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Frosch
sporadischer Gast
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Post Sat, 07.Feb.04, 11:23      verstehenszwang-verzweiflung Reply with quoteBack to top

Hallo!

Durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen und es beruhigt zu wissen, dass man nicht alleine ist...

Ich bin momentan total verzweifelt, weiß echt nicht mehr weiter, aber der Reihe nach.

Mein Hauptproblem ist, dass ich immer glaube alles verstehen zu müssen. Nicht Dinge, von denen ich weiß dass ich sie nicht verstehen kann (zB anderes Fachgebiet), aber wenn zB im Fernsehen was läuft und ich denke mir "Das war jetzt aber unlogisch" oder " Das habe ich jetzt nicht verstanden", dann macht mich das fix und fertig. Auch wenn was in der Zeitung steht und ich kapiers nicht. Das Gleiche, wenn ich mit jemandem rede und ich verstehe was nicht, oder: Wenn bei uns im Büro einer mit dem anderen redet will ich UNBEDINGT wissen, worum es geht. Heute war der overkill: Ich trank meinen tee und sehe plötzlich beim Schreibtisch eine zweite tasse (gebraucht). Ich weiß dass ich gestern Tee getrunken habe, war mir aber sicher, dass es aus der anderen tasse war, die ich jetzt zum Frühstück verwendete. Kurz und gut: Keine Ahnung, wieso da 2 Tassen stehen!!!! Mich macht das fix und fertig!

Natürlich kann man sagen, ist doch völlig egal. Ich fühle mich so bescheuert, so nutzlos, so ziel- und haltlos. In therapie war ich auch schon länger (bis November 03), musste auch Medikamente nehmen (Floxyfral 100mg), und das 5 Jahre lang. Als ich sie absetzte, weil sie mir ausgegangen sind, war mir nach einer Übergangsphase von ca. 1 woche 14 tage schwindlig und übel und ich hatte starke kopfschmerzen. Und ich hab mir geschworen, NIE WIEDER so ein zeug! Da heißt es immer harmlos, fast keine Nebenwirkungen und dann fühlt man sich wie ein Drogenabhängiger auf Entzug! (Gott sei Dank weiß ich nicht ob der Vergleich passt). Was mich an der therapie störte (es war bei einem renommierten verhaltenstherapeut): Ich hatte imemr das gefühl, es geht nix weiter, wie wenn man über wasser gehalten wird, ohne"echt" gerettet zu werden. Freundin habe ich auch keine, hatte bisher auch nie eine wirklich längere Beziehung,manche sagen sie verstehen es nicht, bin ich ja nicht hässlich oder so.

Als Hintergrund: Meine Mutter war sicher eher dominant, vielleicht hat es auch damit zu tun, auch wenn sie extrem bemüht war um uns Kinder. Ich bin momentan echt verzweifelt und die teetassen geben mir den Rest! traurig traurig Wenn sich jemand findet, der mit mir in Kontakt treten will, gerne.Wohne derzeit in tirol. Danke fürs Lesen!!!!!!!!

Frosch
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Carla79
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Post Tue, 10.Feb.04, 14:21      Re: verstehenszwang-verzweiflung Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich kann Dein Problem gut nachvollziehen, ich habe (neben einigen anderen Zwängen und Ängsten...) auch dieses Problem immer wieder, es macht mich oft wahnsinnig wenn ich etwas nicht verstehen kann, ein Rätsel aus der Zeitung oder so, oder ganz schlimm war es mal, als ein Teller in meiner Wohnung "verschwunden" war, es waren immer 6 Stück da, auf einmal nur mehr 5. Allerdings muss ich dazu sagen dass mich das auch deswegen nervös macht, weil ich bei Dingen, die ich mir nicht erklären kann, mich frage ob es irgendwas übersinnliches sein könnte. Daran glaube ich eigentlich nicht, aber wenn so komische Sachen passieren spielt meine Phantasie halt mit.. Ich nehme an dass diese Symptome halt immer so was wie eine Ablenkung von den eigentlichen Problemen sind, umso schlechter es mir im "realen" Leben geht, umso mehr melden sich diese Zwänge und Ängste.. Bei der Therapie bin ich auch ziemlich ratlos, ich habe vor nach 4,5 Jahren mässig erfolgreicher analytischer Gesprächstherapie eine VT anzufangen, bin aber noch auf der Suche.. Dass Dir vom Absetzen der Tabletten schlecht geworden ist muss nichts mit einer Abhängigkeit oder ähnlichem zu tun haben, sondern die müssen langsam ausgeschlichen werden, sie regeln ja vorher irgendwie den Gehirnstoffwechsel und das kann einfach nicht von einem auf den anderen Tag wieder wie vorher funktionieren.. ich nehme Fluoxetin und auch wenn ich nicht begeistert bin davon, kann ich ohne die Dinger im Moment einfach nicht mein Leben bestreiten... Sad

Alles Gute!
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Frosch
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Post Tue, 10.Feb.04, 18:26      Re: verstehenszwang-verzweiflung Reply with quoteBack to top

Hallo Carla!

Mir geht es in einem Punkt ganz gleich: Je schlechter es mir im "realen" Leben geht, umso ärger wird der Zwang. Gerade war wieder etwas: Ich hatte in meinem Zimmer an einer hellen Wand (nicht mauer) ein paar Mücken (sind keine Motten, aber so ähnlich, ne Spur kleiner, ca. 1cm Länge), gleich neben dem Bett. Bin also mit einem tuch aufs Bett, wollte die eine Mücke mit dem Schwammtuch erledigen. Offenbar hab ich sie nicht erwischt, jedenfalls ist sie wie vom Erdbene verschluckt und auf dem Bett konnte ich sie auch nicht finden. Sowas macht mich total fertig. Jetzt wo ich schreibe denke ich auch immer wieder aufzustehen und nochmals nachzuschauen ob ich sie vielleicht nicht doch finde. Es ist echt zum Heulen Sad Sad

Ich will endlich einmal von dem Zeug befreit sein!!! Nicht immer nur wie mit dem Rettungsreifen mitten am Ozean. Zum Sterben zu viel aber zum Glücklichsein viel zu wenig.

Ich wünsche Dir alles Gute!!!

Frosch
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