Depressionen und vielleicht Bulimie - was tun?

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Depressionen und vielleicht Bulimie - was tun?

Beitrag Do., 28.02.2008, 17:38

Hallo!

Ich bin mir nicht sicher, wie und ob dieses Thema passt, aber ich erzähle mal. Also, ich leide jetzt seit mehreren Jahren an Depressionen und bin auch seit ca. 2 Jahren in Behandlung, d.h. ich schlucke Tabletten. Begonnen habe ich mit Sertralin, das mir nach einer Eingewöhnungszeit auch gut geholfen hat. Dann bin ich übermütig geworden und habe es in Eigenverantwortung nach ca. 6 Monaten abgesetzt, weil es mir echt gut gegangen ist. Naja, nach weiteren 6 Monaten ging es mir wieder grottenschlecht, also hab ich mich wieder überwunden, zum Arzt zu gehen. Dann ein erneuter Versuch mit Sertralin - und ich hab es überhaupt nicht mehr vertragen, die ganze Zeit nur Übelkeit und Durchfall. Jetzt probiere ich es mit Cipralex - heute ist mein erster Tag.
Da gibt es nur eine Sache, die ich meinem Psychiater nicht erzählt habe, weil es mir irgendwie so peinlich ist, ich weiß auch nicht, nämlich dass ich mir seit einigen Jahren außerdem so eine Art Gelegenheitsbulimie angewöhnt hab. Das heißt, wenn ich von der Schule her total eingespannt bin und im Stress, dann habe ich kaum Probleme mit dem Essen, esse eher zu wenig (aber unabsichtlich, vergesse es einfach). Wenn dann Ferien, Wochenende oder leichtere Zeiten kommen, dann fällt mir sofort die Decke auf den Kopf, ich werde total unruhig, alle Gedanken drehen sich im Kreis, ich kann nicht alleine sein u.s.w., und dann endet es irgendwann darin, dass ich alles, was da ist, in mich hineinstopfe und dann wieder erbreche. Dann fühle ich mich irgendwie ruhiger und leichter. Es kann dann sein, dass ich es eine Woche lang jeden Tag einmal oder sogar öfter mache und dann aber ohne Probleme ein, zwei Monate wieder nicht. Ich weiß nicht, ob sich das als Bulimie qualifiziert, aber auf jeden Fall empfinde ich es langsam als Problem, weil ich nach dem Erbrechen oft Kopfschmerzen von der Anstrengung habe, und außerdem ist meine Verdauung total im Eimer (will nicht näher darauf eingehen, aber glaubt mir). Ich will das nicht mehr machen, aber dicker werden will ich auch nicht. Und ich kann mich in der Situation dann einfach nicht beherrschen.

Jetzt habe ich in der Beschreibung von Cipralex gelesen, dass es auch bei Zwangsstörungen hilft, und genau das ist es ja irgendwie bei mir, ich kann nicht anders, bin ständig total nervös und voller Angst, wache morgens immer mit dem GEdanken auf, dass heute etwas ganz Schlimmes passieren wird. Also kann es sein, dass ich durch das Medikament auch meine "Bulimie" in den Griff kriege? Das wäre nämlich echt super.

Ich denke auch irgendwie daran, dass ich mal zusätzlich du den Chemie-Bomben eine Therapie machen sollte, nur ich bin deshalb bisher davor zurückgeschreckt, weil ich bereits vor ca. 10 Jahren einen Haufen Therapie hinter mich gebracht habe, weil ich da akut magersüchtig war und auch ca. 3 Jahre lang behandelt worden bin. Ich dachte, ich hab da alle meine Kindheitstraumata aufgearbeitet und hab mich danach auch echt besser gefühlt. Also, nur zur Info, akute Essstörung ist jetzt kein Thema mehr, soweit geht es mir schon gut. Aber wegen der Therapie, ich wüsste bei Gott nicht, worüber ich da noch reden sollte - mir fällt ja selber nichts ein, warum ich so traurig sein sollte. Ich hab ein relativ normales Leben jetzt, jedenfalls ist da nichts Großartiges, weshalb man psychische Störungen entwickeln müsste, aber ich nehm einfach alles so verdammt schwer. Seit Jahren hab ich jetzt das Gefühl, ich laufe auf einen Abgrund zu, und ich kann nichts, aber auch gar nichts, dagegen tun. Wenn ich morgens aufwache und die Sonne scheint und ich freue mich, dann wird mir im selben Moment schon übel, weil ich weiß, dass es nie gut bleiben kann, sondern alles schlecht wird. Oder ich bin total nervös mit Leuten um mich herum, kann kaum reden, und wenn ich dann allein bin, dann kommen praktisch die Zimmerwände auf mich zu und ich muss jeden, den ich kenne, anrufen, nur damit ich nicht allein bin. Und meine sogenannte "Lebensplanung" krieg ich überhaupt nicht mehr hin - das Studium ist nur noch konfus, ich weiß nicht mehr was und wohin, obwohl mir das Lernen leicht fällt.

Keine Ahnung, was ich mir überhaupt für eine Antwort erwarte, eigentlich auch egal, vielleicht möchte ich nur jemanden zum Zuhören, der mich nicht gleich verurteilt.
Aber dann wirklich die Frage: bringen mir Medikamente auf Dauer was, oder doch lieber Therapie - aber wo ansetzen, wenn da nichts zu sein scheint?


Alles Liebe an alle!

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lemon
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Beitrag Do., 28.02.2008, 17:55

Hallo newyorkerin,
finde ich gut, dass du aufgeschlossen für eine Therapie bist, auch wenn du momentan nicht genua weißt wo du ansetzen kannst. Doch ganz klar ist, dass du Ängst hast, immer mal wieder depressiv, Bulimie, auch wenn es für dich nicht so wichtig zu sein scheint, doch ist sie da und ich finde, dass das schon mal eine Menge ist, was ein Ansatz für eine Therapie wäre. Wahrscheinlich willst du nicht auf Dauer die Medis nehmen, oder? Medis allein, die bringen nichts, erst wenn man bereit ist seine eigene Situation zu verändern, dann erst wird sich was ändern, so glaube ich. Gegen Bulimie helfen Medikamente nicht , anfangs vielleicht, weil man weniger depressiv ist, kann jedoch auch sein, dass man dann noch mehr kotzt, weil es einem wurscht ist.
Ich kann dir nur von mir berichten, ich nehme kein Medikament, habe mich jetzt für eine Therapie entschieden obwohl mir mein Arzt auch Citalopram, ist der gleiche Wirkstoff wie Cipralex verschrieben hat. Ich denke eine Therapie hilft mir mehr. Will es lieber so versuchen, komme bisher ohne Medi klar, wenn es mir jedoch schlechter ginge, wäre ich so frei und würde es nehmen. Ich bin auch unzufrieden mit meiner Lebenssituation, obwohl da nicht mal ein bestimmter Punkt ist, der mir sehr tragisch erscheint. Ich habe auch "gelegentliche" Bulimie, war früher auch mal lange Zeit magersüchtig, doch jetzt soweit mit dem Essen nicht mehr so viel Problem, doch ähnlich wie bei dir, wenn leere Tage kommen, dann fülle ich sie mit der Bulimie , auch wenn das manchmal nur aus Langeweile ist.
Vielleicht haben dir meine Worte ein bißchen Trost gebracht, dass ich dich gut verstehen kann,
einen lieben Gruß
lemon
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Beitrag Fr., 29.02.2008, 17:39

hallo lemon, vielen Dank für deine Antwort.

Ja, ich glaube schon, dass ich jetzt bereit bin für eine Therapie, das war die ganze Zeit über noch nicht so. Es ist ja auch so, dass ich ANgst habe, wirklich nach Hilfe zu fragen. In meiner Familie ist alles, was mit Psychologie etc. zu tun hat, ein großes rotes Tuch. Sowas gehört sich einfach nicht, das gibt sich von allein. ICh war zwar damals wegen der Magersucht in vielen verschiedenen Therapie, aber auch nur, weil ich schon so dünn war, dass es niemand mehr übersehen hat und man was tun MUSSTE. Ich hab ganz offensichtlich krank ausgesehen, aber jetzt? Nichts dergleichen, es ist nur in meinem Kopf. Ich hab schon in vielen Gesprächen mit meiner Mutter angedeutet, dass ich glaube, Hilfe zu brauchen, aber sie hat das dann nie so wirklich eingesehen und gemeint, ich bin mit der Uni überfordert oder hab schlicht Liebeskummer oder sonst irgendwas, das sich wieder gibt. Okay, diese Dinge gibt es alle, aber die setzen meiner beschissenen Grundstimmung nur noch eins drauf und erzeugen sie nicht. Da ist irgendwas anderes falsch. Und dann vergisst meine Mutter das wieder und ich sehe keinen Sinn mehr darin, zu fragen. Ich beginne ja dann selber zu denken, brauche ich wirklich schon Hilfe? Oder stelle ich mich einfach nur zimperlich an? Und dann denke ich noch, wenn ich wirklich einem Therapeuten alle meine GEdanken erzählen würde, dann würde ich sofort in die Klapse gesteckt werden. Aber ich weiß ja gar nicht, wie ernst die Gedanken wirklich sind. Und wenn ich aber nicht alle Gedanken erzählen kann, wie soll mir die Therapie dann helfen?

Medikamente will ich sicher nicht immer nehmen, aber momentan versuche ich es noch einmal, weil ich momentan zuviel Zeit habe und mit mir selber einfach nicht klarkomme. Ich such dann ganz dringend nach irgendeiner Möglichkeit, diesen enormen Druck und die Unruhe loszuwerden, und ich will nicht was ganz Blödes tun. Oder ich will auch nicht beim Aufstehen schon weinen, weil der Himmel so schwarz und bedrohlich aussieht. Das ist doch nicht normal. Also, das Cipralex ist ganz gut jetzt am 2. Tag, mir ist wirklich nur ganz leicht übel und hoffe, dass sich das noch ganz gibt. Von der Wirkung her spüre ich, wie es mich für einige Stunden nach der Einnahme etwas platt macht - momentan ganz spaßig und okay, weniger Energie für Zwangsgedanken, aber auf Dauer brauch ich das auch nicht, z.B. ist es nicht sehr nützlich, wenn die Uni wieder anfängt.

Auf jeden Fall tut es sehr gut, sich mit jemandem auszutauschen, der völlig unvoreingenommen ist und nachvollziehen kann, von was man spricht. DAnke!

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lemon
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Beitrag Fr., 29.02.2008, 18:41

Hallo newyorkerin,
wenn dir das Medi momentan hilft, dann ist es auch gut, wenn es dir damit besser geht; die Müdigkeit soll mit der Zeit verschwinden, habe ich gehört.
Von der Therapie muss deine Mutter ja nicht unbedingt was erfahren, wenn du meinst, dass es dir Stress macht, denn unnötige Auseinandersetzungen mit der Familie müssen schließlich nicht noch zusätzlich sein.
Der Therapeut steckt dich bestimmt nicht gleich in die Klapse, wenn die da so schnell wären, würde ich dort auch schon stecken , erzähle nämlich wirklich offen und alles bei meiner Therapie, bin ganz aufgeschlossen und du kannst mir glauben, dass das alles nicht ohne ist. Gerade bei Zwangsgedanken und Essstörungen ist eine Therapie, glaube ich, schon gut; ist die Essstörung ja nur das Symptom, das Warum soll herausgefunden werden und andere Strategien gefunden. Manchmal kann ich das alles so gut und dann verlässt mich wieder der Mut und da bin ich dann froh, dass ich die Therapie habe, man will ja auch nicht immer seinen Freunden und Partner die Ohren mit diesem Scheiß vollsoßen...
Ich wünsche dir weiterhin Mut und Zuversicht und Entschlossenheit, dass du die Thera bald in die Wege leitest, kannst dir ja von deinem Arzt eine Überweisung geben lassen, weißt ja schon bestimmt, wie der Weg ist.
Liebe Grüße
lemon
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Beitrag Sa., 01.03.2008, 17:30

hallo lemon, danke für die antwort. ja, du hast sehr recht, man stößt irgendwann auf Probleme, wenn man freunde als therapeuten "missbraucht". Das habe ich ohnehin vor kurzem auf die harte Tour lernen müssen. Das ist etwas, was mir noch zusätzlich gerade extrem schwer im Magen liegt. Ich habe nämlich im Oktober einen Mann kennengelernt, und wir haben im November eine Art unverbindliche Affäre begonnen. Wir beide sind zwar solo, aber dennoch wollten wir es so. Dann haben wir uns bald sehr nahe gefühlt, weil er sich gerne meine ganzen Probleme angehört hat, und ihm ging es prinzipiell auch ähnlich, er hat Epilepsie und starke Stimmungsschwankungen. Aber auf Dauer ging das echt nicht gut, bis ich gesagt bekommen habe, er wird sich meinen ganzen Depressionsscheiß nicht mehr anhören und dass es mir ja gefällt, dass es mir so schlecht geht. Und dann haben wir uns getrennt, einfach weil die ganzen GEspräche eh nichts mehr brachten. Ich erzähle das jetzt so locker, aber ich kann immer noch nicht ganz verstehen, warum man einen MEnschen, der einem offenbar was bedeutet, mit seinen Problemen im Stich lässt. Ich kann ja verstehen, dass es schwer ist, mit mir zu leben, aber ich finde es gerade wichtig, da zu bleiben, wenn es schwierig wird. Das hat mich sehr verletzt, und obwohl ich mir alle Mühe gebe, kann ich noch immer nicht gut damit umgehen und checke täglich ungefähr 200mal meine Mailbox, ob er nicht vielleicht doch geschrieben hat. Am meisten hat mich verletzt, dass einer, der meine Probleme zu kennen und zu teilen schien, mich dann irgendwie als "zu verrückt" abgestempelt hat, zumindest hab ich das so empfunden. Er hat es zwar nicht so gesagt, aber ich hab es definitiv so verstanden: "Streng dich endlich an, gesund zu werden, sonst bin ich weg". Na toll, genau das motiviert natürlich! Jetzt fühle ich mich noch mehr unter Druck gesetzt und krieg gar nichts mehr hin.

Was meinst du dazu? Hat er vielleicht doch Recht? Und so blöd das auch klingt und das auch nicht der richtige Thread dafür ist, aber hast du ein paar gute Tipps, wie man mit einer solchen Trennung besser umgehen kann? Gerade geht es mir echt beschissen. Am Montag muss ich zurück auf die Uni, wovor mir ehrlich schon graut, weil ich sie hasse, und dort sehe ich ihn wieder - er wird mich komplett ignorieren, das kenn ich schon -, und ich muss wieder bei meiner Tante einziehen, weil ich zuwenig Geld für eine eigene Wohnung hab, und dort muss ich brav und artig sein. BEi dem Ganzen läuft es mir scht schon kalt den Rücken runter und ich sehe nur die viele Zeit vor mir, die ich irgendwie rumkriegen muss, die nervige Zeit auf der Uni, wo mich der Unterricht überfordert und nicht interessiert (das hat seine Gründe, erzähl ich später mal), und dann noch die viele Freizeit in einer Wohnung, in der ich mich nicht wohlfühle und nicht zuhause bin. Und in dem Zustand muss ich mich erstens zwingen, nicht an ihn zu denken und dann noch meine ganzen Aufgaben erledigen. Und der einzige Grund, warum ich überhaupt noch dorthin fahre, ist, dass ich ihn wiedersehen will. Wie dumm ist das denn? Ich muss irgendwie mein LEben wieder in den Griff kriegen.

Tut mir leid, wenn ich so herumschwafele, aber es liegt mir eben auf der Seele. Wie geht es dir?

LG!

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lemon
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Beitrag Sa., 01.03.2008, 21:51

Hi,

zuerst fällt mir mal ein, zu all dem, was du geschrieben hast, weshalb machst du dieses Studium, wenn es dich kaum zu interessieren scheint??, vielleicht solltest du dir überlegen, was dein Ziel ist, wo du hin willst in der Zukunft und dich dann dahingehend orientierst, wohl nicht leicht, doch das nächste was zu tun zu sein scheint (kannst du gut in einer Thera besprechen und es zum Punkt machen).

Was die Beziehung zu diesem Mann betrifft, so meine ich, dass er einfach überfordert ist, er ist mit sich selbst und seinen eigenen Problemen zu sehr beschäftigt, dass er eine Schulter sucht, an der er sich anlehnen kann, Halt findet und verstanden wird, da stehen ihm andere Schwierigkeiten zu sehr im Weg; deshalb hat er dir die Schuld in die Schuhe geschoben, dass er sich nicht weiter konfrontieren muss, weil er nicht gekriegt hat, was er sucht.
Müssen wir doch letztendlich feststellen, dass wir alleine dastehen mit unserem Leben und unseren Problemen.
Das ist wohl die Lösung von allem, endlich sich einzugestehen, dass wir es für uns selbst lösen müssen und für unseren eigenen Weg selbst verantwortlich sind, diese Verantwortung kann uns keiner abnehmen.
Ich selbst habe auch immer mal wieder Schwierigkeiten mit Männern diesbezüglich, da ich auch erwartet habe, dass da mal einer ist, der mich aus tiefem Herzen unterstützt, hinter mir steht und mich begleitet auf meinem Weg, mir meine Probleme sozusagen löst. Das kann kein Mensch, das kann man nur selbst. Wenn man selbst mit sich klar kommt, mit sich selbst im Reinen ist, weiß wohin der eigene Weg geht, dann ist man fähig eine Beziehung zu haben, sich gegenseitig zu unterstützen und sich einander auf diesem Weg zu begleiten.

Was du tun kannst um nicht mehr so viel an ihn zu denken?
Dir zu sagen, dass du nicht auf ihn angewiesen bist. Ist er doch selbst ein „armes Würstchen“, der nicht belastbar ist, der sich selbst zu wichtig nimmt und dir erzählen mag, wie das Leben funktioniert, jedoch selbst noch lange nicht in der Lage dazu ist. Wenn dir das klar ist, ist es leichter für dich. Vielleicht ist es ein Glück, dass er sich zurückgezogen hat, so ist die Bahn frei für Neues. Denke mal, es ist an der Zeit dich selbst zu finden und dir deine eigenen Ziele zu setzen, sei es Therapie, ein Studium oder Beruf, was dich wirklich interessiert, oder dieses Studium eben schnellstmöglichst zu erledigen um neue Wege dann zu gehen. Es ist sicherlich sehr schwierig, bei dieser Tante, wo du dich fügen musst und diese Unterkunft hast, wo du dich anscheinend weniger wohl fühlst und dich anpassen musst, stelle ich mir sehr schwierig vor, denn ich selbst bin schon auch gern mein eigener Herr und lasse mir ungern von jemandem anderen etwas dreinreden. (ich wohne alleine mit meinen Töchtern, schon lange, hatte zwar immer Beziehungen, doch nie wohnlich und richtig fest und bin seit 10 Jahren geschieden) habe also auch Beziehungsschwierigkeiten, da ich immer dachte, Männer sind dazu da, um mich anzulehnen und mich unterstützen...und dann immer wieder feststellen mußte, ich stehe letztendlich alleine da und muss einen Weg für mich finden, der mich persönlich zufrieden stellt.

Die Fähigkeit zu Lieben ist nur gegeben, wenn man sich selbst liebt.

Wie sollte man Liebe weitergeben, wenn man sie nicht in sich für sich selbst fühlt.

Ich hoffe, es war nicht zu verwirrend, was ich hier geschrieben habe, doch so kams mir eben in den Sinn und ich weiß, dass es so richtig ist, doch können tu ich das auch nicht immer, doch immer besser eben, ich glaube ich bin auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass du dir selbst so wichtig bist, dass dir die Beachtung von diesem Mann nicht nötig erscheint, dass du weißt, an dir liegt es nicht, dass es nicht funktionierte, er hat nur in einen Spiegel gesehn und sich selbst erkannt und deshalb ist er von dir weggerannt, dann kannst du es verstehen und es macht dir nicht mehr so viel, dann hast du lediglich Mitgefühl,
liebste Grüße
lemon
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Beitrag So., 02.03.2008, 11:05

Hallo lemon,

ich schreibe noch schnell einmal, bevor ich jetzt doch wegfahre. Habe gar nicht gewusst, wie sehr mich das Ganze doch belastet - habe mich die ganze Nacht rumgewälzt und effektiv vielleicht zwei albtraumhafte Stunden geschlafen. Aber ich weiß momentan keine bessere Lösung.

Was du schreibst, ist so genau richtig und wahr, dass mir beim Lesen sogar die Tränen gekommen sind. Ich glaube, du hast völlig recht mit ihm, wir haben irgendwie beide von uns erwartet, uns gegenseitig zu retten, aber es hat nicht funktioniert. Es tut halt trotzdem weh, auch wenn man sich der ganzen Hintergünde bewusst ist. Es wäre eben einfach zu schön gewesen, wir beide in unserer eigenen kleinen Welt, die sonst niemand versteht außer uns beiden. Aber irgendwie sind wir wohl erstickt darin, beide. Ja, und du hast auch recht, dass er eigentlich Mitleid verdient, denn wie feige ist es denn, erstens vor sich selbst wegzulaufen und im Zuge dessen Menschen im Stich zu lassen, die Hilfe brauchen? Ich hab ihm schließlich zwar von Anfang an gesagt, dass ich ihm nicht überall helfen kann, weil ich ihm nicht meine ganze Kraft geben kann, um ihn aufzufangen, aber dass ich zumindest da sein werde, wenn er mich braucht und zuhören werde. Er hingegen schiebt echt nur mir die Schuld zu, sodass er sie nicht bei sich zu suchen braucht.
Vielen Dank für die weisen, netten Worte, die das alles so wunderbar auf den Punkt bringen. ICh werde mir Mühe geben, aber so leicht ist es eben doch nicht.

Tja, wegen dem Studium: es ist alles etwas kompliziert, ich kann dir gar nicht alles genau sagen, aber ich habe mich auf jeden Fall in ein ziemliches Schlamassel manövriert, aus dem ich nicht mehr rauskomme. Wenn ich wieder Zeit habe, schicke ich dir eine private Nachricht darüber, okay? Ich würde nämlich gerne einmal darüber reden.


Vielen Dank, liebe lemon, und alles Gute inzwischen!

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