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daydreamer
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Post Tue, 28.Jan.03, 14:34      Aengste zerstören mein Leben Reply with quoteBack to top

Hallo an Alle, bin neu hier im Forum

Nachdem ich nun wieder über Monate hinweg alles in mich hineingefressen habe, ist
es an der Zeit, meinen Ballast loszuwerden.
Ich mag mit meinen 21 Jahren eher zur jüngeren Leidensgenossenschaft gehören, was es
mir auch nicht leichter macht, über meine Sorgen und Nöte offen zu schreiben, ohne missverstanden zu werden.
Bei mir ist, wenn man’s denn genau betrachtet, schon seit meiner Kindheit etwas nicht
in Ordnung. Die Art und Weise wie ich die Dinge betrachte, empfinde, verarbeite, zeigt mir im Vergleich zu anderen, „funktionierenden“ Menschen, dass ich völlig anders gepolt bin.
Ich war kein Sonnenkind, eher authistisch, in mich gekehrt, in meiner eigenen, von Sorgen und Verantwortung entkoppelten Welt lebend, in der ich einfach mich selbst sein konnte.
Hinzu kamen „seelische Vergewaltigung“, Mobbing, Unterdrückung, Abschlagung von
eigenen Wertvorstellungen und Züchtigung im Heim. Diese Begebenheiten liessen in mir leider kein besserers Weltbild entstehen, und so lebe ich noch heute in dem Glauben, dass mir die Welt nur Schlechtes will, und ein Jeder versucht, mich auszustechen.
Das Erschreckende ist jedoch, dass ich über mich, mein Verhaltensmuster alles weiss, also ich weiss, wie ich funktioniere, habe bis in den hintersten Winkel in mich hineingehorcht, so was wie ein „blinder Fleck“ gibt’s gar nicht bei mir, und trotzdem vermag ich nichts an meiner Lebenssituation zu ändern. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich gar nichts mehr ändern will. Ich möchte nur, dass diese Angst-, und Panikattacken, die extremen Minderwertigkeitskomplexe, das Herzrasen, die Adrenalinschübe wenn ich unter Leute gehe, diese Benommenheit, die Angst in Ohnmacht zu fallen, die weichen Knie, die zittrigen und kaltschweissigen Hände, Brechreiz, dieses „neben den Schuhen stehen“, und die daraus resultierenden Suizidgedanken aufhören.
Ich weiss, ich sollte noch mehr über meine Vergangenheit schreiben, um sich ein klares Bild über meine Situation verschaffen zu können. Doch mir kommt die Galle hoch, wenn ich meine ereignislose Kindheit noch weiter ausbreite.

Meine momentane Situation sieht so aus:

Ich lebe mit meinem jüngeren Bruder in einer Wohnung, mit dem Rest der Familie hab ich keinen Kontakt mehr, schon seit mehreren Jahren.
An diesen Angststörungen (oder was es sonst alles noch sein kann!!!) leide ich, seit ich denken kann. Mal ging’s rauf, mal wieder runter, wie es halt so ist im Leben. Doch als ich ins Alter der Pubertierenden kam, verlor ich meine Identität in dieser Welt ganz. Während andere Zukunftsträume hegten, wühlte ich in der Vergangenheit, immer auf der Suche nach der Antwort warum ich so bin wie ich bin. Ich merkte schon sehr früh, dass ich was Exzentrisches an mir hatte. Ich interessierte mich für Dinge, die andere völlig kalt liessen, oder für die mich andere abwertend anschauten und die Rübe schüttelten. Wie dem auch sei, ich hatte mit 6 Jahren den ersten Psychotherapeuten, und es würde noch eine ganze Serie weiterer Pädagogen folgen, die mir zur Heilung zu helfen versuchten, nur um dann festzustellen, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.

Heute fühle ich mich schuldig, schuldig für alles und jeden. Schuldgefühle, Schuldgefühle,..... Confused

Heute muss sich mein jüngerer Bruder um alles kümmern, da ich mich allerhöchstens aus dem Haus wage, wenn ich arbeiten oder einkaufen gehen muss. Er muss sich auch um die Wohnungsbesichtigungen kümmern, einfach um alles, was damit zu tun hat, das Haus zu verlassen.
Stellen Sie sich vor, wie demoralisierend und erniedrigend es ist, sich von seinem jüngeren Bruder helfen lassen zu müssen.

Ich sitze nur noch vor dem PC, verbringe schon fast mein Leben vor der Kiste. Ich bin ein begnadeter Computerfreak, doch was bringt mir das im Leben, kann ich doch nicht mal eine Lehre durchziehen oder überhaupt irgendwas durchziehen. Also, mein Hobby zum Beruf machen geht auch nicht.
Ich habe Angst, Angst rauszugehen, Angst vor Verantwortung, Angst zu versagen, Angst abgewiesen zu werden, Angst ausgelacht und verspottet zu werden, ich habe Angst vor dem Leben und ich habe Angst vor mir selber.
Da ich weiss, dass alles von mir allein abhängt, ob sich in meinem Leben diesbezüglich was ändert, ist das gleich nochmal eine Kopfnuss. Verdammt, alleine kann ich’s nicht schaffen, die einzige Möglichkeit wäre, andere für mich arbeiten zu lassen, die Alltäglichkeiten zu erledigen usw., was ich im Moment meinen Bruder lassen mache.
Ich komme mir so dreckig vor. Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich andere dafür bluten lasse, dass ich mit dem Leben nicht klarkomme?

Das Beste wäre es wirklich, mich umzubringen, einfach abzuschliessen. Denn ich bin nur noch eine Belastung. Für meinen Bruder, für den Staat, weil ich nur noch Geldschulden habe und nicht in der Lage bin, eine Arbeit über längere Zeit zu verrichten ohnen gelegentliche „Verschnaufpausen“ von ein paar Wochen (Auszeit vor der Realität, wie ich es nenne).
Ich stehe allen im Wege, bürde ihnen meine Last auf. Doch am allermeisten stehe ICH mir im Wege. Was für eine Erkenntnis!

Was ich mir von diesem Beitrag erhoffe, kann ich nicht so genau sagen, da ich 24/7 benebelt bin und nicht klar denken kann. Möglicherweise schnallt auch niemand, was ich hier erzähle und werde auch hier noch zur Belastung.
Ich hab echt keine Lust mehr zu Leben, nicht so, nicht unter diesen Umständen. Und der einzige Weg, aus diesem Fahrwasser zu kommen, besteht darin, mich nach aussen zu richten und HILFE zu holen. Hab das Gefühl, dass bei mir jede Hilfe zu spät kommt, mein querdenkendes Hirn ist nicht mehr zu retten. Also, mehr als Mitleid kann ich nicht erwarten, doch ich will kein MITLEID, damit kann ich auch nichts anfangen.

Gibt es hier noch andere Menschen, die sich, wie ich, in einer nicht mehr enden wollenden Konfusion befinden, und keinen Ausweg mehr sehen?
Da soll jetzt kein Selbstmord-Kartell entstehen, nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich möchte nur wissen, ob ich wirklich der einzige bin, der so ohne Liebe und Hoffung durch die Welt irrt, und für den TOD noch die einzige Möglichkeit ist?

Ich habe Angst, dass ich niemehr wieder die süssen Früchte des Lebens kosten darf. (wow, wie ausgelutscht ich doch schreiben kann Wink )

Eine angstfreie Zeit und freundliche Grüsse.

PS: Um nicht allfällige Urheberrechte zu verletzen, möchte ich noch darauf hinweisen, dass das Sprichwort in meiner Signatur von Hermann Hesse stammt. Leider reichten 80 Zeichen nicht, um seinen Namen noch aufzuführen.

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Wer nicht in diese Welt passt,
der ist immer nahe daran sich selbst zu finden.
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Annemarie
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Post Tue, 28.Jan.03, 18:04      Re: Aengste zerstören mein Leben Reply with quoteBack to top

Hallo daydreamer, herzlich Willkommen hier!


daydreamer wrote:

Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich gar nichts mehr ändern will. Ich möchte nur, dass diese Angst-, und Panikattacken, die extremen Minderwertigkeitskomplexe, das Herzrasen, die Adrenalinschübe wenn ich unter Leute gehe, diese Benommenheit, die Angst in Ohnmacht zu fallen, die weichen Knie, die zittrigen und kaltschweissigen Hände, Brechreiz, dieses „neben den Schuhen stehen“, und die daraus resultierenden Suizidgedanken aufhören.


Du möchtest also doch einiges ändern und es ist gut so. Du hast mit Deinen 21 Jahren schon sehr viel schlimmes erleben müssen ... wie soll es Dir da gut gehen?





Quote:
Mal ging’s rauf, mal wieder runter, wie es halt so ist im Leben. Doch als ich ins Alter der Pubertierenden kam, verlor ich meine Identität in dieser Welt ganz. Während andere Zukunftsträume hegten, wühlte ich in der Vergangenheit, immer auf der Suche nach der Antwort warum ich so bin wie ich bin.


.... und es war nie wirklich jemand da, der Dir geholfen hat ...

Quote:
Ich merkte schon sehr früh, dass ich was Exzentrisches an mir hatte. Ich interessierte mich für Dinge, die andere völlig kalt liessen, oder für die mich andere abwertend anschauten und die Rübe schüttelten.


Kann das sein, daß das heißt, Du durftest nie DU SELBST sein? Andere hatten "bessere Ideen", wofür Du Dich interessieren solltest?

Quote:
Wie dem auch sei, ich hatte mit 6 Jahren den ersten Psychotherapeuten, und es würde noch eine ganze Serie weiterer Pädagogen folgen, die mir zur Heilung zu helfen versuchten, nur um dann festzustellen, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.


Wie alt warst Du, als man festgestellt hat, daß Du ein "hoffnungsloser Fall" bist?
Also ehrlich, erstens bist Du kein FALL, sondern ein Mensch und zweitens glaube ich nicht, daß es KEINE Therapiemethode geben würde, die für DICH "gestrickt" ist. Solche Aussagen finde ich sehr verantwortungslos.


Quote:
Heute fühle ich mich schuldig, schuldig für alles und jeden. Schuldgefühle, Schuldgefühle,..... Confused


Wohl, weil Du Dich im Moment nur um wenig kümmern kannst ... Ich kann mir vorstellen, daß das ein Abhängigkeitsgefühl auslöst und das ist nicht gerade schön ...


Quote:
Stellen Sie sich vor, wie demoralisierend und erniedrigend es ist, sich von seinem jüngeren Bruder helfen lassen zu müssen.


hmmm.... das würde ich jetzt aber von ner anderen Seite sehen. Ihr seid Geschwister ... es ist doch toll, wenn einer für den anderen da ist, wenn der seine Hilfe braucht.
Ich bin mir sicher, wenn es Dir wieder besser geht und Du mal für ihn da sein kannst, wirst Du das doch auch machen, oder?

Quote:
Da ich weiss, dass alles von mir allein abhängt, ob sich in meinem Leben diesbezüglich was ändert, ist das gleich nochmal eine Kopfnuss.


Ja, es erfordert bestimmt viel Mühe, aber ...

Quote:
Verdammt, alleine kann ich’s nicht schaffen


... das mußt Du auch nicht ....

Quote:
die einzige Möglichkeit wäre, andere für mich arbeiten zu lassen, die Alltäglichkeiten zu erledigen usw., was ich im Moment meinen Bruder lassen mache.


... nur, solange es Dir schlecht geht.

Spring über Deinen Schatten, daydreamer, laß´ Dir nochmals helfen. Der Druck unter dem Du gerade stehst, ist groß, das muß doch nicht so bleiben. Sei lieb zu Dir und suche Dir einen Therapeuten, den Du auch vertrauen kannst, dann wirst Du bald merken, daß das Leben auch anders sein kann.


Quote:
Das Beste wäre es wirklich, mich umzubringen, einfach abzuschliessen. Denn ich bin nur noch eine Belastung. Für meinen Bruder,...


Es wäre NICHT das Beste ... weder für Dich, noch für Deinen Bruder ... für ihn wäre es sogar bestimmt eine große Belastung...

Quote:
da ich 24/7 benebelt bin


Ähämm...tschuldige, muß ganz blöd fragen ... was heißt das?

Quote:
Und der einzige Weg, aus diesem Fahrwasser zu kommen, besteht darin, mich nach aussen zu richten und HILFE zu holen.


Den Gedanken finde ich SUPER!!!


Quote:
Gibt es hier noch andere Menschen, die sich, wie ich, in einer nicht mehr enden wollenden Konfusion befinden, und keinen Ausweg mehr sehen?


Es gibt leider viele Menschen, die ALLEINE keinen Ausweg mehr sehen. Noch schlimmer ist es, daß manche Menschen wirklich glauben, es gibt KEINEN mehr. Auch ich kenne solche Gedanken. Deshalb bin ich froh, daß ich den Weg zu meiner Therapeutin "gefunden" habe. Immer mehr wird mir bewußt, daß das Leben auch sehr viele schöne Seiten hat ... sogar für mich Wink

Liebe/r daydreamer, ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg,
Annemarie

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Liebe ist das Fundament des Lebens
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Neue
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Post Wed, 29.Jan.03, 8:35      Angst ürbewinden Reply with quoteBack to top

du hast jetzt einen riesen Berg vor Dir. Willst Du überhaupt da raus?
Woran glaubst Du? Die Kindheit zu durchwühlen ist nicht immer der beste Weg. Hält Du was von Medikamenten? Von Psychotherapie (Du schreibst, Du hattest schon so viele)? Irgendeine Vorstellung von dem, was ihm helfen könnte hat fast jeder Mensch. Wenn die Angst im Vordergrund steht könnte eine Verhaltenstherapie helfen (eventuell mit Antidepressiva kombiniert). Der erste Schritt ist aber, daß Du so nicht mehr weiterleben willst.
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daydreamer
sporadischer Gast
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Post Wed, 29.Jan.03, 10:55      Angst Reply with quoteBack to top

Guten Morgen und vielen Dank erstmal für euer Feedback.

An Neue: ob ich da wirklich raus will aus dieser Situation, ist eine berechtigte Frage, denn ehrlich gesagt bin mir nicht sicher. Einerseits möchte ich unbedingt dieser verfahrenen Lage entkommen, andernseits ist diese meine Welt diejenige, die ich am besten kenne, auch wenn sie nicht schön ist. Verstehst du was ich meine? Altbekanntes, und sei es noch so arg, ist mir vertrauter, ich weiss woran ich bin.
Ich habe irgendwie Angst, mich zu überwinden, überhaupt was an der Situation zu ändern, weil spätestens, wenn ich wieder einigermassen "funktioniere", alles von mir abverlangt wird wie gewohnt.

Ich habe verschiedene Therapeuten besucht, wenn auch nicht regelmässig. (ich weiss ich weiss Rolling Eyes ) Ich war acht ganze Monate lang in einer Psychiatrie, freiwillig, und das mit 19! Also, wer in meinem Alter kennt sich selbst schon so gut? Sehr wenige würd ich sagen. Gut, tut jetzt nichts zur Sache. In diesen acht Monaten intensiver Psychotherapie konnte ich wieder Energie sammeln. Ich hörte auf zu rauchen und die Kifferei hab ich auch aufgegeben. Ich lebte wie Franz von Assisi, wie ein Asket. Als ich dann wieder eine Berufslehre antrat nach diesen acht Monaten, dachte ich, alles ginge jetzt, und ich könne mal was aufbauen im Leben, wenigstens ein Fundament. Doch nichts dergleichen. Stattdessen verkrieche ich mich zu Hause und kiff mir die Birne zu. Ich lebe nur noch um zu verdrängen und wegzugucken, Verantwortung abzuschieben, .... nicht die feine Englische Art, ja ja, Angst macht mich zu einem schlechten Menschen.

Zu den Medikamenten: ich nahm über einen Zeitraum von 5 Wochen Zoloft, davon kriegte ich nur Blackouts und Brechreiz, danach probierte ich Tolvon und Seropram, doch der "Juhuiii-Effekt" trat leider nicht ein. Und diesen Effekt verlange ich, wenn ich schon so massiv in meinen Hormonhaushalt eingreife.

Ich wollte noch sagen, dass ich in anderen Foren auch schon mit Menschen zu tun hatte, die dasselbe durchmachen wie ich, doch die finden sich damit ab, dass sie ihr Leben lang von Angst begleitet werden, und dass sich, egal welche Medis sie einnehmen oder welchen Therapeuten sie besuchen, nichts daran ändern wird, dass sie sich auf dieser Welt nicht willkommen fühlen, kurz gesagt, es würde ihnen in keiner Welt unter keinen Umständen anders ergehen. Sie sind wie sie sind, anders als der Durchschnitt, für das Umfeld nicht greifbar, immer in sich versunken.

Und ich bin auch so ein Mensch, mir wird es nicht besser gehen mit Medis, und auch nicht mit einem Therapeuten.
Was kann mir ein Therapeut erzählen was ich nicht schon weiss? Nur damit mir wieder gesagt wird, ich solle mich von wegen "self fulfilling prophecy" in Acht nehmen, positiv Denken? Ich kann diesen Schwachsinn nicht hören, tut mir leid. Ich bin nicht der Typ, der mit Geduld und Liebe an eine Sache rangeht, darüber redet, wie schön doch dieses Bäumchen ist, oder wie blau der Himmel. Ich bin der Typ, der ökonomisch denkt, also mit möglichst wenig Aufwand möglichst Viel erreichen will.

Also, Bücher sind nicht bei mir, ebenso wenig Schöngerede. Bis jetzt hatte ich nicht das Gefühl, von einem Therapeuten verstanden zu werden.
Die mustern dich gleich aus, versuchen eine Diagnose zu machen und dich zu schubladisieren, damit sie gemäss Schablone sagen können, was mit dir los ist.
Darauf, dass ich "Polyphobiker" bin, musste ich alleine kommen (den modernen Medien sei dank!) Ich sage Polyphobiker, weil ich nicht ausschliesslich an Agoraphobie leide, sondern an vielen anderen kleineren und grösseren Phobien, die je nach Umstand zusammen, nacheinander, vereinzelt auftreten.

Mal eine Gegenfrage: inwieweit haben Ihnen Medikamente und Therapeut weitergeholfen, glücklich zu werden im Leben? Schlussendlich liegt es ja doch an einem selbst, ob sich was ändert. Wieso soll ich also zum Psychiater, nur um zu hören was ich alles schon gehört habe?
Konstruktive Lösungsvorschläge für meine Probleme habe ich nie erhalten, und die Last nimmt einem auch niemand ab. Bleiben nur noch Medis.

Da ich ausserdem starker Cannabis-Konsument bin, wäre eine Medi-Kur nicht angebracht. Und ich kann mir nicht vorstellen, meine Zeit zu Hause im Zimmerchen ohne Flash überstehen zu müssen. Da mich meine Aengste förmlich zwingen, zuhause zu bleiben, mache ich mir die Zeit mit einer Dröhnung etwas erträglicher. Müsste ich das Ganze noch nüchtern erleben, hätte ich mir vielleicht schon die Kugel gegeben. So bin ich zwar auf dem Weg zur völligen Apathie, und konstruktiv ist es auch nicht, doch was soll ich tun. Diesem Teufelskreis muss man erst mal entrinnen können.

So, schluss jetzt, ich muss mich immer beherrschen, keine Novellen zu schreiben.

Also, in diesem Sinne einen lieben Gruss an die Community

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Wer nicht in diese Welt passt,
der ist immer nahe daran sich selbst zu finden.
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Gernschi
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M, 25


Post Sun, 16.Feb.03, 19:14      Reply with quoteBack to top

Servus Daydreamer!
Du fragst, ob es jemand gibt, dem es genauso geht?????
MIR (nicht die russische Raumstation)grinsend
Am liebsten würde ich deinen Beitrag nehmen und ihn als meinen eigenen ausgeben. Denn dein Leben dürfte sich ähnlich zugetragen haben wie meines. Du siehst: You are not alone. Das ändert zwar an deiner Situation nichts, aber: Du bist kein Einzelfall!!

Die Frage bleibt bestehen: Wie lösen wir das Problem?

PS: Dein Schreibstil ist klasse. Ich liebe diesen versteckten subtilen Humor, auch wenn dir vielleicht nicht zum Lachen zumute ist. Aber immerhin: Er beweist, dass du LEBST!!! Und das sollst du auch in Zukunft noch. Selbstmord bringt niemandem etwas. Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche. Mein älterer Bruder hat sich vor vier Jahren erhängt, was eine schwierige Situation zuhause noch um das Hundertfache schwieriger gemacht hat. Bevor du so etwas tust, denke dir, dass du irgendwann auch dein persönliches Glück finden wirst. WEnn du diese krisenhaften Jahre gemeistert hast, dann kannst du das GLück wahrscheinlich viel intensiver erleben und schätzen als jene Menschen, die von schweren Zeiten im großen und ganzen verschont blieben.

Mach´s gut! und denke daran: mir geht´s genauso!!!!
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Janine44
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Wohnort Chemnitz
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Post Sun, 27.Apr.03, 10:45      Reply with quoteBack to top

Hallo daydreamer,

Du bist doch ein sehr intelligenter Bursche, was man an Deinem Schreibstil entnehmen kann. Aber ich habe den Verdacht dass Du wirklich nicht raus willst aus diesem Dilemma. Ich bin 44 Jahre jung und weiß wovon ich spreche.

Ich leide zur Zeit auch wieder an all diesen Ängsten. Herzrasen, immer Angst in Ohnmacht zu fallen. Wenn das Herz stolpert, dann denkt man jedes Mal das Ende ist gekommen etc..

Du hast wirklich viel schlimmes erlebt, was ich sehr bedauere, aber ich bedauere Dich nicht, denn Du willst diesem Teufelskreis nicht entkommen. Du bist noch so jung, wenn Du Dich zu Hause vergräbst, dann kannst Du nie das Gefühl des Verliebtseins erleben. Ich glaube Du brauchst mal einen Menschen der Dir zeigt dass Du was WERT bist. Das alledings kann Dein Kanbiskonsum nicht. Also raffe Dich zu einer Therapie auf und versuche Dein Leben zu ordnen.

Ich beginne am Dienstag auch wieder mit einer Therapie, weil ich nicht möchte dass das Leben an mir vorbeigeht und ich bis zum meinem Ende im meiner Bude hocken muss. Das muss ich übrigens ungewollt schon viel zu viel da ich schon ewig keinen Job mehr habe, aber ich lasse mich nicht von meiner Seele kaputt machen und Du solltest das auch nicht zulassen. Also denke mal darüber nach, ohne den Genuss von Kanabis. Ist wirklich nur lieb gemeint, also sei nicht böse.

Ganz liebe Grüße und alles Liebe für Dich.

Janine Razz

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Es wird schon wieder.
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