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billie
neu an Bord!
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W, 26
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Mon, 16.Feb.04, 22:37 Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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Hallo Leute,
diese Frage stell ich mir gelegentlich.
Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich bin 26. Jahre und habe mit 16. den ersten Freund gehabt und die Beziehung hat sich bis ich 25 war hingezogen.
Sex interessierte mich anfangs schon sehr, mein damaliger Freund war bereits schon erfahren und wir hatten viel Spaß beim Sex. Aber als mich mein Freund betrügte, war es nicht mehr das selbe im Bett. Ich blieb bei ihm, litt aber sehr unter der Verletzung. Beim Sex hatte ich Schmerzen, aber der Arzt fand nichts. Nach einem Jahr trennten wir uns und endich schloß ich mit der Sache ab, nach einem halben Jahr kamen wir wieder zusammen und ich dachte wir machen einen Neuanfang. Doch mein Verlangen nach Sex war nicht mehr daselbe. Wir schliefen in den letzten Jahren fast nur noch alle 3 Monate miteinander, ich hatte keine Lust, es kam zu einem Teufelskreislauf. Er sprach mich auf meine Lustlosigkeit an, ich ging mit ihm ins Bett, er dachte sich, ich mache es nur ihm zu Liebe. Trotzdem blieben wir noch zusammen, auch wenn Punkto Sex fast nichts mehr lief und er sehr unglücklich darüber war. Oralsex hatten wir auch fast nicht mehr, wobei ich mir nie wirklich viel daraus machte es bei ihm zu tun. Ich muß auch dazu sagen, dass es unter meinen Eltern fast keine Liebe gab und sie auch fast keine geben konnten.
Endlich bin ich dann mit 25. von ihm losgekommen, das war sehr schwer für mich.
In der Zeit wo wir getrennt waren, hatte ich Sex mit anderen Männern. Aber er war nicht so toll. Ich habe oft das Gefühl, dass mich Männer nur als Sexobjekt sehen und nicht mich selbst. Ich kann auch nur mit Männer schlafen und sie zärtlich streicheln und küssen, aber Oralsex und Liebkosungen am Körper kann ich einfach nicht geben. "Aber vielleicht fällt es mir schwer, weil ich sie nicht gut kenne und noch kein Vertrauen da ist": sagte ich mir.
Seit ein paar Monaten habe ich einen neuen Freund, ich habe ihn sehr lieb und fühl mich echt wohl und sicher bei ihm. Aber auch mein Verlangen nach Sex ist bei ihm nicht sehr ausgeprägt. Oft wenn er mich angreift und ich weiß, dass er jetzt mit mir Sex haben will, krampft es mich zusammen und blockiere sofort. Aber ich will doch gerne mit ihm Sex haben und ihn verführen und ihn liebkosen, aber irgendwas in mir schreckt mich davor ab. Er hat mich natürlich schon gefragt, warum ich keine Lust habe und ihn nicht oral befriedige. Weiß nicht was ich wirklich darauf sagen soll, es ist das selbe wie bei meinem Exfreund. Daweil habe ich mir bei meinem Ex immer gedacht, dass er mich nicht mehr reizt, weil wir schon so lange versucht haben eine gute Beziehung zu führen und immer wieder daran gescheitert sind.
Warum finde ich Sex so abnormal, es sollte doch die schönste Nebensache der Welt sein. Sonst bin ich nicht prüde, rede gerne über Sex, aber es macht mir Angst weil ich solche Gedanken habe und Sex manchmal so komisch und eigenartig finde, auch kenne ich niemanden der so darüber denkt?
Vielleicht versteht mich ja jemanden da drüben.
alles liebe
billie
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nicole111
sporadischer Gast
20
Karlsruhe W, 31
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Wed, 18.Feb.04, 21:47 Re: Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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Hallo,
kann da nicht wirklich was zu beitragen, auch wenn ich die Problematik kenne...
aber wenn Du wirklich verbal locker damit umgehen kannst, guck mal in die Gelben Seiten , manche Psychotherapeuten haben den Zusatz "Sexualberatung" oder "Sexualtherapie" mit dranstehen. Ich habe weder selbst noch über irgendwelche Leute Erfahrungen damit, also ohne Gewähr
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nachtmensch
Helferlein
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desktop M, 36
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Thu, 19.Feb.04, 15:11 Re: Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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da fehlt ganz einfach vertrauen & liebe!!
möglicherweise hast du deinem ex das fremdgehen nicht verziehen, und das könnte bei jedem männerkontakt unbewußt hoch kommen. immerhin warst du ja so verletzt dass nichts mehr ging. also musst du da anfangen, ihm verzeihen und verstehen das es sich dabei nur um seinen fehler handelt, und dass jeder mann anders ist.
grüße
nm
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28w
neu an Bord!
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W, 28
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Fri, 20.Feb.04, 8:44 Re: Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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hallo billie,
kenne das gefühl... und das ganz ohne langjährige beziehung bzw. vertrauensbruch. was man dagegen tun kann? keine ahnung. aber vielleicht erfahren wir es hier. hab auch seit meinem 15 lebensjahr sex, und die meisten erfahrungen habe ich in beziehungen gemacht mit lieben, sensiblen, zärtlichen treuen freunden. ich hingegen hatte das gefühl, dass gerade diese nähe mich gehindert hat, auch noch den letzten rest von meiner intimität aufzugeben. mich soweit zu öffnen. one night stands sind nicht immer super, klar, aber mir gehts dabei besser. meine meisten beziehung enden, weil ich nach 2-6 monaten keinen sex mehr will und ihn damit nicht verletzen will (sie denken immer, es liegt an ihnen)! also zieht sich die beziehung noch hin, bis zu 1 oder 2 jahren mit minimal bis gar keinem sex und dann kommt immer das gleiche ende. also was tun wir sexfreien? weil eigentlich fehlt uns nichts, aber wir würden gern jemanden, den wir lieben/mögen, dieses geben. und umso mehr wir es wollen, umso weniger lust haben wir. teufelskreis, wie du schon geschrieben hast. bei dir denke ich auch, dass es mit dem vetrauensbruch zusammenhängt
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Babesia
neu an Bord!
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zu hause W, 28
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Thu, 25.Mar.04, 20:15 Re: Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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Hallo billie,
ich kenne dein Problem sehr gut, und kann es absolut nachempfingen.
Bei mir ist es genauso, die gleichen Symptome und das schon seit meinen ersten Erfahrungen in diesem Bereich. Und ich würde sagen das deine Vermutung der Ursache wegen nicht verkehrt ist.
Ich bin ebenfalls sehr lieblos aufgewachsen und kannte es gar nicht, das mich mal jemand in den Arm nimmt.
Folglich weiß ich auch immer noch nicht wie man mit Zärtlichkeiten umgeht, habe sogar richtig angst davor, das es mit meinem Freund mal wieder "zur Sache" geht.
Laut Aussage meines Freundes bin ich in keinster Weise Zärtlich und wirke einfach nur plump. Ja genau plump. Das klingt toll, nicht wahr?
Mich lässt es verzweifeln. Ich mag weder noch ihn anfassen, noch mich anfassen lassen, habe einfach nur immer das Gefühl von Angst im Kopf und das ich nichts richtig machen kann.
Wenn er mal wieder will, fühle ich mich nur noch als "Loch" und Mittel zum Zweck. Noch nie habe ich wirklich auch nur den Hauch von Lust dabei verspürt.
Eigentlich ist er ein ganz lieber Mann und ich fühle mich tierisch zu ihm hingezogen, aber diese Sache kriege ich definitiv nicht in den Griff. Dazu sollt ich vielleicht auch erwähnen das mein Freund seit dem wir zusammen sind dieses ganze Ausmaß meiner Probleme mit ihm gar nicht kennt, und das sind bereits 3 lange Jahre. Demnach fühle ich mich total allein gelassen mit diesem ganzen Scheiß.
Ist trotzdem, so makaber es klingt, schön zu wissen das ich damit nicht ganz allein bin.
Ich würde mich über Antworten und Ratschläge sehr freuen.
Babesia
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utehae
sporadischer Gast
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W, 23
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Thu, 25.Mar.04, 22:25 Re: Warum ist für mich manchmal Sexualität ein Fremdwort? |
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Hallo Babesia,
also, das ist sicher keine Lösung des Problems. Aber trotzdem finde ich es extrem wichtig, darüber zu reden. Du solltest versuchen, über deinen Schatten zu springen und ihm sagen, was du gerade jetzt in diesem Moment fühlst. Ich weiß, wie ***-schwer das ist, weil ich es selber oft nicht hinkriege. Aber aus Momenten, wo ich es geschafft habe, weiß ich, dass es wirklich Klarheit bringt. Wenn dein Freund sich wirklich für dich interessiert, dann möchte er wissen, wie es dir dabei geht, damit ihr die Situation zusammen irgendwie hinkriegen könnt.
Das würde glaube ich auch für 28w gelten, damit die Freunde mal ein bisschen differezierter denken und nicht immer nur irgendwelche Schuld suchen, sei es nun bei sich oder bei ihr.
Ich bin fest davon überzeugt, dass man vieles schlimmer macht, wenn man nicht darüber redet. bei mir war es übrigens mein Freund, der damit angefangen hat, er hat einfach solange gebohrt, bis ich irgendwann ausdrücken konnte, was ich eigentlich meinte. Das war nämlich auch nicht so einfach.
Gruss,
utehae
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