Jeder von uns genießt es, zu spielen – ob es um Pferde-Wetten oder ein kleines Pokerspiel am Computer geht. Die meisten von uns haben damit auch keinerlei Problem, einige jedoch verlieren die Kontrolle: sie wetten beim Kartenspiel um hohe Summen oder verbringen Stunden in Casinos oder an Spielautomaten. Heute muss man nicht einmal mehr seine Wohnung verlassen, um zu spielen: das Internet ermöglicht es, ganze Nächte spielend oder mit Online-Wetten zu verbringen, ohne dass jemand störende Fragen stellt. Tatsächlich versuchen viele derartige Websites betreibende Firmen dazu zu verlocken, möglichst lange online zu bleiben und dabei so viel Geld wie möglich einzusetzen. Sobald man aber einmal an den „Kick“ des Spielens gewöhnt ist, fällt es schwer, der Verlockung zu widerstehen und wieder einzusteigen – und sei es nur, um „nur noch 1 Mal!“ zu versuchen, die dabei bereits entstandenen Verluste umzukehren…
Typische Anzeichen für Spielabhängigkeit sind:
- sehr häufig an das Spiel zu denken
- die Häufigkeit des Spielens zu verschleiern
- während der Arbeit zu spielen
- lieber mit dem Glücksspiel als der Familie Zeit zu verbringen
- sich nach dem Spielen schlecht zu fühlen – aber letztlich dennoch nicht damit aufzuhören
- mit Geld, das eigentlich anderen Zwecken dienen sollte, zu spielen, Freunde oder Familienmitglieder um Geld zu fragen oder das Gesetz zu brechen, um Geld zum Spielen aufzutreiben
Der Unterschied zwischen einem Gelegenheitsspieler und einem Spiel-Abhängigen ist, dass sich letzterer unruhig und gereizt fühlt, wenn er nicht spielen kann: nur das Spiel kann diese Spannung auflösen. Versuche, das Spielen zu reduzieren oder auszusteigen, waren langfristig nicht erfolgreich. Letztendlich verliert der Spieler aber nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Lebenszeit: die Lebensqualität leidet, und mitunter entsteht massiver, langfristiger Schaden. Eine australische Studie zeigte kürzlich, dass 17% der Menschen, die Suizidversuche unternahmen, Spielabhängige sind.
Die wirksamste Behandlungsmethode für Spielsucht stellt heute eine Kombination von Beratung, step-by-step-Programmen, Selbsthilfe und Austausch in der Gruppe dar, manchmal werden auch Medikamente verschrieben. Eine einzelne dieser Behandlungsmethoden allein ist jedoch zumeist nicht ausreichend, auch wurden bislang durch die US Food and Drug Administration (FDA) noch keine Medikamente als für die Behandlung von Spielsucht empfehlenswert eingestuft.
(Dieser Kurzartikel ist Teil einer wöchentlichen Serie, die sich mit psychischen Problemen von Expats und generellen Themen psychischer Gesundheit befaßt und in verschiedenen Medien Thailands veröffentlicht wird, 2010; Image src:dailymail.co.uk)
Patrick Reply
An einer Spielsucht zu erkranken ist echt heftig. Habe selbst einen in der Familie der sich hart verschuldet hat und kaum raus kommt aus diesen Sumpf