Schlaflosigkeit stellt eines der häufigsten Probleme in der Bevölkerung dar: zwischen 30% und 50% leiden darunter, etwa 10% sogar an chronischer (langdauernder) Schlaflosigkeit. Diese Störung betrifft Menschen aller Altersstufen – ihrer Häufigkeit nimmt allerdings im Alter zu. Die Folgen von Schlaflosigkeit sind häufig Müdigkeit während des Tages, eine geschwächte Immunabwehr, Neigung zu Depressionen, geringere Konzentrationsfähigkeit und höhere Anfälligkeit für Diabetes und Herzkrankheiten.
Drei Arten von Schlaflosigkeit werden unterschieden:
a) Vorübergehende Schlaflosigkeit dauert weniger als eine Woche, und wird meist durch andere Erkrankungen, eine ungünstige Veränderung der Schlafgewohnheiten, schwere Depressionen oder Stress verursacht. Ihre Folgen sind ein Gefühl von Schläfrigkeit und eine Beeinträchtigung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit.
b) Akute Schlaflosigkeit ist die Unfähigkeit, weniger als 1 Monat lang konsequent gut schlafen.
c) Chronische Schlaflosigkeit ist die Bezeichnung für Schlafstörungen, die länger als 1 Monat dauern. Die Ursachen sind höchst unterschiedlich und sollten daher medizinisch abgeklärt werden. Zu den Auswirkungen chronischer Schlaflosigkeit gehören Muskelermüdung, Halluzinationen und / oder geistige Erschöpfung, oder aber auch Reizbarkeit auf.
Die Muster von Schlafstörungen:
a) Einschlafstörungen sind Schwierigkeiten beim Einschlafen zu Beginn der Nacht, häufig sind diese mit Angststörungen assoziiert.
b) Durchschlafstörungen sind gekennzeichnet durch Schwierigkeiten, bis in den frühen Morgen durchzuschlafen. Häufig ist diese Variante durch Schmerzen oder körperliche Erkrankungen bedingt.
c) Vorzeitiges Erwachen – häufig ist dies altersbedingt, ein Merkmal der klinischen Depression, oder es liegen andere psychische Ursachen vor.
d) Albträume und Schlafwandeln – furchterregende Träume oder das Herumwandern in der Wohnung sind zumeist häufig psychisch – etwa durch belastende Ereignisse – bedingt, aber auch durch Drogenkonsum.
e) Hypersomnia ist gesteigertes Schlafbedürfnis, bei dem trotz ausreichendem Schlaf tagsüber ständig ein Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung besteht. Häufig ist diese Schlafstörung körperlich verursacht und sollte medizinisch abgeklärt werden.
Sehr oft wird jede Form von Schlaflosigkeit leider falsch, nämlich ausschließlich mit Medikamenten behandelt. Die Botschaft unseres Körpers, daß etwas nicht in Ordnung ist, wird damit jedoch ignoriert und unterdrückt – körperliche Folgeerkrankungen können auftreten, und durch die entstehende psychische Abhängigkeit vom Medikament wird das Einschlafen ohne „Pülverchen“ noch schwieriger als zuvor.
Was die wenigsten wissen: Schlafstörungen lassen sich fast immer auf ganz natürliche Weise stark verbessern: dazu müssen lediglich die auslösenden Ursachen für die innere Unruhe, die einem den Schlaf raubt, identifiziert und dann auch „passend“ beseitigt werden. Die häufigsten Ursachen der meisten Formen von Schlafstörungen sind zumeist relativ leicht in den Griff zu bekommen: Licht, Geräusche, kein Kaffee und keine Zigaretten mehr am Abend etwa. Chronisch Schlafgestörte (die Schlafstörungen dauern bereits mehr als drei Wochen an) sollten auch einen medizinischen Checkup auf Erkrankungen des Herz- und Kreislauf- sowie des Verdauungssystems, des Urinaltraktes und auf Stoffwechselstörungen durchführen lassen. Lassen sich keine eindeutigen körperlichen Ursachen für die Schlafprobleme finden, hilft fast immer eine kurze Reihe gezielter therapeutischer Beratungsgespräche bei der langfristigen Verbesserung der Schlaffähigkeit.
(Dieser Kurzartikel ist Teil einer wöchentlichen Serie, die sich mit psychischen Problemen von Expats und generellen Themen psychischer Gesundheit befaßt und in verschiedenen Medien Thailands veröffentlicht wird, 2010; Image src:romywilliams.files.wordpress.com)
Ralf E. Reply
Ich leide selber unter Schlaflosigkeit und habe mich entschlossen dieses Problem und meine Erfolge mit anderen zu teilen! Ich empfinde auch, dass man auf keinen Fall sofort zu Medikamenten greifen sollte!
Wie hier schon geschrieben gibt es meistens einen Verursacher und wenn man den kennt man gezielt dagegen vorgehen.