warum diese vorliebe für 'anal'?

neu an Bord! 1 M, 31

hallo alle!

ich bin ein mann, hetero, bald 32 jahre alt und bin ganz auf 'anal' fixiert. ich weiss schon, 'anal' ist nicht mehr sooo ein tabu wie früher und wird wohl in manch einer heterosexuellen partnerschaft praktiziert. das problem ist, dass es mir so wahnsinnig viel bedeutet.

es ist schon nicht so, dass mir normaler sex nicht gefällt, aber die gefühle, die ich bei analsex empfinde, sind 1000 mal intensiver und schöner. dabei geht es mir überhaupt nicht um den verkehr, sondern viel mehr einfach ums 'drin sein', um die innigkeit in jenem moment. irgendwie finde ich das unendlich intim und ich habe dabei das gefühl, dass ich einer frau auf keine andere art und weise so nahe sein kann. wirklichen analverkehr finde ich aber pervers und ich möchte das auch nicht.

meine letzte partnerin war sehr aufgeschlossen und auch experimentierfreudig. und so durfte ich ihr ab und zu 'ganz nahe sein'. ich war immer aufgeregt wie beim 'ersten mal' und mein herz schlug wie verrückt. das glücksgefühl war einfach unbeschreiblich. auch wenn es mir nie gelungen ist, ich hoffte, einfach nur so zum höhepunkt zu kommen. mich hätte es so gefreut, wenn meine partnerin mein kleines 'intimes geschenk' noch eine weile bei sich, in ihrem po hätte behalten können.

ich kann nur zu gut verstehen, wenn eine frau nicht auf analsex steht. und der gedanke daran, dass ich eine person, die ich wirklich mag, mit etwas enttäuschen könnte, was mir so viel bedeutet, der macht mich ganz krank. zur zeit bin ich solo und wünsche mir nichts sehnlicher als eine neue beziehung. aber ich bin so gehemmt, so blockiert, weil ich immerzu an die 'beichte' denke, die ich früher oder später einmal loswerden muss.

dass ich einfach auf 'anal' verzichten könnte, kann ich mir kaum vorstellen und ich weiss nicht mehr wie es weiter gehen soll. darum meine fragen: warum bedeutet mir das so unendlich viel? warum dieses gefühl von nähe und innigkeit ausgerechnet bei 'anal'? und: könnte mir eine therapie helfen? was wäre das resultat?

vielen dank fürs zuhören und ganz liebe grüsse!

eisvogel

sporadischer Gast 13 W, 26

lieber eisvogel,

ich finde, dass du sehr gefühlsvoll und nachvollziehbar über deine vorliebe schreibst. schön!

ich persönlich habe mit analverkehr nicht viel erfahrung, kann deshalb auch nicht beurteilen, ob er mir gefällt. aber ich denke, dass es doch viele frauen gibt, die ihn mögen - oder? wieso hast du ein schlechtes gewissen? du "darfst" vorlieben für "nicht ganz der norm entsprechenden" sex haben! und wer damit so vorsichtig und sensibel umgeht wie du, braucht sich keine sorgen zu machen, finde ich.

weißt du, ein fetisch oder eine vorliebe werden doch erst dann für den partner ein problem, wenn er sich zwangsbeglückt oder übergangen fühlt.

zwei fragen: was ist "richtiger" analsex für dich, meinst du schwulen sex?
und: wieso fällt es dir so schwer, zu kommen, obwohl dich analsex so anturnt? hast du eine idee?

alles liebe,
f. Smile

ps: es könnte doch auch sein, dass deine "beichte" mal für große freude sorgt, wenn deine partnerin auf ähnliches steht, oder? Wink

wieso fühlt es sich wie beichten an? darfst du nicht wollen, was du willst? Wink

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

eisvogel wrote:

warum bedeutet mir das so unendlich viel? warum dieses gefühl von nähe und innigkeit ausgerechnet bei 'anal'? und: könnte mir eine therapie helfen? was wäre das resultat?

Hallo!

Wie soll das jemand hier beantworten können, wenn selbst du das nicht weißt? Alles was du hier als Antwort bekommen könntest wäre blanke Mutmaßung die keine Relevanz für dich oder dein Leben hat.

Meine Frage: was meinst du mit anal ganz nahe sein, wenn du anale Penis-Penetration für dich ablehnst? Meinst du anal fisten, rimmen oder was?

Grundsätzlich, ich kenne sehr viele Frauen die anale Stimulation auf unterschiedlichste Art und Weise nicht nur sehr gern mögen. Das ist heute kein Tabu-Thema mehr. Sicher gibt es Frauen die das strikt ablehnen, das ist zu respektieren, aber dass es da grundsätzlich Ablehnung oder was auch immer du dir da vorstellst gibt, sehe ich nicht so. Geh einfach wieder raus, lerne Frauen kennen und dann klappt da sicher wieder.

Und, warum möchtest du deshalb Therapie machen? Geht es dir nicht gut mit dem Gedanken, dass dich das anmacht? Leidest du unter dem Gedanken bzw. wenn du es tatsächlich tust? Fühlst du dich schlecht dabei oder danach? Bist du der Meinung, dass du deshalb kein begehrenswerter Mensch bist, schmutzig, krank, pervers...? Oder geht es eher darum, was jemand über dich denken könnte wenn er/sie ES weiß? Schämst du dich für deine Vorliebe?
Wenn ja, dann kann eine Therapie etwas bewirken, was auch immer - entweder du lernst es zu akzeptieren und stehst dazu oder du findest den Weg einer befriedigenden Sexualität ohne diesem Bedürfnis.
Aber wenn es für dich o.k. ist, du eine Partnerin findest für die es o.k. ist, wozu Therapie... abgesehen davon, dass ich Therapie für grundsätzlich sinnvoll halte... aber deshalb gruebel

Helferlein 86 Köln W, 29

Hallo Eisvogel

eisvogel wrote:

wirklichen analverkehr finde ich aber pervers und ich möchte das auch nicht.

Was meinst du mit wirklichem Analverkehr?

eisvogel wrote:

mich hätte es so gefreut, wenn meine partnerin mein kleines 'intimes geschenk' noch eine weile bei sich, in ihrem po hätte behalten können.

Das ist etwas schwierig. Da man als Frau nämlich das Gefühl hat, man müsse gaaanz dringend was loswerden. Laughing

eisvogel wrote:

warum dieses gefühl von nähe und innigkeit ausgerechnet bei 'anal'?

Weil es enger ist als Vaginal. Aber mal abgesehen davon, ist es nichts schlimmes auf Anal zu stehen. Das tut fast jeder Mann. Es ist eine Vorliebe wie Oral oder Sex im Freien. Dafür mußt du dich nicht schämen oder eine Therapie machen. Wenn du eine Partnerin findest, die etwas aufgeschlossener ist, dann macht sie das auch mit. Du mußt ja nicht nach einer Woche mit der Tür ins Haus fallen. Laß dir Zeit, lerne deine Partnerin kennen, der Rest kommt von alleine. Wink

Liebe Grüße
Mama

Helferlein 86 Köln W, 29

Hallo ich nochmal,
ich meinte abstoßend jetzt aber im Sinne von "Sperma nicht im Körper halten können" und nicht anal generell.
Was jetzt aber auch nicht heißt, daß ich total drauf stehe. Es ist gewöhnungsbedürftig, aber ich gebe "ES" meinem Freund als besonderes Geschenk, ab und zu.
Ich drücke mich eher, ich muss schon schwer jückig sein, um ihn freiwillig an meinen Hintern ranzulassen. Wink

Ich finde es aber normal, wenn ein Mann drauf steht. Hab noch keinen kennerngelernt, bei dem es nit so war.(Was wiederum nicht heißt, daß mich schon jeder bespringen durfte)
Liebe Grüße
Mama

sporadischer Gast 12 Baden-Württemberg M, 32

@all
Den Aussagen, die Ihr gemacht habt, kann ich zustimmen. Aber bei Beiträgen von Männern solltet Ihr nicht (nur) zwischen den Zeilen lesen, sondern vor allem die Zeilen selber Wink

eisvogel wrote:

dabei geht es mir überhaupt nicht um den verkehr, sondern viel mehr einfach ums 'drin sein', um die innigkeit in jenem moment.

Das heißt doch ganz klar, daß es nicht um das ReinRaus (=wirklicher Verkehr sex1

) geht, sondern ganz einfach ums (mehr oder weniger) bewegungslose "drin sein" an sich, was er als sehr innig empfindet. Stimmt doch so, eisvogel Wink

@eisvogel

eisvogel wrote:

wirklichen analverkehr finde ich aber pervers

Das ist Dein Problem! Schäm Dich nicht deswegen, sondern steh dazu. Deswegen brauchst Dich wirklich nicht zu schämen.

eisvogel wrote:

ich hoffte, einfach nur so zum höhepunkt zu kommen.

Ohne Bewegung wird sich das wohl eher nicht bewerkstelligen lassen. Vielleicht durch Kontraktionen ihrerseits? gruebel

eisvogel wrote:

warum bedeutet mir das so unendlich viel? warum dieses gefühl von nähe und innigkeit ausgerechnet bei 'anal'?

Das hat Mama bereits ganz wunderbar erklärt!

Ich wünsche Dir eine liebe neue Freundin, die Deine Vorlieben teilt freude

Boomer

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