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Nachtschatten
sporadischer Gast
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Wed, 24.Mar.04, 14:44 "Ansteckende" Depressionen? |
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Mein Partner leidet unter vielen Symptomen einer Depression und ist oft apathisch. Soziale Kontakte pflegt er nur zu mir und seiner Mutter.
In den letzten zwei Jahren übertrug sich seine Verhaltensweise irgendwie auf mich.
Ich habe den Kontakt zu Freunden komplett abgebrochen und bin am Nachmittag und Abend meist allein, kann mich zu gar nichts aufraffen.
Am Abend ist es am Schlimmsten. Wenn ich mit meinem Partner rede, haben wir uns nach einer Weile nichts mehr zu sagen, weil keiner von beiden "etwas wichtiges" zu sagen hat.
Ich weine oft grundlos.
Kann man von einer Depression spreche und
wäre es sinnvoll eine Art Partnertherapie zu beginnen?
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Wed, 24.Mar.04, 15:04 Re: "Ansteckende" Depressionen? |
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Lieber Nachtschatten,
eine kurze und klare Antwort: 2x "ja".
Sie befinden sich in einer Art "Negativspirale", offenbar kann in der derzeitigen Situation keiner von Ihnen beiden mehr die nötige Energie aufbringen, neue Impulse und Perspektiven für Ihre Beziehung zu setzen... Ihnen beiden ist Stück für Stück die Lebendigkeit und Freude am Gemeinsamen abhanden gekommen!
Ich frage nun gar nicht erst nach, ob Ihr Partner etwas Konkretes gegen seine Depressionen tut - mittlerweile dürften nämlich auch Sie bereits derart 'ausgelaugt', 'ausgesaugt', "leer" sein, daß offenbar ein handfestes Problem auf Paarebene daraus geworden ist. Die Depression Ihres Partners hat sich zu einer "Paardepression" ausgewachsen.
Tun Sie etwas dagegen - die Situation wird sich unbehandelt nicht verbessern.
Alles Gute und lieben Gruß
Richard L. Fellner
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Nachtschatten
sporadischer Gast
6
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Wed, 24.Mar.04, 19:15 Re: "Ansteckende" Depressionen? |
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Ich bin das Gegenstück, ich schreiben vom Account von Ihr, weil es mir zu lange dauert mit der Anmeldung hier und Sie es mir erlaubt hat.
Mag sein, dass ich "unter Symptomen leide", aber ich leide nicht unter Depressionen, denn ich habe einen Beruf der mich ausfüll und genug Möglichkeiten mich mit anderen über meine Interessensgebiete auszutauschen.
Ich hab auch vor unserer Beziehung immer gesagt wie ich bin und Sie hat darauf immer gesagt, dass Sie genauso ist und sich freut eine Person zu kennen die ihr geistig nahe ist, sogar Seelenverwandtschaft glaubten wir zu erkennen. Ich bin nunmal jemand der keine Lust hat in Discos zu gehen, ich hab auch nicht viel Verlangen massig oberflächliche Freundschaften zu pflegen, daran liegt mir nichts und ich mag es nicht in Menschenmassen unterwegs zu sein.
Ich lebe so wie ich es immer tat und auch gerne machen möchte. Sie weiß auch, dass Sie mir dabei das wichtigste ist und ich weiß nicht woher die ganzen Probleme herkommen. Es kann sein dass Sie morgen total niedergeschlagen ist, mittags bekomme ich ne e-mail in der sie schreibt, dass es eigentlich ein ganz angenehmer Tag ist und abends wieder Weltuntergang.
Anstatt irgendetwas zu klären oder zu bereden, kommt von ihr als antwort 'weiß ich nicht', das ist dann auch das was ich als Begrüdung für miene gelegentliche Apathie habe. Denn es zermürbt mich, wenn jedes Gespräch und Unterhaltung mit diesem Satz von ihr beendet wird. Falls ich denn Frage, ob wir nicht weiterreden könnten, sagt sie 'Ich dachte wir hätten alles gesagt' ich bin aber ohne resultat vom Gespräch eigentlich unzufrieden und würde gerne weiterreden, deprimiert akzeptiere ich ihren Entschluss. Aber 10min später erzählt sie, dass es das wichtigste in der Beziehung ist, dass man miteinander redet.
da
RadioaktivGrueneSchmarakt
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