Meine Mutter ist kaufsüchtig

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Lola88
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Meine Mutter ist kaufsüchtig

Beitrag Sa., 28.11.2009, 17:40

Hallo liebe Mitglieder, ich weiß nicht mehr weiter!
Hallo liebe Mitglieder!

Meine Mutter ist seit Jahren kaufsüchtig! Früher habe ich das nicht so gemerkt, jetzt umso mehr! Zudem hat sie seit Jahren durch diese Sucht unheimlich viele Schulden! Sie verdient zwar gut, aber trotzdem... Sie geht ins Internet und bestellt da irgendeinen Scheiß für eben mal 600 Euro am Tag! Ich helfe ihr seit Monaten aus den Schulden zu kommen, habe ihr inzwischen schon bestimmt 7000 Euro geliehen! Sie sagt immer, sie kriegt das jetzt langsam in den Griff, aber ich habe das Gefühl es wirdimmer schlimmer! Grade hat sie sich den 4. Wintermantel für eben mal 200 Euro bestellt... Ich befinde mich momentan in einer sehr wichtigen Phase meines Studiums und habe langsam nicht mehr die Kraft, mich zu kümmern! Vor allem, weil ich es nichht sehe, dass ich mein Geld irgendwann mal zurückbekomme, wenn sie so weitermacht! Jetzt könnte ich schon wieder heulen, weil ich so sauer bin! Immer tut sie so, als würde sie sich bessern, ich verbringe Stunden damit ihr immer neue Finanzpläne zu machen und eigentlich verarscht sie mich nur! Ich wohne nicht mehr zuhause und zudem auch noch in ner anderen Stadt, aber ich versuche möglichst immer Anfang des Monats da zu sein und mit ihr einkaufen zu gehen, damit sie nicht schon im Supermarkt nur scheiß kauft, den niemand isst! Aber dann geht sie extra dann, wenn ich noch nicht da bin! Ne Therapie hat sich auch schon gemacht vor Jahren, hat aber anscheinend NICHTS gebracht! Ich bin echt am Ende meiner Kräfte, ich weiß nicht was ich noch machen soll! Ich will ihr einfach helfen, grade auch, weil ich ihr nicht noch mehr Geld leihen will! Und weil sie auch gerne mal Sachen auf meinen Namen bestellt! Vielleicht kann mir ja einer von euch helfen, ich wäre euch sehr dankbar!

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Raziel
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 19:44

N'abend, Lola88

Das erste, was du machen kannst, ist erstmal auf dich zu achten. 7000 Euronen hast du ihr schon geliehen und das als Studentin? Ich wäre froh, über solche Summen überhaupt zu verfügen.
Ich will ihr einfach helfen, grade auch, weil ich ihr nicht noch mehr Geld leihen will!
Richtig so! Ich fürchte, du hilfst ihr nur damit, indem du ihr NICHT hilfst. Denn deine Mutter braucht einen Anreiz, sich zu bessern. Wenn du oder jemand anders ihr finanziell unter die Arme greift, wird sie keinen Grund haben, etwas zu ändern.

Stelle also am besten jegliche Zahlungen an sie, egal ob größere Summen oder Kleingeld komplett ein und mache ihr klar, dass sie auf dem besten Weg ist, ihre Tochter - also dich - zu verlieren. Lass dich da auch nicht auf irgendwelche Spielchen ihrerseits ein von wegen "Du lässt mich im Stich" oder "Weißt du, was du mir damit antust?" etc. Deine Mutter ist eine erwachsene selbstständige Frau. Und sie nimmt in Kauf, für IHR vermeintliches Wohlergehen nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Tochter in den finanziellen Abgrund zu reißen. Mag ihr Kaufrausch verantwortungslos sein oder nicht, DAS ist es jedenfalls ganz sicher! Du kannst sonst für sie da sein, aber alles was mit Geld zu tun hat, sollte fortan ein nogo für dich sein.

Gibt es einen Grund für ihr Verhalten? Wann hat das exsessive Kaufen angefangen?
Und weil sie auch gerne mal Sachen auf meinen Namen bestellt!
Da wird es sicherlich rechtliche Möglichkeiten geben. Auf jeden Fall ist das kein Zustand.
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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Lola88
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 19:55

Hallo Raziel, danke für deine Antwort! Du hast sicher recht mit dem was du sagst, trotzdem ist es sehr schwer für mich meine Mutter damit allein zu lassen! Das Problem ist auch, wenn ich ihr nix mehr leihe, findet sie jemand anderen! Und das will ich auch nicht! Schließlich hat sie mit den ganzen jetzigen Schulden schon genug zutun!
Der Grund für die Kauferei ist wahrscheinlich, dass sie sich in ihrer Kindheit in strengem Elternhaus nie geliebt gefühlt hat und mein Vater ihr nur Probleme gemacht hat! Er ist aber seit 2 Jahren tot und nu ist meine Mutter jenseits der Realität. Außer essen gehen, Sachen kaufen und ständig in die Oper rennen macht sie gar nichts mehr, vernachlässigt alles! Ich habe ihr sogar schon ihre Steuererklärung geschrieben, aber sie bringt sie nie rechtzeitig zum Amt! Ich fühle mich, als wäre ICH IHRE Mutter! Und das macht mmich krank! Außerdem tue ich doch nun wirklich alles für sie, da brauch sie doch nicht ständig was zu kaufen, wenn der Grund mangelnde LIebe sein sollte...

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 28.11.2009, 23:23

Hallo Lola,

jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Deine Mutter für sich und du für dich.

Vielleicht ist Kaufsucht ja mit Alkoholismus vergleichbar.
Bei Alkoholikern ist es so, dass sie ihre Angehörigen sehr geschickt in ihr System verstricken können..... sie auch immer wieder mit dem Versprechen aufzuhören ködern .... so dass diese sich immer mehr in das System des Alkoholikers verstricken und ihn indirekt in seinem Alkoholismus sogar unterstützen.

Das hört sich hart an, aber oft ist es so, dass Alkoholiker erst Arbeit, Freunde und Familie verlieren müssen.... bis sie endlich erkennen, dass sie ein ernstes Problem haben und sich Hilfe holen....

Meiner Ansicht nach könnte es sein, dass du Co-Abhängig bist?
Und die Frage ist, wie viele Monate oder Jahre du noch leiden willst, bis du endlich die Konsequenzen ergreifst?
Sicher gibt es bei dir in der Nähe irgendwo eine Beratungsstelle für Co-Abhängige, dort könntest du dich näher informieren.

Einen lieben Grüß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Lola88
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Beitrag So., 29.11.2009, 09:45

Hallo innere Freiheit! Ich habe mal recherchiert was Co Abhängigkeit ist, aber das ist bei mir nicht der Fall! Ich habe kein zwanghaftes Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Bestätigung! Ganz im Gegenteil, ich wäre ehrlich gesagt froh, wenn wieder alles gut wäre und meine Mutter alles im Griff hätte! Aber ich kann ganz einfach nicht glücklich und zufrieden sein, wenn es jemandem in meiner Familie schlecht geht! Vielleicht sollte ich sie heute noch mal anrufen und mit ihr reden! Ich weiß ja auch, dass es so nicht weitergeht!

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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 11:16

Lola88 hat geschrieben:Aber ich kann ganz einfach nicht glücklich und zufrieden sein, wenn es jemandem in meiner Familie schlecht geht! Vielleicht sollte ich sie heute noch mal anrufen und mit ihr reden! Ich weiß ja auch, dass es so nicht weitergeht!
Und genau das ist Coabhängig... Sie ist abhängig von ihrer Sucht und du bist emotional abhängig davon daß es ihr "gutgeht", daß sie keine emotionalen Probleme durchleben muss.. Und zwar bist du nicht darauf aus, daß es ihr langfristig gutgeht, weil dann würdest du dich weigern, ihre Sucht zu unterstützen. Sondern kurzfristig, du erträgst es nicht, daß sie Entzugserscheinungen bekommt und gibst ihr Geld für ihre Sucht. Du nimmst ihr die Verantwortung für das von ihr angerichtete Desaster ab und hilfst ihr damit letztlich ihre Sucht weiter aufrechtzuerhalten.
Und genau diesen Mechanismus nennt man Coabhängig

Ihr Leben ist ihr Leben und dein Leben ist deins. Sie ist für ihr Glück verantwortlich und du für deins.
Die Bewältigung ihrer selbstgeschaffenen Probleme ist nicht deine Aufgabe. Es ist schließlich kein Unfall, der jemandem "passiert", sie hat sich diese Sucht an den Hals geholt, sie betreibt die Sucht und sie unternimmt nichts dagegen. Sie ist aber die einzige Person die etwas dagegen unternehmen kann. SIE muss es wirklich wollen. Wieso sollte sie im Moment damit aufhören, sie findet ja immer noch einen Dummen, der die Suppe für sie auslöffelt.

Naja, evtl würde es helfen wenn sie den Gerichtsvollzieher im Haus hätte. Dann könnte sie sich nicht länger mit Lügereien und reinziehen anderer Leute in die Sache durchwursteln. Sorry, ich denke, der schnellste Weg da raus wäre, wenn sie aufgrund der Kaufsucht erst mal finanziell mit dem Rücken zur Wand steht und NIX mehr geht.

Eine Bekannte von mir die trockene Alkhololikerin ist hat mir erzählt, sie hat sich zu einem Entzug entschlossen als ihr der Arzt gesagt hat, die Leberwerte sind so schlecht, er gibt ihr noch zwei, drei Jahre, wenn sie weitertrinkt. Das hat sie aufgeweckt und sie ist in die Klinik gegangen und hat dann Therapien und Selbsthilfegruppen in Anspruch genommen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 29.11.2009, 11:45

Lola88 hat geschrieben:Vielleicht sollte ich sie heute noch mal anrufen und mit ihr reden!
Lass mich raten.

Es gibt evtl einen Streit deshalb, sie leugnet bockig, oder aber Beteuerungen der Besserung und Tränen. Du wirst entweder den Streit nicht ertragen oder ob ihrer Beteuerungen weich werden...

Ändern wird sich nix....

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Katzenmama
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Beitrag So., 29.11.2009, 13:24

ich zitiere mal meinen thera:
kinder sind nicht dazu da, ihre eltern zu beschützen - eltern sollen ihre kinder beschützen.

was machst du, wenn du pleite bist? dann wird sie sich geld von anderen leihen. die sind dann vielleicht nicht mehr so verständnisvoll wie du. aber es wird passieren, so oder so - du schiebst es nur hinaus zu dem preis, dass du am ende genauso ruiniert bist wie sie. du kannst natürlich auch noch schulden für sie aufnehmen, sie hat dich sicher ganz doll lieb dafür, kauft sich noch mehr sachen ... du wirst zwar dann gepfändet, kriegst kein bankkonto mehr, keine wohnung, aber du musst kein schlechtes gewissen haben, weil du dich ja aufgeopfert hast.

ich glaube, du warst noch nie in der situation, überhaupt kein geld mehr zu haben, sonst würdest du nicht bereitwillig deine existenz gefährden. wenn du so weitermachst, dauert es nicht mehr lange.
[center]Wie hoch auch deine Sehnsucht reicht, ich lasse dich ihr folgen.
Neigt dein Herz sich einem anderen zu, so will ich deine Liebe teilen;
strebt meines nach einem anderen,
so will ich doch niemals dich aus meinem Herzen verbannen.[/center]

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urknall
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 18:33

Hi

also geld geborgt hätte ich ihr z.b. schon mal sicher nicht, damit förderst du das ganze nur.

wenn sich deine mutter ihr problem eingesteht aber es selber einfach nicht hinbekommt musst du sie vor eine wahl stellen wenn du ihr wirklich helfen willst.

sie legt alles finanzielle in deine hand, bezahle du ihr ihre rechnungen und gib ihr das geld was sie zum leben braucht. creditkarten bankomatkarten -> sperren damit sie nichts über net kaufen kann. sie kann das aber nochimmer per nachname, allerdings kann man da auch etwas dagegen tun, sie bestellt sicher bei großen versandthäusern, dort soll sie sich aus freien stücken sperren lassen. (ich glaube man kann sich allgemein bei i-net shops in ne schwarze liste eintragen lassen bin mir aber nicht sicher)

also das einkaufen muss schlicht brachial unterbunden und verhindert werden. sie muss mal gezwungen sein damit aufzuhören.
der nächste schritt wäre dann natürlich noch eine therapie anzufangen, allerdings ich pers. denke so eine form der sucht gewöhnt man sich ab wenn man mal aufgehört hat. die zeit ist da ein guter freund.

das wäre der weg für sie das problem in den griff zu bekommen.


zweite wahl.. sie lässt das alles dafür sagst du ihr das es ab jetzt ihr alleiniges problem ist und du davon nichtsmehr hören willst.. sowas wie geld borgen oder mal ne rate bezahlen ist nicht. wenn sie immer tiefer in die schulden sumpert wird sie natürlich mal probleme bekommen, die muss sie auch selber auslöffeln.

halte ihr vor augen das wenn sie so weitermacht das ergebniss natürlich pfändungen werden incl. gehaltspfändung, bekommt natürlich der arbeitgeber mit und naja keine firma will leute mit problemen auf lange sicht bei sich behalten.. also kann sein das sie ihren job auch gleich los wird.. dannach -> privatinsolvenz, dann ist sie vom staat finanziell entmündigt, also wäre es intelligenter das sie sich das ganze erspart und dich um dieses hilfeangebot bittet.

aber sie braucht auch selber den willen, ohne dem geht garnichts.

lg

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