Ich bin absolut am Ende (PTBS, u.a.)

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myelanne
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Ich bin absolut am Ende (PTBS, u.a.)

Beitrag Mi., 20.06.2018, 06:38

Hallo zusammen,
ich wende mich mit dem Versuch mir Hilfe zu holen an euch. Ich bin nämlich völlig am Ende und derartig hoffnungslos, dass jeder einzelne Tag zu überstehen für mich schon eine solche Herausforderung ist, dass ich nicht mehr weiß, wie das noch weitergehen soll.
Ich werde 41 und stehe gefühlt vor dem Nichts. Ich habe meine Kindheit überlebt, ich habe mich aus meiner Ehe gelöst, in der Hoffnung, endlich mal ein schönes oder zumindest zufriedenstellendes Leben zu haben. Stattdessen hatte ich erst einen Stalker am Hals. Als das überlebt war (im Überleben bin ich ganz gut gewesen), habe ich mich auf eine Beziehung eingelassen, die so katastrophal geendet hat, dass ich seither in dieser Stimmung bin. Ich mag nicht mehr überleben. Aber wie Leben geht, das weiß ich anscheinend nicht und habe es nie gelernt und ich frage mich auch langsam, ob ich das jemals lernen werde.
Jetzt bin ich wegen dieser ganzen Geschichte zum x-ten Mal in Therapie und auch hier habe ich das Gefühl, dass einfach alles sinnlos ist. Zum wiederholten Mal Kindheits- und Jugenderlebnisse durchgehen und das damals erlebte Trauma auf die aktuelle Situation und wie es hierzu kam Bezug nehmen lassen.
Fakt ist, dass ich mich langsam als derartig gestört und schwer beschädigt ansehe, dass ich mich frage, ob mir überhaupt noch was an Therapie hilft. Da versuche ich umzusetzen (z.B. mit der Scheidung) und lande vom Regen direkt in der Traufe. Und dann heißt es ich würde mich selbst sabotieren. Wegen meinen Traumaerfahrungen. Ja dann mag das ja so sein, aber ist ja dann auch ein weiterer Beleg für den Schweregrad meiner generellen Beschädigung und meines Gestörtseins.
Ich bin im klassischen Sinne nicht suizidal übrigens. Ich habe eine (erwachsene) Tochter, die mich braucht, das sind Dinge, die mich noch an diesem Leben halten, ich schaffe es sogar noch, arbeiten zu gehen, aber sonst schaffe ich gar nichts mehr, außer tiefe Trauer, Depressionen, Angst vor jedem weiteren Tag, Angst vor den Nächten und den Alpträumen, Angst wie mein Leben weiter geht. Und ich bin ratlos, ich weiß wirklich nicht mehr weiter, ich weiß überhaupt nicht mehr, was meinem Dasein noch so was wie Sinn verleihen könnte. Auch bin ich extrem einsam, weil die jüngsten Erfahrungen dazu geführt haben, dass ich mein Vertrauen in Menschen komplett verloren habe.

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 20.06.2018, 08:40

Liebe myelanne,

dass ist ganz schön viel auf einmal...für mich hört sich das so an, als wenn du im Moment einfach nur total überfordert, verzweifelt und am Ende deiner Kräfte bist. Ich glaube, da können wir hier dir nicht wirklich weiterhelfen, es sei denn du hast konkrete Fragen? Hast du mal darüber nachgedacht, für eine Zeit mal ganz auszusteigen und in eine Klinik zu gehen? Ich glaube, es braucht viel Zeit und Ruhe um die einzelnen Fäden deiner schwierigen Situation zu entwirren und einzeln anzuschauen und zu bearbeiten. Ich glaube, dass das parallel zum Alltagsstress schwer werden wird.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


Jenny Doe
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Beiträge: 5037

Beitrag Mi., 20.06.2018, 10:05

Hallo myelanne
Jetzt bin ich wegen dieser ganzen Geschichte zum x-ten Mal in Therapie und auch hier habe ich das Gefühl, dass einfach alles sinnlos ist.
Vielleicht solltest du mal einen anderen Weg gehen und versuchen? Eine Traumatherapie gemacht zu haben bedeutet nämlich nicht zwangsläufig, dass man plötzlich über Fähigkeiten verfügt, die man nie erworben und gelernt hat. Vielleicht würde Dir eine Therapie mehr helfen, in der du konkrete Fähigkeiten erlernst, wie z.B. Nein sagen lernen, Grenzen setzen lernen, sich wehren lernen, Dich aus schlechten Beziehungen lösen, Loslassen lernen, ... Wenn du lernen könntest mit Deinen aktuellen Problemen umzugehen, dann könntest Du den Kreis der endlos Traumatsierungen durchbrechen und bräuchstest nicht mehr länger nur Kämpfen und Überleben, sondern knntest damit beginnen, Dein Leben zu leben.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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