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karen
Forums-InsiderIn
368
Österreich W, 27
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Fri, 26.Mar.04, 20:26 Paartherapie |
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hallo ,
ich habe das gefühl, mein freund und ich befinden uns nach 2,5 jahren beziehung in einer "kritischen phase" - die unterschiede zwischen uns werden einfach deutlicher und ich hab angst, daß wir "den zug verpassen" und unsere beziehung einfach im sand verläuft, wenn wir uns nicht darum kümmern.
ich würde gerne eine paartherapie machen, da wir in letzter zeit nicht mehr wirklich ruhig und konstruktiv miteinander reden können, sondern uns immer so hinter unseren standpunkten verbarrikadieren und keinen konsens mehr finden können. dabei kreisen wir immer um die selben themen (meist meine eifersucht, seine ich-brauch-so-viel-freiheit-trips, heiraten oder nicht).
mein freund steht einer paartherapie grundsätzlich positiv gegenüber, glaubt aber, daß ich einfach verstärkung suche, weil ich mich unterlegen fühle. da ist sicher was dran. er ist selbst therapeut in ausbildung und so furchtbar abgegrenzt, daß ich mich oft einfach völlig hilflos fühle, weil ich in meiner emotionalen art bei ihm oft auf granit beisse.
vielleicht sollte ich allein eine therapie machen? (er macht seit jahren eine lehranalyse.)
wie ist das überhaupt, wenn einer der partner schon in therapie ist? hat da eine zusätzliche paartherapie überhaupt noch platz? wann macht man eine paartherapie und wann zwei einzeltherapien?
die krise ist, glaub ich, nicht so wirklich existenziell im moment und die beziehung an sich sehr gut, aber ich möchte einfach nicht, daß wir, wie wir beide in früheren beziehungen schon, alles so dahin"wurschteln" lassen bis die beziehung hin ist.
kann mir jemand weiterhelfen?
liebe grüße!
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 26.Mar.04, 21:20 Re: Paartherapie |
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Liebe Karen,
Ihr Entschluß ist, so wie Sie über die aktuelle Situation schreiben, sicherlich ein sehr guter. Kommunikationsprobleme sind fast immer der längerfristige "Tod" einer Partnerschaft, wenn diese nicht rechtzeitig aufgelöst oder zumindest für beide Seiten befriedigend bearbeitet werden.
Es muß nicht erst "Feuer am Dach" sein, um mit dieser Bearbeitung zu beginnen - im Gegenteil: je früher, desto besser! Gratulation zu Ihrem beidseitigen Mut, die Sache in Angriff zu nehmen.
Ich möchte Ihnen Mut zusprechen, es mit einer gemeinsamen Therapie zu versuchen. Wenn es Ihnen ausschließlich um "Verstärkung" ginge, würden Sie doch eine 'eigene' Einzeltherapie beginnen, und sich nicht einer Paartherapie "aussetzen" wollen, vermute ich mal ganz blauäugig? Daß Ihr Partner gerade eine Ausbildung macht, sehe ich nicht als Problem - wer macht denn heutzutage noch keine Therapieausbildung (oder irgendwelche anderen Kommunikationtrainings)?
Zu Ihren Fragen zu Arrangement bzw. Setting: ich arbeite häufig mit Paaren, und natürlich immer wieder auch mal mit Einzelpersonen, die parallel dazu gemeinsam mit ihrem Partner eine Paartherapie machen - das hat bisher noch nie ein Problem dargestellt, solange alle handelnden Personen voneinander wissen und gewisse Grundregeln von Beginn an eingehalten werden. Welche diese sind, ist u.a. auch von der Länge der schon laufenden Therapien abhängig, sowie von Therapiemethode und individuellen Sichtweisen der involvierten Therapeut(inn)en.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele positive Erfahrungen durch die Paartherapie!
Richard L. Fellner
-> Info-Artikel zur Paartherapie
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karen
Forums-InsiderIn
368
Österreich W, 27
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Sat, 27.Mar.04, 17:33 Re: Paartherapie |
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vielen dank für diese schnelle und aufmunternde antwort (die ich schließlich doch noch gefunden habe , meine frage paßt ja wirklich besser hier her, hab gestern wohl nicht genau genug geschaut... )!
dann freue ich mich darauf, die sache an- und unseren problemen auf den grund zu gehen.
danke nochmal für diese rasche antwort. ich hoffe, die suche nach einer therapeutin/einer therapeutin gestaltet sich ebenso unkompliziert. bin ja gespannt!
liebe grüße,
karen
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_angsthase_
neu an Bord!
3
donaustadt M, 29
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Wed, 08.Feb.06, 13:34 Angst vor Paartherapie? |
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Ich stecke in einer Beziehung in der es alle andere als gut läuft. Streitereien, gegenseitige Kränkungen und auch physische Gewalt treten mit einer gewissen regelmäßigkeit immer wieder auf. ich habe immer wieder eine paartherapie gefordert. nach dem letzten großen streit - bei dem ich gegangen bin nachdem sie wieder mal zugeschlagen hat - hat sie sich dann bereit erklärt das zu machen aber mir alle verantwortung (aussuchen der therapeut in - darf auch nur eine frau sein, terminvereinbarung etc.) übertragen. Nun trau´ ich mich irgendwie nicht. Ich denke wir haben beide irgendwie angst. Angst vor der Wahrheit. Angst davor, dass geurteilt wird (und antürlich ist das rein rational klar, dass ich das nicht erwate). Wahrscheinlich auch Angst vor den ganzen verdrängten Kränkungen und Beleidigungen die da passiert sind.
Irgendwie wollte ich das immer und nun traue ich mich nicht mehr. Ich habe wohl auch Angst, dass meine Rolle als das "Opfer" gefährdet ist. Weil alles was da passiert ist auch mit mir zu tun hat. Weil wohl - wie ein systemischer Therapeuth mal meinte - es wohl auch sein kann, dass sie meine wut ausagiert wenn sie an die decke geht und nicht mehr zu bremsen ist.
das macht mich traurig und hoffnungslos. aber irgendwie ist es ja nur eine flucht sich dem nicht zu stellen. ansonsten könnte ich ja wohl nur die beziehung beenden wenn ich mich wirklich nicht damit auseinandersetzen wollte.
und trotzdem - ich habe angst. wohl davor, dass ich selber schuld bin und meine masochistischen bilder von wegen ich könne nichts machen nicht mehr halten. und avor, dass über mich geurteilt wird. so wie es meine partnerin wohl viel zu oft getan hat.
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_angsthase_
neu an Bord!
3
donaustadt M, 29
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Thu, 09.Feb.06, 13:17 Re: Paartherapie |
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schade, dass der titel nun nicht mehr sprechend ist (durch die verschiebung) und niemand antwortet.
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Stöpsel2
Forums-Gruftie
917
Deutschland W, 35
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Thu, 09.Feb.06, 14:51 Re: Paartherapie |
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Hallo _angsthase_,
ich kann Deine Angst, daß da geurteilt wird, sehr gut verstehen. Ich hab vor Jahren mal eine Einzeltherapie angefangen, eigentlich wegen meinen ganz persönlichen Problemen, aber irgendwann hatte ich eben auch Beziehungsprobleme. Einmal machte ich mit dem Therapeut aus, daß mein Partner mitkommt. Ich hab da überhaupt nichts richtiges mehr gesagt, alle Probleme runtergespielt, aus Angst, daß er meinem Partner recht gibt. Das lag wohl daran, daß mein Partner in der Beziehung sehr selbstbewußt war und die Probleme, die ich mit ihm hatte, immer so rumgedreht hatte, daß es allein mein Problem war. Und in der Therapie hatte ich dann Angst, daß der Therapeut ihm zustimmt, daß ich "die Schuldige" bin. Na ja, aber wenn man sich nicht traut, was zu sagen klappt es mit einer Therapie eben nicht. Die Therapie habe ich dann aus anderen Gründen abgebrochen.
Mittlerweile habe ich keine Beziehung, aber ich weiß, daß ich in einer Therapie anders damit umgehen würde. Denn so einseitig kann kein Therapeut sein. Und mein früherer Partner hat seinen Anteil an den damailgen Problemen zugegeben, das macht einen auch selbstbewußter.
Hast Du mal dran gedacht, eine Einzeltherapie zu machen, wo der Therapeut ganz Dir "gehört"? Dann könntest Du erstmal Vertrauen aufbauen, so wie Du es brauchst.
Viele Grüße
Stöpsel
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_angsthase_
neu an Bord!
3
donaustadt M, 29
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Thu, 09.Feb.06, 16:42 Re: Paartherapie |
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danke für deine antwort!
mach ich eh - es ist eher irrational. aber danke für dein verständnis - ich
würde mich freuen wenn hier jemand auch etwas postives zu berichten hätte...
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