Wer hilft den Helfern?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 20
- Beiträge: 6
Wer hilft den Helfern?
Hallo!
Ich bin nach langem wieder hier eingestiegen (war mal eine Zeit lang im alten Forum aktiv).
Kurz zu mir, ich bin männlich, 20 Jahre alt, angehender Wirtschaftstreuhänder, wollte einige Zeit lang Priester werden (könnte ich mir immer noch vorstellen), bin sehr sozial, hilfsbereit und habe eine ausgeprägte empathische Veranlagung.
Nun zu meinem Thema: Ich bin bei den Menschen die ich kenne dafür "bekannt", stark und standfest zu sein, hilfsbereit, freundlich und höflich. Anderen Menschen zu Helfen und eine Freude zu bereiten ist für mich eine Leidenschaft, ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Ich selbst kann eigentlich nur richtig glücklich sein, wenn es auch jenen gut geht, die ich liebe/mag. Ich habe einen äußerst effektiven geistigen Schild entwickelt, der es mir erlaubt, dank meiner empathischen Veranlagung zwar die Sorgen, Ängste, Nöte und Gefühle der Menschen um mich herum zu verstehen und zu erkennen, und trotzdem micht selbst innerlich nicht damit zu belasten, sondern kühl und rational darüber zu urteilen und die Hilfeleistungen so effektiv zu gestalten.
Dieser Schild ist nach wie vor sehr effektiv und hält schlimmstem Beschuss stand. Nur vor einer Gefahr schützt mich diese Abwehr nicht - vor meinen eigenen Problemen, Sorgen, Ängsten, Nöten. Wenn es z.B. bei meinen Eltern, die ein primäres Standbein meiner Seele sind, wiedermal nicht so gut läuft, wenn ich wiedermal, zum hundertsten mal von einem vermeindlichen "Freund" aufs bitterste enttäuscht oder im Stich gelassen werde. Das ist ein großes Problem, ich habe viele bekannte, einige Kollegen, denen ich allen gerne zur Seite stehe - aber eigentlich keine richtigen Freunde. Niemanden, der sich meine Sorgen, Ängste und Nöte anhören kann, niemanden, den ich meinen unzertrennlichen besten Freund nennen darf, genau genommen bin ich alleine - wie so viele andere Helfer und Empathen sich im tiefen herzen alleine fühlen. Und mit jedem Freund, sogar besten Freund, der mich aufs bitterste enttäuscht (z.B. sich ohne irgend einen grund über 9 Monate nicht zu melden, falsche Versprechungen und zusagen zu machen, etc...) werde ich unfähiger, für mich selbst eine soziale Bindung einzugehen. Mit jedem Menschen, zu dem ich freundschaftlich gesagt habe "ich hab dich lieb", und der mich anschließend so bitter enttäuscht und im Stich gelassen hat, wurde ich unfähiger, inzwischen sogar komplett unfähig, diese banalen 4 Worte auszusprechen.
Ich weiß, ich stelle hier nicht wirklich viele Fragen, auf die ich jetzt viele Antworten erhoffe, sondern vielmehr habe ich hier eine Teilantwort zu meiner Frage gefunden - Ich hoffe, hier als Helfer ein wenig Hilfe zu erhalten.
Danke
Kondor der Anden
Ich bin nach langem wieder hier eingestiegen (war mal eine Zeit lang im alten Forum aktiv).
Kurz zu mir, ich bin männlich, 20 Jahre alt, angehender Wirtschaftstreuhänder, wollte einige Zeit lang Priester werden (könnte ich mir immer noch vorstellen), bin sehr sozial, hilfsbereit und habe eine ausgeprägte empathische Veranlagung.
Nun zu meinem Thema: Ich bin bei den Menschen die ich kenne dafür "bekannt", stark und standfest zu sein, hilfsbereit, freundlich und höflich. Anderen Menschen zu Helfen und eine Freude zu bereiten ist für mich eine Leidenschaft, ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Ich selbst kann eigentlich nur richtig glücklich sein, wenn es auch jenen gut geht, die ich liebe/mag. Ich habe einen äußerst effektiven geistigen Schild entwickelt, der es mir erlaubt, dank meiner empathischen Veranlagung zwar die Sorgen, Ängste, Nöte und Gefühle der Menschen um mich herum zu verstehen und zu erkennen, und trotzdem micht selbst innerlich nicht damit zu belasten, sondern kühl und rational darüber zu urteilen und die Hilfeleistungen so effektiv zu gestalten.
Dieser Schild ist nach wie vor sehr effektiv und hält schlimmstem Beschuss stand. Nur vor einer Gefahr schützt mich diese Abwehr nicht - vor meinen eigenen Problemen, Sorgen, Ängsten, Nöten. Wenn es z.B. bei meinen Eltern, die ein primäres Standbein meiner Seele sind, wiedermal nicht so gut läuft, wenn ich wiedermal, zum hundertsten mal von einem vermeindlichen "Freund" aufs bitterste enttäuscht oder im Stich gelassen werde. Das ist ein großes Problem, ich habe viele bekannte, einige Kollegen, denen ich allen gerne zur Seite stehe - aber eigentlich keine richtigen Freunde. Niemanden, der sich meine Sorgen, Ängste und Nöte anhören kann, niemanden, den ich meinen unzertrennlichen besten Freund nennen darf, genau genommen bin ich alleine - wie so viele andere Helfer und Empathen sich im tiefen herzen alleine fühlen. Und mit jedem Freund, sogar besten Freund, der mich aufs bitterste enttäuscht (z.B. sich ohne irgend einen grund über 9 Monate nicht zu melden, falsche Versprechungen und zusagen zu machen, etc...) werde ich unfähiger, für mich selbst eine soziale Bindung einzugehen. Mit jedem Menschen, zu dem ich freundschaftlich gesagt habe "ich hab dich lieb", und der mich anschließend so bitter enttäuscht und im Stich gelassen hat, wurde ich unfähiger, inzwischen sogar komplett unfähig, diese banalen 4 Worte auszusprechen.
Ich weiß, ich stelle hier nicht wirklich viele Fragen, auf die ich jetzt viele Antworten erhoffe, sondern vielmehr habe ich hier eine Teilantwort zu meiner Frage gefunden - Ich hoffe, hier als Helfer ein wenig Hilfe zu erhalten.
Danke
Kondor der Anden
Empathie ist beides: Fluch und Segen - das macht das ganze so interessant!
Omnia ad maiorem Dei gloriam
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Hallo Kondor der Anden!
Bei der Überschrift dachte ich, es geht um Ersthelfer bei Katastrophenfällen.
OK, Du hilfst anderen, obwohl es offenbar für Dich eine Belastung ist bzw. Du fühlst Dich im Gegenzug vernachlässigt?
Nun, Du mußt beginnen Dir selber zu helfen. Das Gefühl des helfen müssens irgendwie umlenken für Dich. Ich vermute Du fühlst Dich dann leer?
Hilfe sollte man nie an Erwartungen knüpfen. Du siehst ja, dass es Dich dann nicht erfüllt, zumindest auf Dauer.
Es ist dann natürlich auch wichtig, dass Du auch Schwäche zeigen kannst. Du kannst nicht alle Packen der Welt tragen, Deines reicht schon völlig.
Ob Du das nun selber hinbekommst oder vielleicht Hilfe in Anspruch nehmen willst, mußt Du Dir selber überlegen.
candle
Bei der Überschrift dachte ich, es geht um Ersthelfer bei Katastrophenfällen.
OK, Du hilfst anderen, obwohl es offenbar für Dich eine Belastung ist bzw. Du fühlst Dich im Gegenzug vernachlässigt?
Nun, Du mußt beginnen Dir selber zu helfen. Das Gefühl des helfen müssens irgendwie umlenken für Dich. Ich vermute Du fühlst Dich dann leer?
Hilfe sollte man nie an Erwartungen knüpfen. Du siehst ja, dass es Dich dann nicht erfüllt, zumindest auf Dauer.
Es ist dann natürlich auch wichtig, dass Du auch Schwäche zeigen kannst. Du kannst nicht alle Packen der Welt tragen, Deines reicht schon völlig.
Ob Du das nun selber hinbekommst oder vielleicht Hilfe in Anspruch nehmen willst, mußt Du Dir selber überlegen.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
Hallo Kondor!
Kann es sein, dass Du so aufopferungsvoll und uneigennützig auf andere wirkst, dass der Eindruck entsteht, sie können Dich behandeln - egal wie, Du stehst trotzdem immer weiter zur Verfügung? Auch wenn sie sich ewig lange nicht melden - Du bist nach wie vor unverbrüchlich da, wenn Du erwünscht bist? Und Du beschwerst Dich nie? Packst Deine Kränkung weg, und keiner ahnt, wie es in Dir ausschaut?
Gerade solch nette und hilfsbereite Menschen fordern leider oft heraus, dass man sie gedankenlos und dadurch manchmal nicht gut bis rücksichtslos behandelt.
Vielleicht kannst Du Deine Beziehungen insofern klären, als dass Du ein paar offene Worte sprichst und mitteilst, wie all das auf Dich wirkt - auch ruhig im Nachhinein. Möglicherweise ahnt ja niemand aus Deinem Umfeld, dass Du leidest ... als Nachteil des "immer Starken"; als Nachteil der teilweisen "Maske", die man sich irgendwann schon rein aus Gewohnheit aufsetzt, denk ich mir.
Klar, zunächst müsstest Du über Deinen Schatten springen, die coole Maske ablegen, den Menschen darunter "nackt" zeigen - nicht so einfach, oder? Aber ich denke, je "menschlicher" Du Dich zeigst, auch mal beleidigt bist und das sagst, Dich auch mal ärgerlich geben darfst mit Deiner eigenen Erlaubnis - umso größer ist die Chance, dass sich Deine Beziehungen verbessern.
Ganz ehrlich? Mir wäre solch ein "unangreifbarer Helfer" etwas unheimlich, er stünde so turmhoch über mir, dass keine Herzlichkeit aufkommen könnte. Schwächen machen das Gegenüber erst ... ich möchte sagen: sympathisch; wenn immer nur Menschen DEINE Hilfe erfahren, und Du IHRE nie zu brauchen scheinst - tja, dann entsteht auch keine Nähe. Kannst Du Dir vorstellen, auch mal an die Hilfsbereitschaft anderer zu appellieren - mit offenem Visier?
Eve
Kann es sein, dass Du so aufopferungsvoll und uneigennützig auf andere wirkst, dass der Eindruck entsteht, sie können Dich behandeln - egal wie, Du stehst trotzdem immer weiter zur Verfügung? Auch wenn sie sich ewig lange nicht melden - Du bist nach wie vor unverbrüchlich da, wenn Du erwünscht bist? Und Du beschwerst Dich nie? Packst Deine Kränkung weg, und keiner ahnt, wie es in Dir ausschaut?
Gerade solch nette und hilfsbereite Menschen fordern leider oft heraus, dass man sie gedankenlos und dadurch manchmal nicht gut bis rücksichtslos behandelt.
Vielleicht kannst Du Deine Beziehungen insofern klären, als dass Du ein paar offene Worte sprichst und mitteilst, wie all das auf Dich wirkt - auch ruhig im Nachhinein. Möglicherweise ahnt ja niemand aus Deinem Umfeld, dass Du leidest ... als Nachteil des "immer Starken"; als Nachteil der teilweisen "Maske", die man sich irgendwann schon rein aus Gewohnheit aufsetzt, denk ich mir.
Klar, zunächst müsstest Du über Deinen Schatten springen, die coole Maske ablegen, den Menschen darunter "nackt" zeigen - nicht so einfach, oder? Aber ich denke, je "menschlicher" Du Dich zeigst, auch mal beleidigt bist und das sagst, Dich auch mal ärgerlich geben darfst mit Deiner eigenen Erlaubnis - umso größer ist die Chance, dass sich Deine Beziehungen verbessern.
Ganz ehrlich? Mir wäre solch ein "unangreifbarer Helfer" etwas unheimlich, er stünde so turmhoch über mir, dass keine Herzlichkeit aufkommen könnte. Schwächen machen das Gegenüber erst ... ich möchte sagen: sympathisch; wenn immer nur Menschen DEINE Hilfe erfahren, und Du IHRE nie zu brauchen scheinst - tja, dann entsteht auch keine Nähe. Kannst Du Dir vorstellen, auch mal an die Hilfsbereitschaft anderer zu appellieren - mit offenem Visier?
Eve
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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- Beiträge: 6
Hallo candle!
Erst einmal danke für deine hilfsbereiten Worte.
Ich fürchte jedoch, du hast mich zumindest in einem Punkt ein wenig missverstanden. Das Helfen an sich belastet mich nicht, wie gesagt, die Sorgen anderer kann ich durch eine Gabe, die sich vermutlich aus der Verschmelzung der Empathie meiner Mutter und des Rationalismus meines Vaters gebildet hat - ich kann die Gefühle anderer erkennen, mich jedoch selbst nicht damit belasten. Eigentlich ist es das Gegenteil, anderen zu Helfen gibt mir selber Freude im Leben, wenn ich sehe, dass sich andere Menschen durch mein Zutun besser fühlen oder freuen, dann ist es auch für mich Freude und Erfüllung.
Jedoch sehr recht hast du mit der Aussage, Hilfe nicht an Erwartungen zu knüpfen - das ist prinzipiell richtig, jedoch menschlich nicht möglich. Ich versuche es zwar rational zu sehen, doch ist hier meine emotionale Seite stärker - im Unterbewusstsein habe ich sehr wohl erwartungen, jedoch nur die allermindesten - ein aufrichtiges "danke sehr", oder eine freundschaftliche stille umarmung, doch nicht einmal das bekommt man - hier muss ich immer wieder an den Spruch denken "Undank ist der Welten Lohn".
Daher ist es auch nicht leicht, "mir selbst zu helfen", da für mich der beste weg dazu eben ist, anderen zu helfen. Dieser Teil funktioniert eigentlich auch ganz gut, jedoch fehlt dieser Freude sozusagen das Fundament auf dem sie gebaut sein sollte - nämlich dass meine persönlichen Anliegen irgendwo gehör finden, und dass meine engen sozialen Bindungen eher bei 0 sind, und ich auch nur sehr schwer neue aufbauen kann, habe ich bereits in meinem Eröffnungsbeitrag erläutert.
Hallo Eve!
Du triffst mit deinen Ausführung eines meiner Hauptprobleme auf den Punkt! Ich wurde in der Vergangenheit zu oft ausgenutzt. viele haben sich als meine Freunde ausgegeben, doch im Endeffekt haben sie nur gut auf meine "Kosten" gelebt. Doch habe ich inzwischen auch das getan, was du mir geraten hast - bei meinem ehemals besten Freund. Vor inzwischen ca. 9 Monaten habe ich zu ihm gesagt (weil er sich auch davor ewig nicht gemeldet hat), dass ich total sauer bin, weil er sich nie meldet, und er solls mir gefälligst ins gesicht sagen, wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Er hat mir versichert, dass es nicht so sei, und dass er sich jetzt melden wird - tja, und das ist 9 Monate her und das letzte was ich von ihm gehört habe - inzwischen habe ich mit diesem Menschen für mich selbst abgeschlossen, es tut mir leid, dass ich ihn verloren habe, aber es belastet mich nicht mehr aktiv - was zurückbleibt ist halt ein weiterer Rückschlag, der - wie bereits ausgeführt - mich unfähiger macht, soziale Bindungen zu etablieren. Diese brauche ich aber, um wie du sagst "nackt" vor jemandem zu stehen - das schaffe ich nur bei echten Freunden, und diese fehlen mir, weshalb ich auch langsam trotz meiner standfestigkeit (die nicht nur fassade ist) in ein emotionales ungleichgewicht falle.
Ist irgendwie ein Teufelskreis, oder? Du sagst, soziale Bindungen (du siehst ja, mir fällt es sogar schwer, das Wort Freundschaften zu schreiben) entstehen dadurch, dass man sich auch vom gegenüber helfen lässt - und ich kann das aber nur, wenn er schon ein Freund geworden ist - klingt nach einem dilemma, aber ich kann auch nicht aus meiner haut!?
Einstweilen Danke
Kondor der Anden
Erst einmal danke für deine hilfsbereiten Worte.
Ich fürchte jedoch, du hast mich zumindest in einem Punkt ein wenig missverstanden. Das Helfen an sich belastet mich nicht, wie gesagt, die Sorgen anderer kann ich durch eine Gabe, die sich vermutlich aus der Verschmelzung der Empathie meiner Mutter und des Rationalismus meines Vaters gebildet hat - ich kann die Gefühle anderer erkennen, mich jedoch selbst nicht damit belasten. Eigentlich ist es das Gegenteil, anderen zu Helfen gibt mir selber Freude im Leben, wenn ich sehe, dass sich andere Menschen durch mein Zutun besser fühlen oder freuen, dann ist es auch für mich Freude und Erfüllung.
Jedoch sehr recht hast du mit der Aussage, Hilfe nicht an Erwartungen zu knüpfen - das ist prinzipiell richtig, jedoch menschlich nicht möglich. Ich versuche es zwar rational zu sehen, doch ist hier meine emotionale Seite stärker - im Unterbewusstsein habe ich sehr wohl erwartungen, jedoch nur die allermindesten - ein aufrichtiges "danke sehr", oder eine freundschaftliche stille umarmung, doch nicht einmal das bekommt man - hier muss ich immer wieder an den Spruch denken "Undank ist der Welten Lohn".
Daher ist es auch nicht leicht, "mir selbst zu helfen", da für mich der beste weg dazu eben ist, anderen zu helfen. Dieser Teil funktioniert eigentlich auch ganz gut, jedoch fehlt dieser Freude sozusagen das Fundament auf dem sie gebaut sein sollte - nämlich dass meine persönlichen Anliegen irgendwo gehör finden, und dass meine engen sozialen Bindungen eher bei 0 sind, und ich auch nur sehr schwer neue aufbauen kann, habe ich bereits in meinem Eröffnungsbeitrag erläutert.
Hallo Eve!
Du triffst mit deinen Ausführung eines meiner Hauptprobleme auf den Punkt! Ich wurde in der Vergangenheit zu oft ausgenutzt. viele haben sich als meine Freunde ausgegeben, doch im Endeffekt haben sie nur gut auf meine "Kosten" gelebt. Doch habe ich inzwischen auch das getan, was du mir geraten hast - bei meinem ehemals besten Freund. Vor inzwischen ca. 9 Monaten habe ich zu ihm gesagt (weil er sich auch davor ewig nicht gemeldet hat), dass ich total sauer bin, weil er sich nie meldet, und er solls mir gefälligst ins gesicht sagen, wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Er hat mir versichert, dass es nicht so sei, und dass er sich jetzt melden wird - tja, und das ist 9 Monate her und das letzte was ich von ihm gehört habe - inzwischen habe ich mit diesem Menschen für mich selbst abgeschlossen, es tut mir leid, dass ich ihn verloren habe, aber es belastet mich nicht mehr aktiv - was zurückbleibt ist halt ein weiterer Rückschlag, der - wie bereits ausgeführt - mich unfähiger macht, soziale Bindungen zu etablieren. Diese brauche ich aber, um wie du sagst "nackt" vor jemandem zu stehen - das schaffe ich nur bei echten Freunden, und diese fehlen mir, weshalb ich auch langsam trotz meiner standfestigkeit (die nicht nur fassade ist) in ein emotionales ungleichgewicht falle.
Ist irgendwie ein Teufelskreis, oder? Du sagst, soziale Bindungen (du siehst ja, mir fällt es sogar schwer, das Wort Freundschaften zu schreiben) entstehen dadurch, dass man sich auch vom gegenüber helfen lässt - und ich kann das aber nur, wenn er schon ein Freund geworden ist - klingt nach einem dilemma, aber ich kann auch nicht aus meiner haut!?
Einstweilen Danke
Kondor der Anden
Empathie ist beides: Fluch und Segen - das macht das ganze so interessant!
Omnia ad maiorem Dei gloriam
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Hallo Kondor der Anden!
Ich denke nicht, dass es hier ein Mißverständnis gibt. Wie selbstlos muß man sein, dass man anderen hilft und dabei immer Glück empfindet?
Was passiert wenn Du diese Hilfe nicht geben kannst, also aus irgendeinem Grund ist kein Bedarf. Versackst Du dann oder was passiert da? Mal abgesehen, dass Du keinen Dank bekommst, ist der Kern rauszufinden warum Du dieses "Helfersyndrom" hast?
candle
Ich denke nicht, dass es hier ein Mißverständnis gibt. Wie selbstlos muß man sein, dass man anderen hilft und dabei immer Glück empfindet?
Was passiert wenn Du diese Hilfe nicht geben kannst, also aus irgendeinem Grund ist kein Bedarf. Versackst Du dann oder was passiert da? Mal abgesehen, dass Du keinen Dank bekommst, ist der Kern rauszufinden warum Du dieses "Helfersyndrom" hast?
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
Hallo!
Wenn mich jemand um Hilfe bittet, versuche ich das zu tun, habe auch nichts dagegen, da mal Zeit und Mühe zu investieren, aber das geschieht doch in sehr engen Grenzen.
Und wenn man mich nicht um Hilfe bittet, gehe ich in der Regel davon aus, dass da auch kein Bedarf besteht und die betreffende Person in der Lage ist, sich selbst zu helfen (es sei denn natürlich, es ginge tatsächlich um eine Gefahrensituation, Mensch ertrinkt usw.)!
Wie ist das bei dir? Ist es möglich, dass du in deinem Wunsch zu helfen auch mal Grenzen überschreitest oder da aktiv wirst, wo deine Hilfe nicht erwünscht ist? Ist deine Hilfe eine Hilfe zur Selbsthilfe oder passiert es auch mal, dass sich die Leute von dir "auf den Schlips getreten" fühlen - ich hoffe du weißt was ich meine? Nicht jeder möchte 'gerettet' werden, auch dann, wenn es ihm offensichtlich nicht gut geht ... das muss man akzeptieren können.
Bezüglich der engen Bindungen - ich denke, dass dir tatsächlich dieses "Helfersyndrom" im Weg steht. Wenn sich jemand so über Hilfsbereitschaft definiert, schafft das automatisch Distanz! Die Leute fangen an, dich als Heiligen zu sehen, nicht als Kumpel.
Provokant gesagt: Ist das Helfen für dich ein 24/7-Job, oder hast du auch mal Feierabend?
Das ist auch meine Frage ... woher kommt diese 'Leidenschaft', der zu sein, der allen hilft? Nicht falsch verstehen, jemandem zu helfen ist was Schönes, aber ich verstehe nicht, wie man sich selbst so darüber definieren kann wie du es tust.candle hat geschrieben: ist der Kern rauszufinden warum Du dieses "Helfersyndrom" hast?
Wenn mich jemand um Hilfe bittet, versuche ich das zu tun, habe auch nichts dagegen, da mal Zeit und Mühe zu investieren, aber das geschieht doch in sehr engen Grenzen.
Und wenn man mich nicht um Hilfe bittet, gehe ich in der Regel davon aus, dass da auch kein Bedarf besteht und die betreffende Person in der Lage ist, sich selbst zu helfen (es sei denn natürlich, es ginge tatsächlich um eine Gefahrensituation, Mensch ertrinkt usw.)!
Wie ist das bei dir? Ist es möglich, dass du in deinem Wunsch zu helfen auch mal Grenzen überschreitest oder da aktiv wirst, wo deine Hilfe nicht erwünscht ist? Ist deine Hilfe eine Hilfe zur Selbsthilfe oder passiert es auch mal, dass sich die Leute von dir "auf den Schlips getreten" fühlen - ich hoffe du weißt was ich meine? Nicht jeder möchte 'gerettet' werden, auch dann, wenn es ihm offensichtlich nicht gut geht ... das muss man akzeptieren können.
Bezüglich der engen Bindungen - ich denke, dass dir tatsächlich dieses "Helfersyndrom" im Weg steht. Wenn sich jemand so über Hilfsbereitschaft definiert, schafft das automatisch Distanz! Die Leute fangen an, dich als Heiligen zu sehen, nicht als Kumpel.
Provokant gesagt: Ist das Helfen für dich ein 24/7-Job, oder hast du auch mal Feierabend?
Hallo Kondor!
Danke für Deine Antwort an mich.
Wenn ich nun so lese, was jetzt hier zum Helfen allgemein geschrieben wird, ist sicherlich einiges richtig, aber nun sollte es nicht ins andere Extrem gehen und das Helfen an sich in Zweifel gezogen werden. Grundsätzlich ist Deine Haltung eine noble und uneigennützige, die allen Respekt verdient. Du selbst kommt jedoch zu kurz dabei - und das ist nicht ungefährlich. Du könntest immer mehr ausbrennen.
Gut, dass Du zu Deinem ehemaligen Freund offen warst! Und gut, dass Du Deine Konsequenz aus seinem Verhalten gezogen hast. So etwas wie ihn kann es immer mal geben, leider.
Mir ist noch ein unerwünschter Aspekt des Helfens eingefallen: Das Schuldgefühl, das in anderen geweckt werden kann, wenn das Helfen allzu einseitig bleibt! Statt geschätzt zu werden, ist es möglich, dass der Helfer eine ablehnende Haltung wegen dieses "In-der-Schuld-Stehens" erfährt.
Eventuell steckt auch das hinter bestimmten, unverständlichen Reaktionen?
Lieber Gruß
Eve
Danke für Deine Antwort an mich.
Wenn ich nun so lese, was jetzt hier zum Helfen allgemein geschrieben wird, ist sicherlich einiges richtig, aber nun sollte es nicht ins andere Extrem gehen und das Helfen an sich in Zweifel gezogen werden. Grundsätzlich ist Deine Haltung eine noble und uneigennützige, die allen Respekt verdient. Du selbst kommt jedoch zu kurz dabei - und das ist nicht ungefährlich. Du könntest immer mehr ausbrennen.
Gut, dass Du zu Deinem ehemaligen Freund offen warst! Und gut, dass Du Deine Konsequenz aus seinem Verhalten gezogen hast. So etwas wie ihn kann es immer mal geben, leider.
Mir ist noch ein unerwünschter Aspekt des Helfens eingefallen: Das Schuldgefühl, das in anderen geweckt werden kann, wenn das Helfen allzu einseitig bleibt! Statt geschätzt zu werden, ist es möglich, dass der Helfer eine ablehnende Haltung wegen dieses "In-der-Schuld-Stehens" erfährt.
Eventuell steckt auch das hinter bestimmten, unverständlichen Reaktionen?
Lieber Gruß
Eve
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- Forums-Insider
- , 39
- Beiträge: 150
Hallo Kondor,
ich bin auch "Helferin", wenn man es so ausdrücken möchte...wobei ich mit der Bezeichnung nicht glücklich bin. Persönlich sehe ich mich als jemanden, der gerne in einem bedingtem Rahmen unterstützt.
Wer "hilft" mir?
In erster Linie: ich mir selbst .
Ich "helfe" mir dadurch, dass ich klare Grenzen ziehe - meine persönlichen Grenzen. Und die benenne ich auch deutlich denen gegenüber, die mich um Unterstützung bitten oder denen ich Unterstützung anbiete.
Es gibt zwei "Bereiche", in denen ich unterstützend wirke. Ich schreibe auch, wie es dazu gekommen ist. Denn: solange man sich seiner Motivation bewusst ist, geht es m.E. auch mit der Abgrenzung leichter.
1) Ich unterstütze als Laie Menschen, die mit den Themen Adoption, Pflege, Behinderung und belastenden Situationen zu tun haben.
Ich unterstütze sie deshalb weil- ich erstens selbst aus einer "schwachen Familie" komme und für mich Strategien entwickelt habe, die ich gerne mit anderen Menschen teile, die nicht die Kraft hatten, sich selbst aus der Situation zu befreien....also aus Idealismus,
- ich durch meine angenommenen Kinder selbst mit den o.g Themen "konfrontiert" bin und ich merke, dass man in einer Gruppe viel gemeinsam zum Wohl der angenommenen Kinder erarbeiten kann. Sei es durch eigene Erfahrungen oder durch Erfahrungen von beispielsweise erwachsenen Adoptierten, die "mir" wiederum "helfen" Adoptiv- und Pflegebewerber als "Laien" vorzubereiten.
In dieser Eigenschaft werde ich dann aber ehrenamtlich durch Fachkräfte unterstützt (Psychologen/Therapeuten/Soz-Päds).
Genau von diesen Fachkräften hole ich mir im Bedarfsfall "meine Unterstützung" (Coaching, ggf. Supervision), wenn ich merke, dass ich an Grenzen gelange, die ich nicht überschreiten will, kann und werde.
2) Ich unterstütze Flüchtlinge.
Motivation: Selbstentwicklung und meine "persönliche" Freude, Herausforderungen anzunehmen.
Ich war lange in einer Menschenrechtsbewegung aktiv und es macht mir einfach Spass, "mich immer wieder mit mir selbst zu messen".
Ich erwarte im Prinzip nur etwas von mir: die Decke zu fühlen, nach der ich mich da strecke.
Und wenn ich merke: "Ende....", dann erkenne ich das an. Ich teste gerne meine Grenzen aus, was mir wieder in der Selbstentwicklung hilft.
Ich "helfe" also, um mir selbst in der Weiterentwicklung zu helfen .
Weniger, weil ich Lob und Anerkennung brauche - sondern weil ich schon immer wieder gerne mal erspüre: "Wie weit kann ich gehen?" - dies aber in Gelassenheit und ohne (Selbst)erwartungsdruck.
Wichtig ist mir, dass die Menschen, die ich unterstütze, sich nicht auf mich "verlassen" sondern sich auf sich selbst verlassen.
Wenn ich merke, dass jemand "klammert", verweise ich dann lieber an eine Fachkraft - weil ich es nicht verantworten kann und will, dass sich "Ratsuchende" von mir (und meinen Launen, die ja jeder mal hat) abhängig machen.
Ich sehe mich als "Wegweiser", aber nicht als "Mutter (Theresa) der Nation."
Für mich selbst ist wichtig, dass ich "auch ohne" kann. Das, was ich anbiete macht nicht den "Sinn meines Lebens" aus.
Vielleicht kannst Du Dir da ja etwas herausziehen?
ich bin auch "Helferin", wenn man es so ausdrücken möchte...wobei ich mit der Bezeichnung nicht glücklich bin. Persönlich sehe ich mich als jemanden, der gerne in einem bedingtem Rahmen unterstützt.
Wer "hilft" mir?
In erster Linie: ich mir selbst .
Ich "helfe" mir dadurch, dass ich klare Grenzen ziehe - meine persönlichen Grenzen. Und die benenne ich auch deutlich denen gegenüber, die mich um Unterstützung bitten oder denen ich Unterstützung anbiete.
Es gibt zwei "Bereiche", in denen ich unterstützend wirke. Ich schreibe auch, wie es dazu gekommen ist. Denn: solange man sich seiner Motivation bewusst ist, geht es m.E. auch mit der Abgrenzung leichter.
1) Ich unterstütze als Laie Menschen, die mit den Themen Adoption, Pflege, Behinderung und belastenden Situationen zu tun haben.
Ich unterstütze sie deshalb weil- ich erstens selbst aus einer "schwachen Familie" komme und für mich Strategien entwickelt habe, die ich gerne mit anderen Menschen teile, die nicht die Kraft hatten, sich selbst aus der Situation zu befreien....also aus Idealismus,
- ich durch meine angenommenen Kinder selbst mit den o.g Themen "konfrontiert" bin und ich merke, dass man in einer Gruppe viel gemeinsam zum Wohl der angenommenen Kinder erarbeiten kann. Sei es durch eigene Erfahrungen oder durch Erfahrungen von beispielsweise erwachsenen Adoptierten, die "mir" wiederum "helfen" Adoptiv- und Pflegebewerber als "Laien" vorzubereiten.
In dieser Eigenschaft werde ich dann aber ehrenamtlich durch Fachkräfte unterstützt (Psychologen/Therapeuten/Soz-Päds).
Genau von diesen Fachkräften hole ich mir im Bedarfsfall "meine Unterstützung" (Coaching, ggf. Supervision), wenn ich merke, dass ich an Grenzen gelange, die ich nicht überschreiten will, kann und werde.
2) Ich unterstütze Flüchtlinge.
Motivation: Selbstentwicklung und meine "persönliche" Freude, Herausforderungen anzunehmen.
Ich war lange in einer Menschenrechtsbewegung aktiv und es macht mir einfach Spass, "mich immer wieder mit mir selbst zu messen".
Ich erwarte im Prinzip nur etwas von mir: die Decke zu fühlen, nach der ich mich da strecke.
Und wenn ich merke: "Ende....", dann erkenne ich das an. Ich teste gerne meine Grenzen aus, was mir wieder in der Selbstentwicklung hilft.
Ich "helfe" also, um mir selbst in der Weiterentwicklung zu helfen .
Weniger, weil ich Lob und Anerkennung brauche - sondern weil ich schon immer wieder gerne mal erspüre: "Wie weit kann ich gehen?" - dies aber in Gelassenheit und ohne (Selbst)erwartungsdruck.
Wichtig ist mir, dass die Menschen, die ich unterstütze, sich nicht auf mich "verlassen" sondern sich auf sich selbst verlassen.
Wenn ich merke, dass jemand "klammert", verweise ich dann lieber an eine Fachkraft - weil ich es nicht verantworten kann und will, dass sich "Ratsuchende" von mir (und meinen Launen, die ja jeder mal hat) abhängig machen.
Ich sehe mich als "Wegweiser", aber nicht als "Mutter (Theresa) der Nation."
Für mich selbst ist wichtig, dass ich "auch ohne" kann. Das, was ich anbiete macht nicht den "Sinn meines Lebens" aus.
Vielleicht kannst Du Dir da ja etwas herausziehen?
Herzliche Grüße
Meereszauber
Vergangenheit ist gegenwärtige Erinnerung.
Zukunft ist gegenwärtige Erwartung.
Gegenwart ist der Moment in dem die Vergangenheit in die Zukunft fließt.
Augustinus
Meereszauber
Vergangenheit ist gegenwärtige Erinnerung.
Zukunft ist gegenwärtige Erwartung.
Gegenwart ist der Moment in dem die Vergangenheit in die Zukunft fließt.
Augustinus
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 20
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So, jetzt habe ich etwas lange auf mich warten lassen, aber ich hatte leider unglaublich viel zu tun!
Ersteinmal danke für all eure hilfsbereiten und einfühlsamen Worte!
Ich schreibe zwar jeden einzeln an, Informationen finden sich aber in allen teilen, ich gehe nur einzeln auf die Fragen und Vorschläge ein! - Trotzdem empfehle ich für ein gesamtbild alle teile zu lesen!
Hallo candle!
Ob ich wirklich so selbstlos bin weiß ich nicht. Da ich doch auch etwas (Dank) innerlich dafür "erwarte", und vor allem bei materiellen Angelgenheiten kommt in mir oft Neid oder sogar Missgunst hoch. Und heiliger bin ich jedenfalls ganz bestimmt nicht, dafür habe ich zu viele schlechte Charakterseiten.
Warum ich das habe - weiß nicht, vielleicht genetische Veranlagung? Meine Großmutter väterlicherseits ist das selbstloseste Geschöpf, das ich kenne, und auch meine Mutter ist ziemlich selbstlos. Die empathische Veranlagung habe ich jedenfalls von ihr.
Vielleicht aber auch, weil in meiner Kindheit im Elternhaus nicht alles so ganz glatt lief - das hat mich generell zu einem sehr starken und widerstandsfähigen Menschen gemacht, und aus dieser Zeit stammt auch mein starker Emotionsschild.
Zusätlich werden die Menschen im generellen immer ich-bezogener, halten Versprechen nicht ein, sind unaufrichtig, hinterhältig - irgendwie will ich da einen Gegenpol setzen, denke ich mal!
So zur Erklärung: Ich finde, die Menschen halten sich zu wenig an alte Werte - meine "vorbildfigur" ist eigentlich eine Art Paladin, wie er oft in Geschichten vorkommt. Ehrenvoll, strahlend, edelmütig, hilfsbereit, gestützt vom Glauben, der Fels in der Brandung.
Hallo luciabava!
Im großen kann ich auf die Antwort an candle verweisen, da du ja eine ähnliche Frage stellst. Zusätzlich ist aber zu sagen, dass es bei mir durchaus öfters vorkommt, dass ich meine Hilfe anbiete, ohne darum gebeten zu werden. Weiß nicht, das ist fast wie ein Reflex, ich kann gar nicht anders. Ob sie dann "erwünscht" ist, ist eine andere Frage - ich denke mir halt, dass viele Menschen sich nicht zu fragen trauen.
Im großen ist es schon eher in Richtung "Hilfe zur Selbsthilfe". Großteils gebe ich Ratschläge, offeriere eine starke Schulter zum "ausweinen", spende Sicherheit und Geborgenheit wo es notwendig ist. Also die Grenzen sind durchaus fließend.
Das mit den engen Bindungen finde ich eine interessante Idee - ich war immer der Ansicht, dass (gegenseitige) Hilfe eine Freundschaft stärkt, aber so im Nachhinein, ja vielleicht hast du damit recht, dass es teilweise sogar kontraproduktiv war!
Ein 24/7-Job kann es bei mir nicht sein, da ich ein extrem beschäftigter Mensch bin (ihr seht ja, wie lange ich brauche um Zeit zu finden, auf eure Beiträge zu antworten!) - Aber wenn ich helfen kann und auch nur ein Fünkchen Zeit dafür frei habe, mache ich es - also man könnte sagen kein 24/7-Job, aber eine 24/7-Bereitschaft.
Hallo Eve (verwandt mit "eve" aus Wall-E ? *G*)!
Ich freue mich, dass du sagst, dass ich auf dem richtigen Weg bin - wenn ich mir so manche Menschen in meiner Umgebung, oder auf der Straße anschaue, frage ich mich schon oft, ob ich eigentlich der einzige bin, der so denkt!? Ich selbst komme momentan generell ein wenig kurz, da ich einen nicht unstressigen Job habe, nebenbei studiere, und noch diverse private verpflichtungen habe. Allerdings halte ich mich momentan noch recht gut - meinen Burnout-level habe ich jedenfalls im Blick, und steuere gegebenenfalls dagegen.
Dass ich den Kontakt zu dem ehemaligen (besten) Freund abgebrochen habe, halte ich auch selbst inzwischen für eine gute und richtige Entscheidung. Es belastet mich auch nicht mehr - gottseidank! Dass es so etwas öfter gibt, weiß ich aus eigener Erfahrung, er war nicht der erste (beste) Freund, der mich im Stich gelassen hat.
Das mit der "In-der-Schuld-stehen" ist auch ein interessanter Ansatz, das ist vllt. auch eine Erklärung dafür, dass sich viele nicht wirklich bedanken, da sie sich vllt. schämen, von mir Hilfe empfangen zu haben. Wäre ja sogar verständlich, wenn man sich für etwas schämt, will man so wenig wie möglich darüber reden!
Fortsetzung ... siehe nächster Beitrag
Ersteinmal danke für all eure hilfsbereiten und einfühlsamen Worte!
Ich schreibe zwar jeden einzeln an, Informationen finden sich aber in allen teilen, ich gehe nur einzeln auf die Fragen und Vorschläge ein! - Trotzdem empfehle ich für ein gesamtbild alle teile zu lesen!
Hallo candle!
Ob ich wirklich so selbstlos bin weiß ich nicht. Da ich doch auch etwas (Dank) innerlich dafür "erwarte", und vor allem bei materiellen Angelgenheiten kommt in mir oft Neid oder sogar Missgunst hoch. Und heiliger bin ich jedenfalls ganz bestimmt nicht, dafür habe ich zu viele schlechte Charakterseiten.
Warum ich das habe - weiß nicht, vielleicht genetische Veranlagung? Meine Großmutter väterlicherseits ist das selbstloseste Geschöpf, das ich kenne, und auch meine Mutter ist ziemlich selbstlos. Die empathische Veranlagung habe ich jedenfalls von ihr.
Vielleicht aber auch, weil in meiner Kindheit im Elternhaus nicht alles so ganz glatt lief - das hat mich generell zu einem sehr starken und widerstandsfähigen Menschen gemacht, und aus dieser Zeit stammt auch mein starker Emotionsschild.
Zusätlich werden die Menschen im generellen immer ich-bezogener, halten Versprechen nicht ein, sind unaufrichtig, hinterhältig - irgendwie will ich da einen Gegenpol setzen, denke ich mal!
So zur Erklärung: Ich finde, die Menschen halten sich zu wenig an alte Werte - meine "vorbildfigur" ist eigentlich eine Art Paladin, wie er oft in Geschichten vorkommt. Ehrenvoll, strahlend, edelmütig, hilfsbereit, gestützt vom Glauben, der Fels in der Brandung.
Hallo luciabava!
Im großen kann ich auf die Antwort an candle verweisen, da du ja eine ähnliche Frage stellst. Zusätzlich ist aber zu sagen, dass es bei mir durchaus öfters vorkommt, dass ich meine Hilfe anbiete, ohne darum gebeten zu werden. Weiß nicht, das ist fast wie ein Reflex, ich kann gar nicht anders. Ob sie dann "erwünscht" ist, ist eine andere Frage - ich denke mir halt, dass viele Menschen sich nicht zu fragen trauen.
Im großen ist es schon eher in Richtung "Hilfe zur Selbsthilfe". Großteils gebe ich Ratschläge, offeriere eine starke Schulter zum "ausweinen", spende Sicherheit und Geborgenheit wo es notwendig ist. Also die Grenzen sind durchaus fließend.
Das mit den engen Bindungen finde ich eine interessante Idee - ich war immer der Ansicht, dass (gegenseitige) Hilfe eine Freundschaft stärkt, aber so im Nachhinein, ja vielleicht hast du damit recht, dass es teilweise sogar kontraproduktiv war!
Ein 24/7-Job kann es bei mir nicht sein, da ich ein extrem beschäftigter Mensch bin (ihr seht ja, wie lange ich brauche um Zeit zu finden, auf eure Beiträge zu antworten!) - Aber wenn ich helfen kann und auch nur ein Fünkchen Zeit dafür frei habe, mache ich es - also man könnte sagen kein 24/7-Job, aber eine 24/7-Bereitschaft.
Hallo Eve (verwandt mit "eve" aus Wall-E ? *G*)!
Ich freue mich, dass du sagst, dass ich auf dem richtigen Weg bin - wenn ich mir so manche Menschen in meiner Umgebung, oder auf der Straße anschaue, frage ich mich schon oft, ob ich eigentlich der einzige bin, der so denkt!? Ich selbst komme momentan generell ein wenig kurz, da ich einen nicht unstressigen Job habe, nebenbei studiere, und noch diverse private verpflichtungen habe. Allerdings halte ich mich momentan noch recht gut - meinen Burnout-level habe ich jedenfalls im Blick, und steuere gegebenenfalls dagegen.
Dass ich den Kontakt zu dem ehemaligen (besten) Freund abgebrochen habe, halte ich auch selbst inzwischen für eine gute und richtige Entscheidung. Es belastet mich auch nicht mehr - gottseidank! Dass es so etwas öfter gibt, weiß ich aus eigener Erfahrung, er war nicht der erste (beste) Freund, der mich im Stich gelassen hat.
Das mit der "In-der-Schuld-stehen" ist auch ein interessanter Ansatz, das ist vllt. auch eine Erklärung dafür, dass sich viele nicht wirklich bedanken, da sie sich vllt. schämen, von mir Hilfe empfangen zu haben. Wäre ja sogar verständlich, wenn man sich für etwas schämt, will man so wenig wie möglich darüber reden!
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Zuletzt geändert von Kondor der Anden am Mo., 17.11.2008, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
Empathie ist beides: Fluch und Segen - das macht das ganze so interessant!
Omnia ad maiorem Dei gloriam
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-
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 20
- Beiträge: 6
Hallo Meereszauber!
Das mit den Grenzen ist vllt. das, was mir selbst noch fehlt - ich gratuliere dir, dass du es offenbar geschafft hast. Immer wenn ich versuche, geistige Grenzen zu ziehen, oder eine Bitte abzulehnen, bekomme ich leichte bis mittlere Schuldgefühle.
Es ist schön zu hören, dass es immer noch Menschen gibt, die bereitwillig denen Helfen, die Unterstützung benötigen! Der Unterschied bei uns beiden ist es vermutlich, dass ich hauptsächlich Freunden und Bekannten helfe - das verweisen an eine Fachkraft würde in diesem Rahmen eher befremdlich wirken. Dass sich andere teilweise auf mich "verlassen", kenne ich (leider) nur zu Gut. Leider deshalb, weil es meistens in Ausnutzen ausartet - wie bei so manchem "Freund". Um mich davor ein wenig mehr zu schützen, habe ich jetzt eine neue Idee, auf die ich gleich zurückkomme.
@ Alle:
Letzte Woche habe ich mir auch wiedermal was ganz persönliches gegönnt, ich war nämlich auf einem Konzert in Wien (nur mal so am Rande ). Am Wochenende jetzt hatte ich ein interessantes Seminar über Kommunikation! Dabei habe ich einiges über Kommunikationsanalyse etc. gelernt. Daraus habe ich jetzt eine neue Strategie entwickelt, um einerseits mich selbst ein wenig besser kontrollieren zu können, um meinen empathischen Sinn zu schärfen, und um mich vor allem vor Manipulationen zu schützen (Ausnutzer, etc.).
Ich werde mich in das Thema Nonverbale Gesprächsanalyse und NLP einlesen - was haltet ihr davon?
Ich hoffe, trotz der zeitlichen Kluft bekomme ich noch ein paar Antworten.
Einstweilen Danke und recht liebe Grüße
Kondor der Anden
Das mit den Grenzen ist vllt. das, was mir selbst noch fehlt - ich gratuliere dir, dass du es offenbar geschafft hast. Immer wenn ich versuche, geistige Grenzen zu ziehen, oder eine Bitte abzulehnen, bekomme ich leichte bis mittlere Schuldgefühle.
Es ist schön zu hören, dass es immer noch Menschen gibt, die bereitwillig denen Helfen, die Unterstützung benötigen! Der Unterschied bei uns beiden ist es vermutlich, dass ich hauptsächlich Freunden und Bekannten helfe - das verweisen an eine Fachkraft würde in diesem Rahmen eher befremdlich wirken. Dass sich andere teilweise auf mich "verlassen", kenne ich (leider) nur zu Gut. Leider deshalb, weil es meistens in Ausnutzen ausartet - wie bei so manchem "Freund". Um mich davor ein wenig mehr zu schützen, habe ich jetzt eine neue Idee, auf die ich gleich zurückkomme.
@ Alle:
Letzte Woche habe ich mir auch wiedermal was ganz persönliches gegönnt, ich war nämlich auf einem Konzert in Wien (nur mal so am Rande ). Am Wochenende jetzt hatte ich ein interessantes Seminar über Kommunikation! Dabei habe ich einiges über Kommunikationsanalyse etc. gelernt. Daraus habe ich jetzt eine neue Strategie entwickelt, um einerseits mich selbst ein wenig besser kontrollieren zu können, um meinen empathischen Sinn zu schärfen, und um mich vor allem vor Manipulationen zu schützen (Ausnutzer, etc.).
Ich werde mich in das Thema Nonverbale Gesprächsanalyse und NLP einlesen - was haltet ihr davon?
Ich hoffe, trotz der zeitlichen Kluft bekomme ich noch ein paar Antworten.
Einstweilen Danke und recht liebe Grüße
Kondor der Anden
Empathie ist beides: Fluch und Segen - das macht das ganze so interessant!
Omnia ad maiorem Dei gloriam
Omnia ad maiorem Dei gloriam
Hallo Kondor der Anden!
In dem Fall kann ich Dir nur das Buch Gewaltfreie Kommunikation empfehlen.Ich habe das Thema zwar etwas über, aber ich denke für Dich ist es genau das richtige zur Zeit.Vor allem wenn Du Dich immer wieder ausgenutzt und manipuliert fühlst, kann ich Dir das sehr empfehlen.
In dem Fall kann ich Dir nur das Buch Gewaltfreie Kommunikation empfehlen.Ich habe das Thema zwar etwas über, aber ich denke für Dich ist es genau das richtige zur Zeit.Vor allem wenn Du Dich immer wieder ausgenutzt und manipuliert fühlst, kann ich Dir das sehr empfehlen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. - Buddha
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