Die “3D”-Faktoren des Alters: Demenz, Depression, Delirium

Immer mehr Senioren leiden an psychischen Erkrankungen. In einem Interview mit der österr. Tageszeitung “Der Standard” erklärte der Chefarzt der Psychosozialen Dienste (PSD) Wiens, G. Psota: “Wir haben eine wachsende Problematik mit den ‘drei Ds’ – Demenz, Delirium und Depression. Davon sind 35 bis 45 Prozent der über 80-Jährigen betroffen”.

Immer noch würden psychisch Kranke oft diskriminiert und stigmatisiert. Doch psychische Leiden spielen sich mitten in der Gesellschaft ab: Ein Prozent der Österreicher leiden an Schizophrenie, 870.000 haben ein Alkoholproblem, fast 110.000 Menschen sind dement, 400.000 depressiv. Psota: “Psychische Erkrankungen sind eine Herausforderung an Alle.”, eine Organisation allein könne längst nicht mehr eine Vollversorgung gewährleisten. Vielmehr müsste das Wissen über eine adäquate Betreuung der Betroffenen sich in alle relevanten Bereiche erstrecken, wozu neben den Angehörigen und Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen auch die sozialen Dienste ebenso wie beispielsweise auch die Exekutive gehörten. Wichtig sei auch die ambulante Versorgung durch Psychiatrie und Psychotherapie.

Psota: “Wir haben mittlerweile sehr verschiedene Gruppen von Patienten, die wir betreuen und behandeln. Da sind erstens jene alt gewordenen psychisch Kranken, die durch die Wiener Psychiatriereform aus den Anstalten heraus kamen. Die sind mittlerweile älter als 60 Jahre. Sie sind durch langfristige Behandlung und in geeigneten Rahmenbedingungen oft einigermaßen stabil, man muss sich bei ihrer Betreuung aber zunehmend auch um die körperlichen Aspekte kümmern, weil die Menschen eben älter werden.”

Die zweite Gruppe seien “relativ junge Personen, die Psychosen entwickelt haben, schwere (oft bipolare) Depressionen oder andere psychiatrische Erkrankungen wie beispielsweise das Borderline Syndrom haben und Behandlung für viele Jahre brauchen. Aber auch Patientinnen und Patienten mit mittelgradigen Depressionen und Angststörungen, die kurz bis mittelfristig eine psychiatrische Betreuung benötigen, bis sie von niedergelassenen Psychiaterinnen und Psychiatern betreut werden können.”

(Quellen f. Teile des Textes u. Bild): Der Standard, 11.02.2010)

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



2 Antworten

lina Reply

Immer mehr Menschen leiden an Depressionen und sie brauchen dringend Hilfe, weil Depressionen echt gefährlich sein können.

Peter Weissengruber Reply

? schon vergessen ?

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11.11.22