Depressionen mit Kindern

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KleinesMädchen
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Depressionen mit Kindern

Beitrag Mi., 16.06.2010, 12:27

Hallo!

Nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort, naja viel geschrieben habe ich bisher ja auch noch nicht.

Nochmal erwähnt sei, dass ich ungewollt schwanger bin mit 3. Kind, inzwischen 19. Woche/5. Monat.
Wir haben ziemlich vieleProbleme derzeit finanzieller Art, meine Ausbildung kann ich knicken und ich bin vollkommen abhängig von meinem Mann.
Ich hätte nicht gedacht, dass es mir nocheinaml so schlecht gehen würde. Die letzten Jahre ging es stetig bergauf. Immerhin hatte ich Lebensfreude, Zukunftspläne, Hoffnungen. Elan, an einigen guten Tagen zumindest.


Und nun bin ich wieder tief gefallen. Ich kämpf mich hoch, seit 22 Jahren tu ich nichts anderes. ich dachte ich hätte endlich gewonnen und dürfte ein normales, ruhiges leben führen.
Nein, ich muss mal wieder kämpfen und weiß garnicht, woher ich noch die Kraft nehmen soll.
Ich schäme mich nichtmal mehr richtig dafür, dass ich morgens nicht aus dem Bett komme und tagsüber nicht schaffe. Ich bin nur furchtbar traurig darüber.


Ich hab zwei Kinder und das ist meine größte Sorge. Immer Mal wieder drängt sich mir der Gedanke auf, dass ich sie vielleicht weggeben sollte, damit sie es woanders besser haben. dabei geht es ihnen bei mir garnicht so schlecht. Ich kann noch agieren, ich kann auch noch mit ihnen rausgehen oder mal spielen. Aber es fällt so schwer. Die Große (3) sitzt viel zu häufig vor dem TV. Sie ist furchtbar empfindsam, dazu ich als Kind, wenn nicht noch schlimmer, soll heißen: extremst stur, willenstark, bockig, man kommt kaum gegen sie an. Sie heult für alles und jeden doch im gegensatz dazu, wie ich war, hat sie viel viel schlechte Laune. Was ich mir selbst zuschreibe, denn die kinder sind doch so oft ein Spiegel ihrer Eltern.
Und das tut mir so weh und ich fühle mich so schuldig, ich habe das Gefühl, ein Verbrechen an meinen Kindern zu begehen.
ich sollte öfter mit ihnen spielen, mehr rausgehen, irgendwelche Spielgrupen besuchen oder oder oder... sie einfach glücklicher machen.
Aber ich bin kraftlos und schwer wie blei. Und wenn dann die Große noch wie meisten ihr Theater beim Anziehn abzieht und wir eine Stunde brauchen für alles, kann ich mich oft nichtmal aufraffen, es zu versuchen.
Dabei brauchen sie doch jemanden, der sie leitet, ihnen hilft und auch jemand, der ihnen ihre Grenzen augzeigt. Irgendwie bin ich nur nicht genug dazu.


Ich weiß nicht was ich tun soll, was richtig ist. Ich brauche ja auch niemanden, der mir sagt, wie ich den Tag meiner Kinder gestalten soll, das ist nicht das problem. Die umsetzung ist es. Ich habe Angst, dass ich meine Kinder zu unglücklichen Kindern mache.

Ich weiß auch, dass ich in Behandlung sollte. Noch gibt es immer wieder schöne Momente, in dene ich lachen und mich über etwas freuen kann, aber sie werden kürzer... immer öfter spüre ich nur noch die Verzweiflung, die Tränen die kommen wollen und dieses Gefühl von Sinnlosigkeit und Unsinn.
Da wir nächsten Monat umziehen muss ich mich noch ein wenig gedulden und wenn es soweit sein wird, weiß ich nicht, ob ich mich dann wirklich traue, zum Arzt zu gehen. Mit jemandem zu reden, der mir direkt gegenüber sitzt und den ich nicht kenne.

Wenn ich nicht die kinder hätte, würde ich mich vermutlich einfach der Sinnlosigkeit hingeben... aber diese Schuldgefühle, die mich gleichzeitig vorantreben und mich immerhin dazu bringen, zu sagen, dass ich in Behandlung gehe, machen es nur noch schlimmer.
Ich sollte keine Kinder haben. jemand wie ich sollte keine Kinder haben. Denn die kinder leiden nur darunter und das haben sie nicht verdient.

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Nozi
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 13:43

he, da bist du ja wieder! tut mir leid, dass es nicht besser geworden ist!
du hast ganz recht, du gehörst in behandlung! alles, was du da schilderst, sind symptome deiner depression, du hast schuldgefühle WEIL du depressiv bist, nicht umgekehrt! du bist antriebslos WEIL du depressiv bist, nicht umgekehrt! diese spirale nach unten lässt sich durchbrechen, aber leider kaum aus eigener kraft. ab mit dir zum facharzt/therapeuten, wie genau das in der schwangerschaft funktioniert, weiß ich auch nicht, aber machen kann man auf alle fälle was!
alles liebe!
nozi

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Mamamaus
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weiblich/female, 32
Beiträge: 605

Beitrag Mi., 16.06.2010, 21:20

Hallo Kleines Mädchen.

Geh bitte schnell zum Arzt wenn es bei Dir schon so schlimm ist mit den Depressionen. Man kann auch in der SS Medikamente nehmen und eine Therapie machen. Ich hab das alles hinter mir. Ich habe von der 14 bis zur 36 SSW Medikamente genommen. Mein Arzt meinte man schadet dem Kind mehr man würde diese nicht nehmen und Deine anderen Kinder sind ja auch noch da die drunter leiden. Tu es auch für die beiden, vielleicht hilft Dir ja das. Es gibt immer Mittel und Wege auch in der SS und ich denke eine Therapie wäre für Dich auch sehr sinnvoll um mit der ganzen Situation besser klar zu kommen. Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, dass Du schnell zum Arzt gehst und Dir helfen lässt.

LG Mamamaus

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KleinesMädchen
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Beiträge: 28

Beitrag Sa., 19.06.2010, 19:03

Ich fülle gerade einen Bogen für die Mutter-Kind-Kur aus.
Es überfordert mich.
Ich soll meine Zeile angeben- ähm, ich weiß keine. Ich weiß ja auch nicht genau, was da nun gemacht wird und was ich erwarten darf.
Ich hab Angst vor der Überforderung, viele Menschen um mich herum machen mich wahnsinnig, heimweh macht mich wahnsinnig, meinen eigenen rythmus ändern zu müssen macht mich wahnsinnig.

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KleinesMädchen
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Beitrag Di., 22.06.2010, 16:10

Es wird grad immer schlimmer. Meine Kinder machen es ganz gut mit... aber ich muss gestehen, ich empfinde sie gerade als eine Last, weil ich doppelt kämpfen muss, und das ist total furchtbar. keine zeit, auszuruhn und mal nur in sich zu gehen.


Gestern habe ich meinen Ausbildungsvertrag aus dem Ordner geholt und geweint. Ich fühle mich einfach nur noch schäbig, habe große Zukunftsängste.
Der Brief an die Personalerin fiel kurz aus, ehrlich, aber sehr kurz, eigentlich nichtssagend. Alle sagen, ich sollte anrufen, aber das schaffe ich einfach nicht. Heute rief sie an, weil sie etwas von mir braucht, ich ging nicht ran... Der Brief liegt noch hier, weil mein Mann heute eine Transportfahrt macht und erst spät zurück ist und ich selbst habe seit zwei Tagen schon wieder Schmerzen, weil mein Körper auf den Kummer reagiert. Bisher scheint alles ok, dennoch mache ich mir Gedanken, ob es nicht doch irgendwann zu ernsthaften Wehen kommt.


Es ist so seltsam. Ich schlafe schlecht, träume ständig im halbschlaf, als gäbe es keinen Tiefschlaf mehr, komme morgens nicht aus dem Bett. Meistens hab ich dann aber erstmal ganz vernünftige Laune, doch im Laufe des Morgens/Vormittags geht es mir wieder einfach nur schlecht. Was es genau ist, kann ich nicht fassen- eine Mischung aus Verzweiflung und tiefer Traurigkeit, dem Wunsch einfach nur fort von hier, einfach nur nichts mehr hören und nichts mehr sehen. Scham, so jung so viele Kinder zu haben, Scham und tiefe Enttäuschung, die Ausbildung absagen zu müssen. Und wenn ich meinen hart arbeitenden Mann neben mir sehe, dann komme ich mir so schwach vor, faul und schäbig. Obwohl er mir nie vorwürfe macht.
Erschreckend finde ich, dass ich wieder ans Ritzen denke. Ich habs ewig nicht mehr getan und habe das auch nicht vor, aber es gibt Momente, da ist es mir fast egal... Noch fehlt der Punkt, andem ich die Hemmung überwinde, gsd.
Vor allem bin ich zu träge, um überhaupt loszulaufen und Klingen zu kaufen.

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