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kathrynne
neu an Bord!
2
W, 19
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Tue, 27.Jan.04, 18:05 unerkannte Depression |
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hi,
ich habe zusätzlich zu einer jahre andauernden depression noch das problem, dass diese nicht erkannt wird.
ich bin schon bei meinem 7. therapeuten angelangt. da es mir schwer fällt über meine gefühle zu sprechen, vor allem über das was mich am meisten bewegt, bin ich häufig mit dem satz nach hause geschickt worden "Sie haben ja gar kein problem". ich spreche dann nicht schlichtweg nicht darüber, sondern lenke (anscheinend) ziemlich geschickt davon ab, indem ich über belangloseres spreche. bis jetzt ist niemandem aufgefallen, wie schlecht es mir geht. weder fachleuten, noch menschen aus meinem umfeld, die täglich mit mir zu tun haben. mir wurde geraten es mal mit alternativer medizin (chinesisch, homöopathie) zu versuchen. bin aber etwas skeptisch.
ich habe schwere stimmungsschwankungen, das kann sich stündlich ändern. hin wieder bricht die depression durch. selbstmordgedanken habe ich seit ich 12 bin. das wurde trotz wiederholter drohungen nicht ernst genommen.
tiefe trauer/melancholie ist das intensivste gefühl das ich kenne. es ist einfach (selbst) zu erzeugen und dauerhafter als alles andere.
vielleicht bin ich schon süchtig.
weiss jemand vielleicht rat?
mit freundlichem gruß
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JaneDoe
sporadischer Gast
6
Wien W, 24
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Tue, 27.Jan.04, 18:45 Re: unerkannte depression |
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Hallo Du!
Meinst du, du kannst den Therapeuten nicht sagen, daß du Stimmungsschwankungen, Selbstmordgedanken und Depressionen hast?
Wenn das so ist, solltest du das ganz schnell ändern. Wenn du mit ihnen nicht reden kannst, dann nimm dir Papier und Stift zur Hand und schreibe ganz frei heraus, wie es dir geht, wie du dich im Moment fühlst, was du durch machst und welche Symtome du hast, und auch, daß du dir schwer tust, darüber zu sprechen, und lass es den Thera. lesen.
Aber es wäre ein Schritt nach vorne und ich bin mir sicher, das dich danach kein Therapeut nach Hause schickt und meint, daß du nichts hast.
Also, unternimm was, du willst dich doch wieder besser fühlen oder?
Kopf hoch, du schaffst das schon.
Liebe Grüße
JaneDoe
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Tue, 27.Jan.04, 21:56 Re: unerkannte depression |
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Liebe kathrynne,
Mir ging es lange Zeit auch so. Ich bin von einer Stelle zur nächsten gelaufen und wurde immer wieder nach Hause geschickt, weil ich mein Problem nicht darstellen konnte und irgendwie auch keiner näher nachgefragt hat, was eigentlich mit mir bzw. meinen Eltern los ist.
Wenn ich mit Leuten rede, trage ich praktisch eine Maske und alle denken, mir ginge es gut.
Inzwischen mache ich eine Therapie und lerne so langsam an mich ranzulassen. Ich finde, das mit dem Aufschreiben ist eine sehr gute Idee, und wenn du willst, dann könntest du sogar so weit gehen, dir mit einer Onlineberatungsstelle zu schreiben, das dann auszudrucken und zu zeigen. Die eigenen Probleme mal zu formulieren hilft finde ich schon.
LG Ashiama
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Kleine Fee
Moderatorin
606
Deutschland, NRW W, 28
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Wed, 28.Jan.04, 0:28 Re: unerkannte depression |
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Hallo kathrynne,
ich frage mich, wie du das eigentlich geschafft hast, dass kein Therapeut dir glauben wollte, dass du ein Problem hast. Hast du einfach nur so dagesessen und nichts gesagt oder hast du behauptet, es ginge dir gut, obwohl es dir nicht gut ging?
Schon die Frage, nach dem Befinden, bringt manche Menschen aus dem Konzept. So dass sie dann nicht ehrlich antworten, sondern so reagieren, als sei es eine bloße Floskel.
Wie können denn nur sieben Therapeuten nicht bemerkt haben, dass es dir in der Wirklichkeit nicht gut geht? Wie hast du dich denn denen gegenüber verhalten? Therapeuten beobachten eigentlich ziemlich genau das, was man während des Therapiegesprächs macht.
Welche Therapiemethoden und Formen hast du denn gewählt? Waren dir die Therapeuten sympathisch?
Was hast du denn gesagt, wenn dich jemand gefragt hat, wie es dir geht?
Ich stimme meinen Vorschreibern zu, es gibt immer noch die Möglichkeit, alles aufzuschreiben und es dem Therapeuten einfach in die Hand zu drücken. Gedanken aufzuschreiben hilft dir, aber auch dem Therapeuten. Ich habe das selbst einmal sehr ausführlich betrieben.
Wenn du merkst, dass du nur über Belangloses Zeugs redest, dann rede doch lieber gar nicht, sondern lasse dich vom Therapeuten leiten. Wenn du ein Thema ansprichst, dass sehr schwer für dich ist, dann thematisiere das, sag, dass du nicht gut darüber sprechen kannst. Dass du Probleme damit hast.
Und vielleicht gibt es dann Wege, um dich aus dem Schweigen heraus ins Reden zu führen. Hoffnung gibt es immer. Ich habe es auch geschafft, obwohl ich 23 Jahre lang nicht reden konnte.
Viele ermunternde Grüße von der Kleinen Fee, die entsetzt mal wieder feststellt, wie spät es ist...
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Wed, 28.Jan.04, 1:25 Re: unerkannte depression |
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@Kleine Fee
Ja genau, man schafft das, indem man aus Angst entweder nichts sagt oder vorgibt es gehe einem gut. Ich bin da ein Meister drin. *seufz*
Mit viel Überwindung ist es möglich die Probleme vorzutragen, aber völlig ohne Emotionen und das wird oft nicht ernstgenommen. Ich habe immer die schlimmsten Sachen mit einem Lachen erzählt, bei ernsten Fragen nicht geantwortet und sonst versucht in mehr positive Gefilde abzuschweifen...
Da wo ich jetzt hingehe werde ich meistens richtig "festgenagelt" und dann wird mir Wort für Wort aus der Nase gezogen damit am Ende ein produktives Gespräch rauskommt. ^^
Kathrynne geht es da wahrscheinlich ähnlich.
LG Ashiama
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kathrynne
neu an Bord!
2
W, 19
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Sun, 22.Feb.04, 16:59 Re: unerkannte Depression |
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hi
ich danke allen mit ihrem rat, das hat mir sehr geholfen. dennoch habe ich seitdem noch keinen termin gehabt, erst wieder am 4.3.. ich weiss wirklich nicht ob ich das noch aushalte. ich spiele inzwischen mit dem gedanken mit einweisen zu lassen. dann könnte ich aber mein abi vergessen. ich weiss nicht mehr weiter. inzwischen bin ich bei der telefonseelsorge stammgast... langsam habe ich das gefühl dümmer zu werden, rede teilweise unzusammenhängend, kann sätze nicht normal beenden. es ist zum verrückt werden. gestern bin ich nicht mit freunden weggegangen, weil ich das gefühl hatte nicht dazugehören. ich weiss nicht ob das nun paranoide gedanken sind, oder es tatsächlich stimmt.
ich weiss nicht, was das ganze noch soll...
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Ashiama
Forums-InsiderIn
445
Berlin W, 23
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Sun, 22.Feb.04, 18:34 Re: unerkannte Depression |
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Liebe Kathrynne,
du wirst ganantiert nich dumm! Das sind Konzentrationsstörungen und kommen häufig im Zusammenhang mit Ängsten und Depressionen vor.
Das mit dem Abi ist natürlich so eine Sache. Eventuell hast du mehr davon, wenn du es um ein Jahr verschiebst. Ob es für dich angebracht ist in eine Klinik zu gehen, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber sprich doch mal mit deinem Thera darüber oder geh zum Arzt, wenn der nicht greifbar ist. Wenn du meinst du kannst dort nicht reden, dann schreib ihm im Voraus einen Brief - das macht es bestimmt leichter. Deine Situation ist bestimmt nicht so hoffnungslos wie du sie im Moment siehst.
LG Ashiama
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hexeknisebein
sporadischer Gast
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Wien W, 28
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Sat, 20.Mar.04, 19:26 Unglaublich |
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Willkommen,
leider hast du keine Angabe zum Wohnort in deinem Profil. Ich kann nicht glauben, dass man dich so schlecht behandelt!
Gerne würde ich dir einen Arzt empfehlen, der dich sicher ernst nimmt, wenn du ihn Wien wohnst. Er hat sehr viel Erfahrung und nimmt sich sehr viel Zeit, auch für Patienten der Gebietskrankenkasse. Jeder Patient kommt lachend wieder heraus!, es ist wirklich so.
Es gibt dort Salzkristallleuchten, Aromaöl aus der Duftlampe, ein entzückender Beagle liegt in der Praxis herum, Entspannungsmusik ist zu hören. Man erhält rasch einen Termin, wenn manes braucht und man gibt sich wirklich sehr viel Mühe, ungewöhnlich.
Kontaktdaten erhälst Du natürlich umgehend, wenn du antwortest.
Versuch es, dann gibt es auch für dich ein neues Leben!
Alles Gute
Susanne
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