Neue leere Hülle

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Greylady
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Neue leere Hülle

Beitrag Sa., 31.01.2009, 20:51

Hallo Forumsteilnehmer,
ich bin neu! Lange habe ich gezögert. Der Wunsch jemanden zu finden, der nur eim Ansatz meine innere Leere versteht hat mit den nötigen Mut gegeben.
Ich habe eine nur einige Beiträge bis jetzt gelesen, aber das hat mich gleich tief berührt. Es war mir bis jetzt nicht möglich zu glauben, daß es auch nur einen Menschen gibt, der ähnliches wie ich empflindet.
Ich bin nur noch die Hülle von mir selbst. Alles leer. Menschen machen mir Angst und ich meide Kontakte zu normalen Menschen. Doch alles und jeder tut mir leid. Mein Stresslevel ist so hoch wie der einer Maus. Ich vergesse Dinge und bin unkonzentriert. Ich fühle mich sogar bei meinem Verhaltenstherapeut als 2. Klasse.
Ich weiss nicht mal mehr, ob ich jemals normal wie andere war.
Wie ist es ein selbstbewußter, normaler, ansehnlicher Mensch zu sein???

Greylady

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ikum
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Beitrag So., 08.02.2009, 22:29

hallo greylady, schön, dass du den mut gefunden hast, einen eigenen thread zu eröffnen. es steht so viel da, was deinen zustand beschreibt. oh je. aber es steht so wenig über dich da, deine situation, irgendetwas, was dich beschreibt.
ein trauriger nick. ich hoffe, du findest bald einen weg, dass du zu einem punkt gelangst, wo dieser nick gar nicht mehr zu dir passt?
was ist denn passiert, dass es jetzt so ist, wie es ist?
und nochwas fällt mir auf: was bedeutet neue leere hülse? du schreibst, dir kommt es vor, als wäre es nie anders gewesen. aber: warum dann NEUE hülse?

viele grüsse!

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Greylady
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Beitrag Mo., 09.02.2009, 22:48

Hallo IKUM, um alle Umstände die dazu geführt haben, daß ich mich so hängen lasse aufzuzeigen, müsste ich ein Buch schreiben.
Aber vielleicht in Kurzform:
Kindheit mies (Alkohol), 3. x verheiratet, davon 2 x mit viel jugendlichem Mut das letzte Mal mit viel Alkohol.
Leider nicht ich. 1 Kind aus 1. Ehe - übersensibel. Betreuung für Vater und Mutter durchgehend seit mind. 10 Jahren.
Meine Mutter - als letzte - dieses Jahr verstorben. Und ein Vollzeitberuf, der von mir mehr verlangt, als ich geben kann.
Die leere Hülle bezog sich auf mich, weil nix mehr in mir drin ist. Das - Neue - bezog sich nur darauf, daß ich das erste Mal geschrieben habe, war ein bisschen doofer Betreff. Es zog mich halt so an zu schreiben, weil ich mich trotz all der feinen Antidepressiva immer noch sehr allein fühle. Es ist mir nicht sehr gut möglich einem "normalen Menschen" mein leeres Gefühl zu erklären.
Grüße von Greylady

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ikum
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Beitrag Di., 10.02.2009, 09:34

nun, es kommt auf das umfeld an, jemandem was und wie zu erklären. die wenigsten im forum sind hier mal eben reingeschneit. die motive sind unterschiedlich, hierher zu kommen. aber: hier gibt es so einige, die sehr genau wissen, wie sich eine völlige isolation anfühlt. die leere. die verzweiflung.
ich hab emir vor etwas über einem jahr hiermir einen guten raum schaffen können. das schreiben ist mir über die monate zum ritual geworden- zu meinem persnönlichen- es hilft, wenn man dazu noch einen alltag zu stehen hat, der einem oft genug gefühlt über den kopf wächst. oder in komplette leere umschlägt.

du bist jetzt getrennt? aus einer beziehung mit viel alkohol? und nicht der ersten? das liest sich nach einem langen, schwierigen weg, den du schon zu gehen hattest. ja, es erklärt die neue leere hülse und ist so gesehen gar kein unpassender ausdruck.
ich habe mich vor einem jahr aus einer beziehung kämpfen müssen, die auch gar nicht gut war- mein ex hat nach zwei jahren beziehung beschlossen, sich einem leben voller koks und polytoxem partydrogenkosum hinzugeben. es folgten eineinhalb jahre, die die hölle waren- für mich. und: es war schwerstarbeit da raus. das ist jetzt zehn monate her. eigentlich noch nichtmal- irgendwer ging nach der trennung noch zum stalking über...erst jetzt bin ih so langsam gefühlsmässig auf einem nullpunkt. den finde ich super. null heisst in diesem zusammenhang aber auch nur, dass ich allmählich wieder eine gelassernere und postive einstellung dem leben gegenüber habe. und mir gegenüber.
aber: verglichen mit dir war meine leidensgeschihte ja ziemlich kurz- auch wenn es sich nach eineinhalb jahren gefangen in so einer beziehung auch nur noch angefühlt hat, als wäre es schon immer so und hörte nie auf.
ist deine trennung endgültig? und: du nimmst antidepresiva: betreut?, bist du in psychotherapie?

liebe grüsse!

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Greylady
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Beitrag Di., 10.02.2009, 23:56

Hallo IKUM, nein ich harre noch aus in der Ehe, diese 3.Ehe wollte ich nicht auch noch versauen.
Ja ich bin der klassische Co - Alkoholiker - meidet den Stoff wie das Feuer - doch immer zu Stelle dem armen Alki das Leben zu versüssen und lebenswert zu halten.
Mein 2. Ehemann war ein rausgeschmissener Ex-GI, der den lieben langen Tag nicht spannenderes zu tun hatte als vollgekifft auf dem Sofa zu liegen. Es sei denn er braucht Nachschub.
Über meinen 1. Mann will ich garnicht mehr nachdenken. Zu Jung heiraten und KInd machen und dann ......
Die Frau wird das Kind schon großkriegen.
Ich bin In Behandlung schlucke 60mg Citalopram gegen die Depri und die Panikstörung.Jeden Abend Zopiclon 7,5mg sonst sitzte ich nicht nur um 23.50 vor dem PC, nein ich würde in 3 Tagen noch davor sitzen. Muss deshalb auch Schluß machen denn das bereits eingenommene Zopiloclon möchte mich, ins für mich seltene Land des Schlafes, entführen.
Eine Alptraumfreie Nacht wünscht
Greylady

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 00:13

Greylady hat geschrieben:Jeden Abend Zopiclon 7,5mg sonst sitzte ich nicht nur um 23.50 vor dem PC, nein ich würde in 3 Tagen noch davor sitzen. Muss deshalb auch Schluß machen denn das bereits eingenommene Zopiloclon möchte mich, ins für mich seltene Land des Schlafes, entführen.

das heißt du bist Medikamentenabhängig...

Ich glaub mit Medi und Therapie wirst du an der Situation nix ändern können wenn du dein Leben nicht umkrempelst und die belastenden Dinge rausschmeisst. Wie würde es sich denn anfühlen dich zu trennen und in Teilzeit zu gehen?

Liebe Grüsse,

Petra

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ikum
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 11:42

ich finde auch: vielleicht bist du so grau und müde und leer zur zeit, weil in deinem leben so viel zeit und kraft männern gegeben hast, die deine kraft in etwas anderes gesteckt haben? der erste scheinbar ohne worte. der zweite passiver kiffer. der dritte alkoholiker. nicht du bist grau und leer. sondern die hülle, weil du beziehungen führst, in denen du derart ausgelaugt wirst. es ist ein harter schritt, sich zu trennen. es erfordert kraft, tut weh und es dauert lange, bis man alleine stehen kann und es sich gut anfühlt. aber: inzwischen bist du nicht nur überwiegend für andere da, gibst, steckst ein, verstrickst dich..inzwischen schlägt es auch gegen dich durch. trauer, depression, schlaflosigkeit und panikattacken- kein wunder, dass du dich so schrecklich schlecht fühlst. aber: du selbst schreibst doch ganz gut, wo es deiner meinung nach herkommmt. und: ja, das ist sehr plausibel. du hast es in der hand, irgendwann aus dieser wahnsinnsverstrickung auszusteigen. wie du schreibst, hast du bereits einen verhaltenstherapeuten. wie sieht es mit deinem sozialen umfeld aus? freunde, kollegen? noch vorhanden? oder eingeschlafen, weil du keine zeit hattest und ewig damit beschäftigt warst mit deinem mann und seinen bedürfnissen?
such dir aussenstellen, schreiben, therapeut, freunde, kollegen. schaff dir kleine inseln, wo die kraft nicht abfliesst. ist dein mann gewalttätig aufgrund des alkohols? oder droht er, sich selbst etwas anzutun? irgendeinen druck auf dich muss er ja fast ausüben, dass du da nicht so richtig rauskommst und für dich etwas so ungutes aufrechterhältst.
weiter: vielleicht ist es zu früh oder eh gar nichts für dich, gerade scheinst du ja sehr verzweifelt und schwach zu sein: hier im forum werden dir viele viel schreiben können. vielleicht hilft dir das. es wäre schön. es gibt aber auch spezielle angehörigengruppen bei den anonymen alkoholikern. es wird höchste zeit, dass du dich ganz viel und rundum anfängst, um dich zu kümmern. hol dir support von aussen. menschen, die dr helfen können- durch erfahrungsaustausch, durch die möglichkeit des schreibens. durch den therapeuten. durch freunde- sie werden dir besser helfen können und für dich da sein, wenn sie wissen, dass du dich anfängst zu bewegen für dich und dafür hilfe in anspruch nimmst.
all dass schafft dauerhaft etwas entlastung und gibt kraft in einer solchen schweren zeit. all das wirkt langsam aber schritt für schritt kleine wunder dagegen, dass immer mehr kraft abfliesst und die hoffnungslosigkeit zunimmt. es wirkt wunder und gibt kraft. sehr langsam aber stück für stück. die tabletten...wenn du die einnahmephasen nicht nutzt, etwas zu ändern an den wurzeln der probleme...dann werden sie dich in immer grösserem masse abhängig machen...und wie es ist mit abhängigkeiten: langfristig geht es einem dann noch schlechter damit.

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ikum
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 11:44

nochwas: nein, du bist nicht zu alt. nein, es geht nicht schon zu lange und dein ganzes leben lang.

viel kraft, viele grüsse!

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