Mark Twain sagte: “Das Rauchen aufzugeben, zählt zu den einfachsten Dingen überhaupt. Ich muss es wissen, schließlich habe ich es tausende Male getan!”
Nun, wir wissen es alle: mit dem Rauchen aufzuhören, reduziert das Risiko schlimmer Erkrankungen wie Krebs und Gefäßerkrankungen, es verbessert die Zeugungsfähigkeit, das Atmen und die körperliche Leistungsfähigkeit. Ein anderer Vorteil des Aufhörens ist, dass das Essen wieder besser schmeckt (für manche ist dies allerdings ein Grund, weiterzurauchen, da dieser Vorteil mit ihrer Essstörung nicht harmoniert…). Sie würden wieder besser und jünger aussehen, besser riechen und sich daneben noch eine Menge Geld ersparen. Aber warum fällt es dann vielen so schwer, die Gewohnheit – oder Sucht -, zu rauchen aufzugeben?
Die Gründe für sie lassen sich auf 2 wesentliche Faktoren reduzieren: Nikotin und Gewohnheit. Nikotin ist eine stark süchtigmachende Substanz, die auf natürliche Weise in der Tabakpflanze vorkommt, und löst bei Ihrem Gehirn die Freisetzung eines Feuerwerks an Dopamin aus – dem Hormon, das uns auch an Essen und Sex erfreuen läßt. Es erhöht auch die Aktivität in Hirnbereichen, die für kognitive Funktionen wichtig sind – zu rauchen kann also die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Und als ob dies alles noch nicht genug wäre erhöht Nikotin auch unseren Endorphinspiegel, was ein Gefühl von Euphorie erzeugt. Ein solch bequemes Hilfsmittel, das einen auf so viele Weise besser fühlen läßt, gibt man natürlich nicht einfach auf. Noch dazu, wo das Aufhören meistens deutlich spürbare Entzugseffekte mit sich bringt.
Ein weiterer wichtiger Faktor für diese spezielle Sucht ist Gewohnheit – die kleinen Abläufe, die mit dem Rauchen verbunden sind. Rauchen ist häufig mit täglichen Aktivitäten und Auslösesituationen verbunden wie etwa: nach dem Essen, beim Plaudern mit Freunden, beim Pause-machen, am Computer, in Stress-Situationen (zur Entspannung) u.v.m. Diese Aspekte des Rauchens zu überwinden kann genauso herausfordernd sein wie die körperliche Gewöhnung.
Folglich benötigen die meisten Menschen, die ein für alle Mal mit dem Rauchen aufhören möchten, eine Methode, die ihnen hilft, beide Schwachpunkte anzugehen: die Sucht selbst und die Verhaltensgewohnheiten, die damit verbunden sind. Die bestehenden “Fallen” müssen identifiziert und danach neue Abläufe entwickelt werden, die es einfacher machen, die Impulse zum Anzünden der nächsten Zigarette zu überwinden. Hypnotherapie kann hier sehr gut unterstützen, andererseits aber auch keine Wunder bewirken ohne einen klaren Entschluss der Betroffenen, ihre Abhängigkeit in den Griff zu bekommen. Die ersten Wochen sind meist die schwierigsten. Nach 8-12 Wochen fühlen sich die meisten jener, die es soweit geschafft haben, ohne das Rauchen bereits wohler. Aber auch davon “schaffen” es nur 3 von 10 Menschen, dauerhaft aufzuhören.
(Dieser Kurzartikel ist Teil einer wöchentlichen Serie, die sich mit psychischen Problemen von Expats und generellen Themen psychischer Gesundheit befaßt und in verschiedenen Medien Thailands veröffentlicht wird, 2011; Image src:s3.hubimg.com)