Rauchen oder Scheidung!

sporadischer Gast 21 Bayern W, 44

Ich hatte gestern wieder eine böse Diskussion mit meinem Mann. Der raucht seit seinem 16. Lebensjahr (über 30 Jahre) meistens 2 Schachteln täglich!!! Die Einsicht, daß dies nur schlimme Folgen haben kann hat er einfach nicht! Das Problem ist auch, daß es sich im Gegensatz zu mir, in keinster Weise mit irgend welchen Berichten in Zeitungen oder im Fernsehen beschäftigt. Im Prinzip weiß er gar nicht, was er da anrichtet. Er redet sich's schön indem er mir sagt, daß doch soooo viele Menschen rauchen und es wird doch auch nicht gleich jeder schwer krank Leider hat er auch ein "negatives" Beispiel in der Familie. Sein Vater ist mindestens schon 45 Jahre Kettenraucher, ist inzwischen 75 Jahre alt, hat zwar schon etwas Beschwerden wie starken Husten oder Schweratmigkeit beim Treppensteigen, aber das sind anscheinend Sachen, mit denen mein Mann leben könnte. Seine Mutter hatte Brustkrebs und sein Bruder Lymphdrüsenkrebs, obwohl sie nicht rauchten (leben aber beide noch!) . Das er schon rein aufgrund dessen selbst ein erhöhtes Risiko hat, sieht er überhaupt nicht ein!!!
Auch daß seine morgendliche Hustenattacke ja von irgendwas kommen muß, oder daß da vielleicht schon irgendwo was Krankhaftes entstanden ist sieht er auch!! Kurz und gut er ist einfach unverbesserlich!
Mein eigentliches Problem ist aber das, daß ich im Moment sogar überlege, ob ich mich nicht von ihm trennen soll! Denn 1. ist er ja auch total rücksichtslos seiner Familie gegenüber (2 Kinder) und 2. gibt er mir da Zukunftsperspektiven, mit denen ich nicht leben kann! Er sagt doch allen ernstes, wenn ich ihm prophezeie, daß er sicher mal schwer krank wird: "Keine Angst, ich werde dir nicht zur Last fallen, es gibt Mittel und Wege dies zu verhindern!" Also auf deutsch, er würde sich nach so einer Diagnose das Leben nehmen.
Was soll man da nur dazu sagen?????!!!!!! Das kann's doch nicht sein!!!!! Was sagt ihr dazu??

Grüße
Gitti

Forums-InsiderIn 206 Steiermark/Österreich W, 34

Hallo Gitti

Quote:

Mein eigentliches Problem ist aber das, daß ich im Moment sogar überlege, ob ich mich nicht von ihm trennen soll

Ich will Dir da jetzt sicher nicht zu nahe treten, aber ist das der einzige Grund warum Du überlegst, Dich von ihm zu trennen, weil er so viel raucht und uneinsichtig ist ?

Sicher, es ist sehr unangenehm als Nichtraucher mit einem starken Raucher zusammenzuleben, keine Frage. Aber bezüglich seiner Gesundheit: er ist ja ein erwachsener Mensch und für seine Gesundheit, finde ich, ist er alleine verantwortlich. Rolling Eyes

lg Herndi

Helferlein 31 Dortmund/NRW/BRD W, 35

Hallo Gitti,
mal als Raucherin (wenn auch nicht so viel) anmerken möchte.
Ich habe mit meinem Mann eine ähnliche Diskussion am laufen, er will das ich aufhöre, ich kann das aber noch nicht (meine Krücke).

Ich denke sehr wohl, das dein Mann (wie ja eigentlich jeder Raucher auch) sehr wohl weiß, was seine Nikotin-Sucht bei ihm anrichtet zwinkernd..

.

Macht doch einfach Kompomisse:
Er raucht z.b. nur noch auf Balkonien/Terrassien oder so. Für dich und die Kinder, aus Rücksicht auf eure Gesundheit etc.
Machen wir so, und das funzt sehr gut, zumal, wenn es im Winter kalt draußen ist, rauche ich nur noch sehr wenig (weil ja raus muss *brrrrrr*) und so hat sich mein Konsum stark reduziert Rolling Eyes

Aufhören kann nur, wer das auch wirklich will/kann .......... und mit einer Scheidung drohen ???
Der Schuss kann auch nach hinten los gehen.
Da könntest auch von ihm verlangen, hör auf so und so zu sein/zu reden/dich zu kleiden, sei anders, das Gefällt mir nicht mehr, etc.

Der Willen dazu kann nur von ihm kommen, und je mehr du da pickst, desto eher bist du ihn eventuell los.
Überlege doch einfach mal, warum er diese Krücke braucht ???

Grüße

Liv

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Liebe Gitti,

es hört sich für mich ein wenig so an, als dass Ihr einen Machtkampf führt - und den über rauchen versus nicht-rauchen ausführt. (?)

Ich nehme auch an, dass er weiß, wie schädlich seine Sucht ist - doch umso mehr Du drängst, desto mehr "muss" er seine Position verteidigen (und zieht sich an solchen Argumenten hoch wie die von Dir genannten).

Eine Kompromisslösung wäre auch meiner Meinung nach der Weg in die "richtige Richtung". Mach ihm keine "Vorhaltungen" wie rücksichtslos er mit sich und somit mit Eurer Zukunft umgeht, sondern beziehe Deine Argumente auf einen Grund im Jetzt.
Einen Grund im jetzt (z.b Kinder, Kopfschmerzen, ...) Das kann er viel eher einsehen und ist sehr wahrscheinlich auch eher bereit, sich auf den Kompromiss einzulassen.

Lg,

Tanzendes_Irrlicht

sporadischer Gast 21 Bayern W, 44

Vielen Dank erstmal an alle drei Antworter!

Ich möchte euch mal ein Beispiel nennen wie rücksichtitslos er ist.
Wenn wir z. B. zu viert in Urlaub fahren und ich ihn nach der 8 Zigarette frage, ob es denn sein muß, daß er uns so zuqualmt, dann heißt es nur: "Müssen wir halt in Zukunft mit zwei Autos fahren." Oder wenn ich ihn bitte zum Rauchen auf den Balkon zu gehen, dann antwortet er: "Ist doch auch meine Wohnung oder?" Daß man da einen regelrechten Haß kriegt und schon mal an Trennung denkt ist ja auch logisch, oder?

Und zu der Sache "ist doch seine Gesundheit", also "seine Sache": Ich habe schon des öfteren miterleben müssen, wie so eine Krebskrankheit das Leben "aller" Familienmitglieder belastet. Das betrifft nun mal nicht nur "ihn alleine"!!!!!! Oder was ist mit Schlaganfall (er hat nämlich auch hohen Blutdruck!). Da ist doch auch mein Leben zerstört, wenn er für immer behindert bleibt!!!! Sicher, Krebs oder Schlaganfall kann mal auch so kriegen und da würde ich sicher nicht so denken, aber wenn es jemand regelrecht herausfordert und dann vielleicht meint mit einem "tut mir leid, ich hätte auf dich hören sollen" wäre alles wieder gut, der läuft doch sehr blind durch die Welt, oder?? Sad

Gitti

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