Hallo liebe Leute
Vielleicht ist es ja irgendwie befreiend für mich, wenn ich hier schreibe oder irgendjemand kann mir mit seinen Erfahrungen weiterhelfen.
Ich habe immer wieder den Verdacht, ich könnte in irgendeiner Form eine behandlungsbedürftige psychische Störung haben.
Nachdem ich mein Abi hatte, wurde es schlimm. Davor hatte ich in der Oberstufe eigentlich ganz glückliche Jahre.
Oft hab ich so das Gefühl: Wenn doch der ganze Quatsch vorbei wäre!
Ich hatte auch noch nie eine Freundin und hab mich seit ca. 7 Jahren nicht mehr verliebt.
Allerdings glaube ich irgendwie, dass mir einige Sachen zur klassischen Depression fehlen. In den Büchern, die ich dazu gelesen hab, steht immer: totaler Verlust des Selbstbewusstseins etc. Das ist bei mir eigentlich nicht so der Fall; ich glaube dass ich meiner Sicht der Dinge trauen kann, nur was ich sehe ist halt grauslich.
Und ich hab immer so das Gefühl: der Tank ist leer.
Ich überlege mir natürlich, ob ich mal einen Therapeuten aufsuchen soll, aber hab da dann halt auch immer Angst, dass man da enttäuscht wird, oder noch schlimmer eigentlich davor, dass mich das so aufwühlen könnte, dass ich komplett handlungsunfähig werde.
Ich hab ja jetzt schon die größten Probleme, die Dinge zu bewältigen.
Kennt sich jemand mit der psychologischen Beratung der Studentenwerke aus? Sind die dort genau so qualifiziert wie normale niedergelassene Therapeuten?
der Tank ist leer
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Ich kenne diese Ängste, doch ich hörte es kommt ganz auf dich an, ob du mit dem Therapeuten klar kommst.ch überlege mir natürlich, ob ich mal einen Therapeuten aufsuchen soll, aber hab da dann halt auch immer Angst, dass man da enttäuscht wird, oder noch schlimmer eigentlich davor, dass mich das so aufwühlen könnte, dass ich komplett handlungsunfähig werde.
Ich hab ja jetzt schon die größten Probleme, die Dinge zu bewältigen.
Kennt sich jemand mit der psychologischen Beratung der Studentenwerke aus? Sind die dort genau so qualifiziert wie normale niedergelassene Therapeuten?
Ich dachte auch schon an Studentenwerk, gute idee, sich da paar motivationstipps zu holen vielleicht aber ich denke ich bräuchte einen echten.
Practice what you preach
Hallo antonia,
danke für deine Antwort. Tja, es kommt immer auf einen selbst an. Das macht mich halt irgendwie schon mal wieder skeptisch.
Erstmal möcht ich noch sagen, dass dieses Forum eine tolle Sache ist. Ich habe hier mal ein bisschen herumgelesen und bin mal den Beiträgen des Forumsbetreibers gefolgt, was mir wieder etwas mehr Vertrauen in die Möglichkeit gegeben hat, dass man sich bei einem Psychotherapeuten in gute Hände begibt.
Es ist halt auch insofern ein Problem, dass ich schon seit je nicht mit Autoritäten kann, sofern sie nicht voll auf meiner Wellenlinie sind. Außerdem bin ich immer mal wieder sporadisch politisch aktiv (aber halte nie länger irgendetwas durch, schrumpfe sozusagen aufgrund meiner Intoleranz allen Abweichungen meiner Position gegenüber immer wieder auf eine Politsekte in der ersten Person zusammen) und sehe die Welt aus einer solchen Perspektive heraus. Ich studiere ja auch und hatte bisher immer Vorbehalte gegen eine Psychotherapie aus sozusagen "ideologischen Gründen". Es gibt da zum Beispiel den Begriff des "Befriedungsverbrechens". Und ich fürchte gerade hier in einer eher konservativen Weltgegend an einen Therapeuten zu geraten, der aus mir einen "well adjusted" Arbeitnehmer machen will.
Ich weiß, dass das für manche Ohren dann immer nach Jammern auf hohem Niveau klingt, so nach dem Motto: Dir geht es so schlecht und du kommst mit sowas. Aber es ist halt so, dass ich weiß, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich entgegen von Überzeugungen handle, und ich würde das auch für "ungesund" halten, das zu tun.
Ich beschäftige mich ganz gerne mit psychologischen Themen und ärgere mich dann immer, wenn Systemkritik pathologisiert wird. Und umgekehrt und noch augenfälliger: Wenn ich ein beliebiges psychologisches Fachbuch oder erst recht Zeitschriften aufschlage, gibt es dort ja immer ein spezifisches Menschenbild, auf das sozusagen "hintherapiert" wird, und das ist eben der angepasste, meist sogar karrieristische, sich den Normen und Erwartungen bedingungslos beugende "Mensch".
Selbst bei angeblich einigermaßen alternativen Autoren fand ich sowas: zB bei Erich Fromm und Arno Gruen die Behauptung, sogenannter "Linksextremismus" entspringe einer Überverwöhnung in Kinderjahren, was ich in meinem Fall sicher nicht behaupten kann. Aber unabhängig davon, ob zwischen einer behüteten Kindheit und politischer Einstellung bei manchen vielleicht tatsächlich ein Zusammenhang bestehen mag, halte ich so eine Art der Argumention für unzulässig und irrelevant für die Richtigkeit in der Sache und wenn mich ein Therapeut zB mit einer solchen Aussage konfrontieren würde, wäre das für mich wahrscheinlich ein Grund, die Therapie gleich abzubrechen, weil ich ,wie gesagt, wenig geneigt bin, andere Ansichten zu akzeptieren.
Dazu kommen noch einige andere Dinge, z.B das Thema "Männlichkeit". Ich habe u.a. auch deshalb ein Unbehagen der Psychotherapie gegenüber, da ich zwar weiß, dass ich nicht "männlich" bin, es ums Verrecken aber auch nicht sein will. Ich bin eher androgyn und mag eigentlich auch nur eher androgyne Menschen. Oder vielleicht besser gesagt Menschen, die sich nicht den klassischen Geschlechterrollen unterordnen. Und so hab ich da vielerlei Idiosynkrasien, im Grunde allem gegenüber, was aus der derzeitigen Form der Vergesellschaftung erwächst und sich nicht explizit gegen sie richtet.
Ich würde gerne wissen, welche Therapierichtung am besten dazu geeignet ist, meine persönliche Souveränität zu wahren und/oder wie ich einen entsprechenden Therapeuten finde.
danke für deine Antwort. Tja, es kommt immer auf einen selbst an. Das macht mich halt irgendwie schon mal wieder skeptisch.
Erstmal möcht ich noch sagen, dass dieses Forum eine tolle Sache ist. Ich habe hier mal ein bisschen herumgelesen und bin mal den Beiträgen des Forumsbetreibers gefolgt, was mir wieder etwas mehr Vertrauen in die Möglichkeit gegeben hat, dass man sich bei einem Psychotherapeuten in gute Hände begibt.
Es ist halt auch insofern ein Problem, dass ich schon seit je nicht mit Autoritäten kann, sofern sie nicht voll auf meiner Wellenlinie sind. Außerdem bin ich immer mal wieder sporadisch politisch aktiv (aber halte nie länger irgendetwas durch, schrumpfe sozusagen aufgrund meiner Intoleranz allen Abweichungen meiner Position gegenüber immer wieder auf eine Politsekte in der ersten Person zusammen) und sehe die Welt aus einer solchen Perspektive heraus. Ich studiere ja auch und hatte bisher immer Vorbehalte gegen eine Psychotherapie aus sozusagen "ideologischen Gründen". Es gibt da zum Beispiel den Begriff des "Befriedungsverbrechens". Und ich fürchte gerade hier in einer eher konservativen Weltgegend an einen Therapeuten zu geraten, der aus mir einen "well adjusted" Arbeitnehmer machen will.
Ich weiß, dass das für manche Ohren dann immer nach Jammern auf hohem Niveau klingt, so nach dem Motto: Dir geht es so schlecht und du kommst mit sowas. Aber es ist halt so, dass ich weiß, dass ich mich schlecht fühle, wenn ich entgegen von Überzeugungen handle, und ich würde das auch für "ungesund" halten, das zu tun.
Ich beschäftige mich ganz gerne mit psychologischen Themen und ärgere mich dann immer, wenn Systemkritik pathologisiert wird. Und umgekehrt und noch augenfälliger: Wenn ich ein beliebiges psychologisches Fachbuch oder erst recht Zeitschriften aufschlage, gibt es dort ja immer ein spezifisches Menschenbild, auf das sozusagen "hintherapiert" wird, und das ist eben der angepasste, meist sogar karrieristische, sich den Normen und Erwartungen bedingungslos beugende "Mensch".
Selbst bei angeblich einigermaßen alternativen Autoren fand ich sowas: zB bei Erich Fromm und Arno Gruen die Behauptung, sogenannter "Linksextremismus" entspringe einer Überverwöhnung in Kinderjahren, was ich in meinem Fall sicher nicht behaupten kann. Aber unabhängig davon, ob zwischen einer behüteten Kindheit und politischer Einstellung bei manchen vielleicht tatsächlich ein Zusammenhang bestehen mag, halte ich so eine Art der Argumention für unzulässig und irrelevant für die Richtigkeit in der Sache und wenn mich ein Therapeut zB mit einer solchen Aussage konfrontieren würde, wäre das für mich wahrscheinlich ein Grund, die Therapie gleich abzubrechen, weil ich ,wie gesagt, wenig geneigt bin, andere Ansichten zu akzeptieren.
Dazu kommen noch einige andere Dinge, z.B das Thema "Männlichkeit". Ich habe u.a. auch deshalb ein Unbehagen der Psychotherapie gegenüber, da ich zwar weiß, dass ich nicht "männlich" bin, es ums Verrecken aber auch nicht sein will. Ich bin eher androgyn und mag eigentlich auch nur eher androgyne Menschen. Oder vielleicht besser gesagt Menschen, die sich nicht den klassischen Geschlechterrollen unterordnen. Und so hab ich da vielerlei Idiosynkrasien, im Grunde allem gegenüber, was aus der derzeitigen Form der Vergesellschaftung erwächst und sich nicht explizit gegen sie richtet.
Ich würde gerne wissen, welche Therapierichtung am besten dazu geeignet ist, meine persönliche Souveränität zu wahren und/oder wie ich einen entsprechenden Therapeuten finde.
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