Author |
Message |
Finny
sporadischer Gast
20
Wien W, 21
|
Sun, 29.Feb.04, 12:32 verstimmungen |
|
ich bin in letzter zeit ur komisch drauf. ich mein ich kenn das ganze schon. ich hab vor ca. 1 1/2 jahren aufgehört zu kiffen und damals schon eine schlimme zeit gehabt. seither bin ich auch in therapie. aber damals hat es einen grund dafür gegeben. jetzt weiß ich keinen.
ich bin ständig nur noch am heulen. jeder schwachsinn kann grund genug dafür sein. irgendwie hat sich das so langsam eingeschlichen. ich bin motivationslos geworden. mach kaum noch was für die uni. lieg viel einfach nur passiv vom fernseher herum. ich hab immer gedacht es ist weil ich mich überfordert fühl...arbeiten, studieren, wohnung etc. und je mehr ich mich unter druck gesetzt fühl, desto mehr will ich versagen.
ich hab angst das es nicht mehr aufhört. angst, dass sich die menschen die mir am wichtigsten sind deshalb von mir abwenden. menschen mit probleme sind anstrengend deshalb versuch ich es auch meistens zu verbergen.
aber wenn ich abends weggehe kann ich das meistens nicht mehr. ich sauf mich nieder und verlier vollkommen den verstand. entweder ich führ mich ur org auf oder ich beginn zu heulen.
es wird immer schlimemr. am samstag hab ich was geraucht wie ich bsoffen war. und zwar aus dem schlimmsten grund den es gibt. es war mir einfach egal. mein leben war mir egal. ja, mir wird alles immer mehr egal. ich möchte wieder aus dieser welt flüchten. ich mein ich hab gelernt das das auch nix hilft, aber das verlangen bleibt.
ich hab das gefühl ich seh alles verzerrt. das heißt ich bin mir nicht mehr sicher ob meine momentane wahrheit richtig ist oder nicht. ich fühl mich abwechselnd schlecht und garnichts mehr. und wenns mir mal besser geht seh ich das ganze wenns mir schlecht geht als lächerlich und grundlos und hab angst das es wieder kommmt.
ich glaub jetzt auch nicht dass ich unter richtigen depressionen leid oder so. wahrscheinlcih gibts dafür einen grund den ich nur nciht sehen oder akzeptieren kann.
sorry, es is ein bisserl länger geworden als ich wollt...
finny
|
_________________ "Und mitten in tiefster Verzweiflung bin ich mir begegnet." (J. Onken) |
|
|
|
Werbung |
|
linny
sporadischer Gast
5
lübeck W, 24
|
Sun, 29.Feb.04, 20:20 Re: verstimmungen |
|
Hi finny,
das sich die Menschen von dir abwenden wenn es dir schlecht geht, da solltest du dir am wenigsten gedanken machen und am wenigsten angst haben, ansonsten haben sie dich gar nicht verdient!! Es ist sehr wichtig mit menschen die einem nahe stehen über seine Probleme zu reden, und wenn es richtige Freunde sind werden sie versuchen dich zu verstehen und für dich da zu sein, egal wie lange es dir schlecht geht.
Ich habe mich das auch lange nicht getraut und dann festgestellt, das es gar nicht so schlimm ist und das die meisten sich große mühe geben. Probier es doch einfach mal aus!!?? Ich bin zur Zeit auch in Therapie, weil es mir momentan ziemlich schlecht geht.
Ich bin im Moment auch sehr motivationslos und würde gerne mal heulen, aber ich schaff es einfach nicht!! Dafür habe ich alles zu lange in mich hineingefressen,'tschuldigung.
Ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft
linnichen
|
|
|
|
|
Finny
sporadischer Gast
20
Wien W, 21
|
Sun, 29.Feb.04, 21:23 Re: verstimmungen |
|
nicht heulen zu können ist echt schrecklich. meine mutter war lange zeit schwer krank wie ich ein kind war und damals hab ich vor niemandem erwachsenen heulen können...als kind macht man das glaub ich nur wenn man das gefühl hat dass die erwachsenen offen dafür sind, aber die haben auch ihre probleme gehabt.
jedenfalls kann ich bis heute nicht wieder vor anderen menschen weinen.
danke für deine antwort.
lg,
finny
|
_________________ "Und mitten in tiefster Verzweiflung bin ich mir begegnet." (J. Onken) |
|
|
|
Kleine Fee
Moderatorin
606
Deutschland, NRW W, 28
|
Mon, 01.Mar.04, 0:08 Re: verstimmungen |
|
Hallo Finny,
die Suche nach dem Grund kenne ich nur zu gut. Ich frage mich immer, muss es denn wirklich unbedingt einen Grund geben? Mein Therapeut hat mich mehrmals gefragt, was denn passiert sei, aber es war eben nichts. Ich bin langsam aber sicher in der Abgrund gerutscht, keine Ahnung, wie das funktionieren kann. Vielleicht gibt es ja doch einen und niemand kennt ihn?
Ich kann demnach sehr gut deine Gefühle und dein Empfinden nachvollziehen, ich bin ebenso "drauf" wie du seit einigen Monaten.
Da du das mit der Uni erwähntest, macht dir das Studieren vielleicht keinen Spaß? Hast du keine Erfolge? Woher mag das Motivationslose herkommen? Wenn du dich überfordert fühlst, dann nur so, weil du die Kraft nicht dazu findest, dich aufzuraffen, oder weil du es irgendwie wirklich nicht könntest?
Quote: | je mehr ich mich unter druck gesetzt fühl, desto mehr will ich versagen |
Du "willst" versagen? Nicht, du wirst versagen? Wie meinst du diesen Satz?
Mir geht es in der Uni so, dass ich zwar Erfolge habe, mich aber darüber nicht so wirklich freuen kann. Ich bin oftmals erstaunt darüber, wie viel ich eigentlich so leisten kann, aber es sind immer so vereinzelte Dinge, die, wenn ich mehr und motivierter Arbeiten würde, auch mehr Ergebnisse bringen würden.
So, wie sich deine Gefühlslage mit dem Fühlen von schlecht und gar nicht mehr anhört, solltest du irgendetwas tun. Handeln sozusagen. Egal wie, nur nicht negativ. Es sollte gut für dich sein. Machst du immer noch Therapie? Dann versuche doch dort Wege zu suchen, die dich aufmuntern und dir Mut machen. Vielleicht mal nett essen gehen, oder anderen bei etwas helfen, oder vielleicht Sport treiben. Auch wenn das jeder rät, irgendwie ist da was dran...
Hast du dich mal mit Motivationstypen auseinandergesetzt, ist ganz interessant, wie manche Dinge einem dann auch plausibel erscheinen. Erfolgs- oder Misserfolgsmotiviert, was meinst du?
Viele Grüße von der Kleinen Fee, die heute zu spät nach Hause gekommen ist und noch viel zu viel zu tun hat, aber nicht motiviert ist...
PS: Zum Heulen ist mir auch zumute, aber ich kann es auch nicht, vielleicht zu blockiert...
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Finny
sporadischer Gast
20
Wien W, 21
|
Mon, 01.Mar.04, 19:23 Re: verstimmungen |
|
das mit dem versagen mein ich so, dass ich ein problem damit hab, dass bestimmte dinge von einem erwartet werden. es wird von einem erwartet, dass man funktioniert, aber ich würde mich einfach gern mal eine zeitlang gehenlassen. ich hab das gefühl, dass mir das gut tun würde. aber so einfach ist das leider nicht...
ich glaub, dass ich mir eingestehen muss, dass das ganze stark damit zusammenhängt, dass ich nicht loslassen kann. ich bewerte mich oft sehr negativ...dass heißt ich glaube, dass bestimmte menschen, die mir wichtig sind, sich schlechte sachen über mcih denken und mach mich damit fertig. dabei bin ich selbst es. speziell ein ehemaliger freund von mir von dem ich anscheinend noch immer emotional abhängig bin.
ich glaub, dass es da ist was mich so sehr verunsichert. ich hab gedacht ich wüsst inzwischen wer ich bin und was ich will und dann find ich sowas raus über mich...das ändert einfach das bild, was ich von mir selbst gehabt hab...
lg,
finny
|
_________________ "Und mitten in tiefster Verzweiflung bin ich mir begegnet." (J. Onken) |
|
|
|
Finny
sporadischer Gast
20
Wien W, 21
|
Mon, 01.Mar.04, 19:35 Re: verstimmungen |
|
@kleine fee: wollt dich noch fragen was es mit diesen motivationstypen auf sich hat...
|
_________________ "Und mitten in tiefster Verzweiflung bin ich mir begegnet." (J. Onken) |
|
|
|
Werbung |
|
Kleine Fee
Moderatorin
606
Deutschland, NRW W, 28
|
Mon, 01.Mar.04, 20:36 Re: verstimmungen |
|
Hallo Finny,
man unterscheidet zwischen Erfolgsmotivierten (Hoffnung auf Erfolg) und Misserfolgsmotivierten (Furcht vor Misserfolg).
Erfolgsmotivierte:
Wenn sie Erfolg haben, sehen sie die Ursache in ihrer eigenen Fähigkeit. Das verursacht positive Selbstbewertungsaffekte.
Bei Misserfolg schieben sie es zeitvariablen (veränderbaren) Ursachen und der Umwelt zu, sie haben sich nicht genug angestrengt, die Aufgabe war zu schwer, es war Pech. Sie werden noch einmal versuchen, die Aufgabe zu bewältigen.
Misserfolgsmotivierte:
Wenn sie Erfolg haben, behaupten sie, die Aufgabe sei zu leicht gewesen, das war Glück.
Bei Misserfolg sehen sie die Ursachen in der eigenen Person, in der mangelnden Fähigkeit. Der Misserfolg führt zu starker Betroffenheit und nimmt die Hoffnung auf das Bestehen von solchen Aufgaben, sie werden sie nicht noch einmal versuchen. Sie bewerten sich negativ und haben zu hohe Ansprüche an sich selbst. Meist vergleichen sie sich mit anderen und können sich über Erfolge nicht freuen.
Das finde ich jedenfalls sehr interessant, denn ich ertappe mich öfter dabei, misserfolgsmotiviert zu denken.
Viele Grüße von der Kleinen Fee, die dieses Thema einmal in einer Klausur hatte und bei Interesse den Titel des Buches dazu nennen könnte...
|
|
|
|
|
mim
sporadischer Gast
9
W, 40
|
Tue, 02.Mar.04, 8:23 Re: verstimmungen |
|
Hallo Finny,
du glaubst nicht, dass du Depressionen hast. Die Grenze zwischen Verstimmungen und Depressionen ist - meiner Meinung nach - fließend. Ich war in der Pubertät, als mich die Sinnfrage in die erste leichte Depression stürzte. Heute bin ich - für damalige Verhältnisse - uralt. Die Depressionen kamen immer wieder. Gründe - gibt es viele oder keinen. Ist im Moment auch nicht wichtig.
Das, was zu Beginn meiner jetzigen depressiven Phase wichtig war, war die Hilfe einer Therapeutin. Sie hat mir zugehört, zwischen den Zeilen gelesen und mir Antidepressiva verschrieben, damit ich mal anfangen konnte klare Gedanken zu fassen. Das ist jetzt drei Monate her. Ich glaube, es geht mir besser, obwohl ich noch sehr leicht umzuwerfen bin.
Verrenn dich nicht in die Frage nach dem Warum. Lass dir helfen. Und dann suche nach möglichen Gründen. Vielleicht ist es ja das Studium - oder die Arbeit - oder dein Exfreund - oder deine Familie. Aber das kannst du - so wie du jetzt drauf bist - wohl kaum lösen. Zuerst sollte es dir besser gehen.
Ich wünsch dir das, was du dir wünscht
mim
|
_________________ Man ist auch bei den Menschen einsam |
|
|
|
|
|