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daydream-believer
neu an Bord!
3
Graz ,
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Wed, 29.Jan.03, 19:57 Was ist der Sinn in meinem Leben? |
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Hallo.
Ich habe ein (für mich selbst) riesengroßes Problem.
Vor einem Jahr war die Welt noch in Ordnung. Ich hatte gemeinsam mit meinem Freund in seinem Haus in der Stadt genau neben dem Haus seiner Eltern gewohnt und wir waren glücklich.
Doch vor ca. 6 Monaten wurden die Probleme mit seinen Eltern und ihm so unerträglich für mich dass ich bei ihm ausgezogen bin. Und da ich Studentin bin und kein Geld habe bin ich wieder zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Nun verzweifle ich hier komplett. Ich habe keine Freude mehr am Leben und bin nur noch deprimiert. Meine Mutter reibt mir jeden Tag unter die Nase ich soll mein Studium so schnell wie möglich fertigmachen damit ich die Landwirtschaft übernehmen kann und "Bäurin" werde. Das ist mein schlimmster Alptraum doch das sieht keiner ein, auch meine Großeltern nicht, die im selben Haus wohnen. Sozusagen ist meine Zukunft schon verplant von alllen möglichen Leuten. Meine Oma wollte sogar dass ich mein Studium abbreche und am Hof bleibe und Schweine fütter.Ich halte das alles nicht aus.Meine Großeltern sind nur am streiten und es geht nur um Geld und Nicht um Gefühle. Meine Gefühle waren noch nie wichtig, nur das Geld. Sie meinen wenn man Geld hat ist man automatisch glücklich.
Mit meinem Freund bin ich wieder zusammen nur sehen wir uns sehr selten, weil er in der Stadt wohnt. Ich kriege gar nichts mehr auf die Reihe. Im Studium versage ich immer öfter und wenn ich "Zuhause" bin bin ich nur am heulen und verkrieche mich in meinem Zimmer. Ich habe dieses Leben am Land immer schon gehasst, aber da ich das einzige Kind bin wird mir diese Bürde aufgezwungen. Mein Traum wäre eine eigene Familie-ein eigenes Leben, das ich mir selbst gestalten kann und nicht ein gebrauchtes Leben das ich für jemanden weiterführen soll. Ich komme aus diesem Teufelskreis irgendwie allein nicht raus. Eine eigene Wohnung kann ich mir nicht leisten und im HAus meines Freundes neben seinen Eltern ist es auch nicht auszuhalten weil sie mich Tag und Nacht ausspionieren.
Ich weiß-vielleicht hört sich dieses Problem nicht schlimm an, für mich ist es das aber. Ich sehe mich hier nicht raus, ehrlich nicht. So oft wie in den letzten 6 Monaten hab ich noch nie vorher an Selbstmord gedacht.
Ich sehe keine Zukunft für mich und keinen Sinn zum weiterleben.
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gothanatos
Helferlein
36
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Also ich finde schon, das sich die Sache ziemlich übel anhört. Ich meine, du bist doch eine erwachsene Person und da ist es doch nur natürlich, das man irgendwann sein eigenes Leben leben möchte. Das deine Familie das nicht akzeptiert, zeugt einfach nur davon, das sie es insgeheim noch nicht akzeptiert haben, das du frei über dein Leben entscheiden kannst, das du nicht mehr "ihre" Tochter bist. Ich glaube ziemliche viele Eltern malen sich insgeheim die Zukunft ihrer Kinder aus. Irgendwann manifestiert sich diese Phantasie in einem unbändigem Willen. Und irgendwann wird aus dem Willen eine Tatsache. Sie nehmen an, das es garkeinen anderen Lebensweg für dich geben könnte, nur Bäuerin ist das richtige. Genauso verständnisslos reagieren sie, wenn du ihnen sagst, das es nichts für dich ist. Ich meine, ein Stückweit kann man das ja auch verstehen, so wurde ihnen doch auch von ihren Eltern beigebracht, das sie später den Hof zu führen haben. Und der Druck deiner Großeltern auf deine Eltern diesbezüglich wird auch nicht gerade gering sein.
Aber du gehst an diesem Leben kapput, kannst aber nicht weg, weil du finanziell abhängig bist. Es gibt 2 Möglichkeiten. Zum einem kannst du versuchen, deinen Eltern wirklich EINDRÜCKLICH vor Augen zu führen das du den ganzen Kram nicht willst. Natürlich wirst du sie damit verletzen, und deine Großeltern auch. Allerdings musst du auch sehen, das sie eindeutig im Unrecht sind. Aber wenn du nicht eindrücklich unter Beweis stellst, das du NICHT WILLST, werden sie dich nicht ernst nehmen ung glauben, dich immernoch umstimmen zu können.
Die ander eMöglichkeit wäre es, dir alleine oder mit deinem Freund eine neue Wohnung zu suchen. Geht teilzeit arbeiten!! Das ist immer noch besser als irgendwo auf ner Weide in Selbstmitleid und Selbstmordgedanken zu schwimmen!!!
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Apollon
Forums-InsiderIn
213
M,
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Interessant, für mich ist ein Leben als Nahrungs-Selbstversorger das Ziel der idealen Lebensweise.
Ich stelle mir vor, so mit einigen Leuten gemeinsam zu leben, wobei jede Familie bzw. jedes Paar einen eigenen Wohnbereich hat, damit man nicht ständig aufeinander pickt.
Die Erzeugnisse sollen biologisch sein, die mühsamen Tätigkeiten kann man abwechselnd oder gemeinsam machen. Natürlich verdienen wir uns Geld nicht mit den Nahrungsprodukten, sondern durch "moderne" Tätigkeiten. Idealerweise ist der Hof deshalb in der Nähe einer größeren Stadt, bzw. manchen Tätigkeiten kann man auch daheim im Büro nachgehen, wie etwa Softwareentwicklung in der IT-Branche. Am Besten wäre natürlich wenn der Hof gleichzeitig der Sitz einer gemeinsamen Firma wäre, nur müßten dazu die Leute alle aus ähnlichen Berufsrichtungen kommen.
Wenn die meisten in anderen Branchen tätig sind, wird man sich jemanden einstellen, der die Feld- und Stallarbeiten übernimmt. Und schlußendlich setzen wir naturfreundliche Energiequellen, wie Sonne und Wasserstoff (von Vailant gibts bereits eine Wasserstoff-Therme, die Wohnungen beheizen kann).
Was ich Dir sagen will, liebe daydream-believer, Du hast die beste Ausgangsbasis für das schönste Umfeld das *ich* mir vorstellen kann.
Der Sinn des Lebens ist kein höherer, es ist ein reiner Selbstzweck. Warum lebt eine Pflanze? Sie lebt einfach. Warum lebt ein Tier? Es lebt einfach, und es fühlt sich WOHL wenn es LEBEN kann. Damit meine ich frei herumrennen, essen, bellen, schlafen, fortpflanzen (denk an einen Kater der tagelang auf Tour ist ).
Beim Mensch ist es scheinbar ein bißchen komplizierter, weil das Familiensystem einem manchmal nicht erlaubt sich frei zu fühlen und man verschiedene Dinge für die Familie trägt. Das ist eben das Schicksal, oder der Preis fürs eigene Leben. Wenn man das Schicksal achtet und anerkennt, sowohl das eigene, als auch das der Eltern usw., dann wird man frei.
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audioslave
sporadischer Gast
14
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Hi daydram-believer!
Habe gerade dein Posting gelesen und muß sagen mir geht's ähnlich, wie dir. Ich bin auch am Studieren, komme vom Land, wir haben zwar keinen Bauernhof daheim, dafür aber ein Gästehaus und da ich ebenfalls das einzige Kind bin, ist meine Zukunft auch schon "verplant".
Ich habe ähnliche Gedanken wie du, und möchte auch gern mein eigenes Leben nach meinen Vorstellungen ausrichten, doch die Erwartungshaltung meiner Eltern geht in eine andere Richtung (Studium abschließen - brav zu Hause wohnen - Gäste betreuen). Ich weiß nicht wie und wo das enden soll. Mit den meisten Leuten hier auf dem Land kann ich auch nichts anfangen, meine besten Freunde wohnen alle weiter weg, so dass ich bis auf meine Familie keine großen Bezugspunkt hier habe.
Da meine Eltern schon älter sind bekomme ich auch eine gewissen Druck zu spüren, dass ich mich um sie kümmern soll. Doch wie weit geht die Verantwortung, frag ich mich oft.
Ich muß noch dazu sagen dass meine Mutter eine sehr ausgeprägte Persönlichkeit hat, und dass nur ihr Wille und ihre Meinung zählt, was anderes gibt's nicht. Das haut mich ziemlich auf, weil ich um Konflikten aus den Weg zu gehen, meine Meinung oft nicht so aussprechen kann, wie ich das möchte.
Weil ich auch Student bin, ist's mit einer eigenen Wohnung oder WG auch nix.
War gut mir mal was von der Seele zu schreiben
bye
audioslave
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heidi-anne
Helferlein
106
Im Ländle BW. ,
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Mon, 03.Mar.03, 9:49 Hallo IHR ZWEI............ |
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................daydream-believer und audioslave!
Ich weiß ja nicht ob Euer Problem noch besteht,
bitte seid so lieb, und meldet Euch mal kurz,
denn ich bin voll Wut im Bauch über solche
Verfahrensweisen Eurer Eltern.
Ich bin selbst Mutter von 2 erw. Kindern.
Ich könnte echt ausrasten!!!!!
Vielleicht auch darum, weil es mir ähnlich ergangen ist.
Ich würde gerne mit Euch reden wollen.
Will aber jetzt nicht mit irgendwas anfangen, wenn
das Problem gelöst wäre, was ich Euch wünschen würde.
Liebe Grüße von
heidi-anne
PS: Habe Euren Eintrag erst jetzt gelesen!
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_________________ Die Welt und das Leben könnte so schön sein, aber................. |
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Viti1961
sporadischer Gast
28
Berlin W, 43
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Nur ein paar kurze Zeilen von mir dazu:
Du musst etwas finden, womit Du zufrieden bist, womit Du glücklich bist. Wenn Du das gefunden hast, dann hast Du auch den Sinn Deines Lebens gefunden.
Lass Dich nicht in etwas hineinzwängen, was Du nicht möchtest. Du bist ein eigenständiger Mensch, der mit seinem eigenen Leben klar kommen muss.
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_________________ (¯`'·.¸Gruß - Viti¸.·'´¯) |
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Pinkdragon
neu an Bord!
1
Wien ,
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hm. als ebenfalls einzige tochter in einer sonst größeren familie (großeltern,tanten,onkel) weiß ich wovon du redest. *seufz* ich bin sogar soweit gegangen zuerst den berufs- und lebensartwünschen meiner familie nachzugehen und hab es erst nach schweren krankheiten und depressionsanfällen geschafft, selbständig zu werden und MEIN leben zu leben- ich bin von zuhause *geflohen* und hab zuerst auch nicht gewußt, wie ich das finanziell schaffen soll, aber glaub mir es geht!ALLES ist besser als sich fremdbestimmen zu lassen- ich hab den verhassten bürojob hingeschmissen, das studium gemacht, das ich wollte, nebenbei gekellnert und auch geputzt und in einer bruchbude ohne warmwasser und heizung gehaust mit zwei anderen mädels.(und ein vermögen für therapien ausgegeben *schmunzel*)
es war keine leichte arbeit, aber jetzt gehts mir gut.
lebe DEIN leben es gehört dir und niemandem anderen!deine eltern und großeltern wissen gar nicht,was sie dir antun- auch meinen war das nicht zu erklären.ich wünsche dir jedenfalls viel mut und erfolg, wie auch immer du es angehst. schmeiß dein leben nicht weg, es gehört DIR! lass dir nicht reinpfuschen!liebe licht und sternenstaub, eure pinkdragon
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daydream-believer
neu an Bord!
3
Graz ,
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Hallo.
Ich bin es wieder.
Naja, was soll ich sagen, an meiner Situation hat sich bis jetzt nichts geändert.
Ich versuche irgendwie zu leben und zu überleben.
Mein Freund möchte mit mir eine Wohnung in der Stadt nehmen aber erst im Herbst. In der Zwischenzeit werde ich wohl oder übel bei meinen Eltern mein Dasein fristen müssen.
Es ist nicht leicht, weil niemand normal mit mir redet. Es wird von früh bis spät nur gejammert wieviel Arbeit zu tun ist und dass ich so wenig Zeit habe zu helfen wird mir vorgehalten. Aber ich brauche die Zeit einfach um für meine Prüfungen zu lernen. Zumindest versuche ich zu lernen. Ich kann mich nur selten wirklich konzentrieren.
Sobald ich zu Hause bin hängt eine schwarze Wolke über mir und ich fühle mich schlecht.
Außerdem habe ich wahnsinnige Angst vor dem Tag an dem ich ausziehe. Ich hab echt so Schiß davor. Es wird so ein Theater und ein Drama werden wenn ich sage dass ich ausziehen will.
Ich sage es ihnen zwar eh ständig dass ich ausziehen möchte und so weiter, aber es nimmt mich keiner ernst. Es heißt dann nur "Aber nein, es geht dir eh so gut hier und es gefällt dir und wir brauchen dich. Das kannst du nicht machen."
Und damit hat sich die Sache dann wieder.
Sie werden mich hassen wenn ich es wirklich mache.
Aber ich möchte nicht hier bleiben. Es wäre mein schlimmster Alptraum!!!
Ich hoffe dass sich meine Situation bald bessern wird, sonst dreh ich echt noch durch. Komischerweise wird man es gewöhnt so zu leben, auch wenn es eigentlich nur dahinvegetieren ist.
Gruß.
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Viti1961
sporadischer Gast
28
Berlin W, 43
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Das hört sich ja nicht so schön an.
Wie hast Du es denn immer gesagt, dass Du ausziehst?
Immer so nebenbei, wenn sich die Gelegenheit bot?
Oder hast Du auch schon mal so eine richtige Familiensitzung einberufen und den Ernst der Lage diskutiert?
Wenn nicht, dann probier es doch mal. Sie werden Dir vielleicht den Kopf abreißen, aber dann nehmen sie Dich ernst.
Ich wünsch Dir viel Glück
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_________________ (¯`'·.¸Gruß - Viti¸.·'´¯) |
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