Gründe für Scheidung – aus statistischer Sicht

Trennung und Scheidung verändert nicht nur unser Leben “danach”, sondern auch bevor die Absicht überhaupt noch klar gefasst ist. (Bild: Getty)

Hier einige von mir im Laufe der Zeit gesammelten Daten und Fakten zum Thema Trennung und Scheidung. Neue Informationen, “Fundstücke” oder Studien werde ich sukzessive in die Liste mit aufnehmen. Gerne können auch Sie mir aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema zukommen lassen (bitte unbedingt mit Quellenangabe!).

  • Arbeitsteilung im Haushalt? Vielleicht lieber doch nicht: denn eine norwegische Studie aus dem August 2012 stellte fest, dass die Scheidungsrate von Paaren, die die haushaltlichen Tätigkeiten gezielt aufteilen, etwa 50% höher ist als bei solchen, bei denen die Frau die häuslichen Arbeiten erledigt. Oder, gar nicht unwahrscheinlich: die höhere Scheidungsrate könnte auch mit “modernen” Werten und Einstellungen in Zusammenhang stehen, wie etwa, die Ehe generell nicht mehr als sakrosankt zu betrachten. Eine weitere Erklärung könnte aber auch sein, dass Paare mit klaren “Zuständigkeitsbereichen” weniger anfälliger für Konflikte und Machtkämpfe sind.
  • “Die Gene”: 02/2012 wurde eine Studie schwedischer Wissenschaftler veröffentlicht, der zufolge es bedingt durch ein spezifisches Gen manchen Frauen schwerer fallen könnte als anderen, in einer Paarbeziehung treu zu bleiben. Konkret hatten Trägerinnen einer Variation eines Oxytocin-Rezeptor-Gens, das als A-Allel bekannt ist, aufgrund höherer Schwierigkeiten, mit anderen Menschen emotionale Verbindungen herzustellen, nur schwer Heiratspartner. Bereits verheirate Trägerinnen dieser Genvariation jedoch mussten sich etwa 50% häufiger mit Ehekrisen oder “Androhungen der Scheidung” arrangieren.
  • Wie klappt’s mit den Schwiegereltern? 11/2012 wurde eine 26-Jahres-Langzeitstudie der Universität von Michigan veröffentlicht, der zufolge das Scheidungs-Risiko um etwa 20% reduziert ist, wenn der Mann eine gute Beziehung zu den Eltern seiner Frau unterhält. Wenn eine Frau eine enge Beziehung zu den Eltern ihres Mannes unterhält, ist das Scheidungs-Risiko des Paares dagegen um 20 Prozent erhöht.Warum der Unterschied? Forscher Terry Orbuch glaubt einem Interview zufolge, dass viele Frauen ihre Schwiegereltern als aufdringlich empfinden, während Männer die Aktionen ihrer Schwiegereltern tendenziell weniger persönlich nehmen.
  • Männer “ertränken” häufig ihren Scheidungsschmerz – eine Studie der University of Cincinnati (07/2012) stellte fest, dass Männer nach Scheidungen häufig beginnen, ihren Alkohol-Konsum massiv zu steigern. Verheiratete Frauen wiederum trinken der Studie zufolge mehr als ihre verwitweten oder geschiedenen Freunde – teils, weil sie mit Männern, die höheren Alkoholkonsum an den Tag legten, leben.
  • Zweifel an der Heirat können ein Frühwarnzeichen sein: in einer Studie der UCLA, welche 09/2012 im Journal of Family Psychology veröffentlicht wurde, fragten die Forscher 232 erstverheiratete Brautpaare, ob sie nach ihrer Verlobung “jemals unsicher oder zögerlich gewesen wären, zu heiraten”. Das Forscherteam folgte sodann den Paaren alle sechs Monate die ersten vier Jahre ihrer Ehe hindurch. Es stellte sich heraus, dass “19 Prozent der Paare, in denen Frauen zuvor Zweifel gehabt hatte, vier Jahre später geschieden wurden, aber nur 8 Prozent der Paare, in denen Frauen keine Zweifel gehabt hatte. Auch die Zweifel der Männer korrelierten mit einer nahezu doppelt so hohen Scheidungsrate (Männer mit Zweifeln: 14% Scheidungsrate, Männer ohne Zweifel: 9%).
  • Fremdgehende Männer erleiden beim Sex eher Herzinfarkte: laut einer Studie, welche 05/2012 von der Universität Florenz veröffentlicht wurde, ereignet sich während außerehelichem Sex häufiger ein “koitaler Herzinfarkt” als in der gewohnten Umgebung. “Außerehelicher Sex ist riskant und emotional anstrengend, weil die Geliebte oft jünger ist als die Hauptpartnerin, häufig folgt der Sex auch übermäßigem Trinken und/oder Essen,” so Dr. Alessandra Fisher in einem Interview. “Eine geheime sexuelle Begegnung in einer ungewohnten Umgebung kann den Blutdruck und die Herzfrequenz deutlich erhöhen, was zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf führt.”
  • Zusammenleben vor der Ehe ist nicht länger ein starker Prädiktor für Scheidung, wie eine Studie des Centers for Disease Control and Prevention im Frühjahr 2012 ergab. Die Auswertung einer Befragung von 22.000 Männern und Frauen ergab keine Unterschiede hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit, mindestens 15 Jahre verheiratet zu bleiben bei verlobten Paaren, die vor der Hochzeit zusammengelebt hatten und solchen, die dies nicht getan hatten. Bei nicht verlobten, aber zusammenlebenden Paaren allerdings zeigte sich eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass die Partnerschaft die 10-Jahres- oder 15-Jahres-Marke überlebte.
  • Scheidung in jüngeren Jahren gesundheitsgefährdender: einer Studie der Michigan State University (01/2012) zufolge erlitten diejenigen von 1.282 über einen Zeitraum von 15 Jahren hindurch beobachteten Personen, die sich von ihrem Partner in einem jüngeren Alter trennen, mehr gesundheitliche Probleme als jene, die sich erst in mittleren oder späten Lebensabschnitten scheiden lassen. Möglicherweise verfügen ältere Menschen über mehr Bewältigungsstrategien, um mit dem Stress der Scheidung umzugehen.
  • Frauen mit Trennungsabsicht arbeiten mehr: Ende 2012 veröffentlichte die European Economic Review eine Studie, derzufolge bei Frauen, die zusätzliche 12 Minuten pro Woche arbeiten, das Risiko einer Trennung oder Scheidung um 1% zunimmt. Ein Grund dafür könnte dem Soziologen Berkay Özcan sein, dass längere Arbeitszeiten eine Form der “Versicherung” für Frauen darstellen, wenn ihre Ehe zugrunde zu gehen droht. Auch bei Männern wurden diese Tendenzen beobachtet, auch wenn die Minutenzahlen im Schnitt geringer ausfielen.

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



3 Antworten

Hans Reply

Obige Ausführungen verwundern mich nicht. Wer wie ich täglich mit solchen Klienten zu tun hat, kann empirisch bestätigen: ja…

Carlene Reply

Ich möchte dieses Medium nutzen, um für das, was Prophet Saibaba in meinem Leben getan hat zu bezeugen. Ich hatte Probleme mit meinem Mann, die eine Scheidung war ich so das Herz gebrochen zu führen und wurde so auch finanziell nieder, wurde es schwierig für mich, denn ich war allein zu kümmern zwei Kinder zu nehmen, es war wie die Feinde haben den größten Teil übernommen meines Lebens. ich war nicht in jedem Job oder Geschäft, weil er wollte mich nie zur Arbeit engagiert, er will nur, dass ich ein Vollzeit-Hausfrau zu sein, weil er wollte, dass ich sehr gut um die Familie zu nehmen, so dass die Dinge waren sehr rau für mich, so brauche ich keine andere Wahl, als sich in einer Art manier Job zu engagieren, so dass ich wenig Geld um meine Kinder kümmern muss und die Zuführung zu verdienen, das war, wie ich weiter tun, bis ich traf ein sehr guter Freund von mir und erklärte ihr alles, fühlte sie Mitleid mit mir und das war, wie sie sich vorstellen mich zu einem mächtigen Propheten namens Prophet Saibaba. er sagte mir, einige geistliche Dinge, die ich tun musste, die ich nicht weniger als 1 Tag mein Mann kam zu mir bitten um Vergebung erzählen mir, dass er einen Fehler gemacht hat scheiden lassen und mich, dass er so etwas nie wieder tun in seinem Leben, das war wie wir alle Probleme ressolved wir hatten und bekam wieder zusammen noch viel glücklicher und stärker als zuvor. wie Prophet Saibaba tat alles immer noch ein Rätsel, um mich zu bleiben, bis jetzt. Dank Prophet Saibaba, können Sie ihn auch an, wenn Sie seine Hilfe zu suchen.

Lucy Reply

Tatsächlich hat die Bedeutung einer Ehe zumindest tendenziell im modernen Zeitalter abgenommen. Infolgedessen steigt die Scheidungsrate, was oft mit familiären Problemen einhergeht. Insbesondere, wenn Kinder vorhanden sind, entstehen Konflikte, die Unterhalt und Sorgerecht betreffen. Die Beratung eines Anwalts für Familienrecht kann für einen friedlicheren und sachlicheren Ablauf der Scheidung sorgen, was auch im Interesse der ohnehin bereits belasteten Kinder ist.

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11.11.22