Hi,
ich hatte mich heute bei euch angemeldet, nachdem ich mich in einigen Threads wiedererkannt habe. Mein Leben scheint mir mehr und mehr zu entgleiten und ich habe keine richtige Freude mehr am Leben. Momentan sitze ich (wie die meiste Zeit) in meiner Wohnung im Studentenwohnheim.
Ich bin mit meiner Situation höchst unzufrieden und mir fallen auf Anhieb 10 Dinge ein, die ich gern machen würde, nur leider fehlt mir dazu der Antrieb. Es fällt mir schon schwer mich nicht einfach wieder ins Bett zu legen und den Tag an mir vorbeiziehen zu lassen.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach langer Zeit mal wieder meine Mom und eine gute Freundin zu besuchen. Das musste ich gestern dann jedoch absagen, weil ich mich dazu einfach nicht im Stande sah. Ich fühle mich einsam, unerwünscht, überflüssig ja fast schon von allen gehasst und es geht mir seltsamerweise besser, wenn ich Menschen, die mir nahestehen, enttäsche oder vor den Kopf stoße.
Ich bin sehr introvertiert und habe praktisch kein Selbstwertgefühl, mein Freundes- und Bekanntenkreis beschränkt sich auf allenfalls 5 oder 6 Leute, die ich teilweise seit Monaten nicht mehr gesehen habe. An der Uni bekomme ich einfach keinen Anschluss zu Kommilitonen. In den Vorlesungen sitze ich (bevorzugt und wenn es die Besucherzahl zulässt) allein. In Gespräche bin ich praktisch nie verwickelt und meine sozialen Interaktionen beschränken sich auf "Hallo", "Bitte" oder "Danke". Ich rede wirklich kaum mehr als 2-3 Wörter am Tag - zumindest mit anderen. In der Isolation meiner Wohnung führe ich ab und an Selbstgespräche, mache mir Vorwürfe über mein verpfuschtes Leben oder beschimpfe mich oder meine verhassten Nachbarn, wenn sie im Treppenhaus rumrennen (wahrscheinlich beneide ich sie auch nur dafür, dass sie etwas vor haben, zu Bekannten gehen, evtl. sogar in eine Lerngruppe - eben produktiv sind).
Darüber hinaus beschleicht mich immer mehr der Verdacht, dass sie mir nachspionieren, weshalb ich nur sehr gedämpft reden kann. Mein direkter Nachbar macht sich auch regelmäßig an der gemeinsamen Trennwand zu schaffen. Mal hört man ein Hämmern, dann ein leichtes Scharren - als würde er versuchen ein kleines Loch herzustellen, durch das er mich observieren kann. Gestern sah ich mich sogar dazu gezwungen, den relativ breiten Schlitz unter der Tür mit einem Handtuch abzudecken - aus der irrationalen Vorstellung heraus, man würde eine Spionagekamera hindurchstecken.
Hobbies gehe ich keinen nach, nicht dass ich keine Interessen hätte, nur allein macht es keinen Sinn. Meine Freizeitbeschäftigungen beschränken sich daher oft auf Tichotrillomanie und das Web sowie das Vergehen in Selbstmitleid.
Für meine Eltern sehe ich mich als Enttäuschung und für meine Mom im speziellen als Belastung, genauso wie für jeden anderen, der eine Rolle in meinem Leben spielt. Mein Stiefvater misshandelte mich in meiner Jugend, allerdings hatte ich nie jemandem davon erzählt.
Es gibt noch so vieles, was ich hier schreiben könnte, nur weiß ich nicht was. Ich verliere auch gerade zunehmend den Faden und der Text kommt mir zusammenhangslos und wirr vor, weshalb ich hier schließe.
Vielen Dank denoch fürs Lesen.
[Abschiedsfloskel deiner Wahl]
nny
soziale Inkompetenz und Vereinsamung
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Hallo nny,
der Text ist nicht wirr, nur du scheinbar.
Da dein Selbstwert dermaßen im Keller ist und du gleichzeitig wahrscheinlich zu antriebslos bist, von dir aus soziale Kontakte oder positive Erfahrungen zu suchen, welche dem Selbstwert dann widerum aubauen könnten, wäre der Vorschlag sich nach einem Therapieplatz umzuschauen ja recht naheliegend. Vielleicht sogar einen in einer Tagesklinik, was den Vorteil hätte, dass du erstmal unter Leute kämst. Das ist m.E. ganz wichtig, weil du ja gerade voll in Richtung Verfolgungswahn abdriftest. Ich denke, das hat wahrscheinlich viel damit zu tun, dass du so stark isoliert lebst.
Schonmal daran gedacht bzw. irgendwelche Versuche in die Richtung gemacht?
LG
mitsuko
der Text ist nicht wirr, nur du scheinbar.
Da dein Selbstwert dermaßen im Keller ist und du gleichzeitig wahrscheinlich zu antriebslos bist, von dir aus soziale Kontakte oder positive Erfahrungen zu suchen, welche dem Selbstwert dann widerum aubauen könnten, wäre der Vorschlag sich nach einem Therapieplatz umzuschauen ja recht naheliegend. Vielleicht sogar einen in einer Tagesklinik, was den Vorteil hätte, dass du erstmal unter Leute kämst. Das ist m.E. ganz wichtig, weil du ja gerade voll in Richtung Verfolgungswahn abdriftest. Ich denke, das hat wahrscheinlich viel damit zu tun, dass du so stark isoliert lebst.
Schonmal daran gedacht bzw. irgendwelche Versuche in die Richtung gemacht?
LG
mitsuko
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- Helferlein
- , 25
- Beiträge: 46
der beitrag hätte so 1 zu 1 von mir sein können nur ohne den stiefvater und die immerhin eine freundin
habe aber auch aber keinen tipp sorry, da ich hier akut auch gerade am eingehen bin (mein thread ist bisschen weiter unten)
habe aber auch aber keinen tipp sorry, da ich hier akut auch gerade am eingehen bin (mein thread ist bisschen weiter unten)
Hallo mitsuko,
danke für deine Antwort. Ja mit dem Gedanken, mir professionelle Hilfe zu suchen habe ich lange gehadert. Am kommenden Freitag habe ich meine erste Probesitzung (oder wie man das nennt).
Bin etwas aufgeregt und verspüre seit langem mal wieder Vorfreude auf etwas.
@Procrastonator:
Ja deinen Text hatte ich ebenfalls gelesen - u.a. hatte ich mich in meiner Eröffnung auf ihn bezogen. Wünsche dir alles Gute.
danke für deine Antwort. Ja mit dem Gedanken, mir professionelle Hilfe zu suchen habe ich lange gehadert. Am kommenden Freitag habe ich meine erste Probesitzung (oder wie man das nennt).
Bin etwas aufgeregt und verspüre seit langem mal wieder Vorfreude auf etwas.
@Procrastonator:
Ja deinen Text hatte ich ebenfalls gelesen - u.a. hatte ich mich in meiner Eröffnung auf ihn bezogen. Wünsche dir alles Gute.
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Warum sind eigentlich immer Studenten die zurückgezogensten und einsamsten Leute...
Wie auch immer,
@nny
Wichtig ist doch, dass DU eines Tages mit dir zufrieden sein kannst, und nicht nur die Erwartungen Anderer erfüllst.
Und wichtig ist auch, dass du anfängst zu verstehen, dass irgendjemand damit anfangen muss, Interesse und Wohlgefallen an Freunden, Verwandten usw. zu zeigen. Und auf wen kannst du dich da schon anderes verlassen, als auf dich selbst? Zeige, dass du an deinen Freunden und deiner Familie hängst, und dann werden sie es dir bestimmt gleichtun
Viel Erfolg!
Wie auch immer,
@nny
Wichtig ist doch, dass DU eines Tages mit dir zufrieden sein kannst, und nicht nur die Erwartungen Anderer erfüllst.
Und wichtig ist auch, dass du anfängst zu verstehen, dass irgendjemand damit anfangen muss, Interesse und Wohlgefallen an Freunden, Verwandten usw. zu zeigen. Und auf wen kannst du dich da schon anderes verlassen, als auf dich selbst? Zeige, dass du an deinen Freunden und deiner Familie hängst, und dann werden sie es dir bestimmt gleichtun
Viel Erfolg!
Na dann viel Glück! Kannst ja, wenn du magst, hier erzählen, wie es war.nny hat geschrieben: Am kommenden Freitag habe ich meine erste Probesitzung (oder wie man das nennt).
Bin etwas aufgeregt und verspüre seit langem mal wieder Vorfreude auf etwas.
Immer wohl nicht. Aber die Studiensituation in vielen Studiengängen, in der man eben oft viel alleine zuhause lernen muss und außerdem auch in den Kursen eher anonym sitzen kann, ohne immer unbedingt mit anderen direkt zusammen zu arbeiten, begünstigt eine Tendenz zur Vereinsamung sicherlich leicht.Cyrusol hat geschrieben:Warum sind eigentlich immer Studenten die zurückgezogensten und einsamsten Leute...
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