Nach Literaturrecherchen für meinen letzten Blog-Artikel, demzufolge laut aktuellen Studien Depressionen vermutlich nicht durch Serotonin-Mangel verursacht werden, was das gesamte Behandlungskonzept durch Antidepressiva, insbesondere SSRI’s angesichts deren nicht unbeträchtlichen Nebenwirkungen fragwürdig macht, stieß ich im Zuge weiterer Recherchen auf weitere Studien, die die erwähnten Ergebnisse nicht nur indirekt bestätigen, sondern auch interessante Aspekte für Alternativbehandlungen – neben den als fundamental zu betrachtenden Unterstützungsmaßnahmen wie ausreichende Mengen an Sonnenlicht, Vitamin D und Bewegung (idealerweise im Freien) sowie selbstverständlich Psychotherapie zur Klärung und Bearbeitung der Depressions-auslösenden Faktoren beinhaltet.
So wirkte laut einer im Jahr 2020 veröffentlichten, im Fachmagazin “Nature” veröffentlichten Studie die Einnahme von Kreatin (ja, dem üblicherweise von Fitnessstudio-Besuchern verwendeten Nahrungsergänzungsmittel!) durch an Depressionen Erkrankten signifikant besser als jene von Antidepressiva. Dies bestätigt nicht nur die Notwendigkeit der Erstellung von Blutanalysen unter besonderer Beachtung der Schilddrüsenhormone und von Testosteron vor der etwaigen Verschreibung von Antidepressiva, sondern lässt es nunmehr auch als ratsam erscheinen, diese i.d.R. nebenwirkungsfreien Ansätze zu versuchen, bevor eine Verschreibung von Antidepressiva erwogen wird.
Kreatin könnte damit eines der “Wundermittel” sein, das ebenso wie Melatonin (Schlafregulation) und Ivermectin (Krebsbehandlung, antiviral) während der letzten Jahre von der Alternativmedizin angesichts deren Kostengünstigkeit und (wie stets: bei korrekter Anwendung) Nebenwirkungsfreiheit “wiederentdeckt” wurde: Es wirkt einer anderen Studie zufolge neuroprotektiv und im Gehirn entzündungshemmend, und verbessert einer weiteren Doppelblind-Studie zufolge generell die Leistung des Gehirns (Merkfähigkeit, Intelligenzleistungen). Abgesehen von den direkten neurologischen Effekten kurbelt die durch Kreatin erhöhbare Muskelmasse den Stoffwechsel insgesamt und damit auch die Bildung von Testosteron. Die Erhöhung von Testosteron wiederum erhöht auch Dopamin und schützt die Amygdala, die Region des Gehirns, die Bedrohungen, Furcht und Angst verarbeitet.
Auch hochdosiertes EPA/DHA (= Fischöl: Quelle 1, Quelle 2) und N-Acetylcystein scheinen SSRIs in der Reduktion depressiver Symptomatik entweder zu übertrumpfen oder zumindest (je nach oben zitierter Studie) ähnliche Wirkungen zu erzielen.