Eine von der Harvard Medical School durchgeführte Studie ergab, dass sich Ehefrauen oder Freundinnen freuen, wenn ihre Partner Emotionen zeigen, da sie dies als Zeichen einer gesunden Beziehung interpretieren. Weiters zeigte die Studie, dass die Frauen sich besser fühlten, wenn sie zuvor verärgert waren, ihr Mann dies aber deutlich wahrnahm. Die Männer jedoch fühlten sich dadurch nicht besser.
Die größte Freude empfanden Frauen jedoch, wenn ihr Partner deutlich Unzufriedenheit oder Ärger zeigte, da es für sie sein starkes “Engagement” oder “Investment” in ihre gemeinsame Zeit ausdrückte.
Dr. S. Cohen, Leiter der im Journal of Family veröffentlichten Studie, sagte in einem Interview: “Für Frauen drückt der Ärger ihres Partners offenbar emotionales Engagement in die Beziehung aus, auch in schwierigen Zeiten. Dies steht im Einklang mit dem, was über die Unzufrieden heit bekannt ist, die Frauen häufig erleben, wenn sich ihre männlichen Partner emotional zurückziehen und und Konflikten ausweichen.
Basis der von der American Psychological Association veröffentlichten Studie waren sehr unterschiedlich gewählte, 156 heterosexuelle Paare. Mehr als 100 der jüngeren, städtischen Paare, lebten in einer exklusiven, aber nicht unbedingt verheirateten Partnerschaft. Bei den meisten anderen Paare existierten z.T. große Unterschiede in der Art, in der sie Konflikte lösen und Emotionen ausdrücken, die übrigen Teilnehmer waren älter, stammten aus der Mittelschicht und waren verheiratet. Insgesamt waren 71 Prozent der Befragten weiß, 56 Prozent verheiratet, und die durchschnittliche Dauer ihrer Beziehungen war 3,5 Jahre.
Während der Studie wurde jeder Teilnehmer gebeten, einen während der letzten 2 Monate stattgefundenen Vorfall mit dem Partner zu beschreiben, der als frustrierend, enttäuschend oder ärgerlich erlebt wurde. Die Forscher nahmen die Teilnehmer bei einer kurzen Zusammenfassung des Vorfalls auf, und brachten das Paar anschließend zusammen, um die Aufnahmen beiden vorzuspielen. Mit der Begründung, sie könnten danach wahrscheinlich das Geschehene besser verstehen, sollte von ihnen danach der Vorfall danach nochmals besprochen werden, was ebenfalls aufgenommen wurde. Diese Videoaufnahme wurde ihnen dann ebenfalls gezeigt, während ihre negativen und positiven Reaktionen mit Hilfe eines elektronischen Gerätes bewertet wurden.
Später wurden sechs 30-Sekunden-Clips zu den emotionalsten der stattgefundenen Diskussionen dann den Teilnehmern, die zuvor Fragebögen über ihre Gefühle ausgefüllt hatten, die Aufnahmen dargestellt. Die allgemeine Zufriedenheit mit der Beziehung wurde gemessen, und ob die Befragten ihre Partner als einfühlsam empfanden.
Das Ergebnis: “Insgesamt deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass Männer offenbar zufriedener in ihren Beziehungen sind, wenn sie die positiven Emotionen ihrer Partner genau “ablesen” können, während die Zufriedenheit von Frauen in ihren Beziehungen dann steigt, wenn sie bei ihren Partnern negative Gefühle ablesen können.” Weiters interessant: “Die Zufriedenheit der Frauen war stärker von ihrer Wahrnehmung abhängig, dass ihre Partner ihre negativen Emotionen zu verstehen suchten, als von der tatsächlichen Genauigkeit, mit der die Männer diese Emotionen ablesen konnten.”
Femke Reply
Ich habe die Resultate einem Zeitungsartikel entnommen und freue mich, hier eine etwas ausführlichere Beschreibung gefunden zu haben.