Was mich in letzter Zeit soooo anmacht......

Hallo, Ihr Lieben!

Jeder kennt das:man hat ein "Thema"(persönliches Unglück/Liebeskummer/man wird ausgenützt/was auch immer) und man spricht im Freundeskreis darüber.Man hört zu, man überlegt, man rät,
man spielt "was wäre wenn" mit dem Betroffenen durch,der andere wird einsichtig, kreist sein Problem ein und man denkt, er oder sie kommt auf den richtigen Weg.Dann hängen sich diese Leute an (persönlich, telefonisch, schriftlich), was teilweise sehr zeitintensiv ist und irgendwann hat man selber etwas zu besprechen - aber siehe dar:das Gegenüber reagiert nicht und bleibt stur auf "seinem" Thema, hört nicht einmal zu.

Also subsummiert:ein anderer nimmt und nimmt, ist aber nicht um die Burg bereit einmal auch etwas von sich zu geben.

Mir geht es im konkreten darum, daß ich nun in einem bestimmten "Fall" seit über drei Jahren der Lodl bin, den man jederzeit belabbern kann und weil ich nun einmal höflich darauf hingewiesen habe, daß ich JETZT KEINE ZEIT HABE, WEIL ES HEUTE BEI MIR UM EINEN JOB GEHT, muß ich mir anhören, ich sei eine "Scheißfreundin".Damit ist bei mir aber jetzt alles erschöpft.Ich habe 25 Jahre lang nur gegeben:Zeit in erster Linie, Finanzielles in der Hinsicht, daß ich nach einiger Gesprächsdauer immer zurückgerufen habe, wenn wir einander getroffen haben, habe ich bezahlt,
oft, wenn es mir brenzlig erschien, bin ich durch die halbe Stadt gefahren, habe Essen und Sekt mktgebracht - und jetzt DAS?

In meinen Augen war es, rückblickend betrachtet eine einseitige Freundschaft, nämlich von meiner Seite.Muß ich mich irgendwie schlecht fühlen, weil ich sie jetzt aufgekündigt habe?Ich habe auch gebeten, das Wort "Freundschaft" im Hinblick auf die lange Dauer zu überdenken - Null
Reaktion.
Ich sehe diese Dame heute auch noch so, daß es bei ihren Problemen immer darum ging, vom gerade aktuellen Mann finanziell zu profitieren.
Generell hat man sich mit dem Status des jeweiligen Mannes aufgeputz und angegeben, sich bereichert und in den Mittelpunkt gestellt.
Ich fühle mich im Hinblick auf diese Thematik völlig erschöpft und ausgelaugt und will und kann einfach nicht mehr zu diesem Hamsterrad, in dem sie immer noch mehr fordert, mittreten.Es kotzt mich gelinde gesagt an, daß ich immer Verständnis haben soll, obwohl sich die Spiele von A bis Z immer wiederholen.

Wer möchte dazu etwas sagen?Für jede Reaktion dankbar!
omega

Helferlein 86 Köln W, 29

Hallo Omegaboomer

Ich kann dich voll verstehen. Bei mir ist es zwar auch so, daß ich des öfteren einseitige Freundschaften führe (und da wird immer behauptet, daß Zwillinge oberflächlich sind), aber nach einer gewissen Weile schalte ich dann auf stur. Wenn immer nur ich anrufe, bezahle usw, mache ich irgendwann dann doch die Tür zu. Und dann wundert sich das Gegenüber auch noch, warum ich mich nicht mehr melde ????

Aber worauf ich hinaus will. Ich habe eine Freundin/Arbeitskollegin, die das gleiche durchmacht wie du und ich stehe als Außenstehende daneben und kann ihr nicht helfen. Ich sehe wie meine Freundin unter dieser "Freundin"leidet, sich aber nicht lösen kann, weil ihr diese Frau leid tut.Diese Frau redet ihr Schuldgefühle ein, wenn sie die Freundschaft kündigen will und meine Freundin macht dann immer wieder einen Rückzieher und hilft ihr doch wieder.
Ich bin unsagbar wütend und hilflos, weil ich natürlich mitleide, denn ich mag meine Kollegin/Freundin sehr. Sie ist eine herzensgute Person, die wahrscheinlich unter einem Helfer-Syndrom leidet.
Klar ist es schwer eine lange Freundschaft aufzugeben, aber wenn man definitiv merkt, daß man ausgenutzt wird, sollte man sich nicht mehr drum scheren, was der andere jetzt von einem denkt.Oder etwa nicht?

Ich kann verstehen, daß du erschöpft bist und du solltest auch mal an dich denken. Du hast genauso das Recht mal was zurück zu bekommen !!!

Liebe grüße
Mama

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Omegaboomer,

omegaboomer wrote:

Ich fühle mich im Hinblick auf diese Thematik völlig erschöpft und ausgelaugt und will und kann einfach nicht mehr zu diesem Hamsterrad, in dem sie immer noch mehr fordert, mittreten.Es kotzt mich gelinde gesagt an, daß ich immer Verständnis haben soll, obwohl sich die Spiele von A bis Z immer wiederholen.

wo ist das Problem?

Eine einseitige Freundschaft ist keine. Warum sich weiter drum bemühen, wenn sies in den vergangenen Jahren nicht getan hat?

Wer sagt denn, dass Du immer Verständnis haben sollst?

*anstubs Wink

Lieben Gruß,

Tanzendes_Irrlicht

Danke für Eure Einlassungen!

Ich möchte nur klarstellen, DASS ich diese Freundschaft bereits vor einigen Monaten gekündigt habe, lediglich das Thema jetzt bei mir wieder aufgetaucht ist und ich daher NOCHMAL über meine Entscheidung von damals nachdenken wollte.Natürlich ist etwas mit anderen Personen vorgefallen, daß mich zur alten Sachen wieder nachdenken ließ.
Ich glaube auch, daß ich für mich richtig entschieden habe.

Ich will lediglich den Fehler kein zweites Mal begehen, in einer solchen "Freundschaft" wieder ausgenützt zu werden.Und da stellte sich, völlig richtig von Euch bemerkt die Frage nach dem Helfersyndrom.
Ich bin mir seit Jahren darüpber klar, daß jemandem helfen zu wollen auch ein Stück Machtanspruch in sich trägt und habe mich daher zurückgenommen.Jetzt ist die Frage, "Hilfe" gleich von vornherein verweigern, als hart werden, oder den permanenten Balanceakt immer wieder wagen?

Einen schönen Tag noch!
omega

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

omegaboomer wrote:

Jetzt ist die Frage, "Hilfe" gleich von vornherein verweigern, als hart werden, oder den permanenten Balanceakt immer wieder wagen?

Ich denke nicht, dass es gut ist da von einem Extrem zum andere zu gehen.
Vielleicht ist es am Besten, wenn du jedes Mal, wenn dich jemand um Hilfe fragt, zu dir selbst sagst: STOP - möchte ich das jetzt oder fühle ich mich nur verpflichtet - und würde der andere das gleiche für mich tun?

LG Ashiama

Hallo, Ashiama!
Natürlich weiß ich, was Du meinst, wie man es machen sollte usw.
Warum ich mich im Moment derartig auf das Thema einlasse ist, daß ich generell merke, kaum reiche ich jemandem den kleinen Finger, wird an der ganzen Hand und allem, was da noch dranhängt gezerrt.Das ist im Privaten, wie im Berufsleben so.
Ich merke, daß ich deutlich an einer Grenze angekommen bin, daß ich mehr auf mich selber achten muß, statt darauf zu allen nett zu sein und zu sehen, daß es allen anderen immer gut geht.Die Energien dafür sind nicht mehr da, mag es am Alter liegen, oder daran, daß ich schwere Zeiten hinter mir habe/bzw.mitten drin bin.
Mein engster Kreis, Mutter, Mann ect.weisen mich auch immer wieder darauf hin, daß ich jetzt einmal auf mich schauen soll.Mit zu geringer Eigenliebe hat es (nicht mehr!!!) zu tun, sondern geht jetzt meines Erachtens nach stark in die Richtung, daß ich von vornherein meine Grenzen klarlegen sollte, nein sagen und damit auch mal in Kauf nehmen, jemandem ein bißchen weh zu tun.
Ich denke sogar, daß es ein letzter Schritt in die richtige Richtung ist, der mir vorschwebt, ich nur nochmal hinterfrage, ob er auch richtig ist.
Ein neuer Job in Aussicht, zwei Kontakte mit meinem Chef, der mir auf der Sympathieebene, menschlich und von seinen Vorstellungen bezüglich Leistung und Organisation sehr liegt, und auch der hängt mir schon wieder Aufgaben um, die er keinem anderen zutraut, obwohl ich noch nicht einmal eine definitive Zusage habe, daß er mich auch anstellt.
Also denke ich, das ist sein testballon und mache in meiner noch unbezahlten Zeit auf die Gefahr hin, daß ich mich schon ganz schön in den Betrib eingebracht habe, er mich letztlich doch nicht nimmt, ich aber schon Arbeiten erledigt habe, die die anderen nicht wollen.Wenn er mich anstellt solls ja auf der einen Seite gut sein, nur bin ich dann bereits in dem Fahrwasser, mir wieder alles umhängen zu lassen, was den anderen zu viel ist.Sprich, der "Stempel" ist schon wieder da und birgt auch wiederum die Gefahr in sich, daß die anderen glauben, ich will mich profilieren, was in dem Job eigentlich garnicht notwendig wäre.(Ich "kaufe" jeweils den Betrib in dem ich arbeite und werkle, als wäre es mein eigener.Meine eigenen Ansprüche an mich sind sehr hoch!Ich vesuche immer so gut wie möglich alles zu organisieren und Arbeitsabläufe zu straffen - ich seh halt einfach sofort, wo geschludert wird.)

Ich danke Dir, daß Du mir so lieb zuhörst und wünsch Dir einen schönen Tag!
omega

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi omega,

Ja, kümmer dich zuerst um dich selbst, denn nur wenn es dir selbst gut geht, kannst du auch anderen helfen.

Ich würde nur gegen Anrechnung von Überstunden Extraaufgaben für meinen Chef erledigen - und schon gar nicht vor der Zusage und sowieso nicht ständig.

LG Ashiama zwinkernd..

Liebe Ashiama!(Dein Nik bedeutet WAS?)
Ich danke Dir für Deine guten Antworten!
Natürlich habe ich das mit meinem Chef mittlerweile geregelt - ich spiele immer mir offenen Karten und wir sind uns absolut einig.Die Arbeit bei/mit ihm und seinem Team macht wirklich Freude - er motiviert mehr, als er kritisiert und er nimmt Vorschläge sehr willig an, ist menschlich und fachlich mehr als okay.Ich bin dankbar, daß ich DORT gelandet bin!
Der andere zickt herum, weil ich am Freitag gesagt habe, daß ich zwei andere Halbtag angenommen habe.Mir ist lieber er regelt sein Chaos mit seinem Team und ich bleibe einzig und allein bei meinem.Er möchte nämlich einerseits von meinen übertragenen Organisationsaufgaben profitieren, andererseits nichts dafür bezahlen und das geht nun einmal nicht.Ich habe auch klar ausgedrückt, daß ich mir eine Zusammenarbeit, bei allem Verständnis für Anfangsprobleme in einer Ordi, nicht vorstellen kann, weil ich nicht drei weitere Tage und dann sogar bis Mitternacht dort
verbringen will.Lieber ist mir, er nimmt von mir Abstand, weil Probleme vorprogrammiert sind, wenn seine Frau eigentlich meinen Job machen will.
Ich möchte mich aus solchen Situationen bewußt heraushalten, denn das hatten wir bereits, als ich die Frau des Chefs war mit anderen Angestellten.Das brauche ich wahrlich kein zweites Mal und schon garnicht mit umgekehrten Vorzeichen -ich hol mir meine Kohle woanders,
freue mich, bin guter Dinge und genieße mein Leben.Ich lerne mich abzugrenzen und das auf allen Ebenen!
Ich hoffe, das machst Du auch!
Schönen Abend noch, omegaboomer

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi omega,

super, dass du einen Arbeitsplatz gefunden hast, wo dir die Arbeit Spaß macht! *freu* Very Happy

Ich selbst habe solche Probleme zumindest beruflich noch nicht (studiere ja noch), aber von meinen Eltern werde ich mich jetzt auch distanzieren - ich will nicht mehr versuchen ihnen alles recht zu machen. Ich hab mich auch immer schon mal durchgesetzt, aber sie haben immer ein riesen Theater draus gemacht und das will ich mir einfach nicht mehr antun.

Mein Nick hat keine Bedeutung, außer dass eine kleine Stadt in Indien den gleichen Namen hat.

LG und weiter alles Gute!
Ashiama

Moin Ashiama!
Ja, die lieben Eltern!Leider ist es so, daßman im Bewßtsein seiner Eltern mit fast 50 auch noch "das Kind" ist.(Ich bemühe mich bei meinem Sohn, das bewußt anders zu handhaben und er pendelt beziehungsmäßig zwischen meinem Vornamen und dem Wort Mutti herum.Je nachdem, WIE er mich gerade anspricht, in dieser Rolle versuche ich zu reagieren.)
Aber das mit dem Abgrenzen von den Eltern ist unheimlich wichtig, sonst geht es Dir wie mir, mir werden heute noch Kleidungsstücke gekauft, an denen meine Mutter Freude hat, oder findet, daß sie für mich passend sind.Andererseits wundert man sich dann, daß ich sie nicht oder kaum trage.Aber alles Reden diesbezüglich hilft nichts - sie HÖRT es nicht.
Ist nur ein Minibeispiel und nicht wirklich belastend.Viel mehr regt mich auf, wenn gutgemeinte Ratschläge rüberkommen, die mit Worten wie
"Du sollst, oder Du mußt das so und so machen".Hast Du das auch (noch)?
Wird Zeit, die Eierschalen abzuwerfen!Aber wie, ohne zu verletzen?Denn das möchte ich nicht, den sie waren/sind absolut gute Eltern.
Schönen Tag wünscht Dir, omega

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi omega,

bei meinen Eltern ist es etwas anders. Da ich ja schon mit 16 ausgezogen bin, habe ich was mein Privatleben angeht fast unbegrenzte (Komentar-)Freiheiten - mit einer entscheidenden Ausnahme: meine Eltern erwarten, dass ich ab Mai wieder bei ihnen wohne. Weil mich ein Zusammenwohnen mit ihnen immer sehr belastet, will ich das unbedingt vermeiden - muss also zusehen, dass ich mir da anderweitig Geld für eine Wohnung organisiere, obwohl ich ja noch kein Einkommen hab. Naja...^^ Ist halt blöd, weil ich mich mit ihnen nicht verkrachen möchte - schließlich liebe ich sie ja - aber sie tun mir einfach nicht gut.

LG Ashiama

Moderatorin 606 Deutschland, NRW W, 28

Hallo Ashiama,

wie wäre es denn, wenn du dir an der Uni, ob in den USA oder in Deutschland, einen Job suchst? Als Student findet man doch eigentlich ganz gut einen Job, zum Beispiel als studentische Hilfskraft. Oder vielleicht Nachhilfe, da kann man auch jede Menge verdienen und vielleicht kannst du damit vermeiden, wieder bei deinen Eltern einziehen zu müssen. Man muss eben nur versuchen, sein Leben selbst zu organisieren. Und dazu gehört, einen Job zu finden, der einem Spaß macht und vielleicht gut zum Studium passt. Wenn du Tipps dazu haben möchtest, wende dich an mich, habe damit Erfahrungen...

Viele Grüße von der Kleinen Fee, die gerade entsetzt feststellt, wie spät es ist und schon längst schlafen wollte... Wink

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Danke Kleine Fee!

Mein Studium habe ich ja erstmal abgebrochen und auch bei der Ausbildung, die ich im August anfangen will muss ich sehen, dass ich mich nicht gleich überfordere. Aber ich dachte mir schon, dass ich ja wenigstens kleine Jobs machen könnte, wie z.B. Briefe übersetzen, Haustiere in Pflege nehmen, Nachhilfe etc., aber leben kann ich davon nicht und staatliche Unterstützung ist leider nicht drin. Ich habe auch wegen meiner Sozialphobie toootaaleeen Schiss, was Arbeitsverhältnisse angeht.

LG Ashiama

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Was mich in letzter Zeit soooo anmacht......