Depression gut therapierbar?
Depression gut therapierbar?
Liebe Mitglieder,
habe immer wieder gelesen, dass Depressionen gut therapierbar sind. Nun hatte ich schon vor einiger Zeit eine VT gemacht (allerdings nur 1 Jahr), aber es hat nichts gebracht. Ich habe diese Depression immer noch und glaube nun im MOment kaum dran, dass ich die Depr loswerde. Habe zwar vor Kurzem wieder eine Thera angefangen, aber irgendwie bin ich nicht sehr hoffnungsvoll. Eigentlich bin ich fast schon wuetend, dass nichts hilft. Denn ich hatte damals neben der VT auch immer noch alles moegliche andere gemacht (z.B. Koerpertherapie, Hypnose....). Das kann doch nicht sein, dass ich einfach nicht vorwaerts komme...? Und was heist eigentlich "gute Therapierbarkeit"? In wieviel Prozent der Faelle hilft Therapie?
habe immer wieder gelesen, dass Depressionen gut therapierbar sind. Nun hatte ich schon vor einiger Zeit eine VT gemacht (allerdings nur 1 Jahr), aber es hat nichts gebracht. Ich habe diese Depression immer noch und glaube nun im MOment kaum dran, dass ich die Depr loswerde. Habe zwar vor Kurzem wieder eine Thera angefangen, aber irgendwie bin ich nicht sehr hoffnungsvoll. Eigentlich bin ich fast schon wuetend, dass nichts hilft. Denn ich hatte damals neben der VT auch immer noch alles moegliche andere gemacht (z.B. Koerpertherapie, Hypnose....). Das kann doch nicht sein, dass ich einfach nicht vorwaerts komme...? Und was heist eigentlich "gute Therapierbarkeit"? In wieviel Prozent der Faelle hilft Therapie?
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Zahlen bringen meiner Meinung nach wenig, denn letztendlich kommt es immer auf den Einzelfall an. Also wenn man dir jetzt sagt in 80% der Fällen führt es zum Erfolg, kannst du immer noch zu den 20% gehören.
Generell finde ich auch den Gedanken von "Heilung" in dem Kontext von psychischen Krankheiten schwierig.
Als ich jedoch angefangen habe Therapie als eine Möglichkeit zu sehen mir Strategien zu erarbeiten damit ich besser mit gewissen Dingen umgehen kann (also zB Antriebslosigkeit) hatte ich das Gefühl, dass "es etwas bringt" und ich anfange Fortschritte zu machen.
Hier im Forum wird es aber auch viele Leute geben die das ganz anders sehen.
Wichtig wäre wohl dass du deine eigene Einstellung dazu findest.
Generell finde ich auch den Gedanken von "Heilung" in dem Kontext von psychischen Krankheiten schwierig.
Als ich jedoch angefangen habe Therapie als eine Möglichkeit zu sehen mir Strategien zu erarbeiten damit ich besser mit gewissen Dingen umgehen kann (also zB Antriebslosigkeit) hatte ich das Gefühl, dass "es etwas bringt" und ich anfange Fortschritte zu machen.
Hier im Forum wird es aber auch viele Leute geben die das ganz anders sehen.
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“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
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Hallo minds, das ist von hier schwierig zu beurteilen, wir wissen ja nicht, was ihr in der Therapie bearbeitet habt und natürlich auch nicht, wieviel du davon anschließend umgesetzt hast. Das vertrackte an einer Therapie ist ja, dass der Therapeut es nicht "von außen" irgendwie heil machen kann. Therapie wirkt durch Veränderung von Gefühlen, Gedanken und Verhalten. Das kannst nur du selbst tun. Der Therapeut kann dich dabei nur begleiten und dir einen Weg zeigen, aber gehen musst du den Weg. Wenn du das Gefühl hast, dass die Therapie nichts gebracht hat und auch die jetzige Therapie nichts bringt, dann würde ich mit deinem jetzigen Therapeuten noch mal von vorn mit der Motivations- und Zielklärung beginnen. Vor allem würde ich mir mal anschauen, welche Gründe es vielleicht auch geben könnte, warum du derzeit auf die Depression nicht verzichten kannst. Oft spielt der sogenannte "sekundäre Krankheitsgewinn" eine große Rolle, wenn Therapien nicht wirken. Damit ist gemeint, dass die Erkrankung auch Vorteile mit sich bringt, wie z.B. nicht arbeiten müssen, sich keiner Leistungsbewertung unterziehen zu müssen, mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahmen durch die Familie u.v.m.. Das führt dann dazu, dass die Depression sozusagen als das kleinere Übel, als Mittel zum Zweck in Kauf genommen wird. Du wirst zwar jetzt sagen: "Nein, auf keinen Fall, ich will die Depression unbedingt loswerden!", aber das Problem ist, dass der sekundäre Krankheitsgewinn dir u.U. gar nicht bewusst zugänglich ist. Deshalb solltest du da mal in der Therapie hinschauen.
Zur Therapiefähigkeit gehören bestimmte Fähigkeiten, die es einem Patienten ermöglichen, die Therapie wahrzunehmen und auch die Inhalte umsetzen zu können. Zu diesen Fähigkeiten gehören z.B.: Absprachefähigkeit (z.B. Termine einhalten, Hausaufgaben erledigen), Impulskontrolle, Reflexionsfähigkeit, Mentalisierungsfähigkeit (sich in die eigenen und die Gedanken und Gefühle anderer hineinversetzen können, die Perspektive anderer übernehmen können), Therapie- und Änderungsmotivation (ist nicht unbedingt das Gleiche...)
Zur Therapiefähigkeit gehören bestimmte Fähigkeiten, die es einem Patienten ermöglichen, die Therapie wahrzunehmen und auch die Inhalte umsetzen zu können. Zu diesen Fähigkeiten gehören z.B.: Absprachefähigkeit (z.B. Termine einhalten, Hausaufgaben erledigen), Impulskontrolle, Reflexionsfähigkeit, Mentalisierungsfähigkeit (sich in die eigenen und die Gedanken und Gefühle anderer hineinversetzen können, die Perspektive anderer übernehmen können), Therapie- und Änderungsmotivation (ist nicht unbedingt das Gleiche...)
It is better to have tried in vain, than never tried at all...
"Das kann doch nicht sein, dass ich einfach nicht vorwaerts komme...?"
Deine Wut und Einstellung ist m.E. eine gute Voraussetzung, das angebotene Programm nicht weiter zu wechseln, sondern abzuschalten und deine Heilung selbst in die Hand zu nehmen. Die Prozentliste sehe ich hier wie "ein Fernsehprogramm im Gesundheitswesen". Den Fernseher aus dem Fenster werfen und selber leben, direkter.
Deine Wut und Einstellung ist m.E. eine gute Voraussetzung, das angebotene Programm nicht weiter zu wechseln, sondern abzuschalten und deine Heilung selbst in die Hand zu nehmen. Die Prozentliste sehe ich hier wie "ein Fernsehprogramm im Gesundheitswesen". Den Fernseher aus dem Fenster werfen und selber leben, direkter.
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Aber es sieht ja nicht so aus, als wenn er dazu einen Plan hätte oder wüsste, wie er das anstellen soll...
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Ich kann deine Fragen nicht konkret beantworten.
Aber meine Meinung dazu: Die Neigung zu Depressionen ist angeboren. Und es gibt verschiedene Schweregrade von Depression.
Es ist so ähnlich wie Diabetes. Man muss einfach wissen, was gut für einen persönlich ist und was schlecht ist. Für einen Zuckerkranken ist eben der Zucker der Auslöser.
Und für jemand der an Depression erkrankt ist, muss eben sein komplettes Leben überdenken ohne an die gesellschaftlichen Erwartungen zu denken, ohne zu viel Erwartungen an sich selbst zu haben.
Ich finde es etwas merkwürdig bei Depressionen von "geheilt" zu sprechen. Man hat eben diese Neigung zu Depressionen. Und man muss herausfinden, was einem gut tut - was gut ist für einen ganz persönlich. Im ganz ganz Kleinen und Trivalen - in den Alltagsdingen, wie im Großen sein ganzes Leben betreffend, wie man sein Leben gestaltet. Man sollte sich nicht an Menschen ohne Depressionen orientieren und schon gar nicht das gleiche abverlangen. Ein Zuckerkranker isst eben auch kein Zucker.
Ein Depressiver macht es nur krank, wenn er versucht sich am "Normalen" zu orientieren.
Und Menschen sind geistig sowieso nicht dazu gemacht glücklich zu sein. Ich finde auf diese Propaganda der Gesellschaft sollte man nicht hereinfallen. Sie ist dazu da, uns anzutreiben, immer zu funktionieren im Job in der Gesellschaft, weil wir hoffen, dann glücklich zu sein. Glücklich sein ist nicht normal. Selten mal ein paar Glückmomente und ein Zufriedenheit schon eher, und dazwischen all' das Leid und der Schmerz. Das ist normal. Das Leben ist nicht schlecht. Aber das Leben ist auch nicht gut. Es ist einfach so wie es ist.
Ja, Therapie kann vielleicht für den ein oder anderen ein Beitrag von vielen auf dem Lebensweg sein.
Doch was ist schon "Heilung", wenn man eben zu Depressionen neigt? Vermutlich sich selbst direkt in Gesicht zu schauen, mit voller Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit und dann darauf aufbauend seinen eigenen Weg gehen. Der Weg, der wirklich der beste für einen ist. Der aus dem wie man ist, was man ist, was man sein wird das beste macht, für sich das beste weit abseits von Leistung und Gesellschaft. Und wo man dann selbst wieder die Kraft hat sich dem Zwang des Geldverdienens zu unterwerfen ein Stückweit, weil man innerlich abgegrenzt von diesem Leistungsgedanken, entspannter - weniger engeriefressend - das notwendig tun kann, um zu überleben.
Irgendso etwas in der Art wäre es für mich.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Habe zuletzt auch mal gelesen, dass Depressionen auch mit der Darmgesundheit zu tun haben können.
Es ist leicht gesagt, dass man das machen soll, was einem Spaß macht. Ich suche schon länger danach. Aber das Problem ist, dass ich nichts finde, was mir wirklich Spaß macht. :(
Es ist leicht gesagt, dass man das machen soll, was einem Spaß macht. Ich suche schon länger danach. Aber das Problem ist, dass ich nichts finde, was mir wirklich Spaß macht. :(
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Dann nimm das, was noch am ehesten Spaß ähnelt...minds hat geschrieben: ↑Di., 31.07.2018, 11:48 Habe zuletzt auch mal gelesen, dass Depressionen auch mit der Darmgesundheit zu tun haben können.
Es ist leicht gesagt, dass man das machen soll, was einem Spaß macht. Ich suche schon länger danach. Aber das Problem ist, dass ich nichts finde, was mir wirklich Spaß macht. :(
Oft muss man erst mal in die Handlung kommen, damit der Spaß zurückkommen kann, so wie man ja auch sagt: "Der Appetit kommt beim Essen". Mir geht es z.B. öfters so, dass ich bei schlechtem Wetter (oder wenn es so heiß ist wir im Moment ) keine Lust habe, mit meinem Hund zu gehen. Aber wenn ich mir einen Ruck gegeben und es dann getan habe, merke ich eigentlich immer, dass mir das irgendwie gut getan hat. Manchmal tut man sich also auch gut, wenn man etwas tut, wozu man vorher eigentlich keine Lust hat...
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Das mache ich auch schon, dass ich wirklich zu verschiedenen Veranstaltungen gehe....
Medis habe ich auch mal genommen, hat aber keine Wirkung gezeigt.
Medis habe ich auch mal genommen, hat aber keine Wirkung gezeigt.
Ganz knifflige Frage, die du aufwirfst. Ich glaube auch, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Meiner Meinung nach muss man schon unterscheiden, ob man kurzfristig eine depressive Episode hat, aus welchem Grund auch immer, oder ob man schlicht und ergreifend eine chronische depressive Erkrankung hat. Die ist in meinen Augen nicht heilbar, man kann aber lernen, damit zu leben. Man muss es sogar. Für mich kann ich sagen, dass es selber in meiner langen "Depressionskarriere" noch auf keine Therapie gestoßen bin, die mich einen entscheidenden Schritt weitergebracht hätte (was immer das auch heißt). Allerdings nimmt man natürlich überall ein wenig mit.
Ich habe mich mit den etablierten Therapieformen recht intensiv auseinandergesetzt und nehme mir selber das raus, was ich für mich als sinnvoll erachte. Darauf kommt es - denke ich zumindest - gerade bei chronischen Depressionen an. Man muss seinen individuellen Weg finden. Medikamente gehören natürlich auch dazu, sind aber lange nicht so wirksam, wie immer ausgetan wird.
Nur Mut!
GLG Sandrin
Ich habe mich mit den etablierten Therapieformen recht intensiv auseinandergesetzt und nehme mir selber das raus, was ich für mich als sinnvoll erachte. Darauf kommt es - denke ich zumindest - gerade bei chronischen Depressionen an. Man muss seinen individuellen Weg finden. Medikamente gehören natürlich auch dazu, sind aber lange nicht so wirksam, wie immer ausgetan wird.
Nur Mut!
GLG Sandrin
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