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majai
Helferlein
88
W
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Wed, 24.Mar.04, 13:09 Zwangsverhütung |
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wunderschönen guten tag!
ich hab letztens gehört, daß allen frauen in der geschlossenen psychiatrie die pille gegeben wird. die begründung geht in die richtung, daß ein teil der menschen geistig nicht mehr in der lage wären, über die folgen ihres handenls bezüglich kinder bekommen, nicht in der lage wäre. da man aber die entscheidung nicht fällen will, wer ja und wer nein, bekommen alle die pille.
mich hat das sehr erschrocken. ich bin wirklich entsetzt gewesen, hab aber auch noch nicht rausgefunden, ob das stimmt oder nur ein gerücht ist.
ich hoffe, hier kann mir jemand etwas zu diesem thema mitteilen.
danke, majai.
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nele
Forums-Gruftie
672
im Urlaub :-) W
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Wed, 24.Mar.04, 16:16 Re: zwangsverhütung |
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Dir auch einen wunderschönen tag majai
Also ich halte das für ein absolutes Gerücht!
Wie sollte das auch gehen?
Es können gar nicht alle Frauen die Pille nehmen,
bei Rauchern ist dir Pille z.B klar kontraindiziert
und in geschlossenen psychiatrischen Abteilungen wird üppig geraucht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass da was dran ist.
Bei Jugendlichen, mit bestimmten Behinderungen, ist das wohl zum Teil ein Thema, (es gibt wohl Sonderschullehrer, die ihre pubertierenden Mädchen auf längere Klassenfahrten am liebsten mit "Pille" oder Co mitnehmen)
wenn gleich ein ziemlich finsteres, wie ich finde, aber generell in der Psychiatrie ganz sicher nicht.
lieben Gruß
Nele
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Fipsi
Guest
W
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Fri, 26.Mar.04, 11:19 Re: Zwangsverhütung |
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halte ich schon für möglich.
psychopharmaka und schwangerschaft vertragen sich doch nicht, oder?
gruß, Fipsi
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Fri, 26.Mar.04, 23:46 Re: Zwangsverhütung |
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Liebe majai,
"Zwangsverhütung" gibt es in psychiatrischen Abteilungen so nicht.
Selbst bei Betroffenen unter Sachwalterschaft müssen ernste medizinisch-somatische Gründe oder Fremdgefährdung (das wäre etwa dann denkbar, wenn eine Person nachweislich einsichts- und urteilsunfähig ist und/oder ein Verdacht auf mögliche sexuelle Übergriffe, etwa auf andere PatientInnen, besteht) vorliegen, damit Verhütungsmittel vorgeschrieben bzw. verabreicht werden. Auch dann wird man aber selbstverständlich verstärkt auf die räumliche Abtrennung des betr. Mannes Augenmerk legen als etwa einer Frau wegen vorliegender Bedrohung zwangsweise die "Pille" zu verabreichen....
Die noch viel erheblichere Verhütungsmethode der Sterilisation unterliegt wegen ihrer Dauerhaftigkeit und Irreversibilität nochmals weit strengeren Reglementierungen.
Die meisten Psychopharmaka sind während einer etwaigen Schwangerschaft übrigens unbedenklich - wobei auch zu sagen ist, daß die überwiegend meisten PatientInnen auf psychiatrischen Abteilungen gänzlich andere Sorgen haben als ungestillte Sexbedürfnisse (u.a. deshalb, da viele Psychopharmaka libidohemmend wirken). Von den BewohnerInnen, die tatsächlich Sex mit anderen möchten, sind die meisten sehr gut imstande, an Verhütung zu denken. Letztlich sind sie ja "trotz" stationären Aufenthalts sehr gut imstande, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen! Schon von daher besteht kein Grund, derartige Maßnahmen zwanghaft vorzusehen.
Freundliche Grüße
Richard L. Fellner
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