Bulimie - lasse mich treiben

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

hallo an alle...
ich bin heute zum ersten mal auf diese seite gestoßen
ich leide seit ca.2jahren an bulimie,bin auch seit ca.einem halben jahr in behandlung
ich kämpfe tag für tag dagegen an
phasenweise klappt es auch ganz gut
aber dann kommt meistens wieder ein herber rückfall und ich lass mich hängen
dann bin ich immer total verzweifelt
antrieblos und hab das gefühl keine kraft mehr zu haben
bei mir zuhause wird das thema totgeschwiegen,was für mich auch nicht unbedingt das problem ist,aber ich hatte eben schon immer probleme mit meinem vater
im moment weiß ich nicht,wie ich es wieder schaffen soll mut zu fassen
ich weiß,es könnte alles so viel besser sein,aber ich packs einfach nicht
lass mich einfach von meiner schlechten laune treiben und tu gar nichts mehr,auch nicht für die schule...

wünsche allen hier ganz viel kraft da raus zukommen..
liebe grüße

Anm. Moderator: Titel geändert, zwecks Aussagekraft

Helferlein 44 bei Stuttgart W, 20

Hallo kleenemaus!

Hast du denn konkrete Ziele vor Augen? Etwas worauf du hinarbeiten kannst und was dir Kraft gibt jeden Tag zu Kämpfen?

Weißt du, es klingt vielleicht hart, aber es wird sich absolut nichts ändern wenn du dich treiben lässt, im Gegenteil, wenn du z.B. nichts für die Schule tust wird deine Lage nur noch blöder und du gerätst in einen Teufelskreis...

Was macht dich denn so hoffnungslos - ich meine außer deiner Bulimie?

Liebe Grüße, Earth

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ich weiß natürlich,dass es mir nichts bringt,wenn ich mich hängen lasse und nichts tue...
aber es ist eben sehr schwer...
konkrete ziele hab ich schon:
mich anzunehmen,wie ich bin
diese krankheit,mein laster aufgeben
zufrieden mit mir zu sein
nicht immer alles so negativ sehen
ect

ich kann nicht direkt sagen,was mich so schwermütig macht
vielleicht ist es das gefühl,immer wieder für einen kurzen moment da rauszukommen udn dann wieder drin zustecken
weil ich ja selber merke,dass ich diese "kranken"denkweisen noch nicht richtig abgelegt hab

vielen dank für die antwort

sporadischer Gast 13 bei Hannover W, 18

Ich ebreche mich auch manchmal, aber nur sporadisch. Für eine zeitlang (ca. 1/2 Jahr) habe ich geschafft, es vollständig sein zu lassen, indem ich mich immer auf ganz kleine, sehr konkrete Ziele konzentriert habe, z.B. zuerst einen Tag nicht zu erbrechen, dann 2 und schließlich 1 Woche. Als ich dass dann geschafft hatte, habe kam mir mein Verhalten das erste mal wirklich krankhaft und gesundheitsschädlich vor (jede Bulimikerin/Anorektikerin weiß, dass Erbrechen schädlich ist, aber es irgendwie zu spüren und wirklich umzusetzen ist etwas anderes gewesen, jedenfalls für mich).
Im Moment geht es mir wieder nicht so gut, aber auch das werde ich hoffentlich schaffen!

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ich weiß sehr wohl,was mein verhalten anrichtet und es ist auch sehr schockierend
ich bin jetzt erstmal froh,dass ich aus meinem tief gekommen bin
und wieder lachen kann
und zwar von herzen
hab jetzt auch die letzten drei tage meine ziele verwirklichen können
aber mir gehts trotzdem noch nicht so,wie ich es mir wünschen würde
ich hab einfach riesige probleme mich so zu akzeptieren wie ich jetzt bin
mein "altes ich"schwebt mir noch im kopf rum und ich komm nicht von diesen gedanken weg

danke für die antowrten
liebe grüße
küßchen

sporadischer Gast 19 W, 19

hast du auch weitreichendere ziele, oder hobbies - freizeitaktivitäten, die du gerne machst? vielleicht solltest du dir etwas suchen, das dich ablenkt!

ich habe auch probleme mit dem essen, und eigentlich nur dann, wenn ich alleine bin, deswegen suche ich gesellschaft und versuche viel unterwegs zu sein, bzw meine gedanken auf etwas anderes zu konzentrieren als das essen... denn das macht mich krank!!!

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ich spiele volleyball
fahr bei dem schönen wetter gern fahrrad und jogge gern
aber man kann sich eben nicht 24h am tag ablenken und ich glaube auch nicht,dass ich das immer möchte
ich meine damit,dass ich mich meinen problemen stellen möchte und nicht immer davonlaufen,immer auf der flucht sein
natürlich ist es eine hilfe unter leuten zu sein,aber nach der schule sollte ich eben nach hause,lernen und und und
unter der woche bleibt ohnehin nicht viel zeit
weitreichende ziele?hm..in bezug auf was?
wir kommen immer von einer situation in eine andere
ich glaube nicht,dass davonrennen wirklich eine dauerlösung ist
denn eigentlich sollte es doch möglich sein,auch "normal"essen zu können,wenn man mal nicht unter leuten ist

danke für den beitrag
liebe grüße

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

es gibt echt tage an denen ich denke,dass ich das nie schaffen werde
ich wäre ja so gerne glücklich und zufrieden,aber ich bekomms einfach nicht hin
heut hatte ich mal wieder so einen tag an dem alles schief lief
ich hab das gefühl,dass ich nie etwas erreichen werde
ich weiß,in mitleid zu schwelgen bringt mich auch nicht weiter,aber im moment ist alles so hoffnungslos und sinnlos
und dann denk ich wieder,dass ich eigentlich froh sein müsste,denn immerhin hab ich n dach über dem kopf und zu essen und gesund bin ich ja auch(theoretisch)
ich komm mir so schäbig vor
und irgendwie möcht ich doch allen zeigen,dass ich das schaffen kann
meinem psychologen,meiner mutter und vor allem mir selbst
aber mir fehlt die disziplin,das durchhaltevermögen und manchmal glaub ich,auch der richtige wille
es gibt phasen in denen ich wirklich denk,dass ich nie aus meinem teufelskreis herauskommen werde
theoretisch weiß ich ja,wo meine "fehler" liegen,aber ich kann mein verhalten udn meine denkweisen praktisch nicht umsetzen
zumindest nicht längerfristig
ich bin für alle anderen doch nur eine last
mein ganzes umfeld hat schon total die zukunftspläne
journalismus,chemie,...
und ich hab keine ahnung,wohin mich mein weg führen soll

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe kleenemaus,

was sagt Ihr Psychologe (machen Sie dort eine Psychotherapie, oder was meinen Sie mit "Behandlung"?) zu Ihren angesprochenen Problemen?

Freundliche Grüße
Fellner

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ja ich mache eine therapie
aber die letzten wochen hatte ich sehr sehr selten termine,da er auf fortbildungen/urlaub war
da meine wahrnehmung ziemlich verzerrt ist und ich wohl auch immer nur die dinge sehe,die schlecht sind oder schlecht liefen sollte ich daran arbeiten die guten dinge nicht gleich als selbstverständlich hinzunehmen und in den hintergrund schieben
na ja,er meint,dass mir wahrscheinlich alles immer nicht gut genug ist(da ich kurz nach beginn der therapie bereits große fortschritte gemacht habe,später aber wieder "anfängerfehler"gemacht hab) und ich nie mit mir selbst zufrieden bin
am anfang stand auch mal die frage bezüglich medikamentöser behandlung zur debatte,da ich ihm wohl etwas depressiv erschien und er meinte,dass medikamente eine unterstützende funktion haben könnten
ich dies aber ablehnte
ich sag es mal so:jedesmal,wenn ich bei der therapiestunde war,hat er mir so einen "kleinen tritt in den hintern"verpasst(positiv gemeint)
und ich fühl mich dort auch superwohl
ein anderes problem ist,dass ich/und meine familie eine familientherapie machen sollten
aber das wäre mir im moment wirklich alles zuviel und ich kann mir nicht vorstellen,dass meine eltern da sitzen und ich das durchhalte
dann würde ich mir wahrscheinlich noch heftiger vorwürfe machen,bezüglich unserer familiensituation
ich weiß,ich muss selbst hart an mir arbeiten um aus diesem trott wieder herauszukommen
aber das ist so einfach gesagt...
manchmal hab ich einfach das gefühl,dass mich das alles erstickt

sporadischer Gast 19 W, 19

kleenemaus wrote:

weitreichende ziele?hm..in bezug auf was?
wir kommen immer von einer situation in eine andere
ich glaube nicht,dass davonrennen wirklich eine dauerlösung ist
denn eigentlich sollte es doch möglich sein,auch "normal"essen zu können,wenn man mal nicht unter leuten ist

danke für den beitrag
liebe grüße

Weitreichende Ziele sind insofern wichtig, da man ja auf etwas hinarbeiten sollte, beruflich oder auch in privater Hinsicht, das ist zumindest meine Meinung!

Ja, sicher sollte es im Normalfall möglich sein normal zu essen wenn man alleine ist, aber Essgestörte können das leider nun mal nicht, war ja auch nur ein Tipp von mir, denn mir selbst hilft es sehr, abgelenkt zu sein... zB wenn ich mit einer Freundin auf Urlaub fahre, esse ich ganz normal, sobald ich jedoch nach Hause komme hält mich nichts mehr und ich verschlinge enorme Mengen an Essen...

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ich bin ja auch der meinung,dass man ziele haben sollte und dass das sicher hilfreich ist
ablenkung hilft mir zwar auch,aber nur kurzfristig
und ich bin schon mein ganzes leben vor meinen problemen davongelaufen und jetzt möchte ich auch die kraft haben mich diesen dingen zu stellen,auch wenn es mir sehr viel angst bereitet
dass es am schlimmsten ist,wenn man alleine ist,das kenn ich auch
obwohl ich das doch eigentlich gewöhnt sein sollte

wünsch dir viel kraft
vielen lieben dank

sporadischer Gast 19 W, 19

... manchmal wünschte ich mir auch schon, Bulemie zu haben oder Magersucht statt BED, damit ich wenigstens nicht andauernd zunehme...

ich hoffe genauso wie du, dass ich das bald los werde
aber wir sind ja noch jung und können viel aus unserem leben machen!!!

ich wünsch dir auch viel erfolg

Lg Surchargée

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

ich glaube aber nicht,dass es dir besser gehen würde,wenn du Bulimie oder Magersucht hättest
denn die "wahren,die eigentlichen"Probleme sind nicht das Essen;meiner Meinung nach.Das Essen ist nur die Art um die Probleme zu verarbeiten,wenn auch sicherlich eine sehr schlechte.Ich seh die Bulimie als meine "Stütze",mein "Ventil";weil ich im Moment noch nicht anders mit Schwierigkeiten umgehen kann.
Glaub mir,selbst mit einer anderen Form der Essstörung würdest du dich nicht besser fühlen.

Wünsch dir alles alles liebe
kopf hoch und nicht entmutigen lassen

Helferlein 57 Baden-Württemberg W, 19

meine mutter hatte einen termin bei meinem psychologen
mit meinem einverständnis
zu mir hat er gesagt,dass er sie einfach mal gern fragen würde,wie sie die situation bei uns beurteilt/empfindet
meine mum hat mir jetzt erzählt,dass er (mal wieder)zu einer familientherapie rät,weil er gesagt hätte,dass er nicht mehr weiterkommt
meine mum hat mir gesagt,dass sie nichts dagegen hätte und mein vater hätte sich auch bereit erklärt dazu
also hängt es mal wieder an meiner entscheidung
ich fühl mich so,als ob ich jetzt mal wieder den schwarzen peter gezogen hätte
es liegt ja nun an mir,ob wir das machen oder nicht

außerdem hat meine mutter noch zu mir gesagt,dass mein vater sich auch vorwürfe machen würde,da er denkt,dass er schuld daran ist,dass ich an bulimie leide
nie,nie,nie zeigt er anderen menschen,dass er interesse an ihnen hat
warum?warum kann er das nie zeigen..

ich fühl mich einfach überfordert mit der ganzen sache
und ich hab große furcht vor einer familientherapie, weil ich denk,dass ich an allem schuld bin und mich dann nur noch schlechter fühle...

das ist alles so kompliziert...

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