wirklich befriedigen kann, umfassende Sinnlosigkeit, das Verlangen, alles loszulassen (Freunde, Studium, Lebensziele und -konzepte...) und die Angst davor. Ich bin auch im Studium (Geisteswissenschaften), lebe in einer Familie und habe einen kleinen Freundeskreis, aber mittlerweile kommt mir eigentlich auch alles relativ sinnlos vor. Ich liebe meine Mitmenschen, habe manchmal großen Spaß mit ihnen, aber in mir drin ist dieses Gefühl, dass ich eigentlich nichts will und nichts bin, und ein dementsprechend zielloses und antriebsloses Verhalten lege ich oft an den Tag, was in meinem Umfeld eher mit Unverständnis aufgenommen wird.
Vielleicht sollte man tatsächlich alles fallenlassen, um die Leere zu erfahren, die dann vorhanden ist. Allerdings sollte man dann vielleicht auch wissen, wie man dieser Leere "produktiv" begegnen kann, denn die Leere, die da ist, wenn nichts mehr da ist, ist kein "Zuckerschlecken". Vielleicht ist sie zunächst so unerträglich, dass man unterbewusst neue Konzepte und Auswege erstellt, in die man sich flüchten kann (radikale politische oder religiöse Wege, Drogensucht etc.).
Ich persönlich glaube, dass Menschen, die diese Leere und Sinnlosigkeit zumindest ansatzweise erfahren haben (so wie du und ich und viele andere hier), eine tiefere Einsicht in die "Welt" erlangt haben. Zum Beispiel ist in der Mystik (z.B. bei Meister Eckhart) oft von Leere die Rede, die als Vorstufe zum tieferen Erwachen begriffen wird. Meister Eckhart sagte sowas wie: "Wenn du nichts willst, nichts bist und nichts weißt, kannst du sofort Erwachen" (oder so ähnlich). Wäre das vielleicht was, wenn du dich mit sowas näher auseinandersetzt? Ich habe vor einiger Zeit einen ähnlichen Thread wie du hier eröffnet und habe sehr interessante Antworten bekommen und wurde auf Bücher (z.B. von Eckhart Tolle) und Internetseiten (http://www.jetzt-tv.net) verwiesen, bei denen es genau um dieses Erwachen (im Buddhismus würde man "Erleuchtung" sagen) geht. Ich bin selbst überhaupt nicht religiös oder esoterisch veranlagt, aber von einigen Beiträgen auf jetzt-tv habe ich mich (trotz anfänglicher Skepsis) sehr angesprochen gefühlt. Z.B. Eckhart Tolle ist ziemlich interessant, weil er die ganze Sinnlosigkeit und Leere durchgemacht und sich irgendwann komplett fallengelassen hat.
Wenn dich das interessiert kann ich dir gern weitere Tipps geben.

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Am Shaegar
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Beitrag Fr., 25.05.2012, 12:33

Nach einem kleinen harmlosen Selbstmordversuch-aber-doch-eher-ne-Hilfeschreinummer bin ich nun tatsächlich letztes Jahr irgendwie "erwacht" und erleuchtet. Lol. Nachdem ich nun weiß, dass mich der Blitzschlag der Erleuchtung, was der Sinn des Lebens ist und was ich damit anfangen soll/will, nicht treffen wird, erwarte ich jetzt einfach gar nichts mehr vom Leben und hangel mich an den kleinen Dingen. Seitdem gehts mir besser als zuvor. Hab wieder Interesse an allem möglichen. Es muss jetzt ja nicht mehr mein Heil darstellen.

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Am Shaegar
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Beitrag Fr., 25.05.2012, 13:47

Übrigens vielen Dank an euch und vor allem an Variann, ich schätze, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, aber ich konnte deine Antwort zu dem Zeitpunkt nicht begreifen. Das war erst, als mich die Leere wirklich überrollt hat und ich festgestellt habe, ich stehe grade bei 0, aber Sterben will ich auch irgendwie nicht, weil ich einfach nicht aufgeben will. Alles ist mir egal, aber aufgeben will ich auch nicht. In der Zeit danach habe ich begriffen, dass fast alles dadurch, dass es mir wertlos vorkam, an Wert gewinnt. Plötzlich waren da wieder Möglichkeiten. Wenn alles egal ist und mir eh wurscht, könnte ich ja auch mal... Außerdem habe ich angefangen, irgendwie zweckmäßiger zu leben und mein eigenes Leben nicht mehr so aufzubauschen und zu dramatisieren. Mehr gefühlsorientiert, aber nicht auf einer kindischen Ebene. Kindische Ebene wäre: "Mir ist langweilig, lass uns ganz viel Schokolade essen und uns dann ins Bett legen und Filme schauen!" Was ich meine ist eher: "Ok, ich hab grad extrem schlechte Laune und auf nichts Bock, aber ich mache meinen Kram jetzt einfach mal trotzdem, weil ich weiß, dass es mir danach besser gehen wird". Also nicht an den Gefühlen im Moment ausgerichtet sondern mehr nach vorne orientiert, und alle Tätigkeiten danach ausgerichtet, was bewirkt, dass ich mich besser fühle. Dabei den Kleinkram nicht außer Acht lassen und vor allem einfach mehr machen. Ich hab vorher viel zu wenig gemacht, war zu wenig in Bewegung. Diese Trägheit hab ich ein gutes Stück abgelegt, weil ich das Gefühl hab, dass meine Gedanken nur in Fluss kommen und bleiben, wenn ich selber in Bewegung bin. Womit ich wiederum keinen sinnlosen Aktionismus meine, ich kann sehr gut morgens im Bett liegen und an die Wand starren, aber ich lass es nicht mehr so ausarten. Tagelang im Bett wie noch im Herbst, als ich diesen Thread startete, will ich nicht mehr, weil es mir nicht nutzt.

Was ich noch begriffen habe, ist, dass es keinen interessiert, wie ich bin, wer ich bin, wie ich lebe, was ich von mir halte. Deswegen bin ich aus der Opferhaltung ein Stück rausgekommen. Es geht mir nicht mehr darum, anderen die Ausweglosigkeit meiner Lage zu beweisen, das interessiert die doch eh nicht. Es geht darum, dass ich lebe und es mir gut geht. Hab das Gefühl, dass ich ein Riesenstück Selbstverantwortung zurückerlangt habe, eben weil ich mich nicht mehr so sehr auf die Probleme fixiere sondern auf den Kleinkram (und es ist wirklich meist nur Kleinkram), den man machen kann, um da rauszukommen.

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