Kokainsucht meines Freundes

sporadischer Gast 12 W, 25

Hallo,

ich brauche dringend Hilfe, mein Freund kokst seit 5 Jahren und das ca. 4-5 Mal im Monat. Dabei ist er, auch vor unserer Beziehung, in den Puff gegangen. Nun denke ich mir aber, das es doch am Koks liegt. Er ist sonst ein sehr moralischer Mensch und ist jetzt total fertig. Kann mir jemand seine Erfahrung mit Koks schildern? Man braucht doch immer eine Steigerung, oder? (Puff) Hätte er mit Spielen angefangen, wäre es wohl auch so weiter gegangen. Soll ich ihn ganz verlassen, oder soll ich ihm helfen? Ich glaube wirklich nicht, dass er mich betrügen wollte. Aber er hatte in unserer Beziehung oft Stimmungsschwankungen und hat sein Glück dann angezweifelt, jetzt weiss ich, woher. Hat immer mehr gekokst und ist dann nach 2 Jahren, wir vor unserer Beziehung in den Puff gegangen. Dass man alle Moralvorstellungen verliert, wissen wir ja schon. Nun erklärt er dass Puffgehen mit allen möglichen Sachen, aber nicht mit Koks, ist aber immer überzeugt, dass es falsch war.

Wir haben uns jetzt räumlich getrennt, da es mich natürlich verletzt hat, wäre es um etwas anderes gegangen, wäre alles anders gelaufen. Ich bin aber trotzdem sicher, dass er mich liebt, ich war noch nie mit jemandem so glücklich, sonst hat alles gestimmt. Er hat mich auch nie gebeten, ihm das zu verzeihen, er ist der Meinung, ich soll ihn verlassen, da er mir so weh getan hat. Wir können wir gemeinsam dagegen kämpfen, würde ich ihn jetzt fallenlassen, wäre alles verloren. Ich dachte mir, da ja natürlich wie in jeder Beziehung auch bei uns was schiefgelaufen ist, wir trennen und räumlich und jeder baut sich ein eigenes Leben auf, trotzdem bin ich immer für ihn da und er auch für mich. Falls es nicht klappen sollte, haben wir nicht alles verloren. Was denkt Ihr? Und ist es eine Sucht?

Liebe Grüsse

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Süssi,

nur kurz, aber ich dachte, es ist ein Zeichen...

JA, es ist Sucht, das mit dem Koks. ABer dahinter stecken noch andere Probleme, die in seiner Kindheit und erfahrungen danach liegen mögen...

Einziger Weg ist eine Therapie!
Bin gerade ne Ex von nem Kokser (seit 1 Monat) - erinnerst Du Dich? - und auch meiner hat lieber von Trennung als von Angehen von Hilfsmaßnahmen gesprochen.....

Es gibt aber nur da die Chance, dass er sich da Hilfe holt und dann könntest Du ihn unterstützen... ansonsten bist Du hilflos....in dieser Beziehung....

Ach Süssi, ich weiß es ist hart...., aber Du kannst nichts machen, außer Dich damit abfinden oder aber zu gehen.

Versuche es, ihn zu einer Therapie zu bringen.... hab es auch ein bisschen geschafft gehabt, aber alles ist für n A.. wenn er es dann nur aus Schuldgefühl tut und nicht dahinter steht ... deswegen ist Hilfe eben da so problematisch...

Ihm Gutes tun, ein gutes Beispiel sein.. habe ich alles probiert..., nur es liegt an ihm es anzunehmen, wenn er es nicht kann... Nicht Deine Schuld.

Mach Dich von ihm "abhängig" und Du bist verloren, wie er es jetzt schon ist.....
Er und Du - jeder von uns - muss die Kraft, die Zuversicht, den Glauben die Liebe in sich selbst finden....
Kann er/ wir das nicht.. dann hat niemand und nichts eine Chance....

Informiere Dich, versuche, aber vergiss Dich nicht darüber... (hab ich glaube ich schon mal geschrieben..)

Kann Dir leider nicht wirklich helfen, aber glaube mir, ich weiß, was Du fühlst und empfindest, wie Du hoffst und .......

Drück Dich

N

sporadischer Gast 7 Saint Valentine W, 17

Tach! N seeehr guter Freund von mir is seit n paar Monaten komplett anders. Der Grund is Kokain und er is auch voll süchtig nach dem Dreck. Nur weiß ich nich was ich machn soll, denn ich komm nich mehr ran an ihn. In den letzten Tagen redet er mit niemnandem mehr. Davor war er auch voll arg drauf. zB hat er sich den Arm aufgeschnitten,weil er dachte, da wärn Insekten drin. Er hat auch ne Freundin, die völlig am Ende is,weil sie ihm auch so gern helfen möchte. Er fickt außerdem nur noch fremd, und sieht ganz schön mitgnommen aus, ziemlich abgenommen und so Sad

Naja also ich will euch gar nich zuuuu voll labern, möcht nur wissen, wie wir helfen können!!??? Also ich hab mich schon erkundigt über Kokain, aber seine Freundin sagt, kontaktunfähig,depressiv und das mit den Insektn sehen geht nur mit LSD oder Heroin. Bin schon ganz verweirrt. Kann mir jemand weiterhelfen?? BITTE!! Greez, Ishi[/b]

neu an Bord! 2 Koblenz W, 20

also das hört sich ja nich so gut an... das mit den insekten kann schon sein, ich weiss ja nich was er füer dosen nimmt oder ob er vielleicht doch noch was anderes dazu macht..??
würd mal versuchen mit ihm zu reden auch wenn das sicher nich viel bringene wird, wenn er es nich von sich selber aus einseiht kann da keiner etwas ausrichten.
frag doch mal ob er sich seine gesundheit wirklich kaputt machen will, druck ein paar infos ausm internet aus und klär ihn auf was das dreckszeug mit seinem gehirn, körper etc. anrichtet..
tut mir leid dass ich keine brauchbaren tipps geben kann, das dumme is halt echt dass nur er sich selber wirklich helfen kann, das heisst er muss WOLLEN davon loszukommen, anders gehts nich...(sprech aus amphetamin-erfahrung, ohne eigenen willen klappts meist nich)
wünsch dir alles gute, find ich echt cool dass du dir so gedanken um deinen freund machst!

sporadischer Gast 12 W, 24

hello...
hab schon viel gehört und gemacht- aber was ich ganz sicher sagen kann ist: auf heroin bekommt man keine halluzinationen
und dass kokain einem den verstand nimmt, dass kenn ich selbst allzu gut .. Es ist jetzt 6 Jahre her, seitdem ich aufgehört habe und es geht mir teilweise heut im kopf noch nicht ganz gut...auch wenn ich weiss, dass es ganz weg gehen wird.

dein freund braucht dringend hilfe- professionelle..aber leider bei allen suchtkranken- es muss von ihnen aus gehen..erst ist die einsicht notwendig , dass ER weiss, dass ER ein problem hat!

drück dir die daumen!
lg
mikica

sporadischer Gast 7 Saint Valentine W, 17

Hey Leute!Danke für die schnelle Antwort!! Also ich hab eure Beiträge seiner Freundin gezeigt, die is dazu recht misstrauisch. Naja,also ihr kennt euch wohl damit aus, weil ihr selbst schon Erfahrungen gemacht habt damit. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis jemand bemerkt hat, das ihr Drogensüchtig seid und wann habt ihr gecheckt, dass ihr n Problem habt??
Also hier sind mal die Worte von seiner Freundin:

"Eine Klinik bringt absolut nix.Wenn man ihn so behandelt wie einen Drogenabhängigen wirds nur schlimmer:Schau dich an bist du bescheuert dass du das nimmst, du warst so super usw. wodurch ihm seine Freunde egal werden. Wenn er glücklich ist nimmt er das eh nicht mehr. Ich kenne nen Kokser der ist immer voll super."

"Man darf ihm das nicht so reinsagen was für Scheiße er macht. Es ist ihm scheißegal was das mit seinem Körper macht. Es geht nur drum, dass er glücklich is wenn er das nimmt und solang er nicht ohne dem glücklich ist wird er nicht aufhören."

Boah ich weiß nich... das macht mich auch voll fertig. Aber ich glaub ich bin da stärker als sie.
Sie gibt sich nämlich grad voll auf.
Ich sms grad mit ner Freundin von ihr, die sagt, sie schläft nicht mehr, redet kaum noch was. Sie war früher immer voll fröhlich und poitiv und davon sieht man garnix mehr. Sie leidet da extrem drunter, weil er sie grad voll links liegen lässt und auch auf seine ganzen Freunde voll scheißt.
Mann...wie kann ich ihm denn klarmachen, dass er ein Problem hat!!
Ich weiß, das is jetzt wahrscheinloich nur meine Hilflosigkeit, die mir einredet ich müsse unbedingt was unternehmen dagegen. Manchmal is helfen ja auch einfach nix tun, aber ich glaub das geht nich...

Freu mich über Antworten.

Liebe Grüße, Ishi

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Punk,

Tips geben ist hier nicht so leicht.

Reden bringt nichts:

"(--) Der Abhängige verdeckt – halb bewusst, halb unbewusst – seinen Zustand vor sich und den anderen. Zum einen, um sich einen Rest an (Selbst)-Achtung zu erhalten. Zum anderen, weil das Eingeständnis seiner Abhängigkeit ihn noch stärker unter Druck setze würde. Sich seiner Sucht bewusst sein und dennoch nichts unternehmen- dafür gibt es keine Entschuldigung. Mit ihrem Eingeständnis droht der Entzug. Seine Angst, dann ins Leere zu fallen, ist übermächtig.

Jeden Versuch, ihn zur Einsicht zu bringen oder ihm seine Abhängigkeit zu beweisen, erlebt er als Angriff gegen seine ganze Person. Dagegen muss er sich mit aller Kraft wehren. Er bietet ihm außerdem einen weiteren Vorwand, beim Suchtmittel Zuflucht zu suchen.(...)

Hilflosigkeit auf beiden Seiten ist schließlich das Ergebnis. "

Das heißt, Du darfst Dich darauf nicht einlassen und musst Dich distanzieren, was nicht "hängen lassen" meint.
Du musst konsequent sein und niemals Mitleid. Hört sich hart an, macht aber dann die Sache nur schlimmer, eben auch wenn Du "hilfst", denn dann hat er ja erst Recht keine Motivation aufzuhören, wenn Du immer - auch mit Drogen - für ihn da bist. Das ist der Haken.
Werte die "normalerweise" für Freundschaft gelten, gelten in diesem Fall nicht.
Bei Süchtigen ist es leider meistens so, dass sie erst ganz tief sinken müssen, um den "Kick" zum Aufhören zu bekommen. Jede Hilfe, sie am Absturz zu hindern, verlängert quasi die Sucht und unterstützt sie.

Ja, schlimmstenfalls verliert man diese Menschen.

Aber ich kenne 2, die es geschafft haben, nur bei meinem Ex ist es "hoffnungslos".

Wünsche Dir viel Kraft und bitte hole Dir Rat bei einer Beratungsstelle, das ist kostenlos und anonym.

N

sporadischer Gast 7 Saint Valentine W, 17

*seufz* Boah wie Kacke is DAS denn.
Okay, also Distanz, aber trotzdem nich hängen lassn... sollt ich denn normal mit ihm umgehn, nur eben dass wir uns seltener sehn??
Hmm... aber wenn sich jetz plötzlich alle seine Freunde von ihm distanzieren, das is doch voll die blöde Behandlung, so als hätt er irgend ne ansteckende Krankheit or so. Und dann fühlt er sich allein gelassen mit seinen Problemen und dann wirds ja erst recht noch viel schlimmer.
Was is wenn er dann ne Überdosis nimmt or so?

Happy Easter. Sad

Greez Ishi

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Genau das ist es!

Entweder oder......
Angst davor, dass er sich das Leben nimmt, warum? Tut er das nicht so auf Raten? Ich sage ja, Du kannst da nicht mit "normalen" Gefühlen beigehen... deswegen geht das ja so oft in die Hose... Aus Angst, der könnte ja... und was passiert dann? Er macht nicht von heute auf morgen Schluss , sondern nimmt weiter Drogen.
Genau das ist der Punkt! Entweder sein Leben und seine Freunde sind ihm wichtig, er merkt, dass er nur mit Drogen verliert und rappelt sich hoch.. oder eben nicht...
Aber aus Angst "Duzi Duzi" machen, so hilfst Du ihm ja eben nicht. DAs ist der große Fehler. Es widerpsricht allem, was wir über Freundschaft denken, wie schwer meinst Du, ist es für die Eltern?
Das ist ja das Linke, es fordert von uns etwas, was gegen unsere "glernten" Werte spricht....

Die Vorstellung ist ja soo grusellig, deswegen scheitern auch so viele....
Es drauf ankommen lassen, Kopf oder Zahl....

Egal welche Werte, aber jeder ist nur für sich selbst versantwortlich, wenn er erwachsen ist. Niemand verwehrt Hilfe, aber er hört nicht auf, wenn ihr oder Du da vor Angst, er könnte ja ganz abrutschen oder sich was antun, still haltet. Dann muss er doch nichts ändern.

Das ist wirklich ne harte Sache, aber alles andere....
ich habe 1 1/2 Jahre das "Andere" versucht.... ohne Erfolg.
Andere noch länger, und anderen tun es und derjenige geht trotzdem drauf....weil er es "will".
Wenn er da nicht von weg will (wollen jetzt nicht im Sinne von bewussten Handeln, derjenige ist ja süchtig..) aber dann kannst du nichts tun.
Da sein, wenn er ne Therapie macht und später.. aber niemals den Konsum unterstützen.....

Ich wünsche echt das was Du oder auch was ich oder andere für diese Menschen empfinden, niemanden.
Glaub mir und das "Elend" auch noch nüchtern zu "ertragen"... das kann bei manchen viel mehr Schaden anrichten.......

Bitte hole Dir Hilfe in einer Beratungsstelle! Allein packst Du das auch nicht.

N

sporadischer Gast 7 Saint Valentine W, 17

Hey.
Bin grad ziemlich verwirrt, denn im Moment benimmt er sich völlig harmlos und naja... irgendwie wirkt er als würd er nix nehmen. Tut er nur so? oder kommt mir das nur so vor??
Aber dann werd ich mich mal abkapseln, ne. Aber wenn ich mich jetz voll distanziere, dann weiß er ja nich, dass er zu mir kommen kann, wenn er kapier hat, dass er Hilfe braucht und was machn will dagegen oder?
Wow.. gut dass es solche Foren gibt.
Werd dann mal kucken wegen nem Termin.
Greez, Ishi Cool

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Punk You,

gehe weg von Deiner Sicht auf ihn. Sage ihm, dass Du mti dem Drogenkonsum ein Problem hast und es so nicht akzeptierst. Biete ihm aber an, dass er immer zu Dir kommen kann, wenn er ein Problem hat und Du auch zu ihm stehst.
Das ist DEIN Angebot. Wenn er es nicht annimmt, dann ist es SEIN Problem! Wenn er Dich dafür abstraft ist es nicht DEINE Schuld.

Toll, dass Du Dich mal beraten lassen willst.
Da wird man Dir wohl u.a. auch sagen, dass gerade die euphorischen Phasen von Süchtigen oft Gefahrenzonen sind und man da zwar nicht kritisieren, aber das auch nicht leicht glauben sollte und dann wieder den "alten" Zustand herstellt.
#Wenn er wirkllich süchtig ist, dann fängt er an zu manipulieren......

Das solltest Du für Dich herausfindne und überhaupt, für Dich Konsequenzen ziehen...

N

sporadischer Gast 7 Saint Valentine W, 17

Hey!
Hmm kam noch keine Antwort....wegen der Beratung. Boah ich hab so Schiss davor, auch wenns garnich um mich geht. Einfach mit fremden leuten reden... auweia. Shocked

Seine Freundin will jetz Schluss machn, weil sich seine Fickfreundin bei ihm gemeldet hat und sie hats gelesn... Ich find das garnich gut.
Aber er hat sich das ja selbst versaut.
Okay, also stark bleiben und ihm das sagen, wenn ich ihn das nächste Mal seh... traurig

`kay, also... danke, gä.
Have a nice Weekend!
Greez, Ishiko

Helferlein 45 Wald W, 99

PunkYou wrote:

möcht nur wissen, wie wir helfen können!!??? Also ich hab mich schon erkundigt über Kokain, aber seine Freundin sagt, kontaktunfähig,depressiv und das mit den Insektn sehen geht nur mit LSD oder Heroin. Bin schon ganz verweirrt

Wenn man Verwandte oder Freunde hat, die süchtig sind, kann man selten direkt helfen, weil man zu nah ist, so seltsam das auch klingen mag. Als ich Kind war, wollte ich meine alkoholkranke Mutter bestechen, dass sie aufhört... Später habe ich einmal jemandem einen Zettel zugesteckt, worauf die Adresse eines Therapeuten stand (den hab ich vorher kontaktiert, ob er einen Platz frei hat). Ich habe dann einen Termin für diesen Menschen ausgemacht, mit seinem Einverständnis. Er hat ihn aber nicht wahr genommen, ich musste dann ersatzweise hingehen, das war recht heilsam, weil auch teuer. Ich denke, man kann einen Weg ebnen, muss aber respektieren, wenn der andere das nicht gehen mag, und kann dann auch loslassen, so weh das auch tut.

Guest W

Herr Freud nahm ja auch Koks. Also wußte der, was gut ist

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Hallo Katharina,

Katharina wrote:

Herr Freud nahm ja auch Koks. Also wußte der, was gut ist

Herr Freud hatte nur das riesen Glück, dass er davon nicht abhängig wurde. Viele andere wurden damals aber schon abhängig. Außerdem hat er es für irgendwelche Forschungen (frag mich jetzt nicht welche Wink

) benutzt und damals wusste man kaum was über die Wirkung von Kokain.

LG Naomi

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Kokainsucht meines Freundes