Sucht nach Aufmerksamkeit.
Sucht nach Aufmerksamkeit.
Hallo,
ja, der Titel sagt es eigentlich schon. Es geht um "Sucht nach Aufmerksamkeit". Gibt es so etwas?
Also es ist so, dass ich in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit brauche. Dabei ist mir eigentlich egal, ob positive oder negative. Und in letzter Zeit bemerke ich das irgendwie besonders stark. Ich bemerke da ständig diesen Zwang Aufmerksamkeit bekommen zu wollen.
Klar, jeder freut sich wahrscheinlich über Aufmerksamkeit.
Bei mir ist es so, dass wenn ich mal keine Aufmerksamkeit bekomme, die dann unbedingt irgendwie bekommen muss und dann auch einige dafür tue. Lügen, sich in den Mittelpunkt spielen, so tun als ob es mir schlecht geht usw. Und irgendwie nimmt das gerade ziemlich krasse Ausmaße an. Im Nachhinein bereue ich dann mein Verhalten wirklich manchmal total. Aber in dem Moment muss ich unbedingt diese Art von Aufmerksamkeit bekommen.
Wenn diese Aufmerksamkeit nicht bekommen, fühle ich mich irgendwie traurig und innerlich leer. Also eigentlich mache ich es damit es mir besser geht. Aber ich bekomme ja nicht immer diese Aufmerksamkeit die ich will. Und das führt dann dazu, dass ich manchmal Dinge mache, die später wirklich bereue. Und ich habe auch schon Freunde dadurch verloren.
Ist das "normal", dass man so beachtet werden will? Wie kriege ich dieses innere Gefühl weg, dass ich unbedingt Aufmerksamkeit brauche?
Juna
ja, der Titel sagt es eigentlich schon. Es geht um "Sucht nach Aufmerksamkeit". Gibt es so etwas?
Also es ist so, dass ich in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit brauche. Dabei ist mir eigentlich egal, ob positive oder negative. Und in letzter Zeit bemerke ich das irgendwie besonders stark. Ich bemerke da ständig diesen Zwang Aufmerksamkeit bekommen zu wollen.
Klar, jeder freut sich wahrscheinlich über Aufmerksamkeit.
Bei mir ist es so, dass wenn ich mal keine Aufmerksamkeit bekomme, die dann unbedingt irgendwie bekommen muss und dann auch einige dafür tue. Lügen, sich in den Mittelpunkt spielen, so tun als ob es mir schlecht geht usw. Und irgendwie nimmt das gerade ziemlich krasse Ausmaße an. Im Nachhinein bereue ich dann mein Verhalten wirklich manchmal total. Aber in dem Moment muss ich unbedingt diese Art von Aufmerksamkeit bekommen.
Wenn diese Aufmerksamkeit nicht bekommen, fühle ich mich irgendwie traurig und innerlich leer. Also eigentlich mache ich es damit es mir besser geht. Aber ich bekomme ja nicht immer diese Aufmerksamkeit die ich will. Und das führt dann dazu, dass ich manchmal Dinge mache, die später wirklich bereue. Und ich habe auch schon Freunde dadurch verloren.
Ist das "normal", dass man so beachtet werden will? Wie kriege ich dieses innere Gefühl weg, dass ich unbedingt Aufmerksamkeit brauche?
Juna
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Hallo Juna,
was genau bezweckt denn dieses Aufmerksamkeit bekommen?Was für Gefühle sollen denn damit "gemacht" werden?Oder sollen andere "weggemacht" werden damit?
"Sucht" ist ja immer was,das einem ne Art "Ersatzbefriedigung" bringt,also am eigentlichen Erfüllen bestimmter Bedürfnisse vorbeigeht.
Und du spürst ja die Auswirkungen deiner "Ersatzbefriedigung" bzgl. Aufmerksamkeit schon : du verlierst Freunde...
Das wird wohl auch nicht weniger werden,eher mehr.
Wer will schon enger befreundet sein mit jemanden,der einen anlügt,Geschichten erfindet und viel dramatisiert?
Also denk ich,es würd sich lohnen für dich,da mal genauer hinzugucken,was unter deiner Sucht nach Aufmerksamkeit liegt - vielleicht sogar mit Hilfe eines Therapeuten.
Hast du denn sonst auch noch andere Probleme mit dir selber und deinem Umfeld?
was genau bezweckt denn dieses Aufmerksamkeit bekommen?Was für Gefühle sollen denn damit "gemacht" werden?Oder sollen andere "weggemacht" werden damit?
"Sucht" ist ja immer was,das einem ne Art "Ersatzbefriedigung" bringt,also am eigentlichen Erfüllen bestimmter Bedürfnisse vorbeigeht.
Und du spürst ja die Auswirkungen deiner "Ersatzbefriedigung" bzgl. Aufmerksamkeit schon : du verlierst Freunde...
Das wird wohl auch nicht weniger werden,eher mehr.
Wer will schon enger befreundet sein mit jemanden,der einen anlügt,Geschichten erfindet und viel dramatisiert?
Also denk ich,es würd sich lohnen für dich,da mal genauer hinzugucken,was unter deiner Sucht nach Aufmerksamkeit liegt - vielleicht sogar mit Hilfe eines Therapeuten.
Hast du denn sonst auch noch andere Probleme mit dir selber und deinem Umfeld?
Hallo Waldschratin!
Also was ich so ganz genau damit bezwecke, weiß ich eigentlich nicht. In dem Moment in dem ich das tue, soll auf jeden Fall ein Gefühl "weggemacht " werden. Wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, weiß ich nicht... Es ist eine Art dumpfer psychischer Schmerz verknüpft mit innerer Unruhe. Obwohl das es auch nicht ganz genau trifft. Wenn ich die Aufmerksamkeit bekomme, die ich möchte, verschwindet dieses Gefühl. Aber eben nur in dem Moment und noch einige Zeit danach. Aber irgendwann ist es wieder da.Waldschratin hat geschrieben: was genau bezweckt denn dieses Aufmerksamkeit bekommen?Was für Gefühle sollen denn damit "gemacht" werden?Oder sollen andere "weggemacht" werden damit?
Also momentan fühle ich mich einfach irgendwie schwach und hab' ziemliche Stimmungsschwankungen. Die meiste Zeit bin ich eher traurig, bin aber auch gleichzeitig super schnell agressiv, zwischendurch geht's mir gut usw. Ich glaube schon, dass das für mein Umfeld auch etwas anstrengend ist.Waldschratin hat geschrieben:Hast du denn sonst auch noch andere Probleme mit dir selber und deinem Umfeld?
Also dann will ich diese Sucht nicht fördern und schreib hier lieber nix....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Hallo Juna,
hast du dir denn schon mal überlegt,dir professionelle Hilfe zu holen?
Denn "weggehen" von selber wird das wohl eher nicht - und wenn dir das "Drumrum" gar so arg im Nebel liegt,dann ist die Gefahr doch recht groß,daß du es "ausbaust" und erst dann was dagegen unternimmst,wenn du mal ganz alleine bist und auch nicht mehr anders in Kontakt mit Menschen gehen kannst .
Ich würds an deiner Stelle gar nicht erst so weit kommen lassen....
hast du dir denn schon mal überlegt,dir professionelle Hilfe zu holen?
Denn "weggehen" von selber wird das wohl eher nicht - und wenn dir das "Drumrum" gar so arg im Nebel liegt,dann ist die Gefahr doch recht groß,daß du es "ausbaust" und erst dann was dagegen unternimmst,wenn du mal ganz alleine bist und auch nicht mehr anders in Kontakt mit Menschen gehen kannst .
Ich würds an deiner Stelle gar nicht erst so weit kommen lassen....
Ich find das ehrlich gesagt nicht lustig. :(Nico hat geschrieben: Also dann will ich diese Sucht nicht fördern und schreib hier lieber nix....
Ja, hab' ich. Aber da hab' ich ja wieder das selbe Problem. Also zum Beispiel früher in der Schule habe ich mal mit einer Vertraunensleherin gesprochen. Ich hab' damals halt immer den ganzen Unterricht gestört usw., hab' mich echt ziemlich krass verhalten usw. Eigentlich auch nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Irgendwann hat mich der Klassenlehrerin dann zu dieser Lehrerin geschickt, weil er irgendwie vermutet hat, dass es mir nicht gut geht. Also mir ging es damals auch aus verschiedenen Grüden irgendwie nicht gut, halt so die üblichen Teenagerprobleme, aber nichts besonderes.Waldschratin hat geschrieben:hast du dir denn schon mal überlegt,dir professionelle Hilfe zu holen?
Dann hat mich halt diese Vertrauensleherin gefragt, ob alles ok ist usw. Und damals hab' ich eben auch angefangen zu lügen, Ziemlich krass sogar.
Und irgendwie bin ich immer noch so.
Ich glaube, ich könnte einfach bei einer Therapeutin diesem Drang nicht wiederstehen zu lügen. Irgendwelche Geschichten zu erfinden, damit ich das höchst mögliche Maß an Aufmerksamkeit und Mitgefühl erreichen kann. Ich könnte das glaube ich nicht unterdrücken. Denn wenn ich merke jemand zeigt Interesse an mir und wenn es auch nur professionelles ist, will ich halt immer mehr Interesse/Aufmerksamkeit als ich gerade bekomme. Und gerade bei einer Therapeutin hätte das ja keine negativen Konsequenzen für mich. Ich will ja mit ihr nicht jahrelang befreundet sein oder so.
Irgendwie müsste ich ja erst mal einen Weg finden ehrlich zu sein. Ich meine, wenn ich mich erst mal in so viele Lügen verstrickt habe, ist mir das später unendlich peinlich das zuzugeben. Also würde ich dann eher die Therapie abbrechen, als das zuzugeben.
Ich habe mir häufiger vorgestellt eine Therapie zu machen, aber nur weil ich diese Sucht nach Aufmerksamkeit dann ausleben könnte und nicht weil ich wirklich an mir arbeiten will oder so.
Hm, vielleicht bist du da zu hart mit dir, Juna? Vielleicht ist das EINS der Motive, nicht DAS Motiv?Ich habe mir häufiger vorgestellt eine Therapie zu machen, aber nur weil ich diese Sucht nach Aufmerksamkeit dann ausleben könnte und nicht weil ich wirklich an mir arbeiten will oder so.
Gedanke: Du könntest es doch verbinden. Dich gesehen und gehört fühlen und an dir arbeiten.
Noch ein Gedanke: In manchen Therapien wird zB mit "Anteilen der Persönlichkeit" gearbeitet.
Ich stell mir grad vor - du könntest sozusagen Juna 1 sein, die in einer Therapie die Lügen erzählt, und Juna 2, die der Therapeutin dann sagt, dass es gelogen war, und dann könntest du /könntet ihr hinschauen, was Juna 1 damit erreichen wollte und wie sie vorgeht, welche Gefühle eine Rolle spielen und so weiter. Die Schwindel-Juna hätte dann einfach die Erlaubnis, da zu sein, ohne, dass du dich haltlos in Lügen verstrickst.
(Also, das ist jetzt keine pathologische Aufspaltung, sondern eben Anteile, wie "kindliche Seite" und "erwachsene Seite" - oder was immer.)
M.
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Aber du könntest genau das der/dem Thera sagen und genau das bearbeiten!Ich glaube, ich könnte einfach bei einer Therapeutin diesem Drang nicht wiederstehen zu lügen. Irgendwelche Geschichten zu erfinden, damit ich das höchst mögliche Maß an Aufmerksamkeit und Mitgefühl erreichen kann. Ich könnte das glaube ich nicht unterdrücken
Gleich zu Anfang sagen : Ich kann nicht genug Aufmerksamkeit kriegen,ich lüge und manipuliere sogar dafür - und ich möchte da raus.
Und dann hast du ja jemanden zur Seite,dessen Beruf das ist,mit sowas nicht nur umzugehen,sondern dich da drin anzuleiten und zu begleiten,die Hintergründe für dein Tun zu verstehen und deine zugrundeliegenden Bedürfnisse dazu anders befriedigt zu bekommen.
Und glaub mir : das Problem,niemals genug Aufmerksamkeit bekommen zu können und dafür sogar zu manipulieren und zu lügen,das ist weit verbreitet und damit haben Theras sehr oft zu tun!
Ja, das Problem ist, dass ich ja eigentlich eher total introvertiert bin. Also das kommt vielleicht hier jetzt nicht so rüber, weil ich mich ja oft irgendwie in den Mittelpunkt manövriere.Waldschratin hat geschrieben: Aber du könntest genau das der/dem Thera sagen und genau das bearbeiten!
Gleich zu Anfang sagen : Ich kann nicht genug Aufmerksamkeit kriegen,ich lüge und manipuliere sogar dafür - und ich möchte da raus.
Aber das kann ich nur, wenn ich sozusagen schauspielere. Ich mein letztendlich gebe ich ja dadurch nichts von mir preis, also nicht so wirklich zumindest.
Aber wenn ich dann mal ehrlich was von mir erzählen soll oder so, bin ich eher übermäßig schüchtern.
Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt jemanden erzählen soll/kann.
Mal sehen ...
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Es gibt die Möglichkeit,nem Thera z.B. dein hier Geschriebenes auszudrucken und zu lesen zu geben - immerhin kannst du es ja dem "großen weiten Web" anvertrauen,kannst dich da gut und verständlich ausdrücken - also nutz das Geschriebene doch einfach!
Was anderes ist es natürlich,wenn du eigentlich ganz gerne mit deinen Mitmenschen "spielst" und da gar nix dran ändern willst.
Ich kenne diese "Scheu und Scham" nen Thera gegenüber selber - und kann dazu echt nur sagen : wenn du da jetzt schon so argumentierst Richtung "Kann ich nicht,geht nicht,keiner kann mir helfen" - dann ist dein Leidensdruck schlicht und einfach noch nicht hoch genug.
Dann mußt du wohl erst noch Erfahrungen machen,z.B. mit deinen Geschichten und der Manipuliererei mal an den "Richtigen" zu geraten.
Ich kann dir wiederum aus eigener Erfahrung sagen,daß es da schon Leute gibt,die auch mal nicht "wohlwollend-nachsichtig" und dich entschuldigend drüber weggucken werden.Ich war so jemand - sogar ner sehr guten "Freundin" gegenüber,die meinte,mich emotional ausbeuten zu müssen - und nix anderes tust du auch,wenn du Aufmerksamkeit willst und dazu "inszenierst" und dramatisierst.
Ich kann dir noch ein Buch empfehlen : "Die Masken der Niedertracht" - vielleicht führt dir das ein bissl deutlicher vor Augen,WAS du da eigentlich mit deinen Mitmenschen anstellst...
Was anderes ist es natürlich,wenn du eigentlich ganz gerne mit deinen Mitmenschen "spielst" und da gar nix dran ändern willst.
Ich kenne diese "Scheu und Scham" nen Thera gegenüber selber - und kann dazu echt nur sagen : wenn du da jetzt schon so argumentierst Richtung "Kann ich nicht,geht nicht,keiner kann mir helfen" - dann ist dein Leidensdruck schlicht und einfach noch nicht hoch genug.
Dann mußt du wohl erst noch Erfahrungen machen,z.B. mit deinen Geschichten und der Manipuliererei mal an den "Richtigen" zu geraten.
Ich kann dir wiederum aus eigener Erfahrung sagen,daß es da schon Leute gibt,die auch mal nicht "wohlwollend-nachsichtig" und dich entschuldigend drüber weggucken werden.Ich war so jemand - sogar ner sehr guten "Freundin" gegenüber,die meinte,mich emotional ausbeuten zu müssen - und nix anderes tust du auch,wenn du Aufmerksamkeit willst und dazu "inszenierst" und dramatisierst.
Ich kann dir noch ein Buch empfehlen : "Die Masken der Niedertracht" - vielleicht führt dir das ein bissl deutlicher vor Augen,WAS du da eigentlich mit deinen Mitmenschen anstellst...
Hallo Juna,
hab die Beiträge gelesen...ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es verdammt schwierig für dich ist, vor einem professionellen Therapeuten dein Problem darzulegen....Dafür sind sie aber da....Es gibt einige die den Drang nach Aufmerksamkeit haben (mich eingeschlossen, wenn du zufällig meine Threads gelesen hast) Die Scheu "auszupacken" ist für mich genauso groß. Aber ich gib dir den Tipp, schreibs auf oder wie meine Vorschreiberin schon sagt, druck das hier aus dem Forum aus und überreiche es dem Therapeuten.
Du grübelst und es gefällt dir ja im Grunde auch nicht, dass du dein Leben mit Lügen ausfüllst um Aufmerksamkeit zu bekommen, deshalb schreibst du hier ins Forum. Mit einem Therapeuten kannst du gemeinsam an das Problem heran gehen...du hast das schon seit deiner Kindheit, irgendeinen Auslöser für dieses Verhalten gibt es und das bekämpfst du mit einem Therapeuten. Auf Dauer wird dich das auch nicht glücklich machen, wenn du dein Leben fast ausschließlich aus Lügen besteht.....
hab die Beiträge gelesen...ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es verdammt schwierig für dich ist, vor einem professionellen Therapeuten dein Problem darzulegen....Dafür sind sie aber da....Es gibt einige die den Drang nach Aufmerksamkeit haben (mich eingeschlossen, wenn du zufällig meine Threads gelesen hast) Die Scheu "auszupacken" ist für mich genauso groß. Aber ich gib dir den Tipp, schreibs auf oder wie meine Vorschreiberin schon sagt, druck das hier aus dem Forum aus und überreiche es dem Therapeuten.
Du grübelst und es gefällt dir ja im Grunde auch nicht, dass du dein Leben mit Lügen ausfüllst um Aufmerksamkeit zu bekommen, deshalb schreibst du hier ins Forum. Mit einem Therapeuten kannst du gemeinsam an das Problem heran gehen...du hast das schon seit deiner Kindheit, irgendeinen Auslöser für dieses Verhalten gibt es und das bekämpfst du mit einem Therapeuten. Auf Dauer wird dich das auch nicht glücklich machen, wenn du dein Leben fast ausschließlich aus Lügen besteht.....
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Ich finde daß du ziemlich gut reflektierst was da in dir vorgeht. Alles in allem sehe ich nicht warum jemand der das kann sich so introvertiert vor anderen Menschen verstecken muss. Du hast vermutlich mehr im Kopf als so manche Altersgenossen.Juna hat geschrieben: Ich glaube, ich könnte einfach bei einer Therapeutin diesem Drang nicht wiederstehen zu lügen. Irgendwelche Geschichten zu erfinden, damit ich das höchst mögliche Maß an Aufmerksamkeit und Mitgefühl erreichen kann. Ich könnte das glaube ich nicht unterdrücken. Denn wenn ich merke jemand zeigt Interesse an mir und wenn es auch nur professionelles ist, will ich halt immer mehr Interesse/Aufmerksamkeit als ich gerade bekomme. Und gerade bei einer Therapeutin hätte das ja keine negativen Konsequenzen für mich. Ich will ja mit ihr nicht jahrelang befreundet sein oder so.
Irgendwie müsste ich ja erst mal einen Weg finden ehrlich zu sein. Ich meine, wenn ich mich erst mal in so viele Lügen verstrickt habe, ist mir das später unendlich peinlich das zuzugeben. Also würde ich dann eher die Therapie abbrechen, als das zuzugeben.
Ich habe mir häufiger vorgestellt eine Therapie zu machen, aber nur weil ich diese Sucht nach Aufmerksamkeit dann ausleben könnte und nicht weil ich wirklich an mir arbeiten will oder so.
In einer Therapie darfst du doch Aufmerksamkeit bekommen. Das ist genau der Zweck der Übung.
Naja, du könntest ja zB gleich bei dem Erstgespräch, bei denen man ja erst mal grob mitteilt in welche Richtung die Probleme gehen dem Therapeuten mitteilen daß du ein Problem mit chronischem Lügen um Aufmerksamkeit zu bekommen hast. Dann ist der im Bilde. Und es gibt sogar einen Fachbegriff dafür, nämlich Pseudologie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudologie
Du siehst es glaube ich ganz richtig, daß es völlige Zeitverschwendung wäre da hinzugehen und die Zeit einfach damit zu verbringen Märchen zu erzählen.
Wobei ich aber glaube daß du wenn du mit der Person regelmässig über dich und dein Leben sprichst, es irgenwann auffliegen würde daß was du erzählst nicht so ganz den Tatsachen entspricht. Weil wenn man Lügengeschichten erzählt muss man ein verdammt gutes Gedächtnis haben und quasi ein Lügenmanagement betreiben, was man wann wie erzählt hat, damit man nicht irgendwann anfängt sich in Widersprüchen zu verstricken, sich an erlogene Details nicht mehr zu erinnern etc.
Wichtig ist, daß ein guter Therapeut dich für diese Lügen-Sucht nicht verurteilen oder abwerten wird.
Du kannst es dir überlegen, ob du weiterhin Leute aus deinem Leben rausgraulen willst. Weil es hat ja auf längere Frist genau den gegenteiligen Effekt als den den du dir wünschst. Die Aufmerksamkeit ist ja nur sehr temporär. Die Leute sind ja nicht blöd, daß sie das nicht nach einer Weile sowieso mitbekommen was da läuft.
Hi Juna!
Ich hab das, wenn auch nicht ganz so exzessiv wie Du, auch schon gemacht in meiner Therapie. Geschichten erfunden, bzw. ausgeschmückt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, was Besonderes zu sein. Aber: ich habs eine Stunde lang genossen - und in der nächsten Stunde bin ich gekommen, hab gesagt: "So, und jetzt ein Geständnis:..." und hab dann erzählt, wies wirklich war und dass ich sie angelogen hab.
Sie war mir nie bös deswegen, im Gegenteil, sie hatte spürbaren und ausgesprochenen Respekt davor, dass ich den Mut hatte, dazu zu stehen, auch wenn ich noch nicht so weit war, es ganz sein zu lassen. Das waren dann oft die besten Stunden. (Und ich hatte auch danach nie das Gefühl, sie glaubt mir nicht, wenn ich was erzähl, weil sie denkt, ich lüg vielleicht wieder - das war auch wichtig für mich.)
Nach einiger Zeit (Jahre) konnte ich das dann tatsächlich ganz sein lassen, ich brauchs jetzt nicht mehr. Weil ich wirklich weiß, dass ich Aufmerksamkeit auch dafür bekomme, dass ich bin, wie ich bin, dass das reicht. Dass das für manche uninteressanter Durchschnitt ist - aber für manche auch was Besonderes. Das war ein sehr spannender Prozess für mich und durchwegs positiv. Das würd ich Dir auch wünschen - Du hast die besten Voraussetzungen dafür, finde ich - immer vorausgesetzt, Du findest die richtige Therapeutin, natürlich.
lg
Mirjam
Ich hab das, wenn auch nicht ganz so exzessiv wie Du, auch schon gemacht in meiner Therapie. Geschichten erfunden, bzw. ausgeschmückt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, was Besonderes zu sein. Aber: ich habs eine Stunde lang genossen - und in der nächsten Stunde bin ich gekommen, hab gesagt: "So, und jetzt ein Geständnis:..." und hab dann erzählt, wies wirklich war und dass ich sie angelogen hab.
Sie war mir nie bös deswegen, im Gegenteil, sie hatte spürbaren und ausgesprochenen Respekt davor, dass ich den Mut hatte, dazu zu stehen, auch wenn ich noch nicht so weit war, es ganz sein zu lassen. Das waren dann oft die besten Stunden. (Und ich hatte auch danach nie das Gefühl, sie glaubt mir nicht, wenn ich was erzähl, weil sie denkt, ich lüg vielleicht wieder - das war auch wichtig für mich.)
Nach einiger Zeit (Jahre) konnte ich das dann tatsächlich ganz sein lassen, ich brauchs jetzt nicht mehr. Weil ich wirklich weiß, dass ich Aufmerksamkeit auch dafür bekomme, dass ich bin, wie ich bin, dass das reicht. Dass das für manche uninteressanter Durchschnitt ist - aber für manche auch was Besonderes. Das war ein sehr spannender Prozess für mich und durchwegs positiv. Das würd ich Dir auch wünschen - Du hast die besten Voraussetzungen dafür, finde ich - immer vorausgesetzt, Du findest die richtige Therapeutin, natürlich.
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
Nein, das will ich ja eigentlich nicht. Also im Nachhinein hab' ich ja auch ein schlechtes Gewissen.Waldschratin hat geschrieben:Was anderes ist es natürlich,wenn du eigentlich ganz gerne mit deinen Mitmenschen "spielst" und da gar nix dran ändern willst.
Mmh, naja, das kanns chon sein. Weil ich durch mein Verhalten ja meistens etwas gewinne, eben die Aufmerksamkeit, die ich unbedingt haben will.Waldschratin hat geschrieben: wenn du da jetzt schon so argumentierst Richtung "Kann ich nicht,geht nicht,keiner kann mir helfen" - dann ist dein Leidensdruck schlicht und einfach noch nicht hoch genug.
Aber ich hab' das ja auch schon übertrieben und dann haben sich die Leute auch von mir abgewandt.
Und irgendwie kann ich ja nie ehrlich sein. Muss immer Angst haben, dass die Wahrheit rauskommt. Ich hab' mittlerweile echt so ein krasses Lügengebäude aufgebaut, dass ich mir manchmal schon Notizen mache, um nicht zu vergessen, wem ich was wie erzählt hab'.
Und ich habe irgendwie Angst, dass das alles so zusammen bricht.
Aber es gibt ja irgendwie auch keinen Weg mehr zurück. Vermutlich würde ich alle meine Freunde verlieren, wenn ich es ihnen erzählen würde.
Und für manche Geschichten, die ich ihnen vorgelogen habe, bekomme ich ja auch wieder Aufmerksamkeit.
Ja und selbst hier bekomme ich ja jetzt Aufmerksamkeit.
Aber darum geht es mir jetzt auch nicht wirklich.
Also ich schreibe ich jetzt nicht in erster Linie um Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern weil ich eigentlich aus all' dem raus will.
Ich will halt auch einfach wirklich Freundschaften haben und nicht nur die die zum Teil aus Lügen bestehen.
Ja, das stimmtmünchnerkindl hat geschrieben:Lügenmanagement betreiben, was man wann wie erzählt hat, damit man nicht irgendwann anfängt sich in Widersprüchen zu verstricken, sich an erlogene Details nicht mehr zu erinnern etc.
Das kam ja auch schon mal vor und deshalb will ich das ja im Grunde auch nicht mehr.münchnerkindl hat geschrieben:Die Leute sind ja nicht blöd, daß sie das nicht nach einer Weile sowieso mitbekommen was da läuft.
Mmmh, naja ... aber irgendwie denke ich, dass das zu wenig ist um eine Therapie zu beginnen. Deshalb überlege ich jetzt schon, ob ich nicht noch was dazu erfinden sollte, damit es nach mehr klingt, damit ich eine Therapie wirklich verdient habe und so. Und damit fängt ja schon alles wieder von vorn an ...Mirjam hat geschrieben:Das würd ich Dir auch wünschen - Du hast die besten Voraussetzungen dafür, finde ich - immer vorausgesetzt, Du findest die richtige Therapeutin, natürlich.
Aber ich werde trotzdem noch mal darüber nachdenken, über die Therapiesache....
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