Wie eine kürzlich veröffentlichte Langzeitstudie zeigte, dürfte eine Verbindung zwischen mäßig schwerer, persistierender und unbehandelter Depression und dem Diabetes-Risiko bei älteren Personen bestehen.
Über 4.800 Frauen und Männer im Alter von über 55 Jahren wurden im Instituto Aragonés de Ciencias de la Salud in Zaragoza, Spanien, untersucht, darüber hinaus wurden auch Follow-up Untersuchungen nach 2,5 und 5 Jahren durchgeführt. Die Resultate wiesen darauf hin, daß das Risiko der Entwicklung eines Diabetes bei depressiven Studienteilnehmern signifikant höher war als bei nicht-depressiven Probanden. Diese Assoziation blieb auch nach einem Ausschluß diverser Diabetes-Risikofaktoren signifikant (p=0,04). Die Diabetes-Inzidenz-Rate lag bei depressiven Personen bei 20 pro 1.000 Personen-Jahren, verglichen mit 12 pro 1.000 Personen-Jahren bei nicht-depressiven Studienteilnehmern. Für Personen mit mäßig schwerer, persistierender und nichtbehandelter Depression wurden Diabetes-Hazard-Ratios von 1,66, 2,09 und 1,83 errechnet. Eine Therapie mit Antidepressiva hatte keine signifikanten Auswirkungen auf das Diabetes-Risiko.
Als Schlußfolgerung der Studie gaben die Wissenschafter an, daß eine klinisch signifikante Depression bei älteren Personen mit einer insgesamt 65%-igen Steigerung des Diabetes-Risikos assoziiert ist. Das Ergebnis bestätigt damit den Trend anderer Studien, die Depression als wichtigen Faktor für eine Reihe teils schwerer Folgeerkrankungen auch auf physiologischer Ebene mitverantwortlich machen.
(Quelle: MedScape Medical News, 18 Feb 2010; Photo:diabetes.org)