Wenn sie Kritik über sich selbst hören oder lesen, reagieren die Gehirne von Personen, die an Sozialphobie leiden, anders als jene, die nicht darunter leiden.
Unter der Anwendung von Magnetresonanztomographen zeigte sich, daß beim Lesen von negativer Kritik die Blutzirkulation im mittleren präfrontalen Cortex und der Amygdala der Probanden, welche unter Sozialphobie litten, erhöht war. Beim Lesen von Kritik an anderen, neutralen oder positiven Beschreibungen der eigenen Person trat diese Schwankung nicht auf. Der präfrontale Cortex und die Amygdala sind u.a. für Selbstwahrnehmung, Angst und Stressreaktionen zuständig.
(Quelle: Oktober-Ausgabe der Archives of General Psychiatry)
Zum Weiterlesen:
Info-Artikel “Sozialphobie”
Literatur zu Selbstsicherheit und Kommunikation
r.l.fellner Reply
Eine jener Hirnforschungs-Studien, die das Erwartete als Neuentdeckung darstellen – so als wäre es eine Neuigkeit, daß sich psychische Vorgänge auch im Gehirn widerspiegeln…
Das einer Sozialphobie i.d.R. zugrundeliegende reduzierte Selbstwertgefühl kann im Sinne einer möglichst großen und nachhaltigen Erhöhung der psychischen Lebensqualität am besten mit Psychotherapie gesteigert werden. Über dieses Forschungsergebnis wird sich jedoch die Pharmaindustrie ganz besonders freuen, die nun vermutlich Medikamente entwickeln wird, welche kurzerhand die Blutzirkulation in den betr. Cortex-Bereichen reduzieren. 💡