Sie kann Erotik und Freundschaft nicht verbinden....

sporadischer Gast 5 M, 23

Hallo!

ich (m25) hab eine sehr ernste Frage:

gibt es menschen, die mit einem partner keinen sex mehr haben wollen weil die Freundschaft zu intensiv geworden ist? sie einfach keine Erotik mehr für ihn spüren?
Kann man dieses Problem durch eine Psychotherapie beheben, natürlich unter der Vorraussetzung dass der/die Betroffene das Problem wirklich beheben will?

bitte bitte um Antworten!!!!

neu an Bord! 1 Rheinland-Pfalz M, 36

Hallo Bounce!

Ja, ich denke bei meiner "guten Freundin" und mir ist das leider so. Ich denke auf jeden Fall, dass deshalb unsere Beziehung gescheitert ist. Wir waren über Monate die besten Freunde. Als mehr daraus wurde, kam es jedesmal beim (nach dem) Sex zu einer Art Kollaps. Sie hatte die größten Probleme damit (mit mir). Sie meinte immer nur, dass ich ihr irgendwie zu schade dazu bin. Was sie damit meinte weiß ich bis heute nicht. Ich weiß nur, dass es nach dem letzten Sex zum völligen Zusammenbruch unserer sich entwickelnden Beziehung kam. Sie beendete die Beziehung und wollte mich nur als guten Freund, mehr könne sie mir nicht geben. Es sieht also wohl so aus, dass eine zu intensive Freundschaft sexuelle Interessen hemmen kann!?

Welche Erlebnisse hast du gehabt?

Helferlein 102 Wien M

Hi.

So wie ich das kenne, funktioniert das einfach nicht.
Entweder Freundin oder Geliebte. Die Freundin kann zur Geliebten werden, wenn's dann wieder aus ist ist das Verhältnis sicher anders als zuvor.

Und will man wirklich auf Sex reduzieren, sollte man vieleicht nicht unbeding seine sehr guten Freundinen dazu verwenden, weil deren gibt's vielleicht nicht viele.

Quote:

dieses Problem durch eine Psychotherapie beheben

Na Menschen sind doch keine Autos und wo ist das Problem? Alter ist auch nicht unbeding das coolste, nur so ist es halt und deswegen auch kein Problem.

Hubert

neu an Bord! 4 M, 32

Hallo Bounce,
rätselhafte Frage.
Du hast also eine Beziehung zu einer Frau, die bislang vor allem im Bett stattfand. Jetzt will jemand nicht mehr poppen und als Grund dafür steht im Raum, dass "die Freundschaft zu intensiv" geworden ist. Und jemand fühlt sich reif zu einer Psychotherapie.

Wenn das so wäre, könnte es entweder so sein, dass eine(r) einfach genug von der Bettgeschichte hat und jetzt ein (nur scheinbar) konfliktvermeidendes Erklärungsmodell anbietet - denn bei dem Freundschaftsüberfluss kann man ja kaum böse werden - eher verrückt. nicht?
Sie will Dich vieleicht als Absicherung halten, weil sie Angst vorm verlassen und einsam sein hat. ->abängige Person

Oder es hat sich bei ihr(euch) in einer oberflächlichen, "nützlichen" Beziehung (->unkomplizierter Sex) etwas hinzu entwickelt (Freundschaft?), dass mit der gewohnten Oberflächlichkeit nicht mehr vereinbar ist und jetzt muss sie erstmal respektvoll-keusch Gefühle neu sortieren. Aber irgendwie kommt sie damit nicht zum Schluss, warum auch immer. Könnte einen (mich) auch irre machen.

Häufiger ist sicher die erste Variante.

Oder einfacher:
Sex frisst Freundschaft : OK
Freundschaft frisst Sex : Nö

Sex weg, Freundschaft da: klappt nur manchmal, keine Psychotherapie wert
Dir passiert sowas ständig: Psychotherpie

sporadischer Gast 5 M, 23

hallo Skyracer!

die Frage ist nicht ob ich eine Therapie brauche (oder habe ich dich falsch verstanden?)

Es geht um meine Ex Freundin und ihr passiert es immer wieder dass sie ganz ganz schöne Beziehungen zerstört, weil sie nach ca. 2 jahren immer die Lust an der Erotik mit ihrem Partner verliert und sich mit anderen Männern einläßt. Wir hatten eine so harmonische Beziehung - echt extrem - aber plötzlich will sie keinen Sex mehr. und sie läßt sich auf wen anderen ein. ohne auch nur darüber mit mir zu reden.
sie selbst kämpft total mit diesem Problem , weil es ihr eben schon öfter passiert ist.
Sie und ich wissen, dass, wenn sie dieses Problem nicht hätte, wir echt für einanderer geschaffen wären.
und es wäre schade......
sie will das echt ändern und ich erkundige mich jetzt hier mal was man da tun kann.
die Frage: Ist für sowas eine Therapie zu empfehlen? ( ihre Kindheit war ziemlich schwierig)

Danke für Eure Antworten!!!

Forums-InsiderIn 366 vienna M, 28

Auf der einen Seite scheint das nichts ungewöhnliches zu sein. Die Erotik verschindet halt mit der Zeit bei bestimmten Beziehungen. Normal ist es dann, wenn man sich nach wem anderen umsieht. Natürlich will man den Verlassenen nicht verletzen und gibt eine gebastelte Antwort. Merk dir eins -> wann immer du kryptische Antworten im Leben bekommst mit denen du nichts anfangen kannst, dann will dir der Partner in 95% der Fälle nicht wehtun oder hat nicht genug Mut dir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Kryptische Antworten entstehen immer aus "Rücksicht" auf den anderen.

Ich weiß nicht, ob du auf gewisse Aussagen von ihr hinauf hineininterpretierst, daß sie daran etwas ändern will, denn wenn der Funke vergeht, dann läßt man sich eben auf was Neues ein. Das ist dann völlig normal und bedarf keiner Therapie. Oder will sie tatsächlich was ändern? Dann wird sie sich auch selber darum kümmern. Das wäre auch völlig normal. Wenn ich was ändern will, mache ich auch den ersten Schritt darauf zu.

Um deine Frage aber genau zu beantworten -> Ja. Eine Therapie ist immer ein Weg herauszufinden WARUM man WAS macht. Und wenn man das dann herausfindet, oder zumindest ein oder mehrere Erklärungsmodelle für die Situation, dann kann man sich auch daran machen dieses ungemochte Verhalten zu ändern - wenn es sich nicht sowieso schon mit der Erkenntnis von selbst verändert.

Helferlein 51 Österreich W, 25

Hi!

Möchte dir auch sagen, dass wohl die Luft aus eurer Beziehung draussen war und sie sich deswegen nach anderen umgesehen hat. Nicht gerade nett, aber leider durchaus üblich.... Natürlich wäre es am besten, an der Beziehung zu arbeiten, versuchen, die Leidenschaft neu zu entfachen oder einfach zu schätzen, dass das Vertrauen zueinander inzwischen so gross ist, daß man sich an Dinge wagen kann, zu denen man sonst vielleicht nicht bereit wäre... aber das müssen beide wollen und erzwingen läßt sich nichts- manche Menschen halten ein Leben lang an ihren Verhaltensmustern fest -Stichwort Lebensabschnittspartner ;- ).

Wo hier außerdem so viele Männer schreiben, hätt ich auch eine Frage zu dem Thema im Titel : "Sie kann Erotik und Freundschaft nicht verbinden": Ich habe immer noch Kontakt zu meinem Ex (siehe auch Thread: "mein Ex will mich zurück"), der nun meinte nicht in mich verliebt zu sein, aber eine "Verbundenheit " zu spüren. Dies sei der Grund (nebst gegenseitiger Anziehung), warum er lieber mit mir als mit anderen Sex haben will. Ich meinte nämlich, er möchte nur mit mir, weil er sonst keine ins Bett bekommen würde. (Abgmacht war eine Freundschaft und wenn beide Lust haben, auch Sex.)

Vielleicht könnt ihr mir da Auskunft geben, was diese "Verbundenheit" ist- ich kann damit nichts anfangen.

Sorry, dass ich mich hier eingemischt hab, aber ich fand es sinnvoller als einen neuen Thread zu eröffnen...

Forums-InsiderIn 366 vienna M, 28

Quote:

Möchte dir auch sagen, dass wohl die Luft aus eurer Beziehung draussen war und sie sich deswegen nach anderen umgesehen hat.

Das mein Lieber gilt es eben herauszu finden. Klar - oberflächlich betrachtet schaut es danach aus. Was aber, wenn wirklich ein ungeliebtes Verhaltensmuster hinter dem ganzen steckt? Denn wenn es deine Freundin selber sagt, gibt es 2 Möglichkeiten.

#1 kryptische Antwortkategorie. Du kannst nichts mit ihrer Aussage anfangen oder die Aussage widerspricht der Realität - Sie lügt dich an.

#2 Ja - Sie will wirklich etwas ändern.

Wir wollen dir hier nur raten nicht gleich blind von Beginn an zu fressen, was dir deine Freundin erzählt, ohne es noch einmal gründlich in Frage zu stellen. Wenn ihr wirklich etwas an dir liegt und sie sich ändern will, ist eine Therapie sicher nicht verkehrt. Obwohl ich der Meinung bin, daß man auch von selbst dahinter kommen kann, wenn man sich Mühe gibt. Solte es nur bei Reden und unverbindlichen Aussagen bleiben, dann orientier dich an der Realität und ziehe deine Schlüsse.

Forums-InsiderIn 366 vienna M, 28

Auskunft:

Jaja, mit wem man mal zusammen war, mit dem fühlt man sich auch verbunden, besonders, wenn man noch was für sie - Dich empfindet. Und mit wem man sich verbunden fühlt, mit dem fällt auch der Sex leichter. Man braucht nur anzurufen und sich treffen - so einfach ist das. Wenn ich eine wildfremde Frau frage, stehen die Chancen für leichtverdienten Sex vermutlich nicht ganz so gut.

Wenn er von Verbundenheit redet, dann stimmt das schon, keine Frage. Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang jedoch, was nicht ausgesprochen wird. Dazu könnte gehören:

Quote:

er möchte nur mit mir, weil er sonst keine ins Bett bekommen würde.

genauso wie viele andere Gründe. Die weiß aber nur er, nicht ich grinsend

Die Verbundenheit allein scheint´s nicht zu sein. Es ist oft schwergewichtiger, was die Leute nicht sagen denke ich. Aber was ist so schlimm daran mit jemandem zu schlafen mit dem man sich verbunden fühlt? Noch dazu wenn gegenseitige Anziehung herrscht.

neu an Bord! 4 M, 32

Bounce,
ja, da habe ich in meinem Beitrag etwas danebengeraten.
Also, sie hat also schon mehrfach Beziehungen gehabt die "extrem harmonisch" waren, und wie ich finde, auch extrem unharmonisch endeten, weil sie die Jungs dabei hinterrücks betrog - und sie leidet jetzt darunter.

intuitiv: Nimm sie darin ernst.

Psychotherapie könnte m.E. jetzt nur Sinn machen, wenn sie tatsächlich ein von Dir unabhängiges Leiden hätte. Das werdet ihr kaum gemeinsam erkennen können. Das sollte sie komplett alleine entscheiden.

Und noch eine wilde Assoziation:
Geht es da um ein idealisiertes Bild von Partnerschaft? Um etwas, das immer wunderschöner wurde, fast bis ins magische hinein? Wieso eigentlich? Meinerseits gehören auch dauerhaft ungelöste Konflikte und sexuelle Attraktivität Dritter zur Beziehungsnormalität. Das nehme ich als Tatsache hin - wirbelt mich trotzdem oft umher.
Ein Teil ihres Problems könnte darin begründet liegen, dass sie in der schönen Beziehung gar nicht mehr ihre Lebenswirklichkeit wiedererkennen konnte, sondern mit Dir unbemerkt etwas in Szene gesetzt hat. Zum Beispiel das Glück, das Deine Freundin in ihrer Kindheit nicht hatte. Vorgetragen in der Manier unglücklicher Kinder - idealisierend. Glück spielen. Gut sein. Illusion.
Und eigentlich ist sie ja böse, weil sie sich insgeheim doch über einiges mit Dir ärgert, jetzt wo ihr so nah seid. Da geht die Schere auf und sie ist nicht mehr bei sich, wenn sie bei Dir ist. Es war vielleicht viel früher mal so, dass sie gute Miene zu bösem Spiel machen musste ohne irgendwas zu verstehen.
Aber Du bist doch so "gut" und wichtig für sie, weil Du ja eigentlich nicht Teil ihrer verwundeten, vom Bösen berührten Lebenswirklichkeit bist.
Und dann verliert sie Dich und es tut weh. Denn sie will gar nicht, dass das Schöne, Gute vorbei sein muss. Sie beschwört jetzt mit Dir euer Ideal und müsste sich doch eigentlich selbst schuldig fühlen, weil sie dich betrogen hat.
Diese Situation könnte ihrer inneren Wirklichkeit näher sein als ständiges, extrem harmonisches Füreinandergeschaffensein.

sporadischer Gast 5 M, 23

Hallo Skyracer!
dein beitrag war echt sehr faszinierend für mich.

ja, sie hat ein Problem dass unabhängig von mir ist! das sagt sie selbst.

2 Dinge:
a) also sie hat in ihrer Kindheit sehr oft gute miene zum bösen spiel machen müssen. ihre verwundete Lebenswirklichkeit - kann sie diese durch die Therapie dann aufdecken? und dadurch dann damit umgehen?
Sie wünscht so sehr eine dauerhaft harmonische Beziehung - aber es gelingt ihr nicht.

b) sie ist als kind sehr viel herumgeschoben worden. ein jahr bei der tante, ein jahr bei der mutter, ein jahr beim Vater, dann wieder dort, ....

kann das sein dass sie deshalb in ihrem unterbewusstsein keine dauerhafte beziehung zulassen kann? obwohl sie es eigentlich will? und dadurch diese schlimmen konflikte mit sich selbst bekommt?
sie hat es ja nie gelernt dass man auch länger bei der gleichen person bleiben kann. ICH hab es gelernt. meine Eltern sind seit 30 jahren verheiratet......

Was meinst du dazu?

Helferlein 51 Österreich W, 25

@bounce:

Also die Erfahrungen, die du hier schilderst, können sehr wohl aussschlaggebend für ihr Verhalten sein. Wäre sie denn bereit eine Therapie zu machen? Im übrigen kannst du ihr keine "einreden", denn verändern wird sich nur etwas, wenn sie das will, d.h. wenn sie an ihrer derzeitigen Situation etwas ändern will.
Ich finde es aber toll, dass du dir so Gedanken über sie machst und ihr zu helfen versuchst. Wenn du sie liebst, unterstütze sie so gut du kannst, zeig ihr, dass du für sie da bist und sie liebst, egal was kommt! Eine Therapie kann nämlich auch erstmal ihr Befinden verschlechtern, wenn sie anfängt, ihre Probleme zu bearbeiten. Es ist nicht leicht, sich damit auseinanderzusetzen, was man möglicherweise verdrängt hat bzw. was m gar nicht bewußt ist -> da können dann oft unerwartete Gefühle (z.B. Wut, Haß, etc.) hochkommen.

Trotzdem wünsch ich euch beiden alles Gute!

@darius: DAnke für deine Antwort! Ich hab dir eine PM geschickt, weil ich diesen Therad nicht weiter stören will mit meinem Anliegen.

LG

sporadischer Gast 5 M, 23

hallo Sternschnuppe!

dein beitrag hört sich ja schon ein bissi anders an als dein erster! und ich bin sehr froh darüber! dein erster hat mich ein wenig traurig gemacht. aber trotzdem im positiven Sinne zum nachdenken verurteilt.
danke!
und auch danke für den 2.!

ja sie will was ändern und sie ist auch bereit eine therapie zu machen weil sie selbst ihre Probleme in der Kindheit vermutet. sie ist eigentlich eh schon sehr weit find ich!
aber eine therapie ist halt sehr sehr teuer. und wenn dann kaum Geld da ist.....
deshalb war ja meine frage in meinem ersten beitrag: kann man sowas durch eine therapie "beheben"?? zahlt es sich aus? wer hat erfahrungen damit?

die 2. frage muss ich mir selber stellen. will ich zu ihr halten?
immerhin hat sie mich verlassen und betrogen.....
geh ich mit ihr durch dick und dünn?
will sie das überhaupt. oder betrügt sie mich dann wieder?
das würde mir zu sehr weh tun und ich darf mich ja nicht selbst aufgeben.....
ich weiss was eine therapie mit einem menschen aufführt. meine mutter hat auch mal eine durchgemacht.

schwierige fragen, gell?
die ich aber wohl für mich entscheiden muss.......

Danke für eure Antworten!

Helferlein 51 Österreich W, 25

Hi!

Freut mich, dass ich dir ein wenig helfen konnte!

Ich wünsch dir auch weiterhin alles Gute! Finde es auch gut, dass du dir diese Fragen nun stellst, ob du DIR das antun willst. es ist nicht immer leicht, jemanden auf seinem Weg zu begleiten. Ich finde es daher wichtig, auch auf sich selbst zu achten, dass man nicht selbst zugrunde geht... (das weiß ich leider aus eigener Erfahrung Sad

Liebe Grüße,

Sternschnuppe

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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