Wie schlecht muss es mir gehen...

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jenny1977
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Wie schlecht muss es mir gehen...

Beitrag Do., 03.11.2011, 21:11

Hallo!

Mal ganz blöd gefragt: Wie schlecht muss es einem eigentlich gehen, um die Einnahme von Tabletten gegen Depressionen zu rechtfertigen? Wann sollte man wirklich zu Medikamenten greifen, um die Lebensqualität zu erhöhen?

Seit Jahren habe ich oft Stimmungsschwankungen und lebe schon so lange damit, das es für mich schon normal ist. Ich hatte nie Selbstmordgedanken - nein. Dafür bin ich oft traurig, nehme vieles recht schwer auf mich, mache mir viel zu viele Gedanken über alles mögliche. Dadurch bin phasenweise oft erschöpft und müde, antriebslos. In meiner Therapie habe ich Fortschritte gemacht, kann mit vielen Dingen besser umgehen. Auf der anderen Seite ist die Therapie sehr nervenaufreibend für mich, ich hänge sehr an meiner Therapeutin - das macht mir noch dazu zu schaffen. Es gibt Zeiten, da geht es mir wegen meiner Thera schlecht. Ich hänge zu sehr an ihr, bin total fixiert auf sie - brutal. Dadurch leide ich öfter an den Tagen zwischen der Therapie.

Wenn ich die letzten zwei Jahre sehe, habe ich zunehmend Phasen, wo es mir schlechter geht. Umstände wie: viel allein sein, alleinerziehend, Eltern weit weg, bin ich da richtig wo ich wohne oder nicht - leisten einen großen Beitrag, und - nicht zu vergessen - meine Thera. Ich habe Tage, wo ich mich im Gesicht wie versteinert fühle, kaum noch lachen kann, gerade so den Alltag mit meinem Sohn meistern kann. Zwei Tage hatte ich letzte Woche, wo ich sogar unter der Arbeit eingeschränkt war: ich war wie benommen, Gedankensumpf, kann mich schlechter konzentrieren - als ob ich neben mir stehe.

Es sind aber immer nur ein paar Tage, dann gehts wieder mal besser...
Ist es trotzdem ratsam, vielleicht zweitweise doch Medikamente zu nehmen?

Zuerst frage ich mich wie es sein kann, das ich jetzt - theoretisch, nach 2,5 Jahren Therapie, auf einmal Tabletten brauche. Eigentlich soll ja alles besser werden. Auf der anderen Seite kommt ja in so einer Therapie viel hoch, was es einem natürlich auch schwer macht. Denke ich da richtig. Was meint ihr?
Es ist nicht leicht,
Glück in sich selbst zu finden,
aber unmöglich,
es anderswo zu finden.


Agnes Repplier

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candle.
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Beitrag Do., 03.11.2011, 21:28

Hallo jenny1977!

Ich würde mal sagen: Ja, nach 2,5 Jahren sollte eine Besserung auftreten. Da du nun auch genau deine Therapeutin angesprochen hast, kann es natürlich sein, und du fühlst es ja offenbar auch ganz stark, dass deine jetzigen Beschwerden oder die nicht Besserung des Zustandes damit zusammenhängt. Nun kann ich mehr nicht sagen, weil du ja nicht weiter beschrieben hast was mit dir und deiner Therapeutin los ist.
Müßte nicht auch die Therapie bald beendet sein?

Warum keine Medikamente nehmen? Hast du einen Psychiater oder ist deine Therapeutin auch Ärztin?

Ich denke, solange manche Thematiken ungeklärt bleiben, weil man sich drum rum laviert, wird es mit einer Besserung der Probleme nicht besser, eher schwieriger.

Viele Grüße!
candle
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 03.11.2011, 21:35

jenny1977 hat geschrieben:Es gibt Zeiten, da geht es mir wegen meiner Thera schlecht. Ich hänge zu sehr an ihr, bin total fixiert auf sie - brutal. Dadurch leide ich öfter an den Tagen zwischen der Therapie.


Zuerst frage ich mich wie es sein kann, das ich jetzt - theoretisch, nach 2,5 Jahren Therapie, auf einmal Tabletten brauche. Eigentlich soll ja alles besser werden. Auf der anderen Seite kommt ja in so einer Therapie viel hoch, was es einem natürlich auch schwer macht. Denke ich da richtig. Was meint ihr?
Kann man so nicht pauschal sagen. Hast du mit der Therapeutin schon über deine emotionale Fixiertheit auf sie und die Tatsache daß es dir jetzt eher schlechter geht als vorher geredet?

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jenny1977
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Beitrag Do., 03.11.2011, 21:46

candle. hat geschrieben:Hallo jenny1977!

Ich denke, solange manche Thematiken ungeklärt bleiben, weil man sich drum rum laviert, wird es mit einer Besserung der Probleme nicht besser, eher schwieriger.

Viele Grüße!
candle

Genau das ist mein Problem. Meine Thera meinte letzte Stunde, dass ich um den heißen Brei drumherumrede. Aber ich weiß wirklich nicht was sie noch hören möchte??????????????????????????????? Wie komme ich da ran?????????? Bin verzweifelt, scheinbar bin ich zu blöd für eine Therapie. Morgen habe ich wieder eine Stunde, ich spreche es dann an.

Ich kann sie nicht loslassen, steigere mich in die Therapie und in meine Therapeutin hinein. Manchmal denke ich, ich möchte gar nicht das es mir besser geht. Ja - das bin ich - die Co-Abhängige. Im Moment projeziere ich meinen Liebeskummer einer kurzen Beziehung auf meine Thera, ich habe es auf sie verlagert - so meint sie. Ich war so am Ende nach der letzten Stunde, von mir aus hatte ich das mit den Tabletten angesprochen. Sie ist Ärztin - ja. Verschreiben tut sie selber aber nicht. Hake morgen noch mal nach.

Übrigens: meine Thera weiß von meiner Fixiertheit!!!! Sie hat es mir auch schon tausend mal erklärt das sie nur meine "Leinwand" ist. Trotzdem.

Kennt das jemand - das Gefühl zu haben, man verrennt sich in einer Therapie?

Candle, ich habe noch 20 Stunden. Bin dann bei 80 - dann ist Schluss. Habe schon seit einem Jahr die Angst vor den Ende. Auch das weiß meine Thera.
Es ist nicht leicht,
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Agnes Repplier

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candle.
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Beitrag Do., 03.11.2011, 21:57

Woran hakt es dann noch?

candle
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 03.11.2011, 22:00

jenny1977 hat geschrieben: Aber ich weiß wirklich nicht was sie noch hören möchte???????????????????????????????

Kennt das jemand - das Gefühl zu haben, man verrennt sich in einer Therapie?.
Hast du ihr dieses Gefühl, daß dich die Therapie samt der Abhängigkeit noch mehr zermürbt auch mitgeteilt, und zwar in dem Ausmass wie es dich plagt?


Ich meine, da muss doch mehr an Reaktion kommen als nur der "Leinwand" Kommentar. Irgendwelche Lösungsvorschläge? Irgendeine Art von Nachdenken darüber daß die Therapie dir offenbar nicht das bringt was eine Therapie sollte? Suche nach Lösungsansätzen dafür?

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funishine
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 19:37

Hallo,
erste Frage: 2,5 Jahre und nur 80 bzw. 60 Stunden Tehraoie? Wie oft gehst du denn hin?
Eine Mögllichkeit wäre vielleicht, die verbleibenden Sitzungen über einen langen Zeitraum zu verteilen. Damit es nicht so plötzlich aufhört.
Oder du versuchst dich z.b. mehr hier im Forum auszukotzen.
Sind nur vorschläge, viel erfolg!

funishine

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CrazyChild
Forums-Gruftie
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Beiträge: 942

Beitrag Fr., 04.11.2011, 22:31

Hi Jenny, weiß nicht ob ich Dir einen Rat geben kann - ich kann Dir nur sagen mir gehts genauso wie Dir. Bin seit gut zwei Jahren bei meiner Thera und total abhängig von ihr. Ich denke nahezu Tag und Nacht an Sie. Es ist quälend da sie auch nur meine "Leinwand" ist, wie Du es nennst. Sie weiß von meiner Abhängigkeit zu ihr und meist ist dies auch das Thema der Stunde da ich oft deswegen total am Ende bin. Es ist wirklich furchtbar wenn man ständig nach Zuneigung und Aufmerksamkeit sucht und dies an der Thera einfach nur abprallt, also nicht wirklich das zurück kommt, was man sich wünscht. Ich habe ihr gesagt, das fühlt sich genauso an als ob man unglücklich verliebt ist, obwohl meine Bedürfnisse meiner Thera gegenüber nur kindliche Bedürfnisse sind.

Sie meinte das wäre ok und ein Prozess der vorübergeht. Manchmal, wenn es mir gut geht, bin ich vollkommen verwirrt WEIL es mir gut geht, habe Angst, das könnte anhalten - denn das würde bedeuten, ich bräuchte meine Thera gar nicht mehr...aber eigentlich will ich sie nicht mehr loslassen. Es macht mich wahnsinnig wenn sie mir sagt, es kann nicht das Ziel der Therapie sein, mein Leben lang bei ihr zu bleiben...

Meine Thera sagt, ich muß lernen, aus mir selbst heraus zu leben, dann werde ich sie irgendwann auch nicht mehr brauchen. Und daran arbeiten wir, mit Imaginationsübungen, EMDR und innerer Kind Arbeit.

Ich mag nicht mehr dran denken, daß ich sie irgendwann (vielleicht) wirklich nicht mehr brauchen könnte, ich schiebe das komplett weg.Vielleicht wird es ja wirklich irgendwann so sein, daß ich sie nicht mehr so sehr brauche und ich das dann auch gut finde. Ich weiß es nicht. Im Moment kann ich mir das nicht vorstellen.

Ich würde das an deiner Stelle immer wieder Thema in der Therapie machen, nach Lösungen suchen, die für Dich akzeptabel sind. Medikamente würde ich deswegen keine nehmen, aber ich bin da auch vorbelastet, war viele Jahre abhängig von Psychopharmaka.

Crazy Child
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Engel22
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Beiträge: 167

Beitrag Di., 08.11.2011, 17:32

hallo jenny,
es gibt keine genaue angabe wann ein arzt ein medikament einsätzt.
und gerade bei psychischen erkrankungen / leidenszuständen kann man das so nicht sagen, da es ja ein subjektives gefühl ist, was jeder anders empfindet. es kommt sicher auch auf den arzt an wann er medis verschreibt. ein guter arzt sollte abwägen können aus deinen aussagen ob du dir ein medikament helfen kann. was ist denn deine ansicht könnte es dir helfen? bzw würdest du es tollerieren (das ist ja auch immer wichtig für die wirkung eines medis.) eines ist aber sicher kein medikament kann zaubern oder ist ein wundermittel, es kann nur die syptome lindern und deine lebenssituation verbessern. sprech doch einfach vll erst mal dein hausarzt an wenn du denkst das es dir helfen würde, er kann ja auch schon ein bisschen einschätzen kennt dich ja auch. er wird dich wenn er unsicher ist dann ggf. an einen facharzt verweisen.

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