Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen

Im Verlauf der Menschheitsgeschichte fanden immer wieder “kathartische” Ereignisse statt, die, rückblickend betrachtet, signifikante historische Veränderungen auslösten, sogar auf globaler Ebene *). Derartige Trigger-Events führen stets auch zu tektonischen Verschiebungen hinsichtlich dessen, was wir für “erforderlich”, ja sogar für “normal” halten. Für die Art dieser Anpassungen der öffentlichen und individuellen Wahrnehmung spielten immer schon die Massenmedien bzw. Leit-Medien (im Sinne von: den von der Bevölkerung hauptsächlich genützten Medien, das waren in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg Zeitungen und Flugblätter, dann nationales TV, heute sind es neben den hauptsächlich gelesenen Zeitungen und besuchten TV-Sendern die wichtigsten sozialen Medien, sowie durch ihre wichtige Funktion als “Newsfeed” und Recherche-Quelle aber auch die Suchmaschine Google und die Video-Plattform YouTube) eine Schlüsselrolle. Während die überwiegend meisten Menschen vom unerwarteten Ereignis noch verunsichert, alarmiert und verängstigt sind, machen diese Medien gewissermaßen Angebote, wie die jeweilige Situation zu interpretieren ist.

*) Beispiele: das “9/11-Event” (danach wurde ein sog. “War On Terror” deklariert, der nicht nur in einen Krieg gegen einen “identifizierten” äußeren Feind mündete, sondern auch gegen angenommene “innere Feinde”, was in einer beispiellosen und zuvor undenkbaren Erweiterung der Möglichkeiten für Behörden mündete, die eigenen Bürger zu überwachen: permanente Überwachung der Telekommunikation, unangekündigte Hausdurchsuchungen, Überwachung finanzieller Transaktionen, starke Ausweitung der Kontrolle von Flugpassagieren usw. – die bei weitem meisten dieser Regulationen blieben bis heute erhalten), der Einmarsch von Adolf Hitler in Österreich (wurde als Befreiung und erfreulicher Akt statt als Annektion inszeniert), das Attentat von Sarajevo 1914 (Darstellung von Serbien als dafür verantwortlicher Aggressor) und viele mehr.

Im Fachjargon wird dies als die “Erzeugung eines Narrativs” (also einer “Geschichte”, mit der das Vorgefallene erklärt werden kann) bzw. als Framing (im Sinne der Erzeugung eines bevorzugbaren Kontexts für das Stattgefundene) bezeichnet. In diesem Artikel möchte ich mich der Frage widmen, welche Narrative, Formen von Framing und andere psychologischen Phänomene während des globalen Ereignisses “Covid-19” auf medialer und politischer Ebene beobachtbar waren, welche desaströsen Folgen dies bislang hatte, und am Ende versuchen, aufzuzeigen, in welche neuen Lebensrealitäten uns der aktuelle “Krieg” – jener gegen das Coronavirus – als Gesellschaft zu führen scheint.

Ich halte diese “Meta-Auseinandersetzung” mit dem Thema “Covid-19” deshalb für ausgesprochen wichtig, da traumatisierende und angstauslösende Ereignisse – nahezu “automatisch”!tranceartige Zustände bewirken. In Trancezuständen ist man – ebenfalls: nahezu unweigerlich – auf bestimmte Aspekte der Realität überfokussiert, während andere in den Hintergrund treten. Dies führt zu eingeschränkter Wahrnehmung und reduzierter Rationalität – dieser Effekt kann aktuell auf vielen Ebenen beobachtet werden.

Verstärkt wird die Wirkung noch durch ein anderes psychologisches Phänomen, den Wahrheitseffekt: werden bestimmte Botschaften (etwa Behauptungen über die Gefährlichkeit einer Bedrohung, oder die Alternativlosigkeit angebotener Lösungsstrategien) auch nur 2-mal (!) oder öfters wiederholt, haben die meisten Menschen eine hochgradige Tendenz, diese Inhalte als Realität anzuerkennen – selbst nach anfänglichem Widerstand oder Zweifeln. Der Grund dafür ist möglicherweise, dass innerer und äußerer Widerstand psychisch kräftezehrend ist – während es Anpassung und das Einfügen in die “Meinung der Mehrheit” ermöglichen, wieder “frei zu atmen” und sich wieder anderen Dingen zuzuwenden… Hinsichtlich der Covid-Bearbeitung erlebten wir, dass sowohl hinsichtlich der Entstehung der Pandemie, ihrem Bedrohungspotenzial, des wahrscheinlichen Verlaufs, sinnvoller Behandlungsmöglichkeiten und den meisten anderen Aspekten während verschiedener Phasen jeweils nur 1 oder bestenfalls 2 Erklärungen angeboten wurden, welche sodann multimedial abgearbeitet wurden – inklusive des aktiven Ausschlusses opponierender Personen und Positionen von der öffentlichen Diskussion. Mitunter drängte sich die Vermutung auf, dass diese Vorgänge gezielt und geplant (etwa so wie beim “Projekt 201” geübt) erfolgten, doch dies kann und will ich nicht beurteilen.

Angst. Bei schockierenden, angstauslösenden Ereignissen rücken Menschen instinktiv zusammen und suchen nach Orientierung. Wir erinnern uns an die furchtbaren, in sozialen Medien “durchgesickerten” Videoclips aus Wuhan, in denen Menschen – so suggerierten jedenfalls die Clips – nach der Infektion durch einen angeblich noch unidentifizierten Virus auf offener Straße zusammenklappten und sofort starben. Man sah, wie Zivilbürger auf offener Straße von Leuten in Vollkörper-Seuchenschutzanzügen überwältigt und in Kleinbusse verfrachtet, und Eingänge ganzer Wohnhäuser mit Stahlbalken verriegelt wurden. Doch paradoxerweise beruhigten zu diesem Zeitpunkt die meisten Medien und Politiker außerhalb Chinas ihre Bürger, während jene, die öffentlich Sorgen äußerten, als Panikmacher bezeichnet wurden. Kurze Zeit später, als sich Berichten zufolge das Virus über den Flugverkehr nach Italien, in die USA etc. ausgebreitet hatte, begann jedoch mit einem Mal ein globales, mediales Sperrfeuer von bislang ungekannter Intensität und Dauer, auf allen Kanälen dominierte das Thema “Covid-19”, soziale Medien zeigten auffällige Hinweis-Boxen mit “offiziellen Informationen” an, auf TV-Sendern wurden laufend Infektions- und Todeszahlen eingeblendet, kaum eine Zeitung widmete dem Thema weniger als 4 komplette Seiten – und das täglich. Unweigerlich entstand der Eindruck, es gäbe nichts Wichtigeres, nichts Bedrohlicheres auf der Welt, und alle Aufmerksamkeit müsse sich nun auf die Bewältigung dieser für jedermann potenziell lebensbedrohlichen Krise lenken.

(Meme vom Dezember 2020)

(Meme vom Dezember 2020)

Moving Goalposts, Belohnung und Bestrafung. Seit nahezu 2 Jahren befinden sich die BürgerInnen der meisten Länder der Welt nun bereits in einem Wechselbad von “Lockdowns”, “Masken-Pflicht”, Ausgangssperren, rigiden Regelungen rund um die Öffnung von Restaurants, Supermärkten und Friseursalons, “Social Distancing”-Vorschriften und nunmehr auch Impf-Regulationen, welche mitunter mehrmals verändert, aufgehoben und dann doch wieder reaktiviert wurden. Die Begründung für die Einschränkungen lautete jeweils, die Bürger müssten nur ein wenig durchhalten und die jeweiligen Restriktionen vorübergehend bestmöglich einhalten, dann könne die Ausbreitung des tödlichen Virus (“bis zu 40 Mio. Tote und 7 Milliarden Infizierte im Jahr 2020”, Quelle) verhindert werden. Später wurden Lockerungen ausgerufen, weil es “Grund zur Hoffnung” gäbe – bis die nächste Einschränkung verkündet wurde, weil die “Zahlen” Grund zu “neuerlicher Sorge” gäben.

Aus psychologischer Sicht haben derartige Vorgangsweisen 2 wichtige Effekte: zum Einen kann eine ständige Verschiebung der Bewegungsspielräume (“moving goalposts”) dazu genützt werden, Veränderungen einzuführen, die von Versuchspersonen sonst massiv abgelehnt würden (Verschiebung des “Overton Window“). Wer hätte sich vor 2 Jahren noch erträumen lassen, dass eine Mehrheit der Menschen kein Problem damit hat, sich mehrfach freiwillig wochenlang daheim einzusperren, sich eine Substanz injizieren zu lassen, die unter Zeitdruck getestet wurde, oder öffentlich für eine Aufhebung des Solidaritätsprinzips bei Krankenversicherungen und die Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen einzutreten?
Der zweite Effekt aus einem länger dauernden Wechsel von Belohnung und Bestrafung ist eine “Aufweichung” des sozialen Zusammenhalts, Entsolidarisierung und die Aufgabe ethischer Grundprinzipien. Die Betroffenen “ermüden” und wollen nach einer gewissen Zeit einfach nur, “dass es endlich aufhört” – dafür sind sie bereit, einen Teil ihrer Freiheiten und Überzeugungen abzugeben und sich “so wie gefordert” anzupassen. Als besonders bemerkenswert empfand ich in diesem Zusammenhang Dynamiken, die wir aus der Massenpsychologie und dunklen Epochen der Menschheitsgeschichte kennen: die meisten der gestressten Individuen suchen Sicherheit in von angebotenen Leitfiguren ausgerufenen Direktiven und folgen diesen nicht nur, sondern beginnen sogar, sie zu verteidigen – selbst dann, wenn die ursprünglich angenommene Gefahr gar nicht mehr vorhanden ist, oder immanente Risiken der angebotenen Lösungen bekannt werden und rational eigentlich nicht zu leugnen sind.

Auffällig war, dass auch hier wieder vonseiten der Massenmedien weder die Bedrohungsszenarien noch die vorgegebenen Einschränkungen kritisch hinterfragt wurden, sondern vielmehr das Hinterfragen selbst häufig als “unfundiert”, “asozial”, oder gar “potenziell lebensgefährdend” dargestellt wurde (tatsächlich wurde später durch Insider-Informationen bekannt, dass die Ängste der Menschen bezüglich Covid von wichtigen Medienkonzernen gezielt geschürt geworden waren). Soziale Medien unterlegten Covid-bezogene Beiträge und Videos automatisch mit von einzelnen Organisationen vorgegebenen Empfehlungen und gingen sogar so weit, diesen widersprechende Inhalte zu zensieren, auszublenden, in Suchergebnissen zu unterdrücken oder in manchen Fällen ganze Kanäle mit teils hunderten Videos oder zigtausenden Mitgliedern einfach zu löschen. Es war die Sternstunde der “Fakten-Checker“: diese Einrichtungen, die suggerieren, es gäbe zu jedem Aspekt einer bestimmten Problematik eine (1) gültige Antwort, während andere falsch wären, erhielten die Rolle von Wahrheits-Zentralen, welche zunehmend den Rahmen des genehmigten Diskursrahmens zu bestimmen begannen.

Man könnte einwenden, dass ohne die angeführten, seit dem 2. Weltkrieg in demokratischen Ländern in dieser brachialen Form bislang völlig undenkbaren Eingriffe die Auswirkungen der Pandemie weitaus dramatischer, und damit zu rechtfertigen gewesen wären. Dies zieht jedoch weder die Daten in Betracht, die uns mittlerweile vorliegen, noch die massiven direkten und indirekten Kosten dieser Maßnahmen.

1. die Mortalitätsrate war im Covid-Jahr 2020, weltweit gerechnet, ziemlich exakt die gleiche wie im Vorjahr 2019, ja die sog. ‘Crude Death Rate’ (CDR; Todesfälle pro 1000 Personen) lag mit 7,6 sogar unterhalb der UN-Projektion (8,1) (Quellen: [1], [2], [3]). Die mittlerweile vorliegende, sehr exakte und altersadjustierte Übersterblichkeit lag bei 3,3% (D) bzw. 7,6% (Ö), d.h., es gab im Jahr 2020 1 zusätzlichen Todesfall pro 1.500 (Ö) bis 3.000 (D) Personen. Ob diese Todesfälle direkt virusbedingt waren, ist überraschenderweise gar nicht verlässlich feststellbar. Ein Grund für die verglichen mit den Prognosen nur relativ gering erhöhte Sterblichkeitsrate könnte sein, dass Ende 2019 Covid in der Welt “ankam”, dafür aber die kaum weniger riskante Influenza (“Grippe”) statistisch nahezu vollständig verschwand. Sowohl die “Influenza”- (H1N1 etc.) als auch die seit zumindest ca. 100 Jahren existierenden Coronaviren weisen nahezu ausschliesslich für Risikogruppen Gefahrenpotenzial auf. Tatsächlich stellte sich bei späteren Analysen der Sterbedaten heraus, dass die bei weitem meisten Todesfälle in der Altersgruppe von über 75 Jahren und anderen Hochrisikogruppen (starkes Übergewicht, Diabetes, bestehende Lungenerkrankungen) stattgefunden hatten, und nicht selten wurde das Sterberisiko auch durch falsche Behandlungsmaßnahmen (Zusammenpferchen der Menschen z.B. in Altenheimen oder Lockdowns, zu früh eingesetzte Intubationen, zu hohe Dosierungen diverser Arzneimittel usw.) sowie insbesondere auch die weiter unten angeführten Sekundärschäden durch die staatlichen Covid-Maßnahmen erhöht. Es starben also, vereinfacht ausgedrückt, vor allem Menschen, deren verbleibende natürliche Lebenserwartung bereits begrenzt war, und für die jede zusätzliche Belastung des Immunsystems sehr risikant war. Insgesamt veränderte sich die statistische Wahrscheinlichkeit, zu sterben, für den Bevölkerungsdurchschnitt also in nur sehr geringem Ausmaß.
Wenn aber die Gesamtsterblichkeit nahezu unverändert war, warum die nach wie vor aufrechte Verunmöglichung eines normalen Lebensalltags und anhaltende Schikanen und Restriktionen für große Teile der Klein- und Mittelbetriebe? Eine berechtigte Frage.

Australien und seine 'Lockdowns'b) die getroffenen Maßnahmen – seien es Maskenpflichten ([1,][2]), “physical distancing”, PCR– und andere Tests, insbesondere aber die sogenannten “Lockdowns” – erwiesen sich im Rückblick als völlig überzogen, gleichzeitig aber auch weitgehend ineffizient. Obwohl die Verfechter der Maßnahmen Studien präsentierten, die ihren jeweiligen Nutzen belegen sollten, wissen wir heute, dass sie auf die absoluten Infektionszahlen keine signifikanten Auswirkungen hatten, ja vermutlich sogar kontraproduktiv waren.

Zuvor allerdings noch ein paar Worte zur Psychodynamik der zuvor angeführten Punkte.

Die Angst vor dem Tod ist eine Urangst der Lebenden. Selbst im Tierreich dienen viele Verhaltensweisen ultimativ dazu, den Tod tunlichst zu vermeiden, oder zumindest hinauszuschieben. Doch wie wir es auch drehen und wenden: das Ende ist unausweichlich. Mit “Covid” vermittelte sich plötzlich (China-Videos!) ein ernstzunehmendes Todesrisiko – die Einhaltung der verordneten Krisen-Regelungen – “just 2 weeks to flatten the curve!” – könne die Gefahr jedoch abwenden. Und sei es nicht für einen selbst, dann sollte man sie doch zumindest aus “solidarischen” Gründen für die anderen, “schwächeren” Mitglieder der Gesellschaft befolgen (wir erinnern uns an die berührenden Bilder, in denen Kinder ihre Großeltern nur mehr durch eine Plastikplane getrennt umarmen durften). Die regelrecht hypnotischen Effekte der Massenbildung werden durch die Annahme bizarrer Verhaltensweisen – z.B. das öffentliche Tragen von Kaffeefiltertüten – noch verstärkt, dies ist ein Effekt, den wir auch bei Gruppenhypnosen beobachten können: es fällt uns nicht nur leichter, in Trance zu gehen, wenn jeder mittut, sondern die Trance vertieft sich dann in aller Regel auch noch. Wer sich ausschließt, wird als “Störer” wahrgenommen, somit entsteht sozialer Druck, sich einzuordnen. Einzelne Menschen nehmen eine Rolle als “Aufpasser” bezüglich der Einhaltung der Regeln ein: sie filmen mit ihren Smartphones “Masken-Verweigerer”, bewerben in sozialen Medien die angenommenen Vorteile von Impfungen, fordern Bestrafung für sogenannte “Anti-Vaxxer” oder nutzen die Gelegenheit, als Hilfpolizisten unter dem Vorwand des “Einforderns der Regelbefolgung” psychische und physische Gewalt gegen ihre Mitbürger auszuüben. Die damit verbundenen sozialpsychologischen Dynamiken, welche zuverlässige Indikatoren totalitärer Entwicklungen darstellen (siehe z.B. kommunistische Revolutionen oder Nationalsozialismus), wurden vor 50 Jahren im sog. Milgram-Experiment und dem Stanford Prison-Experiment “laborhaft” untersucht.

Der Preis der Covid-Maßnahmen

Zweifellos handelt es sich bei Covid-19 um ein aggressives Virus, aber rechtfertigte es sämtliche den Bürgern auferlegten Beschränkungen, sowie die sozialen und finanziellen Kosten der Maßnahmen? Diese wurden in der öffentlichen Diskussion bislang weitgehend ignoriert und verdrängt. Der folgende Abschnitt des Artikels wird nur einen Teil dieses “realen” Preises der Pandemiemaßnahmen abbilden können – als Psychotherapeut interessieren mich jedoch die über die häufig kurzsichtigen politischen Entscheidungen hinausreichenden Wirkungen auf uns als Gesellschaft und Individuen, welche wir erst schrittweise zu erfassen beginnen, naturgemäß ganz besonders.

  • Massiver Anstieg von Drogenmissbrauch und häuslicher Gewalt. Ein Beispiel aus einem der Länder mit verhältnismäßig zuverlässigen Daten: Allein in Großbritannien stieg die Zahl der Todesfälle durch Alkoholmissbrauch um 21% (!) an, Missbrauchs-Hotlines verzeichneten einen Anstieg von 500% der Anrufe. Fast 1 Million Menschen wurden alkoholabhängig. Häusliche Gewalt nahm in England seit Einführung der Covid-Maßnahmen um 33% zu, Fälle von Mißbrauch während der Lockdowns um 12%, seit Beginn 2020 um 7%.
  • Suizid-Tode vs. Covid-Todesfälle in 2 Lockdown-StädtenMassive Zunahme psychischer Probleme. Es gibt bereits unzählige Studien, die auf 10-15% mehr Fälle von schwerer Depression, Rückfälle im therapeutischen Fortschritt und depressive Krisen hinweisen. Suizid-Versuche heranwachsender Mädchen nahmen während der Lockdowns um mehr als 50% und allgemein um etwa 25% zu. Die Schwierigkeiten wurden in aller Regel schlimmer, je länger die Verpflichtungen zu “sozialer Distanzierung”, Maskenpflichten und Lockdowns anhielten. Die tatsächliche Zahl von Suizidversuchen liegt aber vermutlich sogar noch deutlich höher, da Menschen normalerweise zögern, psychische Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere, wenn sie während einer Pandemie Angst haben. Hinzu kam, dass viele psychiatrische Einrichtungen keine zusätzlichen Patienten aufnahmen, Selbsthilfegruppen die regelmäßigen Treffen aussetzten, und Psychotherapiesitzungen abgesagt wurden. Für emotional nur gering belastbare Menschen ist es häufig schwieriger, den Tag zu strukturieren (und damit stabil zu bleiben), wenn sie gezwungen sind, zu Hause zu bleiben und den ganzen Tag sich selbst überlassen sind. Unnötig zu erwähnen, dass ein Anstieg der Zahl von Menschen mit psychischen Problemen (Link: Statistik Wien, Ö) um mehr als 15% auch einer Volkswirtschaft erheblichen Schaden zufügt: Er erhöht die Gesundheitskosten und führt zum Verlust von Arbeitsplätzen. Besonders tückisch ist, dass selbst das Aufheben der Richtlinien, die zu diesen Schäden führten, die Probleme nicht unmittelbar, sondern nur sukzessive und stark zeitversetzt reduziert. Daher gehören psychische Störungen für eine Gesellschaft normalerweise zu den dauerhaftesten, teuersten und zerstörerischsten Schäden, die ein soziales System erfahren kann.
  • Sozialer Schaden. Selbst psychisch an sich belastbare Menschen litten aber erheblich unter der ihnen auferlegten Politik. Chronische Sorgen um den Job, die Ernährung der Familie, die Unfähigkeit, Eltern, Kinder und Freunde besuchen zu können, können das emotionale Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen, ja sogar die körperliche Gesundheit belasten. Singles fiel es für nahezu 2 Jahre deutlich schwerer, zu “daten”, sodass weltweit wahrscheinlich schon während dieses Jahres ein Rückgang der Eheschließungs- und Geburtenraten zu verzeichnen sein dürfte. Eltern erfuhren durch die Covid-19-Beschränkungen (Schulen geschlossen, keine Kindergärten etc.) deutlich mehr Stressbelastung, welche als Folgeeffekt ihrerseits statistisch signifikante Verhaltens- und emotionale Probleme bei Kindern verursachte – mit einer Langzeitwirkung unbekannten Ausmaßes. Statistische Daten deuten darüber hinaus auch darauf hin, dass sich Trennungen und Scheidungen in vielen Ländern (z. B. China, Großbritannien) mindestens verdoppelt haben könnten. Alte Menschen – häufig nicht einmal mit Internet-Verbindung zur Außenwelt! – verbrachten viele Monate extrem isoliert, vereinsamten, und verfielen geistig und körperlich.
    Fazit: Die Covid-19-Richtlinien führten dazu, dass viele Menschen isolierter wurden, weniger Möglichkeiten hatten, Kontakte zu knüpfen, sie erlebten stark belastenden Einfluss auf ihre Beziehungen und familiären Verbindungen, und es kam zu einer Beeinträchtigung der sozialen Verbände der jeweiligen Gesellschaften.
  • Während der Pandemie geborene Kinder weisen einen niedrigeren IQ (Juli 2021) auf, und der Anteil der Menschen, die an Adipositas (‘Fettleibigkeit’) leiden, stieg um 30% (Aug. 2021). Kinder benötigen laufend Stimulation, sowohl physisch, intellektuell als auch sozial. Unzählige Studien belegen, wie destruktiv auf allen drei Ebenen sozialer Rückzug für Kinder und Jugendliche ist. Künftige Generationen jener Länder, die Kinder und Familien am meisten einschränkten, werden während der nächsten Jahre und Jahrzehnte den Preis hierfür zahlen müssen.
  • Frauen verloren 800 Milliarden US-Dollar an Einkommen durch die Covid-19-Restriktionen (Stand April 2021), und es wird erwartet, dass 47 Millionen Frauen weltweit in extreme Armut geraten (Feb. 2021). Aber nicht nur Frauen: Die meisten wirtschaftlich benachteiligten Gruppen mussten seit 2020 extreme Schwierigkeiten bewältigen, nur, um ihre Mieten bezahlen und Lebensmittel kaufen zu können. Politiker zeigen gerne, wie wichtig es ihnen ist, Frauen und sozial benachteiligte Gruppen zu fördern – doch wenn es um Covid-19 geht, ist scheinbar kein sozialer Preis zu hoch, wie es scheint. Oder hoffte man(n) einfach, dass es niemand bemerken würde?
  • Der weltweite Verlust des Erwerbseinkommens wird auf 3,5 Billionen USD geschätzt (Stand Februar 2021). Dies sind Kosten, die “sozialisiert” werden, wir also alle gemeinsam bezahlen müssen. Gelddrucken zerstört jedoch sowohl finanzielles als auch soziales Kapital und wird “Erblast” auf den Schultern der nächsten Generationen. Eine verschuldete Gesellschaft oder eine Gesellschaft, die Wohlstand einbüßt, ist zudem anfälliger für einen Rückgang des Lebensstandards, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, Fortschritte in Wissenschaft und Bildung und mehr. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels gab es bereits erste zuverlässige Daten zu den unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Politik auf Länder: jene mit einer eher lockeren, weniger restriktiven Politik (Schweden, Südkorea) entwickelten sich deutlich besser und erholten sich auch rascher als jene Länder, in denen Politiker strikte Lockdowns verhängt und Unternehmen längere Zeiträume hindurch oder wiederholt zur Schließung zwangen. Es ist zu erwarten, dass die aktuell diskutierten Restriktionen rund um Impfungen und erforderliche Testungen (“3G”, “2G”, Flugbeschränkungen etc.) ähnliche Dynamiken erzeugen oder die bestehenden prolongieren werden. Freie Gesellschaften sind in aller Regel produktiver, innovativer und resilienter als jene, die restriktiven Regelungen unterworfen sind.
  • 114 Millionen Menschen verloren im Jahr 2020 ihren Arbeitsplatz, die verlorenen Arbeitsstunden in diesem Jahr allein entsprachen 255 Millionen Vollzeitjobs (Stand Februar 2021). Wie es aussieht, werden viele dieser Arbeitsverhältnisse nicht mehr erneuert werden. Die massiven, mit Covid begründeten Einschränkungen führten zudem dazu, dass viele Jobs, die online erledigt werden mussten, umgestaltet und weniger “persönlich” wurden – oder sie wurden einfach wegrationalisiert. Viele kleine und mittlere Unternehmen (welche teils mehrere Generationen hindurch ganze Familien ernährten) mussten ihre Türen endgültig schließen. Das geschah nicht, weil niemand diese Geschäfte mochte, sondern weil Politiker behaupteten, dass monatelange Schließungen dem jeweiligen Land oder sogar der ganzen Welt helfen würden, das Covid-19-Virus loszuwerden. Aber vielleicht hilft es ja, die verbleibenden Unternehmen “nur für Geimpfte” wieder zu öffnen?
  • Laut neuesten UN-Statistiken wurden im Vergleich zu 2019 zusätzlich 118 Millionen Menschen in extreme Hungersnot gedrängt, die Zahl der Menschen, die in Armutsverhältnissen leben, hat sich seit der Pandemie versechsfacht, und 11 Menschen pro Minute sterben an akutem Hunger und übertreffen damit deutlich die COVID-19-Todesfälle (!).
  • Die maßnahmenbedingte Beeinträchtigung von Produktions- und Versorgungsketten ist ein Effekt, den wir gerade erst beginnen, wahrzunehmen. Lagerbestände täuschten relativ lange darüber hinweg, dass die Produktion in Hersteller- und Förderländern Monate hindurch “aus Sicherheitsgründen” stark reduziert war. Die Fragilität der reziproken Abhängigkeiten von der Förderung und Verarbeitung von Rohmaterialien über Produktion bis zu Lieferungen zu Endverbrauchern werden demnächst zu weltweiten Versorgungs-Engpässen, daraus resultierenden sozialen, psychischen und gesundheitlichen Problemen, und ultimativ auch höheren Sterberaten führen (höhere Inflation, Nahrungsmittelknappheit, Einschränkungen der Mobilität, “kalte Winter” und/oder Blackouts aufgrund unzureichender lokal generierter Stromversorgung etc.)
  • Die Personengruppe, die mich als Psychotherapeut offen gesagt am meisten berührt, ist jene der Kinder und Jugendlichen. Es ist aus meiner Sicht noch völlig unabschätzbar, wie sich der mittlerweile bereits seit 2 Jahren (!) andauernde, chronische psychosoziale Druck auf diese zukünftige, gerade heranwachsende Generation für sie selbst, aber auch auf uns als Gesellschaft auswirken wird. Babies werden in autoritären Judikaturen von ihren Eltern isoliert und können lange Phasen hindurch die Mimik ihrer Mütter nicht mehr sehen. Kindern und Jugendlichen – für welche die Chance, von einem Blitzschlag getroffen zu werden, deutlich größer ist, denn aufgrund einer Covid-19-Infektion auch nur ins Spital zu müssen – wird auf perfide Weise vermittelt, dass nicht die Leute, mit denen Sie Umgang haben (und die sie z.T. lieben) für die eigene Gesundheit verantwortlich seien, sondern sie es wären, deshalb müssten sie ständig mit Masken herumlaufen, sich auch voneinander (!) distanzieren und neuerdings sogar, vorsorglich impfen lassen. Mehr oder weniger subtil wird in immer mehr Ländern Druck auf sie ausgeübt: “es ist doch nur ein Pieks!”, obwohl gerade die längerfristigen Auswirkungen der Impfungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen noch keineswegs ermessen werden können. Fest steht vor allem eines: dass wie bereits oben erwähnt, viele Jugendliche seit den Lockdowns psychiatrisch auffällig wurden.

F: “Warum wird denn dagegen nichts getan?”
A: “Was, wenn dazu gar keine Absicht besteht…?”

Eine Theorie über kontrollierte Dekonstruktion.

Auch wenn in einigen Ländern bereits zunehmende Opposition gegen die Covid-Regelungen wahrnehmbar ist, sind große Teile der Bevölkerungen nach wie vor weitgehend mit dem Narrativ, das in etwa lautet: “Covid-19 ist *für uns alle* potenziell lebensbedrohlich, aber die Impfungen ermöglichen es uns, nicht wieder in Lockdowns zu müssen, und sind sicher” identifiziert. Um die aktuellen Entwicklungen besser verstehen und einordnen zu können, müssen wir jedoch zunächst einmal “herauszoomen” – das sorgenvolle Starren auf das Virus und Impfungen für einen Moment aufgeben, und den Blick etwas weiten, um einen besseren Blick auf die erwähnten “tektonischen Verschiebungen” und Dynamiken zu erhalten.

Tief “in den Knochen sitzende”, aber häufig nicht konkret benennbare Ängste nehmen seit mittlerweile vielen Jahren in unserer Gesellschaft deutlich zu. Manchmal wurzeln diese unterschwelligen Ängste in einem Verlust von Sinngefühl, abnehmender zwischenmenschlicher Solidarität oder familiärer Verbindungen, oder es besteht ein subtiles Bauchgefühl, dass alles zusammenbrechen, und man die bestehende Sicherheit verlieren könnte. Mit Covid-19 haben diese Ängste nun einen Katalysator gefunden und können auf die konkrete und vor allem auch “akutere” Bedrohung eines Virus projiziert werden. Im Unterschied z.B. zu vergleichsweise abstrakten Öko-Ängsten kann man hier wenigstens etwas tun und seinen Teil dazu beitragen, ein konkretes Problem durch verantwortungsvolles Handeln auf der Basis strategischer Anleitungen von Experten abzuwenden. Und die eigene Aggression und Hilflosigkeit kann gegen an der Misere mutmaßlich “schuldige” Andere – am Beginn der Pandemie: “die Chinesen” (Q1-2/2020), dann “Trump-Wähler” (Q3-4/2020), später “Querdenker” (Q1-2/2021), und aktuell: die “Nicht-Geimpften” (in den Medien häufig auch generalisierend als “Impf-Verweigerer” verunglimpft) – gerichtet werden. Politik und Medien finden sich nicht in der Liste der vorgeschlagenen Verdächtigen. Sie trieben die Spaltung noch weiter voran.

Attacke auf die Rationalität. Entwicklungen wie diese sind aus bestens untersuchten (z.B. [1], [2], [3]) historischen Übergangsphasen in totalitäre Systeme bekannt: Massenmedien agieren aus absatzfördernden Motiven zwar häufig angstverstärkend, nun aber machen sie zusätzlich auch Angebote zur Identifikation potenzieller “Gefährder”, auf welche die Angst projiziert werden kann – diese Angebote werden jedoch nicht etwa entrüstet abgelehnt, sondern von großen Teilen der Bevölkerung angenommen. Der “Gefährder” kann ein Virus ebenso sein wie Menschen, die ihn mutmaßlich in sich tragen. Für die unvermeidbaren Widersprüche der neuen Narrative (z.B. Rekordzahlen bei Impfschäden, oder eigentlich erfreuliche Erkenntnisse betreffend der oben beschriebenen relativen Ungefährlichkeit des Virus für Nichtrisikogruppen) werden von den sog. “Fakten-Checkern” und TV-Redaktionen vorwiegend Antworten vorgeschlagen, die es erlauben, all die Paradoxien auszublenden und die bestehenden Überzeugungen beizubehalten. Alarmierend ist aber, in welchem Ausmaß während totalitärer Entwicklungen von der kollektiven Masse selbst plumpe Lügen (z.B. absurd untertriebene Zahlen von Demonstrationsteilnehmern (wenn überhaupt darüber berichtet wird), sich als völlig falsch herausgestellte Angaben bezüglich der Bettenbelegungen, Risikogruppen, Impfwirkungen und Impfrisiken, unzählige Vorfälle, bei denen sich Politiker und Milliardäre nur jeweils wenige Sekunden lang für die Kameras Gesichtsmasken aufsetzten usw.) absorbiert, und schlichtweg verdrängt oder rationalisiert werden.

In der Tat ist Kollektivismus einer der wichtigsten Vorläufer des Totalitarismus: die Maßnahmen werden moralisch besetzt (“Verantwortung den anderen gegenüber”), was eine Intensivierung des Zugehörigkeitsgefühls zur “in-group” erlaubt, in weiterer Folge aber zur Massenpsychose oder Massenbildung beiträgt. Man möchte die Gruppe beschützen, sich für sie engagieren, und dafür respektiert werden. Das Engagement für die Sache – die aber den Krisenmodus “benötigt”! – vermittelt somit nun auch “Sinn”, und die Betreffenden wollen gar nicht mehr so recht in den alten Normalzustand zurückkehren: in der Normopathie wird der eigentlich menschenfeindliche Zustand als die neue Normalität akzeptiert. Differenzierungen sind kaum mehr möglich, ebenso wenig wie Vor- und Nachteile auf nüchterne Weise zu diskutieren. “Personen in Unlogik kann man nicht mit Logik besiegen” (M. Matuschek), wobei “Unlogiken” während der Massenbildung regelrecht omnipräsent sind, ja die Widersprüche nehmen – Realität lässt sich im Unterschied zur Sprache nicht manipulieren – ständig zu. Politiker wiederum, die sich mit dem Zugeben eigener Fehler schon immer schwer taten (also die einmal eingeschlagenen Wege ebenso ungern verlassen), können sich in der Krise auf billige Weise als “Helden” inszenieren und durch das Treffen besonders entschlossener (mitunter jedoch radikaler und für die Gesellschaft schädlicher) Entscheidungen auf ihre spezifische Weise Verantwortung der Bevölkerung gegenüber signalisieren. Aufmerksame LeserInnen werden spätestens an dieser Stelle bemerken, dass sich “Missionare” auf beiden Seiten finden: unter jenen, die dem Kollektiv folgen, als auch jenen, die sich dagegen auflehnen. Diese Facette der Spaltungstendenzen ist, wie schon weiter oben angedeutet, ein weiteres wesentliches Merkmal auf dem Weg in den Totalitarismus. “Wir gegen sie!” Am Ende dieser Entwicklung steht leider meist Gewalt und Blutvergießen.

“Totalitarismus, really?” Wer nach all diesen Hinweisen einwendet: “aber das kann doch nicht sein, es ist kein Diktator in Sicht!”, sollte berücksichtigen, dass totalitäre Entwicklungen keineswegs strahlende Leitfiguren benötigen. Die Rolle von Diktatoren können in totalitaritären Systemen auch Konzerne oder Netzwerke einflußreicher Menschen einnehmen, die – bewusst oder nicht – einer bestimmten Dramaturgie und systemimmanenten Dynamiken folgen (Beispiel). Und wer könnte es den “Habenden”, Hochintelligenten, Einflußreichen übelnehmen, ihre Macht zementieren zu wollen? Naturgemäß muss das aber passieren, indem sie das “Fußvolk” entsprechend managen. Ähnlich wie wir heute einen Supermarkt nicht wirklich “selbstbestimmt” durchwandern können, sondern von über Jahrzehnte getesteter und optimierter verhaltenspsychologischer Forschung ver- oder exakter: geführt werden, existiert mittlerweile auch viel Wissen über Menschenführung, sukzessive Vermögensumverteilung und die Funktion kontrollierter Zerstörung mit dem Ziel einer aus Sicht der Planer “besseren” Neuorganisation. Es wäre ein wenig naiv, anzunehmen, dieses Wissen würde nur in Supermärkten, nicht jedoch auch auf globaler Ebene von politischen und privaten Strategen gezielt eingesetzt.

Pragmatisch gedacht: wären die Regierenden an echten Lösungen im Sinne der Menschen interessiert, würden sie (wie das die Politikergeneration vor 20-50 Jahren vermutlich getan hätte) angesichts vergleichbarer Krisen Round-Tables, offene und multidisziplinäre Expertenrunden mit echtem Interesse an realistisch erreichbaren und “passenden” Lösungen, einrichten – selbstverständlich auch unter Einbeziehung betroffener Bürger und Kleinunternehmer. Statt dessen erleben wir Zensur, Ausfilterung und Löschung ganzer Meinungsspektren. Einer erlesenen Handvoll von Wissenschaftlern (nicht selten mit durchaus fragwürdigem Expertenstatus und noch fragwürdigerer Unabhängigkeit) wird zugestanden, zu sagen: “Ich habe Recht, aber Sie nicht!” – und dann den anderen sogar seiner Funktionen zu entheben. Geht es also womöglich gar nicht um Gesundheit, sondern um andere Ziele? Ebenso bemerkenswert war, dass sich im Verlauf dieser Pandemie sogar mehrmals potenzielle Exit-Szenarien anboten (z.B. das Erreichen bestimmter Inzidenz-Zahlen, Impfquoten etc.), diese am Ende aber so gut wie nie genützt wurden. Freiheitsentzug und Freiheitsgewähr wirkten vielmehr weitgehend beliebig – was ebenfalls typisch für die Entwicklung autoritärer Strukturen ist. Jene an den Hebeln der Macht haben dann ab einem gewissen Punkt gar keinen Grund mehr, sich zu rechtfertigen, oder Regeln einzuhalten, im Gegenteil: sie genießen das Spiel mit den Hebeln, oder gucken interessiert, wie “die Menschen da draußen” auf ihre Interventionen reagieren. Es ist die Zeit, in der die pathologischen Narzissten und Psychopathen beginnen, ihre gespielte Bemühung um Konsens oder Rücksichtnahme z.B. Minderheiten gegenüber sogar vor laufenden Kameras fallen zu lassen. Dazu passt, wie bereits oben angedeutet, ein weiteres wichtiges Element des Totalitarismus: dass das System einen Feind benötigt, gegen den es Krieg führen kann. Doch aktuell findet kein Krieg gegen eine andere Nation statt – der Krieg wird gegen den eigenen Nachbarn, Arbeitskollegen oder Mitbenützer in öffentlichen Verkehrsmitteln geführt. Der Haß entlädt sich nicht gegen eine bestimmte Rasse, sondern gegen “Quer-Denker”, “Maskenverweigerer” und “Nichtgeimpfte”. Aktuell ist körperliche Gewalt noch der in paramilitärischer Schutzkleidung verpanzerten Polizei vorbehalten, und bürokratische Gewalt freiwilligen Feldwebeln in den Vorstandsetagen von Unternehmen, Spitälern oder Gerichten. “Just 2 weeks to flatten the curve.”

Kult und Heldentum. Mit den Narrativen der “Maske aus Rücksicht vor den Mitmenschen” (Symbolik des Einfügens), “harten Lockdowns” (Kasteiung und Opfergabe) und der befreienden, reinigenden Spritze (die “eigene” Entscheidung kann als Öffentliches-Bekenntnis-Selfie auf Social Media gepostet werden) bieten sich regelrecht religiös inspirierende Motive eines heldenhaften Kampfes an: gemeinsam und vereint kann man die Gefahr abwenden, man muss nur endlich die unreinen (krankheitsverdächtigen) Nicht-Gläubigen herumbekommen oder loswerden – sie sind eindeutig, sogar von höchsten Stellen bestätigt, die Feinde unserer aller Erlösung. Wenn alle gleich handeln würden und dadurch der Endsieg gegen den Virus erzielt wäre, könnte man endlich wieder frei sein und seinem gewohnten, bequemen, ja vielleicht sogar einem saubereren, noch sicheren Leben nachgehen. Der Tod wäre dann wieder weit weg, wenn erst mal die Krankheitsverdächtigen beiseite geräumt wären.

Was ist der Ausweg?

Ich erwarte mir nicht, dass der Großteil der LeserInnen, die überhaupt bis zu diesem Punkt durchgehalten haben, meine Überlegungen teilen kann. “Dreht der Fellner jetzt durch, oder ist er in Verschwörungskreisen gelandet?”, werden sich wohl einige denken… Ich kann Sie beruhigen, soweit ich beurteilen kann, ist nichts davon der Fall. 😉

Ich verfolgte die massiven Veränderungen während der letzten 2 Jahre aus einiger Distanz, hatte mich schon seit Jahren mit verschiedenen Zyklentheorien beschäftigt (z.B. dem “Fourth-Turning / Cycles of History“-Konzept von Strauss & Howe, “Sovereign Individual” von Davidson et.al., etc.) und einen beginnenden Systemwechsel erwartet – die Wucht jedoch, mit der das “Covid”-Phänomen (ich spreche davon in dieser Form, weil mich weniger die Ausbreitung des Virus selbst, sondern mehr seine Ausbreitung in unseren Köpfen und seine Auswirkungen auf unsere Gesellschaften interessieren) sogar zeitsynchron über die gesamte Welt hereinbrach, traf mich dann aber doch überraschend, und auch ich durchlebte zunächst einige Wochen voller Sorge. Erst nach einigen Wochen wurde ich gewahr, dass sich eine progressive Entwicklung in Richtung immer mehr “Verrückt-heit” (“Verrückungen” gesellschaftlicher Grundprinzipien, der Grundrechte, ethisch/moralischer Fragen, es kam zu einem gesellschaftlich akzeptierten Konsens über die Aufgabe rationaler Logik, zu Entwurzelungsprozessen etc.) und starke Anzeichen von Regression bemerkbar machten (Anpassung bis zur Unterwürfigkeit, Aufgabe individueller Bedürfnisse, wirtschaftliche Rückentwicklung, höhere Angstlevel, Zunahme von Alkoholmißbrauch etc.).

Für mich stellte sich zu “Covid” von Beginn an auch in meiner Praxis die Frage: wo positioniere ich mich, als Therapeut und Wegbegleiter … wo ziehe zunächst mal ich eine Grenze? Wie weit darf, soll, “muss” aber vielleicht auch die Pandemie bis in die Praxis hinein Angst auslösen, und wo ziehen dann wir – meine KlientInnen und ich – die Grenzen? Darf man Fragen stellen? Wollen wir einander auch hier, im Schutz der Praxisräume, “einordnen”? Wie würden meine KlientInnen denn eigentlich gerne leben, wenn sie nur “dürften”: identifizieren sie sich vollständig mit den Vorgaben oder gibt es doch einige Dinge, die ihnen auch abgehen, kleine Freiheiten, die sie sich nicht nehmen lassen? Was ist ihr persönliches “Exit-Szenario”: wann wäre denn aus ihrer persönlichen Sicht das Problem ausreichend gelöst? Wie würden sie dagegen damit umgehen, wenn es noch XY lange so weitergehen, oder sich gar der aktuelle Zustand als das New Normal herausstellen würde? Wo würden sie ggf. eine Grenze ziehen und sich nicht mehr weiter einschränken lassen? Wie lösen sie die inneren Konflikte zwischen “Vorschriften”, “Empfehlungen” und Freiheitsbedürfnissen? In welchen Bereichen ist ihnen Sicherheit ganz wichtig (z.B. Angehörige), und wie weit haben sie das Gefühl, zu dieser beitragen zu können – wo sind aber ihre Grenzen? Haben sie Erfahrungen (und sei es nur aus zweiter Hand) mit Infektionen im Bekanntenkreis, und wie waren diese? Wie geht es ihnen mit dem Druck auf Impfungen oder allgegenwärtiger Testungen? Darüber einmal “im Vertrauen” sprechen und die eigenen (häufig äußerst ambivalenten) Gedanken und Gefühle klären zu können, beschrieben viele KlientInnen als erleichternd und stärkend.

Für mich ist der Anspruch einer Psychotherapie, nicht nur an der Oberfläche zu verharren (im Zusammenhang mit “Covid” etwa: Bearbeitung der Ängste rund um die Risiken, Austausch von Anekdoten über den Umgang mit Masken oder Tests, Probleme im Job etc.), sondern auch hinsichtlich des eigenen Umgangs mit der Krise mehr über sich selbst zu erfahren, ebenso wie über den Kontext zu reflektieren, in dem das Erfahrene stattfindet (Kybernetik zweiter Ordnung): “Was passiert da eigentlich mit mir, mit uns, in welchem ‘Theaterstück’ oder ‘Film’ befinde ich mich?”, “Was ist der Zweck der Zwecke, oder das Ziel der Ziele?” (Meta-Ebene, Beobachterperspektive), “Wie kann ich unter den aktuellen Bedingungen auch auf mich selbst Acht geben bzw. autonom handeln, statt einfach nur zu reagieren?”, “Was könnte ich bei meiner bisherigen Betrachtung der Krise übersehen haben?” (blinde Flecken) u.v.m.

Viele von mir innerhalb und außerhalb der Praxis miterlebte Lebensverläufe der letzten 2 Jahre untermauerten meine bis dahin eher theoretische Hypothese, dass unsere Gesellschaft unfreier wird und Bestrebungen feststellbar sind, die Bewegungsfreiheiten und die Finanzfreiheiten von Menschen auf globaler Ebene “managen” zu wollen. Die Brutalität, mit der einzelne Politiker aber nun beginnen, auf ihre Bürger Druck auszuüben, damit diese sogar die Souveränität über ihre eigenen Körper aufgeben, wäre während der Gründerjahre der meisten Staaten der “freien Welt” undenkbar gewesen, ebenso die von denselben Politikern unterstützten und mittlerweile öffentlichen Pläne von Zentralbanken, während der nächsten 1-5 Jahre “Bürgerkonten” einzurichten, die ähnlich wie bereits jetzt in China, den technischen Weg für nach politischen Prämissen kontrollierbare “Social Credit”-Systeme öffnen werden. Dies, obwohl die Einzelschicksale und Alltagskämpfe zahlreicher Menschen schon jetzt (selbst in wohlhabenden Ländern) schwierig zu bewältigen sind – doch all dies findet in den Massenmedien kaum Erwähnung. Viele BürgerInnen fühlen sich von “ihrem” Staat nicht mehr unterstützt, sondern ihm gegenüber ausgeliefert. Das ist in diesen Dimensionen ein neues Phänomen und war historisch häufig ein Vorbote von Revolutionen. Quelle: siehe Video-Link Sollte es sich bei den aktuellen “stop and go”-Bewegungen vieler Regierungen – begründet mit der Epidemie – tatsächlich um eine Strategie handeln, könnte diese dazu dienen, einen kompletten Zusammenbruch unseres bereits instabilen Finanzsystems und darauf unweigerlich folgende soziale Krisen durch eine “kontrollierte Zerstörung”, einen “Great Reset” durch die sogenannten “global stakeholder” abzufangen – wohl, um dann einen Neuaufbau mit neuen Regeln (welche dann wohl noch zentralistischer und globalistischer organisiert wären als die aktuellen) durchzuführen. Die hinter den vorgenannten Video-Links stehende, politisch hochaktive Organisation sieht unsere Zukunft beispielsweise im sogenannten Transhumanismus, dem von Maschinen ersetzten oder durch Maschinenanteile “verbesserten” und gentechnisch optimierten Menschen, der “nichts mehr besitzt, aber dennoch glücklich” ist (Zitat s. Video).

Der erste Schritt gegen totalitäre Tendenzen ist, überhaupt zu erkennen, dass man sich auf dem Weg in ein solches System befindet – denn dann kann man bewusst entscheiden, wie man damit umgehen möchte, statt von den Entwicklungen überfallen zu werden und nur mehr reagieren zu können.

Ich habe lange überlegt, ob ich meine – etwas unüblich für mich: überwiegend sorgenvollen – Gedanken veröffentlichen soll. Aber nichts zu tun, oder dort, wo man eine Stimme haben kann, nichts zu sagen, “sich herauszuhalten”, das würde uns zum Teil des Problems machen. Lieber hoffe ich, am Ende unrecht gehabt zu haben. Die entmenschlichenden Tendenzen auszublenden, zu verdrängen oder womöglich gar zu entschuldigen oder zu rationalisieren war dagegen historisch immer eine Mitvoraussetzung zur Kastastrophe.

Ein kleiner Versuch: lassen Sie sich von mir einladen, aus dem – potenziellen – Trancezustand vorübergehend auszusteigen, um danach einen frischen Blick auf die Welt zu bekommen…
Erzeugen Sie eine Zeit lang schützende Distanz zu dem, was tagtäglich auf Ihr Bewußtsein einprasselt… statt dessen suchen Sie gezielt Nähe zu sich selbst, Ihren eigenen Empfindungen und Bedürfnissen. Schalten Sie versuchsweise 2 Wochen lang mal die TV-Geräte ab, sehen Sie keine Youtube-Videos zum Thema “Corona” und lesen Sie keine Zeitungen. Was passiert im Verlauf dieser Wochen, was beobachten Sie um sich herum, und was löst es bei Ihnen aus? Welche Bedürfnisse melden sich in Ihnen? Ihre Erfahrungen würden mich interessieren.

Ich habe im Artikel zu zahlreichen, mir im Kontext zumindest bemerkenswert erscheinenden Artikeln, Büchern, Websites, Internet-Posts und Videos verlinkt. Zwei davon möchte ich hier noch besonders hervorheben:

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



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11.11.22