Eine neue Studie beschreibt Zusammenhänge zwischen Psyche und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, welche nach heutigem Wissensstand zwar behandel- aber nicht heilbar sind. Die an der Universität Erlangen durchgeführte Studie zeigt, welche Auswirkungen diese Erkrankungen auf die Psyche der Betroffenen haben können. Unsicherheit im Sozialkontakt, ein erhöhtes soziales Unterstützungsbedürfnis und Depressivität zählen demnach zu den gravierendsten Faktoren.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen betreffen etwa 1% der mitteleuropäischen Bevölkerung und brechen zumeist im Alter von 15 bis 35 Jahren aus, einer Zeit, in der viele Menschen ihre Berufe planen, dort hohen Anforderungen ausgesetzt sind, und Familien gründen. Man vermutet deshalb Veränderungen der individuellen Umweltbedingungen und Stressbelastung als mitauslösende Faktoren. Gene und eine Barrierestörung des Darms werden ebenfalls als mitverursachend vermutet. Die Krankheiten verlaufen schubweise, mit Bauchschmerzen, häufigen Durchfällen und bei länger anhalten Schüben mit Gewichtsverlust und Schwäche. Neben den körperlichen Beschwerden spielen die psychosozialen Belastungen eine wichtige Rolle für Betroffene: Die Erkrankung kann von Ängsten begleitet sein, die Beschwerden werden häufig im Arbeits- oder sozialen Umfeld tabuisiert und können zu Problemen am Arbeitsplatz führen.
Zwischen 2011 und 2012 wurden insgesamt 270 Personen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und eine nicht von CED betroffene Kontrollgruppe von 110 Personen zu den ihr Wohlbefinden am stärksten beeinflussenden psychischen Faktoren befragt. Als Ergebnis zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, dem verstärkten Auftreten von Depressivität sowie einem erhöhten Bedarf an sozialer Unterstützung durch die jeweiligen Familien, Selbsthilfegruppen oder manchmal auch psychotherapeutische Massnahmen bieten. Anteilsmäßig besonders stark sind an Morbus Crohn erkrankte Patienten von psychischen Folgen betroffen, und diese darüber hinaus auch in ihrer Ausprägung von der Schwere des Entzündungsgrades abhängig.
(Quellen: Kompetenznetz Darmerkrankungen, MedAustria)
OP-Tisch-Pilotin Reply
ich – schwer betroffene jugendliche, mitten im schülerleben stehend – trotz teils heftiger behinderungen im alltag, kann diesem beitrag nicht ganz folgen. gut, dass immer von “könnte” und “kann” geschrieben wurde.
ich zumindest bin an meinem schweren verlauf gewachsen, und es eröffneten sich für mich teilweise tolle möglichkeiten, insbesondere im schulischen bereich, bzw. der bildung allgemein.
ich habe tolle menschen kennengelernt, freunde gefunden, freunde aussortiert, neue interessen gefunden und ein ziel gefunden, das ich verfolge.