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grübl
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Post Sat, 10.Apr.04, 18:43      Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich hätte auch ´mal so ´ne allgemeine Beziehungsfrage.
Ich will das einfach ´mal so posten. Hätte es auch an irgendeinen Thread mit anhängen können, wollte dies einfach einmal allgemein zur Diskussion stellen, ohne dem Einen oder Anderen wirklich zu Nahe zu treten und durch Grundsatzfragen aus dem Forum zu vertreiben.
Mich ärgert das manchmal ziemlich, wenn ich lese, wie man teilweise mit seiner Frau/Freundin oder Mann/Freund umgeht.

1. Wie sich Leute in bestehende Beziehungen drängen, ohne Rücksicht auf alle Beteiligte, Partner, Kinder... mit Vorderungen, Ansprüchen... völlig egal, alle Mittel...nur der eigene Vorteil zählt.
Sicher wird jetzt der Eine oder Andere kommen und sagen, da gehöhren immer zwei dazu. Das ist aber nicht so. Man mischt sich nicht in bestehende Beziehungen ein, niemals!
2. Genauso ist es, wenn man sich gerade in einer Beziehung befindet. Wenn man gebunden ist, dann läuft auch nichts mehr mit Anderen ( Außnahme: Man hat sich im GEGENSEITIGEM Einverständnis zu einer offenen Beziehung entschlossen- was aber seltendst der Fall sein dürfte). Wenn man in einer Beziehung ist, und diese schlecht läuft, dann gibt es meiner Meinung nach nur zwei Wege: In die Beziehung investieren oder sie auflösen. Ich find´s nicht ok, wenn sich Leute neue Partner suchen, obwohl sie noch in Beziehungen sind. Das heißt, daß man seinen Gegenüber ausnützt, ihn solange mißbraucht bis sich etwas besseres findet. Wenn ich den Partner nicht mehr lieben kann, dann heißt es schlußmachen und nicht ausnützen! Solange ich in einer Beziehung bin, kann ich erwarten, das zu mir gehalten wird, so wie man selbst zu diesem Partner hält.
3. Oft habe ich jetzt mittlerweile gelesen, daß nach Jahren einer der Partner plötzlich eine offene Beziehung vorschlägt, und der Verdacht drängt sich auf, daß dieser Partner sich nur alle Optionen offenhalten will- ohne Risiko was anderes auszuprobieren, und sich dann dem Meistbietenden preiszugeben. Das ist keine Beziehung, das ist wie E-BAY.

Warum kann man unter einander nicht würdevoller umgehen? Sachen erst zuende bringen? Sich nicht in fremde Beziehungen drängen?

Liebe Grüße,

Grübl.
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marsil
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Post Sat, 10.Apr.04, 21:30      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Hi Grübl,

ich halte es für Unfug, aufkeimende Gefühle zu Menschen außerhalb
einer bestehenden Beziehung zu unterdrücken, und diese Haltung dann
zu einem moralischen Prinzip zu erheben, z.B.

Quote:

Man mischt sich nicht in bestehende Beziehungen ein, niemals!


das sich später eh als nutzlos erweist. (wo fängt denn bei Dir das "Ein-
mischen" in eine Beziehung an? Beim Reden? Beim sich ab und zu auf
einen Kaffee treffen? Bei Halbjahrestelefonaten mit dem Exfreund?...)

Erstens klappts nicht, die Gefühle sind ja trotzdem da. Zweitens bin ich
der Meinung, daß man mit dem Gefühle verbieten / unterdrücken nach
und nach die Fähigkeit verliert, Nähe, Vertrautheit und Zärtlichkeit wahr-
zunehmen und weiterzugeben. Ein solcher Preis wär mir für eine "glück-
liche" Partnerschaft zu hoch.

Das heißt aber noch lange nicht, daß ich jedes Weibchen, das mir gefällt,
von den Bäumen rütteln muß (wie es hier in einigen Threads anklang). Wink
Finde auch, daß ich es mir da zu einfach machen würde. Für mich ist es
eben nicht so, daß die dann gerne erwähnten "Triebe" den Verstand oder
die Liebe zum Bald-Ex überrollen müssen. Da gilt: Gefühle verpflichten
mich zu nix, und schon garnicht zur ersten, aber gewiß nicht besten Lö-
sung, die mir in den Sinn kommt. Ich hab ja auch noch einen Verstand,
der dann die Aufgabe kriegt, aus meinen Gefühlen und Eindrücken, ein
für mich sinnvolles Verhalten auszuklügeln. Smile Damit fahre ich besser,
als wenn ich jedem Überschwang der Gefühle und jeder Laune *blind*
folgte.

Und wozu der Aufwand? Weil ich damit letztlich mein persönliches Lebens-
ziel verfolge, alles als das gelten lassen zu können, was es ist: Mich,
meine Partnerin, meine Freunde, meine Bekannten, ... (und der ganze
Rest der Welt - aber ich wills für den Anfang mal nicht übertreiben... Wink)

Ohne Respekt, ohne Würde geht das nicht.

Quote:

Warum kann man unter einander nicht würdevoller umgehen? Sachen erst zuende bringen? Sich nicht in fremde Beziehungen drängen?


1. Weil man irgendwann -offen oder insgeheim- beschlossen hat, daß der
andere einem wurscht ist?
2. Weil "Sachen" schon mal gleichzeitig passieren? Gefühle einfach neben-
einander stehen? Weil man mit der Situation nicht zurechtkommt? Weil es
an Mut mangelt?
3. Warum sollte ich mich damit belasten? In einer Beziehung geht es mir
um sie, um mich, und darum, wie wir das Leben genießen wollen.

Liebe Grüße, Marsil

_________________
VIRTVTIS RADIX AMOR
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Post Sat, 10.Apr.04, 22:31      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Bei den ersten zwei Punkten stimme ich dir voll und ganz zu.

Ich möchte aber eine kleine Anmerkung dazu loswerden.

Jeder macht Fehler, Dinge die einem nacher leidtun...
...Und ich sicher auch. Ich konnte das bisher vermeiden, und hoffe, dass ich es auch weiterhin schaffe.
Ich kann bisher in den Spiegel sehen, und möchte das auch weiterhin.
Aber sicherlich verurteile ich niemanden für einen Fehler, den er getan hat und einräumt. Auch wenn das gelegentlich schwer fällt und Zeit braucht.

Ich sage nicht "So was würde ich nie tun..."
Ich sage lediglich "So was will ich nie tun".

Ich vermeide es, in so eine Situation zu geraten, aber die Erfahrung zeigt, dass die Dinge gelegentlich ihren eigenen Weg gehen...
...Es passiert wohl oft schneller als man denkt...

Punkt 3 ist Ansichtssache...
...mein Fall wärs nich, aber das bleibt jedem selbst überlassen...
...nur weil einer nen Vorschlag macht, muss ja der andere sich nich gleich gezwungen fühlen "ja" zu sagen. Dazu redet man doch miteinander.
Wenn das Ganze auf Druck oder Zwang hinausläuft, dann ist es ne Sauerei, ganz klar.
Aber wenn beide damit einverstanden sind...warum nicht.

Wie gesagt...mein Fall wärs nich, aber ich werd den Teufel tun und andere dafür verurteilen.
Das geht mich nun wirklich nix an!

_________________
Liebe Grüsse
Lars
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Post Mon, 12.Apr.04, 12:34      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

@ Variolars:
ich möchte auch keinen verurteilen, auch niemandenden persönlich treffen. Irgendwie war mir das einfach ´mal ein Bedürfnis, das hier zu schreiben- irgendwo in diesem Forum muß das auch ´mal so stehen.
@ marsil
find das schon ein bisschen polemisch, wenn du mich fragst, wo nun das einmischen anfängt. Wer spricht denn hier vom Kaffeetrinken? Ich glaube nicht, daß Du für dich und Deine Beziehung nicht den Punkt kennst, an dem´s wirklich ernst wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du diese Schwelle nicht fühlst, brauchst mir nicht erzählen!

Sicher können „Gefühle nebeneinanderstehen“. Niemand ist wirklich gefeit davor sich zu Anderen hingezogen zu fühlen. Sich in einen anderen zu verlieben. -Und trotzdem gibt es eben die Fairness gegenüber dem Partner.
Ich find´s manchmal schon fast ein bisschen absurd, wenn erwachsene Leute (keine Teenager!) mit jahrzehnten an Beziehungserfahrung, die sich ´zigmal verliebt waren und sich wieder entliebt haben jetzt so tun, als könnten sie nicht anders handeln. -lieber keine Entscheidung treffen, zweigleisig fahren, aus Angst, sie könnten emotional abstumpfen.

Man kann immer eine bestehende Beziehung auch fairerweise beenden, bevor man mit jemanden anderen zusammenkommt. Nur dies scheint eben für viele heute die weniger interessante Lösung zu sein, weil man sich damit in die Gefahr begibt, plötzlich doch alleine dazustehen. Da ist so´n „fliegender Wechsel“ schon sicherer - aber eben auch unfairer (Wollte Dir jetzt aber nichts unterstelllen-kenn Dich ja gar nicht, aber so sehe ich das eben).

Viele Grüße.
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variolars
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Post Mon, 12.Apr.04, 15:49      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Ich stimm dir da schon zu...
...sehe das eigentlich genauso, und weis wie beschissen man sich fühlt, wenn jemand einen auf die Tour sitzen lässt.
Ich habe eine Mischung aus Verletzheit, Wut und Trauer in mir und es gehen mir die gleichen Gedanken durch den Kopf wie dir.

Aber auf der anderen Seite, wenn wir das ganze mal auf die objektive Ebene runterbrechen müssen wir doch alle zugeben:
- wenn wir verliebt sind, dann tun wir alle Dinge, die mit Logik oder Verstand nicht zu erklären sind...und das ist eigentlich auch das schöne am verliebt sein.

- Klar sollte man sein Gewissen immer dabei haben...aber wenn man verliebt ist, dann ist man bereit alles zu tun.

- Bedenke: Auch dir kann es passieren, dass du dich in jemanden verliebst, bei dem die Ausgangskriterien nicht optimal sind. Bist du dann sicher, dass du dich an alle deine moralischen Grundsätze hältst?

Ich finde es auch besch... wenn sich jemand in eine Beziehung einmischt, hineindräng. Finde es auch unfair, wenn jemand einfach einen fleigenden Wechsel betreibt.
Aber so ist nun mal das Leben.
Ich hoffe, dass ich nicht in die Situation des "Wechslers" oder des "Dränglers" komme. Ich habe mir damit auch hohe Grundsätze aufgebaut. Aber zum einen kann ich leider nicht ausschliesen, dass ich auch über diese Grundsätze mal stolper, und zum anderen kann ich das nicht von jedem verlangen.
Ich habe diese Entscheidung für mich getroffen. Habe damit meine persönlichen und ethischen Grundsätze festgelegt.
Aber das ist ein freies Land und Ehebruch ist nicht mehr gesetzlich verboten. (was auch Schwachsinn ist)

Du kannst nur darauf hoffen, dass du eine/n PartnerIn findest, die deine Ansichten teilt.

Ich wurde auch wegen einem anderen Kerl verlassen, und ich schiebe einen absoluten Hass auf den Kerl...
...aber wenn ich ehrlich bin, wenn nicht der, dann halt ein anderer...
Sie war offensichtlich nicht mehr zufriden mit unserer Beziehung, und hätte mich sowieso verlassen. So schmerzhaft wie´s is...
Der andere Kerl war nur der auslöser...
Wenn Sie nicht bereit dazu gewesen wär, dann hätte der auch keine chance gehabt.
Er hat das unvermeidliche nur beschleunigt.

Reisende soll man nicht aufhalten.

_________________
Liebe Grüsse
Lars
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Post Mon, 12.Apr.04, 16:10      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Quote:
Aber auf der anderen Seite, wenn wir das ganze mal auf die objektive Ebene runterbrechen müssen wir doch alle zugeben:
- wenn wir verliebt sind, dann tun wir alle Dinge, die mit Logik oder Verstand nicht zu erklären sind...und das ist eigentlich auch das schöne am verliebt sein.


Verliebtheit und Lieben sind aber zweierlei !

Meine sah ich, und wußte, die will ich !
Wäre ich aber in einer Beziehung gewesen, hätte ich mich einfach nicht weiter in die neue hinneingesteigert, hätte nicht ihre Nähe gesucht !

Ich finde es einfach Charakterschwach, was manch Leute so abziehen.
Die Vorwürfe kommen dann, wenns zu spät ist, wenn die Entscheidung zu verlassen schon unwideruflich steht.
Einerseits war keine Bereitschaft, noch in der Beziehung dran zu arbeiten, andererseits widerspricht man aber auch nicht den Liebesbeteuerungen und Zukunftsplänen desjenigen, der verlassen werden soll, man druckst nur rum, meldet keine Zweifel, läßt dem anderen die Scheinwelt ...

Bis zum bitteren Ende ...

Unfähigkeit des Menschen.
Paralysiert sein ...
Sich in seinen Gefühlen verlieren, anstatt real einen gangbaren Weg ebnen.
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variolars
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Post Mon, 12.Apr.04, 16:18      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Tja...
...die Zeilen könnten von mir sein...

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Liebe Grüsse
Lars
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Incah
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Post Wed, 14.Apr.04, 12:24      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

ich denke dass sich in eine glückliche, funktionierende Beziehung kein Dritter einmischen KANN. DAs geht nur wenns in der Beziehung eh schon hakt. Wenn mein Partner mich wegen jemand anderes verlässt, dann hat er mich nicht genug geliebt, um mit mir zufrieden zu sein. Dagegen kann ich nichts tun weil ich so bin wie ich bin. Natürlich tuts unmenschlich weh, aber meiner Meinung nach wär das sonst halt irgendwann später passiert.

Warum Leute NACH beziehungen so schäbig miteinander umgehen, kann ich irgendwie verstehen, und irgendwie nicht.
Liebe ist ein sehr tiefes Gefühl und es kann in tiefen Hass umschlagen. Jemand sagte mal "Hass ist tiefgefrorene Liebe" - yep!
Wenn ich jemand in mein Leben lasse, an mein Herz und meine Seele, an meinen Körper, ihm Einblick in meine Gefühle und Gedanken gewähre und so mich in eine Abhängigkeit begebe, dann tut es natürlich unendlich mehr weh wenn diese Person sich abwendet, mich von sich stösst und nicht mehr "mir gehören" will, als wenn es einfach irgendjemand ist. Und in diesem Schmerz handeln Menschen halt oft sehr, sehr dumm und gemein. Es tut einfach so weh, weggeschubst zu werden, nachdem man sich jemand so sehr geöffnet hat, dass man darüber jede Vernunft vergisst, und dem anderen einfach so weh tun will, dass er merkt wie sich das anfühlt, so verletzt zu werden.
Das alles soll jetzt keine Entschuldigung für das wirklich oft arge Verhalten von Verlassenen sein, aber eine Erklärung. Und jeder der einmal von jemand den er wirklich richtig geliebt hat, verlassen wurde, der kanns zumindest im Ansatz verstehen, denke ich
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grübl
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Post Wed, 14.Apr.04, 18:52      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Hallo Incah,

Quote:
ich denke dass sich in eine glückliche, funktionierende Beziehung kein Dritter einmischen KANN

Tja, Beziehungen sind halt meistens über längere Zeit nie gleich gut, oder glücklich oder funktionierend. Es gibt da immer ein auf und ab, und wenn dann wirklich in so einer Beziehungs-Durststrecke die falsche Person.... Dann kann schon mal was passieren. Hat mich eine zeitlang ziemlich aus der Bahn geworfen. Unsere Beziehung hat´s überlebt, vielleicht aber auch nur dadurch, weil ich´s relativ früh gemerkt habe.
Grundsätzlich teilt meine Frau die Gedanken, die ich hier geschrieben habe. Nur jetzt hab ich eben schon manchmal Angst um Sie. Wir haben zur Zeit eine sehr gute Beziehung, aber die nächste Durststrecke kommt bestimmt. Es ist eben immer ein Auf- und Ab.

Ich wünsch Dir ´was!
Grübl.
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Incah
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Post Thu, 15.Apr.04, 15:20      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Quote:
Tja, Beziehungen sind halt meistens über längere Zeit nie gleich gut, oder glücklich oder funktionierend

ich meinte das jetzt mehr im Sinne von funktionierend, insofern dass man als Team agiert.
Glücklich...naja, so glücklich halt dass man lieber in der Beziehung bleiben möchte als ausserhalb.

Ich denke halt wenn aus dem Verliebtsein das Gefühl der Liebe geworden ist, wo es nicht mehr so sehr um Leidenschaft und Erregung geht, sondern um Vertrauen, Freundschaft, Geborgenheit, Sicherheit, dann kann ein Dritter nicht einfach so eindringen, wenn nicht eh schon der Wurm drin ist.

Wenn man natürlich alles schleifen lässt, nicht mehr kommuniziert (Studien haben ergeben dass Ehepaare nach 6 Jahren Ehe 6 min. am Tag durchschnittlich miteinander sprechen!), dann ist es leichter für jemand Dritten einzubrechen, mit diesem frischen, aufregenden Verliebtheits-Gefühl kann man dann nicht mehr mit einer abgestandenen Liebe konkurrieren.

Beziehung ist immer Arbeit, Bemühung, Kommunikation. Wenn man das macht, da dahinter ist, dann ist es für einen Aussenstehenden nicht so einfach, diese ganze Arbeit zu durchbrechen mit der Aussicht auf...ja, was? Gefühle, Schwung, Neues.
Wenn allerdings diese Arbeit auch vernachlässigt wird, und die Beziehung mehr durch Routine und Bequemlichkeit bestimmt wird, dann reißen einen neue Gefühle (ein neuer Partner) eher mit als wenn man seine Energie in die vorhandene Beziehung investiert (wenn man das tut, hat man wohl gar keine Zeit und Nerven, sich mit jemand anderes auf dieser Ebene zu beschäftigen)

schwer zu erklären was ich meine...
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grübl
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Post Thu, 15.Apr.04, 19:37      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Hallo Incah,

Quote:
dann kann ein Dritter nicht einfach so eindringen, wenn nicht eh schon der Wurm drin ist.
-- nah, da kann ich ja nur hoffen, daß Du recht hast.

Quote:
Beziehung ist immer Arbeit, Bemühung, Kommunikation

Tja, kennst Du jemanden, der immer für seine Beziehung da ist, immer gleich, ohne Höhen und Tiefen?

Quote:
Wenn allerdings diese Arbeit auch vernachlässigt wird
-- was sich in langen Beziehungen nicht vermeiden läßt.... und dann ist eben besagter "Wurm" drin, was aber nicht heißt, daß man den auch wieder loswerden kann.

und Außerdem: Beziehung ist eben nicht immer nur Arbeit, Beziehung ist auch sich mal hängen lassen zu können. Manchmal braucht man auch Zeit für sich selber. Manchmal muß auch der Partner auf einen warten.

Viele Grüße,

Grübl.
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Post Fri, 16.Apr.04, 15:26      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Quote:
Tja, kennst Du jemanden, der immer für seine Beziehung da ist, immer gleich, ohne Höhen und Tiefen?

nun, man sieht schon ob sich jemand bemüht und da ist und mitarbeitet wenn ein Problem auftaucht.

ich versteh nicht wie du das meinst, immer für die Beziehung da sein, ohne Höhen und Tiefen.
Ich bin für eine Beziehung immer da, ja. So wie ich für einen Freund immer da bin wenn er mich braucht. Für die Beziehung also in dem Fall dem Partner bin ich immer da wenn er Hilfe braucht, ohne Höhen und Tiefen heisst wohl auch wenns mir schlecht geht.
Das bin ich. Sonst brauch ich keine Beziehung, oder? Wenn ich nur beziehung will wenn alles in Ordnung ist und es mir gut geht, dann ist das nur eine halbe Sache und meiner Meinung nach naiv und unreif. Beziehung muss in jedem Moment des Lebens wichtig sein, auch in schlechten (gerade da).

Quote:
Beziehung ist eben nicht immer nur Arbeit, Beziehung ist auch sich mal hängen lassen zu können. Manchmal braucht man auch Zeit für sich selber. Manchmal muß auch der Partner auf einen warten.

das wollte ich damit ja auch nicht sagen. sondern eher mehr in die Richtung dass Beziehung nicht immer nur Sonnenschein ist, verliebte Schmetterlinge im Bauch und so, sondern dass der Grossteil der Beziehung auf beinharter Arbeit besteht. Und wenn die nicht vernachlässigt wird, dann kann meiner Meinung nach nicht einfach jemand kommen und den Partner "ausspannen". Das geht nur wenn einer der beiden (meist der ausgespannte) die Beziehungsarbeit nicht machen will/kann oder sie vernachlässigt - was ja bedeutet dass ihm die Bez. nicht mehr so wichtig ist wie vielleicht am Anfang.

Um den Kreis zu schliessen: In funktionierende Beziehungen kann kein Dritter einfach eindringen.
Wobei das "funktionierend" eben genau das bedeutet dass beide Partner sich der Bez. bewusst sind, und der Arbeit die dahinter steckt und auchgewillt sind diese zu machen.
Hört sich jetzt alles sehr pragmatisch an, ich weiss. Aber der Grossteil dieser Beziehungsarbeit macht ja auch spass bzw. wird nicht als Arbeit gesehen. Den partner trösten oder wieder aufrichten wenns ihm schlecht geht ist ja eigentlich selbstverständlich und wird nicht als "Arbeit" gewertet, weil mans ja gern tut. Aber es ist und bleibt Arbeit. Man stelle sich vor dass man dafür bezahlt würde, wenn mans bei jemand anderem machen muss (den trösten), der einem nicht eh schon am Herzen liegt.
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Post Sun, 18.Apr.04, 23:51      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Ich stimme da Incah zu...
...zu arbeit in einer Beziehung würde ich eifach auch die "richtige" Einstellung dazu zählen...
Wenn ich in einer Beziehung bin, dann habe ich mich so weit unter Kontrolle, dass ich mich nicht einfach so in jemand anders verlieben kann.
Ich versuche auf derartige Anzeichen einfach zu achten.
Klar ist es für den Moment einfacher vir Problemen zu flüchten und einfach was neues anzufangen. Aber ich habe da einfach für mich entschieden, dass ich da erstmal meine Hausaufgaben mache. Wenn ich plötzlich anfällig dafür bin mich in eine andere zu verlieben, dann, spätestens dann weis ich, dass in meiner Beziehung ein Problem ist.
Der nächste Schritt ist für mich dann erstmal das Problem selbst zu finden und zu lösen. Und nicht erstmal mich auf das neue einzulassen, und wenns mir gefällt das alte abzubrechen.
Alles andere bringt mich nicht wirklich weiter.
Zum einen Stünde das neue damit gleich unter einem schlechten Vorzeichen, zum anderen steh ich sonst relativ schnell in der neuen Beziehung vor einem ähnlichen Problem.

Ich empfinde es etwas als Krankheit unserer Zeit, dass eine Beziehung ersetzbar geworden ist.
Für mich ist sie das irgendwie nicht.
Klar geht das Leben weiter, wenn mal eine Beziehung zerbricht, aber bin nicht bereit eine Beziehung einfach wegzuwerfen...auch nicht für was neues funkelndes...

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Liebe Grüsse
Lars
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Post Wed, 28.Apr.04, 22:26      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

Hallo Variolarls, hallo Incah!
Freundliche Grüße, hab´mich jetzt ´ne Woche lang nur um meine lokalen Freunde gekümmert und habe ein bisschen Urlaub gemacht von diesem Forum. Darum mein Kommentar erst jetzt:

Ich glaube nicht, das wir in unseren Meinungen sehr weit auseinander sind.
Was mich gestört hat, war eigentlich das Wort "Arbeit" - hört sich so nach arbeiten an...! ... so streng. ...Und dann fällt mir spontan diese alte Soap mit Bill Cosby ein, im Fernsehen, immer mit Witz und Charme an den familiären Problemen dran. Ohne diesen ernst, ohne "Arbeit". Eine Beziehung soll nicht hauptsächlich aus Arbeit bestehen. Wir wärs den mit "bauen", oder "aufbauen", denn daß ganze Leben ist eine Baustelle. Das mit der "richtigen Einstellung" fand ich schon besser formuliert.

Die zweite Formulierung, die mich beschäftigt: "der Wurm drin"- und wenn der ´mal drin ist... Das ist auch ziemlich pauschal. Wie groß ist der Wurm, was ist der Wurm? Ich hatte schon das Gefühl, das in meiner Beziehung der "Wurm" drin war- vor einem Jahr- jetzt nicht mehr. Der Wurm- was ist das, die aufgestauten Probleme? Desinteresse am Partner? Die Bereitschaft sich neu zu verlieben? - Das sind alles Probleme, die sich eventuell lösen lassen.
Ich habe keine Angst vor dem Wurm, denn kleine Würmer gibts immer. Irgendwann sind die Dinger so vollgefressen, daß darüber geredet werden muß. Trotzdem: Bauen- zusammen, nicht arbeiten. Das Leben ist eine Baustelle, keine Arbeitsstelle.

Liebe Grüße,
Grübl.
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Post Fri, 30.Apr.04, 13:55      Re: Über die Würde in und nach Beziehungen Reply with quoteBack to top

naja, wenn du das Wort "arbeiten" mit etwas negativem verbindest... mir persönlich gefällt das Wort "Baustelle" nicht, es kennzeichnet etwas das nicht ok ist, umgebaut werden muss, wo was falsch ist. Und was behindert (z.B. den Fliessverkehr drumherum).

Und auch das mit dem "Wurm", das ist eine reine Ansichtssache. Kleine Würmer machen nichts, grosse schon.
usw.

Ich mag hier nicht Wortklauben. Ich glaube es geht darum was gemeint ist, so formuliert dass man es verstehen kann. Ich hab nichts dagegen, Definitionen abzugleichen, aber das fällt wohl nicht mehr darunter.

Ich denke wir haben beide verstanden was der jeweils andere meint, unsere Meinungen gehen eh nicht weit auseinander, wie du ja schon festgestellt hast. Lassen wir es dabei und machen uns keine Gedanken mehr um die Formulierung.
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