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Mi., 24.02.2010, 16:09
@AntiTherapeut,
ich hab "lebenstauglich" ja ausdrücklich in Anführungszeichen geschrieben. Es geht mir nicht um einen Leistungsgedanken. Ich habe in den Beschreibungen von "eye" viele Parallelen im Verhalten ihres Freundes zum Verhalten meines Vaters gesehen als dieser noch jünger war und noch nicht ganz so krank wie zuletzt. Und ich habe das beschrieben, was ich selbst erlebt habe. Es geht mir nicht um Wertungen. Es geht mir nur darum, "eye" aufzuzeigen, dass diese Krankheit für Angehörige sehr belastend sein kann. Für mich war sie das jedenfalls. Mein Vater war, wie ich schon erzählt habe, im Grunde eine Seele von Mensch. Aber er wäre alleine niemals zurechtgekommen. Er brauchte jemand, der ihm half, überhaupt leben zu können. Und die Familie musste damit zurechtkommen. Manchmal frage ich mich heute selber, wie ich das nach dem Tod meiner Mutter eigentlich alles geschafft habe. Ich musste stark sein, egal ob das Ganze über meine Kräfte ging oder nicht. Er war ja krank. Ihn konnte man nicht belasten .Er hat sich nur ständig selbst bemitleidet und alles nur schlimmer gemacht mit seinen wechsenden Zuständen, die er trotz der Medikamente hatte. Ich habe ja auch gesagt, dass die Krankheit verschieden stark ausgeprägt sein kann und ich maße mir nicht an, alle Betroffenen über einen Kamm zu scheren. Aber das, was "eye" schildert, läuft meines Erachtens schon auf die Schwierigkeiten hinaus, die ich beschrieben habe. Wenn du meinst, meine Sichtweise ist zu einseitig, dann bin ich auch gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.
LG
Emely