seit 8 Monaten täglicher Kampf mit Suizid Gedanken

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cyro
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seit 8 Monaten täglicher Kampf mit Suizid Gedanken

Beitrag So., 22.11.2009, 12:19

Hallo,

irgendwie weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll zu schreiben....
Ich war 13 jahre mit einer Frau zusammen und war davon leider nicht ganz 5 jahre verheiratet. So zu sagen meine erste große Liebe die ich mit 15 Jahren kennen gelernt habe.
Jedenfalls entstanden in der Beziehung 2 wundervolle Kinder die ich über alles liebe (Junge 5 und Mädchen 2) Die kleine kam leider mit einer schweren Krankheit zur Welt und verbrachte von Geburt an über 8 Monate im Spital auf der Intensivstation. In dieser Zeit hatte sie um die 13 OP´s und einige davon waren extrem Lebensbedrohlich.
Jedenfalls kam vor ca. 9 Monaten aus heiterem Himmel die Entscheidung das sich meine Frau von mir trennen möchte. Die ganze Trennung lief sehr unschön ab..... Rosenkrieg ohne Ende
Meine Kinder habe ich das letzte mal vor 6 Monaten für 3 Stunden gesehen. Alle meine Bekannten/Verwandten und Freunde können nicht nachvollziehen wie es zu dieser Trennung kommen konnte.
Im Feber musste ich vom Gericht aus zu Hause ausziehen und war so zu sagen Obdachlos. Zum Glück gab es damals meine Cousine die mich aufgenommen hat.
Seit dieser Trennung denke und plane ich jeden Tag meinen Suizid. Habe kurzer Hand habe ich meinen Job gekündigt meine ganzen Sachen verkauft und verschenkt und bin mit 2 Koffern und rund 10.000.- Euro nach Südamerika geflogen weil ich dort meinen Suizid vollziehen wollte. Habe mir für diesen Zweck dort auch eine Knarre besorgt. Ich weiss nicht warum aber ich brachte es nicht übers Herz und flog nach ca. 2 Monaten wieder zurück. In der alten Heimat kaufte ich mir dann gleich mal ein Motorrad für den nächsten Anlauf. Natürlich ohne andere Verkehrsteilnehmer damit zu schaden.
Ich habe all meine Freunde usw. voll belogen. Ich habe erzählt das ich auswandere usw. Und mittlerweile bin ich an einem Punkt wo es nicht mehr weiter geht

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Caramel
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Beitrag So., 22.11.2009, 14:03

Hallo cyro,

könntest du dir vorstellen, einem Menschen gegenüber ehrlich zu sein? Einen Versuch zu wagen, dich jemandem, vielleicht auch einem Fremden, Unbeteiligten, zu öffnen und von deinen wahren Gefühlen und Gedanken zu erzählen? Du hast ja eine Menge Schmerzen zu ertragen und der Gedanke, dich umzubringen, ist für dich wahrscheinlich mit Ende des Schmerzes und Erleichterung verbunden, oder? Erleichterung könntest du aber auch finden, wenn du es schaffst, dich jemandem anzuvertrauen. Der Schmerz wäre dann zwar nicht sofort vorbei, aber dafür könntest du dein Leben behalten. Darf ich fragen, warum du deine Kinder nicht sehen kannst?

Viele Grüße!
Caramel

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cyro
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Beitrag So., 22.11.2009, 15:02

Ja, die Gedanken mich jemanden anzuvertrauen waren schon öfters da. Diese kamen dann meist kurz vor dem Versuch mich ......
Esrt gestern habe ich daran gedacht als ich mit dem Motorrad gegen einen Baum oder eine Wand fahren wollte. Nur konnte ich nicht mal mehr den Zünschlüssel rein stecken weil ich so besoffen war.
Zudem glaube ich nicht das ich eine Person finde der ich so sehr vertrauen würde.
Und für mich ist der Suizid im Prinzip nichts anderes als eine Lösung für ein ANDAUERNDES Problem.
Ich habe lange darüber nachgedacht dazu hatte ich die letzten Monate sehr viel Zeit. Und es ist bei Gott keine leichte Entscheidung wenn nicht sogar die schwerste im Leben aber es bleibt trotzdem der beste Weg der Situation zu enkommen. Un der gewählte Weg hat auch nichts mit Freiheit zu tun.

Bestimmt ist es eine Erleichterung sich jemanden zu öffnen jedoch wird es meine Probleme damit nicht lösen

Meine Kinder darf ich aus mehreren Gründen nicht sehen. Hier ein paar die mir vorgeworfen werden.
1.) Weil SIE es nicht möchte
2.) Weil ich depresiv und Geisteskrank bin
3.) Weil ich meine Kinder verhungern und verdursten lasse
4.) Weil ich ein schlechter Umgang für unsere Kinder bin
4.) Weil ich nie für die Kinder da war
5.) Weil es für die Kinder besser ist. Schließlich fragt mein Sohn schon lange nicht mehr nach mir und meine Tochter weiss sowieso aufgrund des alters nicht das es mich gibt. Und die Kinder sind sowieso schon gestört genug!
Durfte meinem Sohn und meiner Tochter bei dem letzten Besuch nicht einmal einen Kuss geben weil ich krank bin.

Schöne Grüße

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cyro
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Beitrag Di., 24.11.2009, 05:31

Keine Ahnung warum aber hatte gestern wieder so eine Phase das ich meinen Abschiedsbrief den ich vor einigen Monaten geschrieben habe adresseirt in den Postkasten geschmissen habe und an die Stelle gefahren bin an der alles sein Ende nehmen soll. Nötigen Utensilien zwecks Schmerzlinderung natürlich mit dabei.
Saß dort dann so ca. 2 oder waren es 3 Stunden in der arsch Kälte als mir auf einmal die Sätze mit dem anverdrauen einfielen. Es vergingen keine 5 Minuten und das Handy leutete. Dran war eine gute Freundin die anhand meiner Stimme oder meines nichts sagen sofort merkte das was nicht stimmt. Da man sowas recht schwer am Telefon beschreiben bzw. sagen kann bin ich zu ihr gefahren.
War es ein inneres Gefühl oder hab ich so blöd drein gescheit ich weiss es nicht....... Jedenfalls hat sie den Grund innerhalb ein paar Minuten gewusst ohne das ich was sagen musste. Ich habe zudem versucht ihr ein wenig nahe zu legen wie es mir zur Zeit geht. Erfahren hat sie aber gerade so viel das es mich nicht Kopf und Kragen kostet. Ich meine damit wie Akut usw. usw.

Ich war nicht sehr überrascht als sie mir antwortete.... "das Leben kann so schön sein" "du spinnst" und als dann das Wort "Psychathrie" gefallen ist wars dann bei mir vorbei.
Wir saßen dann noch einge Zeit gemeinsam auf der Coach schauten uns in die Augen und schwiegen uns an bis ich ihr sagte das ich nach Hause fahren werde. Was ich dann auch machte

Eigentlich hätte es mir nach diesem "Geständnis" leichter gehen sollen wenn man anderen glauben schneken soll!
Doch wenn ich so darüber nachdenke ist nicht mehr passiert das ich über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und einem anderen ein Geheimnis anvertraut habe das er vielleicht gar nicht wissen wollte.
Und wenn ich es jetzt genau nehme plagt mich jetzt noch ein schlechtes Gewissen

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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 24.11.2009, 16:01

Hallo cyro,
cyro hat geschrieben: und als dann das Wort "Psychiatrie" gefallen ist wars dann bei mir vorbei.
Ja, die meisten denken da an geschlossene Anstalt und Zwangsjacke. Das ist allerdings ein erschreckendes Klischee.

Ich würde an Deiner Stelle mal einen Psychotherapeuten aufsuchen. Du brauchst ja nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Du hast wirklich genug Probleme, um von ihm ernstgenommen zu werden.

Ich kann Dir nur sagen, für (fast) jedes Problem gibt es eine Lösung. Mein Vater hat sich suizidiert als ich 17 war. Wenn ich jemandem über meine Herkunft erzähle, ist das immer ein wunder Punkt. Es wäre traurig, wenn es Deinen Kindern auch so erginge.

Herzlich
Sir

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schneeflocke20
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Beitrag So., 12.12.2010, 00:59

Hallo,

nun, mit Therapeuten mache ich gerade anderen Erfahrungen:

die Offenbarung eines Therapeuten (im gleichen Forum: Therapeut verzweifelt und überfordert) hat mich die anschließende Woche in eine Art suizidale Krise gerissen, d.h ich war in der Woche fast täglich in der Notaufnahme wegen Suizidgedanken, Selbstverletzung und Instabilität.

Dazu wurde ich quasi vom gemeindepsychiatrischen Zentrum gerntwie mit Gesprächen über die Woche gecoacht, bis ich diese Woche wieder meinen Therapeuten getroffen habe, der nicht gedacht hat, dass ich noch komme.

Hab ihn von meiner Woche erzählt, auch dass ich immer noch als latent suizid gefährdet gelte (jetzt nicht mehr!!) und ich mich nach der Stunde noch mal beim gemeindepsychiatrischen zentrum melden muss, quasi ob ich noch lebe.

er war so gelassen, hat aber nicht weiter nachgefragt, manchmal denke ich, er wäre froh, ich würde nicht mehr kommen.....

tja, am ende der stunde meinte er: na dann, bis nächste Woche worauf ich antwortete: ja, wenn ich noch lebe...

er hat düster geschaut, aber keine anstalten gemacht, das zu thematisieren,

ist das nicht fahrlässig oder ist das ne therapeutische masche?


bommel
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Beitrag Fr., 17.12.2010, 19:02

Hallo Cyro!

Ich hab nur per Zufall deine Geschichte gelesen und ich muss sagen es hat mich echt berührt. Ich hab mich dann direkt angemeldet. Endlich habe ich das Richtige Forum für mich gefunden. Na ja, jedenfalls kann ich es nachempfinden wie du dich fühlst. Ich bin auch 29 und auch schon fast seit 15 Jahren mit meinem Mann zusammen (3 Jahre verheiratet). Ich möchte gar nicht dran denken wenn er mich mal verlassen würde....
Ich kenne diese täglichen Suizidgedanken, die einen wahnsinnig machen. Seit ein paar Monaten nehme ich ein Antidepressivum, heißt Elontril. Es heilt zwar nicht meine schlimmen Depressionen, aber meine Probleme und Sorgen die ich habe werden irgendwie ein wenig "abgemildert" und die Suizidgedanken sind nicht mehr so stark, manchmal tagelang gar nicht da. Das hilft schon ein wenig im Alltag wieder zurecht zu kommen. Ich würde gerne wissen ob du noch lebst. Wenn ja dann schreib doch mal wie es dir jetzt so geht. Deine Geschichte hat mich wirklich mitgenommen!!!

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