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jacky
sporadischer Gast
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Wed, 29.Jan.03, 13:58 Ein paar Gedichte von mir |
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Wer bin ich?
Ich schaue in den Spiegel
und sehe eine 3 Zentner Frau
ich sehe einen hängenden Busen,
Ich sehe einen hängenden Bauch und dicke Beine
Ich sehe Orangenhaut, überall.
Ich sehe Proportionen, die nicht zusammenpassen
Ich sehe zu kleine Hände und Füße
Ich sehe ein Gesicht, das nicht lächelt
Ich schaue in mich hinein
Und ich sehe ein Mädchen
Ich sehe sie kniend
Ich sehe sie weinend
Ich sehe, sie hält die Hände vors Gesicht
Ich sehe, sie ist allein und leer
Ich sehe, Sie ist beschämt
Ich sehe, Sie kann nicht mehr
Ich schaue in die Gesichter meiner Mitmenschen
Und ich sehe Masken
Ich sehe eine junge Frau
Ich sehe Lebensmut
Ich sehe Lachen und Fröhlichkeit
Ich sehe Mut und Anerkennung
Ich sehe Liebe und Hass
Ich sehe Unmut
Es ist verwirrend, wer von diesen Personen bin ich?
Wer gibt mir das richtige Bild von mir?
Warum kann ich mich nirgendwo erkennen?
Ich will mich erkennen,
aber ich habe Angst, mich noch weiter zu verlieren.
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jacky
sporadischer Gast
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Warum?
Du hast gesagt, Du liebst mich
warum verletzt Du mich dann immerzu?
Du hast gesagt, Du willst alles für mich tun
warum hilfst Du mir dann nicht?
Du hast gesagt, Du bleibst immer bei mir
warum suchst Du dann nach anderen?
Du hast gesagt, Du bist für mich da
Warum lässt Du mich dann immer allein?
Du hast gesagt, ich soll mit Dir über alles sprechen
Aber Du kannst mir keine Antworten auf meine Fragen geben
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jacky
sporadischer Gast
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Liebe
Liebe kann verletzen
aber sie kann auch alte Wunden heilen
Liebe kann schwächen
aber sie kann uns auch so viel Stärke geben
Liebe bringt Tränen
aber sie kann uns auch zum Lachen bringen
Liebe macht Angst
aber sie gibt uns auch Sicherheit
Liebe ist manchmal einsam
aber sie ist auch Geborgenheit
Wer niemals die Dunkelheit der Liebe erkennt
kann auch niemals das Licht sehen, das sie bringt
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jacky
sporadischer Gast
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Angst
Angst ist ein grosses, schwarzes Loch
das alle Fröhlichkeit aufsaugt
Angst ist immer um uns
sie lässt uns nie in Ruhe
Angst sperrt ein und lähmt
sie ist wie ein goldener Käfig
Angst wird zu einer Vertrauten
trotzdem sie ist kein guter Ratgeber
Angst wird zu Misstrauen
und sorgt dadurch für Einsamkeit
Angst ist der grösste Feind der Hoffnung
Aber diese darf den Kampf nie aufgeben
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jacky
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Sternenhimmel
Wenn ich in den Sternenhimmel schaue,
Frage ich mich, ob es irgendwo da draußen Leben gibt?
Ob es Orte gibt, wo es
Freud, Leid, Angst, Hoffnung,
Liebe, Hass, Loyalität und Verrat gibt.
Ob es jemanden gibt, der im Moment fühlt wie ich?
Der manchmal allein und traurig
In den Sternenhimmel schaut
Und sich fragt, ob es irgendwo da draußen Leben gibt?
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jacky
sporadischer Gast
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Bulimie
Die Bulimie ist meine Vertraute
Sie lässt mich nie allein
Sie gibt mir körperlich die Leere
Die ich seelisch immer spüre
Wenn die Menschen mich verletzen
Ist sie für mich da
Ich versuche diesen Hunger nach Leben und Anerkennung
Nach Liebe und Geborgenheit zu stillen
Aber dann merke ich wieder, dass es nichts bringt
Ich habe dann doch nur wieder die kalte Kloschüssel im Arm
Fühle mich einsamer als zuvor
Ich weiss, dass ich was ändern muss
Aber was kommt dann?
Wer ist dann für mich da?
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jacky
sporadischer Gast
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Traurigkeit
Ich trage eine Traurigkeit in mir
ich kann nichts dagegen tun
sie kommt immer wieder
egal was ich mache
ich fühle mich dann allein
aber ich lasse niemanden an mich heran
ich möchte glücklich sein
aber diese Traurigkeit lässt mich nicht
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jacky
sporadischer Gast
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Mein Engel
Habe ich Euch schon von meinem Engel erzählt?
Mein Engel ist immer da, er lässt mich nie im Stich
Mein Engel verurteilt nichts, was ich tu
Mein Engel lacht und weint und freut sich mit mir
Mein Engel lässt mich meine eigene Verantwortung tragen
Mein Engel fliegt durch meine Träume mit mir
Mein Engel liebt mich, auch wenn ich denke, ich mach Fehler
Und soll ich Euch sagen, was das Beste ist?
Jeder von Euch hat auch so einen Engel
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jacky
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Was bedeuten unsere Eltern für uns?
Zuerst sind sie die einzigen, denen wir vertrauen
Unsere Helden, Obermenschen, die alles richtig machen und auf alles eine Antwort wissen.
Wir vergöttern sie, wollen ewig mit ihnen zusammenleben, wollen uns bei ihnen sicher und geborgen fühlen
Wir erzählen ihnen alles und haben Geheimnnisse mit ihnen
Wenn sie Fehler machen, sehen wir diese nicht, weil sie uns heilig sind
Später dann sind sie die letzten, denen wir vertrauen
Sie sind spießig, altmodisch und können uns einfach nicht verstehen
Wir fragen sie nicht mehr nach Antworten, weil wir denken, dass sie keine Antworten haben
Wir wollen unseren Freiraum, unser eigenes Leben,unsere Unabhängigkeit
Wir erzählen ihnen nichts und haben Geheimnisse vor ihnen
Für uns machen sie Fehler, was auch immer sie anfassen
Wenn wir selbst erwachsen sind, haben wir die Wahl, unsere Eltern als das eine oder das andere zu sehen
Wir können uns entschliessen, ihnen wieder zu vertrauen, oder auch nicht
Wir können ihre Lebenserfahrung anerkennen und darauf hören, oder unsere eigene sammeln
Wir können Geheimnisse mit oder vor ihnen haben
Und wir haben die Chance, zu erkennen, dass sie auch nur normale Menschen mit ihren Fehlern sind
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