Depressiv und Lebensmüde. Keine Hoffnung?

[Pedro100]

ich schreibe diesen Beitrag, weil es mir im Moment richtig dreckig geht. Es sind so viele Baustellen, dass ich nicht richtig weiter weiß. Ich fühle mich wie in einer heftigen Lebenskrise.
Über die unterschiedlichen Baustellen rede ich in einzelnen Abschnitten. Vielleicht habt ihr konstruktive Ideen oder Vorschläge, was ich tun kann? Vielleicht kennt ihr diese Situationen?

1) Ich glaube, dass ich starke Angst vor Veränderungen habe. Irgendwie führe ich seit Jahren dasselbe Leben. Keine Kinder, dieselbe Wohnung, dieselbe Stadt. Kein Auto. Es ist irgendwie so also würde ich auf etwas warten, ich weiß nur nicht was.

2) Mit meinen Eltern verstehe ich mir sehr schlecht. Mein kleiner Bruder, der im Gegensatz zu mir, sein ganzes Leben jeden belogen und betrogen hat, weiß viel besser mit ihnen umzugehen. Mir werfen die Eltern vor, für sie zu wenig zu machen....ich ziehe mich halt zurück, das ist wohl wahr. Neuerdings macht auch mein Bruder mir Vorwürfe, weil ich mich nicht bei ihm melde......
Es ist einfach so, dass ich ihm viele Dinge nicht verzeihen kann und ehrlich gesagt fällt es mir sehr schwer jetzt anerkennen zu müssen, dass er scheinbar mit seiner sehr flexiblen Art jeden um den Finger wickeln kann und dazu auch so im Job immer erfolgreicher wird.

3) In den vergangenen Jahren habe ich immer mehr mitbekommen, dass ich von jungen Menschen, zu denen ich mich auch noch halte, immer mehr ausgegrenzt werde.....es gab eine Zeit, in der ich ein wenig jünger wirkte und so mit jüngeren ca. 25 jährigen was unternehmen konnte.....jetzt bekomme ich das Gefühl das ich zum alten Eisen gehöre.

4) Ich habe kürzlich erfahren, dass das Unternehmen, in dem ich arbeite wohl verkauft und auf den Kopf gestellt wird. Es kann sein, dass das mein Leben auf den Kopf stellen wird und eventuell woanders hinziehen muss, um mir eine andere Stelle zu suchen. Mir graut es davor.
Ich fühle mich schwach und habe Angst, dass man das bemerkt und in einer neuen Umgebung wird das wohl noch komplizierter für mich.

5) Ich habe ein Komplex, weil ich seit ca 6 Jahren kein Auto mehr fahre. Ich habe zwar einen Führerschein, regelmäßig bin ich jedoch nie gefahren.....in den letzten Jahren gar nicht mehr. Weil ich als 17 jähriger einen Unfall gebaut hatte....habe ich mich danach nie richtig wohl gefühlt am Steuer....und zusätzlich bin ich stark kurzsichtig und musste sogar an der Netzhaut operiert werden.....
Ich darf medizinisch gesehen Auto fahren....aber es ist für mich eine Riesenhürde.....aber falls ich in eine neue Stadt komme, muss ich mir das wohl als Ziel setzen....

6) Ich habe innerlich in den vergangenen Jahren mit einigen Menschen abgeschlossen, obwohl sie mir wichtig sind. Da ist zum Beispiel ein guter Freund, der schon viel Älter ist als ich, für den ich sozusagen wie ein Sohn war. Er hat mich wohl, als ich 18 war, davon weggebracht mich selbst töten, weil ich so viele Probleme mit meinem autoritären Vater hatte. Später, als ich anfing zu arbeiten, sagte er mir immer wieder, dass ich zu wenig verdiene und dass ich wechseln müsste, um Karriere zu machen.......Er hatte ein hohes Bild von mir, das hatte ich auch....aber mich haben immer wieder Dinge aus der Bahn geworfen.
Jetzt sagt er mir auch ich sei zu weich und müsste nur nach vorne schauen......er hat wohl recht, aber die Art wie er es sagt bringt mich nicht weiter......zumindest macht es nicht Klick bei mir.

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[Ive]

Pedro,

ich fahre ebenfalls nicht Auto, weil ich die Angst nach einem Unfall nicht überwinden konnte, zudem bin ich nachtblind, und ich könnte Dir auch jede Menge Lebensumstände aufzählen, die es mir wie Dir sehr schwer gemacht haben.

Die gute Nachricht ist: Es GIBT Hoffnung, trotz allem. Du solltest Dir meiner Ansicht nach unbedingt therapeutische Hilfe suchen zum Aufbau Deines Selbstbewusstseins; das scheint mir dringender als die Veränderung Deiner äußeren Umstände und Lebensbedingungen. Hast Du mehr Selbstsicherheit erreicht, so kann sich manches von allein zum Guten ändern.

Ive

[Pedro100]

Danke Ive, wobei das nicht so einfach ist. Ich bin gerade zeitlich ziemlich eingespannt und muss mir auch irgendwie selbst helfen. Die Frage ist nur wie. Vielleicht gibt es konkrete Vorschläge für den Alltag?

[richie]

hallo!

bitte schau dir mal dieses buch an:
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Coach dich selbst, sonst coacht dich keiner: 101 Tipps zur Verwirklichung Ihrer beruflichen und privaten Ziele

lg

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[Pedro100]

Danke was kann denn dafür sorgen, dass ich heute etwas aus diesem Tief rauskomme?

[richie]

was macht dir denn so spass?

[chandelle]

Ich kann jetzt mal einen Spaziergang empfehlen oder aber ein Gespräch mit der Telefonseelsorge. Mir hilft das jedenfalls schon mal für ein paar Stunden.

[Pedro100]

Die Frage, was ich gerne mache ist interessant. Ich habe diese Dinge in letzter Zeit vernachlässigt. Ich tanze gerne und schaue mir auch mal gerne einen netten Film an. Im Mai werde ich zum allerersten Mal nach superlanger Zeit wieder malen. Ich habe mich für einen Kurs angemeldet.
Den netten Spaziergang werde ich auch machen.
Vielen Dank. Eine Frage noch zu Punkt 6. Habt ihr da auch schon mal ähnliche Situationen erlebt?

[richie]

>>>>Eine Frage noch zu Punkt 6
was genau ist da jetzt deine frage?

[Pedro100]

Meine Frage ist, ob euch das bekannt vorkommt, dass ihr von Menschen distanziert habt, die euch eigentlich wichtig sind, die aber, dadurch, dass sie einen nicht verstehen, immer penetrante Fragen stellen, die einem nicht weiterbringen. In meinem Fall ist das der Freund, der mir immer etwas darüber erzählt ich solle doch eine Karriere machen, obwohl ich ganz andere Sorgen habe.

[richie]

>>>dass sie einen nicht verstehen
versteht er dich wirklich nicht?
oder verstehst vllt du ihn nicht?

oft sind gerade die kritischen, nervenden fragen die, die einen weiterbringen...

warum klärt ihr das nicht untereinander und gut is?

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