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Ludmilla
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W, -9


Post Sun, 09.Feb.03, 13:42      Wie haltet ihr's mit der Religion? Reply with quoteBack to top

Hi Leute,

glaubt Ihr eigentlich an einen Gott? Ich meine so wirklich, nicht nur "Ich geh heut mal in die Kirche weil's Pflicht ist". Und wenn ja, gibt Euch der Glauben Halt in schwierigen Zeiten?

Ich für meinen Teil würde gern an Gott glauben. Kann's aber nicht. Klingt vielleicht doof, ist aber so. Rolling Eyes

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Ludmilla
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heidi-anne
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Post Sun, 09.Feb.03, 20:08      Ich glaube............ Reply with quoteBack to top

............an Gott,
Weil mir der Glaube hilft.

War aber nicht immer so,
erst, als ich mich frei zu Gott bekennen konnte,
ging das.

Als Kind wurde ich zum Glauben gezwungen, das hat
bei mir so viel kaputt gemacht.

Mir wurde als Kind gesagt, wenn du unartig bist, wird Gott dich strafen,
er sieht alles, steht da mit einem erhobenen Finger.

Wenn ich mal als Jugendliche nicht in die Kirche gegangen bin, redete meine Mutter 8 Tage nicht mit mir,
das war eine sehr schlimme Strafe.

Deshalb, versuche nicht was zu erzwingen, lass es einfach geschehen,
lass Deine Gedanken immer wieder zu Gott,
oder einfach zu dem, den Du Gott nennst, wandern.

Versuche, ihn für Dich vorzustellen!

Was mir geholfen hat und noch hilft, ich habe mit ihm einfach
gesprochen, (keine Forderung nach Heilung usw,) einfach was ich so auf dem Herzen habe, was mich bedrückt

Meine These lautet, und das hat mir sehr, sehr viel geholfen.

"In meinen Gedanken und Ideen, spricht Gott zu mir."

Ich kann nur darüber schreiben, was meine Erfahrungen sind.

Ich wünsche Dir, liebe Ludmilla, dass Du Deinen Weg findest:::::::::

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Die Welt und das Leben könnte so schön sein, aber.................
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RastaBaby
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Post Sun, 09.Feb.03, 23:00      Reply with quoteBack to top

ich glaub auch nicht an gott und würds gern....
ich hab öfters das gefühl man ist weniger verloren, wenn man etwas (das allem sinn gibt und einem hoffen lässt) glauben kann.

irgendwie hab ich mir auch meine eigene religion geschaffen...
ich kann mir vorstellen, dass es sowas gibt wie das prinzip des sein, etwas das in allem das existiert vorhanden ist (vom stein bis zum menschen) bzw. das alles ein teil davon ist. dieses prinzip kann man dann auch als die absolute wahrheit oder gott bezeichnen.

bin mir nur nicht sicher ob ich da wirklcih dran glaub...

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Wer sich keine unnützen Gedanken macht, streut keinen Sand ins Getriebe.(Adorno)
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Horseman
sporadischer Gast
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Post Sun, 09.Feb.03, 23:03      Reply with quoteBack to top

Religion und Gott spielen in meiner Welt keine Rolle. Allerdings bin ich tolerant, sodass ich jedem seinen Glauben nicht schlechtmache. Habe auch weniger ein Problem mit dem Glauben an sich. (denke der kann wirklich so manchem Menschen helfen) Mein Problem liegt eher in den damit verbundenen Instituitionen.

Gruss

_________________
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Ludmilla
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W, -9


Post Mon, 10.Feb.03, 10:18      Reply with quoteBack to top

Das mit den Institutionen geht mir auch so. Ich habe versucht meinen Weg zu Gott über die Kirche zu finden. Aber je mehr ich mich damit beschäftige, deto ablehnender wird meine Haltung. Die Institution Kirche hat viel Schaden angerichet (Kreuzzüge, Hexenverbrennung sind wohl am bekanntesten). Andererseits gäbe es wohl ohne
die Kirche nicht so schöne sakrale Kunst.

Dann suchte ich meinen Weg zu Gott über die Bibel. Aber bei jedem Gedanken daran höre ich die Worte: "Lesen Sie die Bibel, dann wird alles gut". Das sind die Worte einer Vertreterin einer christlichen Vereinigung zu einer jungen Frau, die plante ... traurig

Vielleicht bin ich einfach noch nicht bereit für den Glauben. Wie heidi-anne sagte, es einfach geschehen zu lassen.
______

Es gibt dann aber doch noch einige Dinge, an die ich glaube. Z.B. bin ich der festen Überzeugung, das es heute noch Drachen gibt.
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RastaBaby
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Post Mon, 10.Feb.03, 13:17      Reply with quoteBack to top

ich würd meinen, dass jeder mensch an irgendwas glaubt.

ich merks bei mir. hab lange über den sinn des lebens nachgedacht und je länger man drüber nachdenkt, desto sinnloser wirds...und am ende kommt man dann drauf dass es keinen sinn gibt und man eigentlich ein nichts ist (ich mein nicht auf depressive art und weise sondern auf philosophische). mit dem gedanken kann ich leben, aber man lebt nicht grad bequem damit. und deshalb muss man an etwas glauben können. und die meisten menschen tun das auch. denn wennn man nur an nichts und sinnnlosigkeit glaubt, fühlt man sich schnell verloren...

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wara
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W


Post Mon, 10.Feb.03, 13:23      Reply with quoteBack to top

Ich moechte euch nur eine Geschichte zu diesem Thema schreiben:

Eines Tages kam ein gelehrter mann, der von einem frommen Rabbi (juedischer Gelehrter) gehoert hatte, und wollte mit ihm ueber die Existenz Gottes diskutieren.
Er war zwar Kind glaeubiger Juden, konnte aber seit geraumer Zeit mit dem Gott seiner Eltern nichts mehr anfangen.
We er nun in dre Stube des Rabbiners trat, ging der gerade tief in Gedanken versunken, mit einem Buch in der Hand auf und ab.
Er schien den Ankoemmling nicht einmal gesehen zu haben. Aber auf einmal blieb er stehen, warf einen fluectien Blick auf den Professor, der da zu ihm gekommen war, und murmelte vor sich hin:
Vielleicht ist es aber doch wahr.
Den gelehrten Mann durchfuhr es. Er hatte keine Antwort parat auf eine so einfache Ausage. Als er nun in das Gesicht dieses Frommen sah, schlotterten ihm die Knie.
Mein Sohn, sagte der Rabbi nun, sich dem Gast voll zuwendend, die Theologen haben dir Gott und sein Reich nicht auf den Tisch legen koennen, und ich kann es auch nicht. Aber bedenken: Vielleicht ist es wahr
Diesem Vielleicht konnte der Gelehrte nichts entgegenhalten.

Mir hat diese Geschichte einmal sehr geholfen. Auch mit Zweifeln: ist es fuer mich besser, an Gott zu glauben oder nicht? Glauben heisst ja auch Nicht Wissen. ICH habe mich dafuer entschieden, reinzuspringen in diesen Glauben, dem Vielleicht zu trauen. Und mein Leben ist reicher, tiefer und froher dadurch

wara
Ludmilla
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W, -9


Post Mon, 10.Feb.03, 13:39      Reply with quoteBack to top

[quote="RastaBaby"]...und am ende kommt man dann drauf dass es keinen sinn gibt und man eigentlich ein nichts ist (ich mein nicht auf depressive art und weise sondern auf philosophische). [/quote]


Oh wie froh bin ich, daß ich mit diesen Gedanken nicht alleine dastehe. Im Bekanntenkreis kann man solch eine Meinung kaum hundtun, ohne als verrückt abgestempelt zu werden.
Sicher, irgendwie gewöhnt man sich im Laufe der Zeit dran, nur eine "Laune der Natur" zu sein (ohne depressive Hintergedanken!).

@wara
Was ist, wenn man in den Glauben "reinspringt" und sehr tief fällt, nicht gehalten wird? Gibt es so etwas?[/quote]
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RastaBaby
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Post Tue, 11.Feb.03, 12:29      Reply with quoteBack to top

@ludmilla
ja, mit der ansicht kommt man bei anderen menschen nicht grad weit...ich glaub sie könnens einfach nur schwer akzeptieren weils irgendwie doch vieles in frage stellt und bedeutungslos macht...

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Neue
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Post Tue, 11.Feb.03, 13:41      Reply with quoteBack to top

Ich wurde religiös erzogen. Die Katholiken benehmen sich aber so, daß es einem schwer fällt, dem Verein anzugehören: null Anpassung an die moderne Gesellschafft (Kondom - Verbot in armen Ländern), Verteufeln der Sexualität und Kindesmißbrauch durch Geistliche. Bin deswegen ausgetreten. Wenn es ein Gott gibt, wird er hoffentlich meine Zahlabschnitte nicht sehen wollen !
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Ludmilla
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W, -9


Post Tue, 11.Feb.03, 13:43      Reply with quoteBack to top

Nicht alle Dinge auf dieser Welt haben eine Bedeutung. Manches existiert einfach nur so oder der Ursprung ist verborgen. Das man die Bedeutung von einer Sache nicht kennt, heisst es nicht, das es auch bedeutugslos ist.

Zurück zum Thema Religion.
Auch wenn ich meinen eigenen Glauben noch nicht gefunden habe, so gibt es mir doch manchmal Kraft, zu wissen, daß andere ihren Weg und vielleicht sogar ihr Ziel gefunden. Es gibt mir Hoffnung, daß ich irgendwann wieder auf den rechten Pfad komme, wo auch immer er sein mag.
Gut tun mir die Gedichte von Christian Morgenstern (nicht die Galgenlieder). Hier mal ein Beispiel:
http://gutenberg.spiegel.de///morgenst/pfad/neueg017.htm
Wenn ich wieder Zeit hab, werde ich ein anderes Werk von C.M. digitalisieren. In der Hoffnung, daß ich nicht die einzige bin, der die Gedichte helfen.
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Ludmilla
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W, -9


Post Tue, 11.Feb.03, 13:49      Reply with quoteBack to top

Ein guter Freund sagt mir einmal:
"Es gibt viele Katholiken, aber wenig Christen."
Für andere Glaubensrichtungen mag sicherlich das gleiche gelten.

Dennoch: man sollte immer tolerant gegenüber allen Glaubensrichtungen sein. "Obskure Sekten" vielleicht ausgenommen.
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heidi-anne
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Post Tue, 11.Feb.03, 14:32      meine Frage an Euch............... Reply with quoteBack to top

.................. wäre es OK,
wenn ich mal hier ein paar Glaubens-Weisheiten, schreiben würde?
(Irgendwie getraue ich es mir nicht so)!

Einfach solche, die ich irgendwo gefunden habe und die von mir selbst sind?

Ich bin wie so viele, der Meinung,

"Glaube ist nicht = Kirche"

Ich bin keine Kirchgängerin, halte von der Institution Kirche nicht viel, oder gar nichts, ich habe mir meinen Glauben selbst aufgebaut.

Besonders hilfreich ist er mir, wenn ich in starken Depris stecke.

Die Erfahrung, wie es im Volksmund heißt,

"Glauben versetzt Berge",
das stimmt für mich auf jeden Fall.

Ich will niemanden irgendwas aufzwingen, oder belehren, absolut nicht,
aber schön, dass es Menschen gibt, mit denen man über die
Dinge reden kann, ohne komisch angesehen zu werden.

Gruß von heidi-anne

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Ludmilla
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Post Tue, 11.Feb.03, 14:48      Reply with quoteBack to top

Hallo heidi-anne,

neue Ansichten sind hier immer willkommen.

Mit deiner ersten Meinung stimme ich vollkommen überein. Gott oder die anderen Dinge, an die man glaubt, sind überall und nicht in einem Haus eingesperrt oder an einen "Verein" gebunden.

Bei "Glauben versetzt Berge" bin ich mir nicht so sicher. Wenn es auf mich zuträfe, würde ich hier wohl keinen Beitrag posten.

Viele Grüße
Ludmilla
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heidi-anne
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Post Tue, 11.Feb.03, 15:50      Eine Wüstengeschichte aus Taizè: Reply with quoteBack to top

Ein Mann hatte eines Nachts einen Traum,
er träumte, dass er mit Gott im Sand der Wüste
spazieren ging.

Am Himmel zogen Szenen aus seinem Leben vorbei,
und für jede Szene waren Spuren im Sand zu sehen.

Als er auf die Fußspuren im Wüstensand zurückblickte,
sah er, dass manchmal nur eine da war.

Er bemerkte weiter,
dass dies zu Zeiten größter Not und Traurigkeit in seinem
Leben so war.

Deshalb fragte er den Herrn:

"herr, ich habe gemerkt,
dass zu den traurigsten Zeiten
meines Lebns nur eine Fußspur zu sehen ist.
Du hast aber versprochen,
stets bei mir zu sein.
Ich verstehe nicht,
warum du mich da, wo ich dich
am nötigsten brauchte,
allein gelassen hast."

Da antwortet ihm der Herr:

"Mein liebes, teures Kind.
Ich liebe dich und würde dich niemals verlassen.
In den Tagen, wo du am meisten gelitten hast
und mich am nötigsten brauchtest,
da, wo du nur eine Fußspur siehst,
das war an den Tagen,
wo ich dich getragen habe.



Ist das nicht schön, wenn man so was glauben kann!!!!

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